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#1
Vorarlberg: ÖBB-Kraftwerk Spullersee - Generalsanierung



Kraftwerk Spullersee: Generalsanierung

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Das ÖBB-Kraftwerk Spullersee wird in den nächsten Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Jänner 2020 soll der Spullersee entleert werden. Das 100 Jahre alte Kraftwerk liefert rund 12 Prozent des Regelstrombedarfes der ÖBB.
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Das Kraftwerk Spullersee wurde in den Jahren 1919 bis 1925 von den ÖBB als Bahnstromkraftwerk errichtet. Nach fast 100 Jahren Stromerzeugung sind wesentliche Teile der Anlage am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt. Damit auch künftig eine effiziente Nutzung und Herstellung von Bahnstrom gewährleistet werden kann, wird das Kraftwerk Spullersee von den ÖBB in den kommenden Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Umfangreiche Vorarbeiten starten
Zahlreiche Vorbereitungsmaßnahmen sind für die Generalsanierung notwendig. Unter anderem wird ein Erschließungstunnel hergestellt, um die in die Jahre gekommenen Druckrohrleitungen in Folge austauschen zu können. Zudem werden die Stützen für eine Materialseilbahn, die für den Bau benötigt wird, aufgestellt und eine Schutzeinhausung für die Arlbergbahnstrecke eingerichtet. Neben weiteren kleinräumigen Sanierungsmaßnahmen folgt im Jänner 2020 die behördlich vorgeschriebene Seeentleerung.

ÖBB
Der Spullersee wird 2020 entleert

Hochalpine Baustelle
Voraussichtlich im Sommer 2020 starten dann die Hauptbaumaßnahmen. Der Fokus liegt dabei auf dem Neubau des Stollenrohrs sowie auf dem Abbau der bestehenden Druckrohrleitungen zum Krafthaus. „Die Herausforderung bei dieser Baustelle ist einerseits die Höhe von über 1.800 Meter im hochalpinen Bereich und natürlich der Winter. Mehrere Meter Schnee und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sind hier für unsere Spezialisten an der Tagesordnung“, sagt Vorstandsdirektor Johann Pluy von der ÖBB-Infrastruktur AG.
Energiebedarf
Rund 80% des benötigten Bahnstroms für Westösterreich erzeugen die ÖBB im eigenen Gebiet selbst, der Rest kommt von Partnerkraftwerken und der ÖBB-Kraftwerksgruppe Stubachtal.

Bahnstromversorgung sicherstellen
Das optimierte Kraftwerk stellt künftig einen der wesentlichen Eckpfeiler für die Bahnstromenergieversorgung aus Wasserkraft in Österreich dar. Durch die bauliche Auslegung des Kraftwerks Spullersee ist es möglich, gemeinsam mit dem Kraftwerk Braz die Versorgung in ganz Vorarlberg sicherzustellen.

ÖBB
Umfangreiche Vorarbeiten sind für die Generalsanierung notwendig

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 31 Millonen Euro. Die ÖBB sind bemüht, die Beeinträchtigungen durch Lärm und Nachtarbeiten so gering wie möglich zu halten.

In der Region West (Tirol und Vorarlberg) betreiben die ÖBB neben Braz und Spullersee noch das Kraftwerk an der Ruetz in Fulpmes. Diese drei Kraftwerke produzieren jährlich rund 220.000 Megawattstunden (MWh) Strom. Der Verbrauch der ÖBB in beiden Bundesländern liegt bei rund 275.000 MWh, was dem Jahresverbrauch von rund 55.000 Haushalten entspricht.
18.11.2019, red, vorarlberg.ORF.at Kraftwerk Spullersee: Sanierung für 31 Millionen Euro
 

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#2
Spullersee wird entleert

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Der Spullersee oberhalb des Klostertals wird ab Dienstag komplett entleert. Bis Mitte Jänner werden rund 250.000 Kubikmeter Wasser kontrolliert abgelassen – das entspricht rund 1,7 Millionen voller Badewannen. Dann wird das Kraftwerk modernisiert. Die ÖBB produziert damit den Großteil der Energie, die die Züge in Vorarlberg benötigen.
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Wo seit 1925 drei Druckrohre das Wasser Richtung ÖBB Krafterwerk in Wald am Arlberg donnern lassen, wird in Zukunft nur noch ein Rohr sein. Und dieses wird man dann nicht mehr sehen, erklärt Stefan Pecina von der ÖBB Werkgruppe West: „Der Revisionsbedarf, bzw. Instandsetzungsaufwand reduziert sich natürlich entsprechend und dadurch, dass das Druckrohr in der Erde verlegt ist und nicht mehr an der Oberfläche, fallen solche Themen wie Korrosionsschutz zukünftig aus.“

Entleerung des Spullersees
Seit Dienstag wird der Spullersee im Klostertal komplett entleert. Bis Mitte Jänner werden rund 250.000 Kubikmeter Wasser kontrolliert abgelassen, um das Kraftwerk auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.

