USA: Gefährlicher Cyberkrieg - Ziel russische Kraftwerke

josef

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Ziel russische Kraftwerke: Der gefährliche Cyberkrieg der USA


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Angriffe auf Stromnetze nehmen derzeit zu.

NSA - Angriffe auf Stromnetze nehmen zu – Experte warnt
Ein Artikel der "New York Times" versetzte US-Präsident Donald Trump kürzlich in Rage. Er warf dem Blatt einen "virtuellen Akt des Hochverrats" vor. Die Zeitung hat berichtet, die USA hätten begonnen, "digitale Eingriffe in das russische Stromnetz als Warnung an Präsident Wladimir Putin" vorzunehmen. Was zunächst der Spionage gedient habe, sei unter Trump zur Vorbereitung auf Sabotage "mit nie zuvor ausprobierter Tiefe und Aggressivität ausgebaut worden". Offensichtlich ein Thema, über das Trump nicht gern redet.

Begehrte Ziele
Kraftwerke zählen in Cyberauseinandersetzungen zu den begehrten Zielen. Dies führten Angreifer im Jahr 2015 eindrucksvoll vor. In einem Teil der ukrainische Hauptstadt Kiew ging der Strom für Stunden aus, nachdem ein Kraftwerk Ziel einer Cyberattacke geworden war. Aber auch westliche Energieversorger werden zunehmend Ziel von Angreifern, sagt der Blackout-Experte Herbert Saurugg zum STANDARD. Derzeit gebe es eine Zunahme von "Vorbereitungshandlungen".

Kein leichter Job
Würden Angreifer für einen großflächigen Stromausfall, einen Blackout, sorgen, dann wäre es keine leichte Aufgabe, Kraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, da diese sehr auf IT-Systeme und Vernetzung setzen. Vor einem Neustart muss genau eruiert werden, wie die Angreifer ins Netz gelangen konnten und was sie dort getrieben haben. Das United States Cyber Command hat aber nicht nur Russland im Visier. Als Reaktion auf den Abschuss einer Drohne in der vergangenen Woche sollen die Amerikaner Rechner im Iran sabotiert haben, die für die Steuerung von militärischen Raketen zuständig sind. Saurugg zeigt sich überrascht, dass diese Aktivitäten öffentlich gemacht wurden. Sie könnten als Einladung gesehen werden, um in den USA "Rechnungen zu begleichen". Schließlich gebe es auch dort lohnende Ziele.

Stuxnet
Der Iran war bereits im Jahr 2010 Ziel eines Cyberangriffs. Damals sorgte der Computerwurm Stuxnet dafür, dass dessen Atomprogramm zum Erliegen kam. Stuxnet war eine hochentwickelte Schadsoftware, die ausschließlich Siemens-Industriesysteme in der für Atomzentrifugen typischen Konfiguration angegriffen hat.


foto: apa
Iranische Atomzentrifugen.

Als Urheber von Stuxnet gelten die USA und Israel. Beide sind Supermächte in Sachen elektronische Kriegsführung und können auf ein umfangreiches Know-how zurückgreifen.

So führten die USA bereits im Jahr 1982 eine Sabotageaktion durch, die ein neues Zeitalter in der Kriegsführung einläutete. Damals sorgte die CIA dafür, dass es in der ehemaligen Sowjetunion zu einer gewaltigen Pipelineexplosion kam. Der Geheimdienst spielte der Sowjetunion zu Zeiten des Kalten Krieges eine absichtlich fehlerhaft programmierte Software für die Pipelinesteuerung zu. Die Sowjets waren technologisch ins Hintertreffen geraten und mussten Rechner und Software schmuggeln. Das CIA-Programm brachte nach einer gewissen Zeit die Einstellungen von Pumpen, Turbinen und Ventilen der Gasversorgung durcheinander, bis die Leitung explodierte.

Operation Orchard
Wie wichtig elektronische Kriegsführung ist, zeigte sich im September 2007. So soll die israelische Operation Orchard – damals wurde eine Atomanlage in Syrien aus der Luft angegriffen – von einer digitalen Manipulation des Radarsystems begleitet gewesen sein, sodass auf dem Bildschirm nur ein leerer und friedlicher Luftraum zu sehen war. Die Syrer wurden von dem Luftangriff völlig überrascht.
(Markus Sulzbacher, 26.6.2019)
Ziel russische Kraftwerke: Der gefährliche Cyberkrieg der USA - derStandard.at
 
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