Drei Generatoren im Krafthaus produzieren den Strom, derzeit sind sie außer Betrieb. „Der Generator wird in seine Einzelteile zerlegt und die einzelnen Komponenten der Anlage werden dann revidiert und überholt“, sagt Pecina.

Überholung der Zugangsstollen und Rohre
Überholt werden müssen auch die Zugangsstollen und Rohre vom Spullersee in Richtung Bergstation Grafenspitz, sagt ÖBB-Projektleiter Markus Wippersberger: „Das Wasser fließt durch den Vebrindungsstollen zwischen Speicher und Grafenspitz mit einem natürlichen Gefälle von etwa fünf Metern Richtung Kraftwerk.“

ORF
Das Staubauwerk am Dienstag. Im Winter ruhen die oberirdischen Bauarbeiten, aber das Wasser wird abgelassen.

Dosierte Entleerung über drei Tage
Seit Dienstag wird das Wasser des Spullersees nun langsam und genau von den Umweltbehörden kontrolliert, abgelassen, sagt Wippersberger: „Das Wasser, das durch den Grundablass bei der Südsperre dosiert abgelassen wird, rinnt entlang des Spreubachs durch die Spreubach-Schlucht und wird der Alfenz zugeführt.“

Kraftwerk in etwa einem Jahr wieder in Betrieb
300 Liter Wasser pro Sekunde verlassen den See derzeit. Der See werde etwa drei Tage lang ausgeleert bis auf den natürlichen Restsee, erklärt Wippersberger. Anfang Juli beginnt der Austausch der alten Rohre in den engen Stollen der Anlage. Geht alles nach Plan, soll dann eines der ältesten ÖBB-Kraftwerke in ca. einem Jahr wieder seinen Betrieb aufnehmen können.
07.01.2020, red, vorarlberg.ORF.at
Spullersee wird entleert
 

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#3
Der „Schatz“ vom Spullersee
Der Spullersee oberhalb des Klostertals wurde letzte Woche entleert. Rund 250.000 Kubikmeter Wasser sind kontrolliert abgelassen worden, um die Sanierung des ÖBB-Kraftwerks Wald am Arlberg zu ermöglichen. Ganz leer ist der See allerdings nicht, wie ein Lokalaugenschein von ORF Radio Vorarlberg zeigt.
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Mit dem Wasser des Spullersees produzieren die ÖBB den Großteil der Energie, die für die Züge in Vorarlberg benötigt wird. Doch das Kraftwerk muss modernisiert werden. Um die Druckrohre erneuern zu können, musste das Wasser des Stausees auf über 1.800 Meter Seehöhe nun abgelassen werden, was überlicherweise alle zehn Jahre geschieht.

Keine Sintfluten
Inzwischen plätschert der Spreubach wieder durch sein Winterbett. Doch auch während der Entleerung ergossen sich keine Sintfluten durch die Schlucht, erklärt Werksgruppenleiter Stefan Pecina: „Das Wasser wurde sehr kontrolliert abgelassen.“ Bei jedem größeren Gewitter habe der Bach mehr zu transportieren.

ÖBB
Der natürliche Spullersee liegt jetzt unter einer Schicht von Eis und Schnee

Spullersee jetzt in seiner ursprünglichen Form
Still und starr liegt der Spullersee seither zwischen den Staumauern, denn ganz abgelassen wurde das Wasser nicht, erklärt Pecina: „Übrig geblieben ist der natürliche Spullersee mit etwa zehn bis 15 Meter Tiefe.“ Wenn das Wasser gestaut wird, habe man normalerweise eine Tiefe von circa 40 Meter.

In dem Natursee verbleiben auch die Fische, die dort noch genügend Platz für ihre Winterruhe hätten, so der ÖBB-Werksgruppenleiter. Außer den Bauarbeitern, die über den Winter an dem Großprojekt arbeiten, wird auch kaum jemand diese Winterruhe stören, denn man erreicht den See im Winter nur mit einer Materialseilbahn.

Der „Schatz“ ist wertvoll
Außer Holz und Geäst seien beim Ablassen keine Gegenstände gefunden worden, so Pecina. Anders als zum Beispiel beim Lünersee gibt es auch keine Legenden um einen Schatz im Spullersee: „Der eigentliche Schatz ist für uns als ÖBB-Kraftwerksbetreiber das wichtige und notwendige Wasser des Spullersees. Und das ist für uns sehr wertvoll!“
Über den Winter bleibt der Spullersee jetzt quasi naturbelassen, erst im Mai wird das Wasser wieder aufgestaut und der „Schatz“ vom Spullersee rinnt wieder durch die Kraftwerksturbinen.

ÖBB
Im Vordergrund der ursprüngliche Spullersee, im Hintergrund eine der beiden Staumauern, bis zu denen das Wasser sonst reicht

16.01.2020, red, vorarlberg.ORF.at
Der „Schatz“ vom Spullersee

Hinweis zum "Schatz im Lünersee"
 

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#4
Salzburg: Baubeginn ÖBB-Pumpspeicherkraftwerk im Stubachtal
Nach zwölf Jahren Planungs- und Genehmigungsdauer starten die ÖBB im kommenden April mit den Vorarbeiten zum Bau ihres ersten Pumpspeicherkraftwerks, dem Kraftwerk Tauernmoos bei Uttendorf im Stubachtal (Pinzgau). Der Spatenstich für das knapp 300 Mio. Euro schwere Projekt erfolgt im September.
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Hier entsteht der Strom für Österreich Elektro-Lokomotiven und S-Bahn-Garnituren. Das neue bzw. erweiterte ÖBB-Kraftwerk wird die schon seit Jahrzehnten bestehende Kraftwerksgruppe Stubachtal ergänzen und eine Leistung von 170 Megawatt (MW) haben. Es soll in Zukunft ein Viertel des österreichischen Jahresbahnstrombedarfs liefern, was laut ÖBB dem jährlichen Stromverbrauch von 270.000 Menschen entspricht. Für das Projekt werden die beiden bestehenden Speicherseen über einen gut zwei Kilometer langen Triebwasserstollen verbunden. Dazwischen wird eine 70 mal 40 mal 25 Meter große Kaverne für Turbinen und Trafos aus dem Fels gebrochen.

Weißsee: Nutzung von zusätzlichen 220 Höhenmetern
Derzeit dient der obere der beiden Seen, der Weißsee, nur als Vorspeicher. „Wir haben hier ein Gefälle von 220 Metern zum tiefer gelegenen Stausee Tauernmoos, wo das Wasser ungenutzt abläuft“, erklärte Projektleiter Christian Höss von der ÖBB-Infrastruktur AG. Zugleich könne man mit dem Pumpspeicherkraftwerk die Morgen- und Abendspitzen im Strombedarf für den Eisenbahnverkehr besser abdecken. Nicht zuletzt ließe sich mit dem neuen Kraftwerk auch Geld auf dem internationalen Strommarkt verdienen.

Fotostrecke mit 5 Bildern
Gerald Lehner
Tiefblick vom Gipfel des Stubacher Sonnblick auf Skibergsteiger, zum zugefrorenen Stausee Tauernmoos (hinten links) und zum Weißsee (Bildmitte ganz rechts bei der Rudolfshütte). Kulisse: Kitzsteinhorn, Bauernbrachkopf, Hocheiser, Großes Wiesbachhorn, Bratschenkopf, Klockerin

Gerald Lehner
Fotos von letzter Woche: Weißsee als oberster Bereich des schon bestehenden ÖBB-Kraftwerkes Stubachtal – mit der Staumauer und dem Berghotel Rudolfshütte daneben.

Gerald Lehner
Staumauer beim Weißsee, Rudolfshütte, Kitzsteinhorn und Hocheiser

Gerald Lehner
Hier generieren die ÖBB in Frühling und Sommer schon seit Jahrzehnten ihr Schmelzwasser für Stauseen und Turbinen: Stubacher Sonnblickkees mit Granatspitze (ganz rechts). Blick vom Gipfel des Stubacher Sonnblick, letzte Woche. Hinten: Großes Wiesbachhorn, Totenkopf, Hohe Riffl, Johannisberg, Kalser Tauern, Eiskögele, Kastengrat, Großglockner mit Stüdlgrat, Drei-Länder-Eck Salzburg, Osttirol, Kärnten.


Gerald Lehner
Auf dem Stubacher Sonnblick mit Blick zum Wilden Kaiser, zu den Loferer und Leoganger Steinbergen

Spezialisten auf Tourenski warten Anlagen
Neben dem Verbindungstollen und der Kaverne wird vom Enzinger Boden bis zum Weißsee ein Erschließungstunnel gebaut, der die gesamte Kraftwerkanlage wetterfest machen soll. Im Winter stellte bisher vor allem eine Werkseilbahn den Zugang zu den Bauwerken im hochalpinen Gelände sicher. „Mitunter erfolgte die Wartung und Pflege der Anlagen auch mit den Tourenski oder zu Fuß, mit dem Werkzeug im Rucksack“, sagt Höss.

Technologie bald auf modernstem Stand
Der Strom des neuen Kraftwerks wird über den Erschließungstunnel abgeleitet und im Anschluss über ein 14 Kilometer langes Kabel unterirdisch bis zur Schaltanlage nach Uttendorf geführt. „Dort wird der Strom dann in die Übertragungsnetze der ÖBB oder der Austrian Power Grid eingespeist.“ Die Inbetriebnahme des neuen Pumpspeicherkraftwerks kündigte Höss mit voraussichtlich Ende 2025 an.

Insgesamt werden die ÖBB im Jahr 2020 rund 119 Millionen Euro in das Schienennetz im Bundesland Salzburg investieren. In dem Betrag ist auch eine erste Tranche von 14 Mio. Euro für das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos enthalten.

Der Löwenanteil der Mittel fließt heuer unter anderem in die Erneuerung von Gleisen auf der Westbahnstrecke zwischen Seekirchen und Hallwang-Elixhausen, in eine Trassenverbesserung bei Golling samt zwei neuen Unterführungen, in die Modernisierung einzelner Bahnhöfe oder in den Ausbau von Park-and-ride-Plätzen. Zudem wird am Salzburger Hauptbahnhof eine neue Zug-Abstellanlage mit neun Gleisen errichtet.
11.02.2020, APA, Gerald Lehner – salzburg.ORF.at
ÖBB-Pumpspeicherkraftwerk: Baubeginn im Stubachtal
 

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#6
Spullersee-Baustelle trotzt Coronavirus

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Die Umbauarbeiten beim ÖBB-Kraftwerk Spullersee oberhalb des Klostertals gehen trotz des Coronavirus weiter. Um zeitlich im Plan zu bleiben, wird im Zweischicht-Betrieb und am Wochenende gearbeitet. Nach der Seeentleerung wird nun der Grundablass geschlossen und das Kraftwerk vorübergehend mit der alten Druckrohrleitung betrieben.
Online seit heute, 11.31 Uhr
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Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat auch die Arbeiten am Kraftwerk Spullersee auf den Kopf gestellt. Arbeiten, die eigentlich Hand in Hand gegangen wären, müssen nun hintereinander gemacht werden, so die ÖBB in einer Aussendung.

Anfang Jänner wurde der Speicher entleert. Während der nächsten Bauetappe werden vorübergehend die alten Druckrohrleitungen betrieben. Ab Juli werden die Einlaufklappen geschlossen und das alte Stollenrohr aus dem Jahr 1924 wird auf der gesamten Länge von 1.826 Meter getauscht.

Nächste Schritte im Bauablauf
Mit dem Start einer Zwischenbetriebsphase von Mai bis Juli 2020 wird nundas Schmelzwasser des Einzugsgebietes des Speichers abgearbeitet. In dieser Zeit wird das Kraftwerk vorübergehend mit der alten Druckrohrleitung betrieben. Ab Juli werden die Einlaufklappen geschlossen und das alte Stollenrohr aus dem Jahr 1924 wird auf der gesamten Länge von 1.826 Meter getauscht. Diese Arbeiten dauern bis Februar 2021. Das Stollenrohr und die Steilrohrleitung bilden den sogenannten Kraftabstieg, einen wesentlichen Anlagenteil des Kraftwerks Spullersee.

ÖBB
Der Spullersee im Frühling

Druckrohrleitungen werden ersetzt
Im Bereich der Steilrohrleitung (Baulos 2) werden als nächstes die Fundamente der Material- und Personenseilbahn errichtet. Zum Schutz der Arlbergbahnstrecke vor den Bauarbeiten wurde bereits im Vorfeld im vergangenen Oktober eine Schutzeinhausung errichtet.

Seit März werden die Vorarbeiten zum Tausch der Druckrohrleitung ausgeführt. Nach Abschluss der Zwischenbetriebsphase werden die drei alten Druckrohrleitungen abgetragen und ab Juli 2020 ein neues, erdverlegtes Stahldruckrohr errichtet. Diese Arbeiten seien sehr herausfordernd, da sie im bis zu 40 Grad steilen, unzugänglichen Gelände durchgeführt werden müssen.

Probebetrieb 2021
Nach der Fertigstellung im Februar 2021 soll im Anschluss daran das Kraftwerk Spullersee mit 36MW Ausbauleistung – entspricht der ursprünglichen Leistung des Kraftwerks – in den Probebetrieb gehen. Das Kraftwerk ist laut den ÖBB in der Lage, gemeinsam mit dem Kraftwerk Braz die Bahnstromversorgung in ganz Vorarlberg bei Bedarf sicherzustellen.
01.05.2020, red, vorarlberg.ORF.at
Spullersee-Baustelle trotzt Coronavirus
 

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#7
Hauptarbeiten für neues ÖBB-Kraftwerk in Uttendorf-Stubachtal begonnen

Nach zwölf Jahren Planung haben die Österreichischen Bundesbahnen im Stubachtal bei Uttendorf jetzt mit den Hauptarbeiten an ihrem neuen Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos begonnen. Das 300-Millionen Euro Projekt liegt voll im Zeitplan heißt es, auch wenn die Coronavirus-Pandemie zu spüren ist.
Online seit heute, 14.51 Uhr
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Eine winterliche Idylle liegt derzeit über dem mächtigen Tauernmoos- und dem etwa 220 Meter höher gelegenen Weißsee. Der Schein trügt allerdings. Damit sich die ÖBB den Höhenunterschied zwischen den beiden Speicherseen zu Nutze machen und Strom für ihre Züge erzeugen kann – wird ein neues Pumpspeicherkraftwerk gebaut, erklärt ÖBB-Sprecher Robert Mosser: „Wir sind jetzt dabei die Zufahrtsstollen und auch die Wasserstollen, also den Kraftabstieg zu errichten. Herzstück wird eine Kaverne, die so hoch ist, wie ein Wohnhaus mit ungefähr zwölf Stockwerken. Dort werden sich dann die Stromgeneratoren befinden.“

Fertigstellung in fünf Jahren
Damit all das innerhalb der kommenden fünf Jahre fertiggestellt werden kann, heißt es jetzt- untertage volle Konzentration und die genaue Einhaltung aller Planungen.

Fotostrecke
ÖBB / EQ-VIS
Ein Plan zeigt die Verbindung zwischen den beiden Speicherseen
ÖBB/ Sailer
Ein großer Bagger und ein großer Kipplaster arbeiten beim Ausbau des Stollens
ÖBB/ Sailer
Meter für Meter werden die Stollen in den Felsen gebohrt
ÖBB/ Sailer
Die Berge rund um den Tauernmoos-See sind bereits verschneit

Die ÖBB investieren insgesamt rund 300 Millionen Euro in das neue Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos. Nach zwölf Jahren für Planung und Genehmigungsverfahren bringt auch die Corona-Pandemie das Projekt jetzt nicht mehr ins Wanken. Budget- und Zeitplan dürften halten, heißt es von den ÖBB. 2025 soll das neue Pumpspeicherkraftwerk fertigstellt sein und ein Jahr später in den Regelbetrieb gehen. Rund ein Viertel des österreichischen Jahresbahnstrombedarfs soll dann aus dem Stubachtal kommen.
25.11.2020, red, salzburg.ORF.at
Neues ÖBB-Kraftwerk in Uttendorf
 

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#8
Spullersee-Kraftwerk: Letzte Umbau-Etappe
Der Umbau des Spullersee-Kraftwerks befindet sich in der letzten Bauetappe. Das fast 100 Jahre alte Kraftwerk und seine Zuleitungen werden seit Herbst 2019 modernisiert. Oberhalb des Gemeindegebietes von Wald am Arlberg wurden den ganzen Winter durch die neuen Druckrohre unter die Erde verlegt.

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Der Spullersee auf über 1.800 Meter Seehöhe: Hier liegt noch meterhoch Schnee – die Landschaft befindet sich im Winterschlaf. 800 Meter tiefer im Bereich des Kraftwerkes sind die Baufacharbeiter fleißig im Einsatz. Eisenlegen, schalen, betonieren – damit die neue Druckrohrleitung im Boden verschwindet. Die Arbeiten – zum Teil im Schichtbetrieb – sind für die bis zu 45 Männer besonders in den Wintermonaten hart gewesen, deshalb wurde öfter abgewechselt.

Mit einer umfunktionierten Gondelbahn werden die Baufacharbeiter in den Hang gebracht. Um ihnen da und dort Schutz zu bieten und ein Arbeiten überhaupt zu ermöglichen, wurden Plattformen errichtet und teilweise Streckenabschnitte überdacht.
Fotostrecke
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Talbaustelle des Kraftwerks
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Die Rohre werden unterirdisch verlegt
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Die alten Rohe sind noch überirdisch sichtbar
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Die Arbeit war den ganzen Winter durch war hart – es wurde teils im Schichtdienst gearbeitet

Rohre werden unterirdisch verlegt
Bis zu 40 Grad steil ist der Bergrücken, an dem das neue Druckrohr entlang verlegt wird. Es wird unter die Erde gelegt – im Gegensatz zu den alten Rohren, die noch sichtbar sind. Die unterirdische Variante habe wesentliche Vorteile, sagt ÖBB-Projektleiter Markus Wippersberger. Die Frostgefahr sei gebannt und es gebe weniger Risiko, dass die Leitungen durch Lawinen und andere Naturgefahren beschädigt werden.
Vorarlberg heute, 27.3.2021


Testbetrieb für Anfang Mai geplant
Die Arbeiten für das 31 Millionen Euro teure Projekt sind im Zeitplan – und so soll noch im April die letzte Bauetappe abgeschlossen sein. Danach werden noch die letzten Rohre der alten oberirdisch verlegten Leitung abgebaut.
Anfang Mai könnte schon im Testbetrieb das erste Wasser mit 104 Bar Druck durch das Rohr Richtung Tal schießen, sagt Projektleiter Wippersberger. Anfang Juni soll das Spullerseekraftwerk dann wieder fast drei Viertel des Stroms für das ÖBB-Netz in Vorarlberg liefern.
28.03.2021, red, vorarlberg.ORF.at
Spullersee-Kraftwerk: Letzte Umbau-Etappe
 

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#9
Neues ÖBB Kraftwerk in Obervellach
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In Obervellach im Mölltal errichten die Österreichischen Bundesbahnen derzeit ein neues Kraftwerk für den Bahnstrom. Mit dem neuen Kraftwerk können künftig 125 Gigawattstunden pro Jahr produziert werden – Energie für 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien.
Online seit heute, 17.00 Uhr
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Einige hundert Meter oberhalb des alten Kraftwerkes in Obervellach finden derzeit die Vortriebsarbeiten statt. In einem unterirdisch verlegtem Rohr mit knapp zwei Metern Durchmesser, wir das Wasser ins Tal schießen. Am Mallnitzbach, Vössenbach und Kaponigbach werden die Gewässer gefasst, im Berg gibt es einen Speicherstollen mit 60.000 Kubikmeter, so könne man bedarfsgerecht Bahnstrom zur Verfügung stellen, sagte Projektleiter Christian Höss. Das sei insbesondere bei den Spitzenzeiten am Morgen und am Abend wichtig.

Energie für 30.000 Railjetfahrten
Pro Jahr kann dann Energie für 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien produziert werden. Bis dorthin ist es aber noch ein weiter weg. Der Großteil der Bauarbeiten findet momentan unter Tag statt und ist für die Baufirmen durchaus herausfordernd.

ORF
Die Arbeiten sind herausfordernd

Zum Einen seien es die technischen Schwierigkeiten, die der Berg mit sich bringt zum Anderen ist es die Vielfältigkeit, denn es muss bergmännischer Tunnelvortrieb und Ingenieur Bauwerke müssen hergestellt werden. Auch die Druckrohrverlegung in extrem steilen Gelände sei nicht einfach, sagte Martin Zmölnig der Leiter des Untertagebau.

Neues Kraftwerk ist wirtschaftlicher
Noch liefert das alte Kraftwerk den Bahnstrom. Die Generatoren sind knapp 100 Jahre alt, zwar noch in voller Funktion, schon lange aber nicht mehr am Stand der Technik. Irgendwann sei die technische Lebensdauer einfach erreicht, sagte Werksgruppenleiter Werner Maier.

ORF
Die alten Generatoren sind 100 Jahre alt

Dann sei es wirtschaftlicher in eine neue zu investieren. 180 Millionen Euro werden investiert, unter Einhaltung umweltreleveanter Aspekte. Die Renaturierung passiere bereits lange im Vorfeld eines solchen Projektes, denn nach dem Projekt müssen Flora und Fauna wieder so hergerichtet werden, dass alles funktionieren kann, sagte Tunnelpatin und Landesrätin Sara Schaar.

Läuft alles nach Plan werden die Bauarbeiten Mitte 2023 fertiggestellt sein, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2024 geplant.
14.05.2021, red, kaernten.ORF.at
Neues ÖBB Kraftwerk in Obervellach
 

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#10
Tunnelbrand bei ÖBB-Kraftwerksbaustelle Tauernmoos/Weißsee bei Uttendorf (Pinzgau)
n einem Tunnel der ÖBB-Kraftwerksbaustelle Tauernmoos/Weißsee bei Uttendorf (Pinzgau) ist Donnerstagabend ein Baufahrzeug in Brand geraten. Sechs Arbeiter mussten sich in eine Schutzkapsel im Berg retten. Bei dem Feuer sei aber niemand verletzt worden, sagten die ÖBB.
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Die Brandalarmierung erfolgte am Donnerstag gegen 19.00 Uhr: Laut Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) hatte ein Muldenfahrzeug in einem Stollen rund eineinhalb Kilometer tief im Berg Feuer gefangen. Laut ÖBB passierte das in einem der Vortriebsstollen Enzingerboden (1.480 Meter Seehöhe) in Richtung Weißsee.

privat
Rauchschwaden des Tunnelbrandes

Insgesamt sieben Arbeiter im Berg, alle unverletzt
Der Fahrer des Muldenfahrzeugs und zwei Arbeiter konnten sich laut Bundesbahnen sofort unverletzt aus den Stollen retten. Sechs weitere Arbeiter hätten sich kurzzeitig in eine Schutzkapsel im Berg zurückziehen müssen, sagte ÖBB-Sprecher Robert Mosser gegen 20.20 Uhr: „Doch auch sie konnten den Tunnel dann unverletzt verlassen.“

Fotostrecke
FF Uttendorf
Die Feuerwehren Uttendorf, Stuhlfelden und Mittersill rückten mit 133 Einsatzkräften an.
FF Uttendorf
Um kurz nach 21.00 Uhr konnte „Brand aus“ gegeben werden.

FF Uttendorf

FF Uttendorf
Der Betonmischer ist bereits gut 1.6 Kilometer weit im Stollen gestanden.

Laut LAWZ wurden die Feuerwehren Uttendorf, Stuhlfelden und Mittersill zu dem Brandeinsatz alarmiert. 133 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Löscharbeiten im Tunnel dauerten einige Zeit – kurz nach 21.00 Uhr konnte laut LAWZ „Brand aus“ gegeben werden. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat die Beiziehung eines gerichtlich beeideten Sachverständigen zur Klärung der Brandursache angeordnet. Für die Baustelle Tauernmoossee/Weißsee steht ein eigenes Tunnellöschfahrzeug zur Verfügung, betonen die ÖBB. Dieses Fahrzeug hat einen Wasserwerfer auf dem Dach, der von innen bedient werden kann.

Bauarbeiten seit 2020
Die Bundesbahnen bauen seit dem Vorjahr im Stubachtal bei Uttendorf das Pumpspeicherkraftwerk, um den Tauernmoos-Stausee mit dem Weißsee zu verbinden. Dazu werden insgesamt mehr als acht Kilometer Tunnel in den Bergen der Hohen Tauern gebaut. Das neue Kraftwerk sei einer der „wesentlichsten Eckpfeiler“, um in der Zukunft die Bahnstromversorgung in Österreich zu sichern, betonen die ÖBB.
Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at
Tunnelbrand bei ÖBB-Kraftwerksbaustelle

Update v. 11.06.2021: Tunnelbrand: Sachverständige vor Ort
 

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#11
Zeitplan für Tauernmoos-Kraftwerk hält
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Beim Ausbau des Pumpspeicherkraftwerks Tauernmoos in Uttendorf (Pinzgau) sind die ÖBB derzeit voll im Plan. Nach elf Monaten Bauzeit wurde nun ein fast vier Kilometer langer Zufahrtstunnel zum zukünftigen Kavernenkraftwerk durchgeschlagen.
Online seit heute, 12.33 Uhr
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Der Zugfahrtstunnel vom Enzingerboden in Uttendorf hinauf zum Speichersee Tauernmoos war für heuer der wohl wichtigste Bauabschnitt. Denn er sichert die Winterzufahrt für den Ausbau des neuen Kraftwerks, das landschaftsschonend im Berg errichtet wird. Auch ein Brand einer Baumaschine Anfang Juni in dem Tunnel verzögerte die Arbeiten nicht wesentlich. Der Ausbau ist derzeit eines der wichtigsten Bauprojekte der ÖBB.

ÖBB Sailer Brothers

Nächster Schritt ist die Errichtung der Kaverne
Mit diesem Ausbau werden die ÖBB das Gefälle zwischen den beiden Speicherseen Tauernmoos und Weißsee für die Stromerzeugung nutzen – bisher wurden diese 220 Höhenmeter ausschließlich für den Wasserausgleich zwischen den Teichen verwendet.
Um das zusätzliche Kraftwerk bauen zu können, muss jetzt im Berg ein Hohlraum von 40 Meter höhe errichtet werden, darin hätte ein zwölfstöckiges Wohnhaus Platz. 300 Millionen Euro werden dafür investiert, 2025 soll das neue Kavernenkraftwerk Bahnstrom erzeugen.
10.08.2021, red, salzburg.ORF.at
Zeitplan für Tauernmoos-Kraftwerk hält
 

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#12
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ÖBB-Züge fahren künftig auch mit Windenergie
Die ÖBB errichten die weltweit erste Bahnstrom-Windenergieanlage in Höflein (Bezirk Bruck an der Leitha). Sie soll Energie für etwa 1.800 Zugfahrten jährlich auf einer Strecke von Wien nach Salzburg liefern.
Online seit heute, 16.43 Uhr
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Die Energie, die die 16,7 Hertz-Bahnstrom-Windkraftanlage künftig produzieren wird, wird direkt in die Oberleitung der Bahn eingespeist, und zwar über eine neu entwickelte Schaltstation in transportabler Containerbauweise. „Durch diese Direkteinspeisung wird einerseits die Notwendigkeit von neuen elektrischen Leitungen weitgehend vermieden. Andererseits werden die Züge direkt und damit verlustarm mit Windenergie versorgt“, heißt es in einer Aussendung der ÖBB.

Die Windkraftanlage hat eine Leistung von rund drei Megawatt und liefert pro Jahr Energie für etwa 1.800 Zugfahrten auf einer Strecke von Wien bis Salzburg. Der Durchmesser des Rotors des Windrades beträgt 112 Meter und ist somit länger als ein Fußballfeld. Das Projekt kostet etwa sechs Millionen Euro, informierten die ÖBB.

Windenergie ergänzt Wasserkraft und Sonnenstrom
Man will so die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie erhöhen. Die ÖBB setzen mit zehn Wasserkraftwerken und mehr als 20 Photovoltaikanlagen, mit denen Strom für die Infrastruktur der Bahn produziert wird, schon auf umweltfreundliche Erzeugung. „Bereits seit dem Jahr 2018 sind wir mit 100 Prozent grünem Bahnstrom unterwegs“, so ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. "Mit dem Bau der weltweit ersten Bahnstrom-Windenergieanlage leisten wir wahre Pionierarbeit und stellen unter Beweis, dass uns der Erhalt der Umwelt und die schonende Nutzung von Ressourcen eine Herzensangelegenheit ist.“

Mit der neuen Anlage würde das Bahnfahren noch umweltfreundlicher werden, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Der Kampf gegen die Klimakrise ist die historische Aufgabe unserer Zeit. Besonders im Mobilitätsbereich liegt hier eine große Chance, die wir nützen müssen." Die ÖBB würden mit der Anlage „einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 und Energieautonomie in Österreich“ leisten.
24.08.2021, red, noe.ORF.at
ÖBB-Züge fahren künftig mit Windenergie
 

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#13
ÖBB-Kraftwerk Spullersee wieder in Betrieb
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Die Österreichischen Bundesbahnen haben ihr am Arlberg gelegenes Kraftwerk Spullersee auf den neuesten Stand gebracht. Nach einer zweijährigen Sanierung und Modernisierung im Umfang von 31 Mio. Euro wurde das Kraftwerk am Freitag offiziell wieder in Betrieb genommen, wie die ÖBB informieren.
Online seit heute, 16.00 Uhr
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Man habe damit „einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energiewende gesetzt und die Bahnstromversorgung langfristig sichergestellt“, hieß es von Seiten der ÖBB.

Arbeiten im Zeitplan fertiggestellt
Das Kraftwerk Spullersee ist zwischen 1919 und 1925 im Zuge der Elektrifizierung der Arlbergbahn als Bahnstromkraftwerk von den ÖBB erbaut worden. Nach fast 100 Jahren Stromerzeugung waren wesentliche Teile der Anlage am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt.

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Der Fokus lag den Angaben zufolge auf dem Neubau des Stollenrohrs sowie auf dem Abbau der drei bestehenden Druckrohrleitungen zum Krafthaus. Diese wurden durch ein in der Erde verlegtes Druckrohr ersetzt. Trotz der CoV-Pandemie wurden die Arbeiten im vorgesehenen Zeitplan abgeschlossen.

Stromproduktion aus umweltfreundlicher Energie
„Am Beispiel Kraftwerk Spullersee stellen wir unter Beweis, dass Klimaschutz unsere Kompetenz ist“, sagte ÖBB-Infrastruktur Vorstand Johann Pluy anlässlich der Inbetriebnahme. Die ÖBB nutzten die Kraft des Wassers, um auch in Zukunft die effiziente Stromproduktion aus umweltfreundlicher, heimischer Energie für nachhaltige und klimafreundliche Mobilität zu gewährleisten. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) freute sich über die „langfristige und umweltfreundliche Energiegewinnung für den Zugverkehr in Vorarlberg“, aber auch darüber, dass bei der Revitalisierung des Kraftwerks größtenteils Betriebe aus der Region berücksichtigt wurden.
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Bahnstromversorgung mit zwei Kraftwerken sichergestellt
Gemeinsam mit dem Kraftwerk Braz kann das Kraftwerk Spullersee die Bahnstromversorgung in Vorarlberg zur Gänze sicherstellen. In der Region West (Vorarlberg und Tirol) betreiben die ÖBB in Fulpmes (Bez. Innsbruck-Land) noch eine dritte Anlage. Diese drei Kraftwerke produzieren pro Jahr rund 220.000 Megawattstunden Strom, der Verbrauch der ÖBB in diesen beiden Bundesländern liegt bei 275.000 Megawattstunden. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 55.000 Haushalten.
22.10.2021, red, vorarlberg.ORF.at
ÖBB-Kraftwerk Spullersee wieder in Betrieb
 

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#14
Stollendurchschlag in Obervellach
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Seit zwei Jahren wird in Obervellach am neuen ÖBB Kraftwerk gebaut. Künftig sollen 125 GWh Strom erzeugt werden – doppelt soviel wie das alte Kraftwerk in Obervellach derzeit liefert. Am Donnerstag erfolgte der Durchschlag des Kaponig-Schrägstollens.
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Der insgesamt rund 800 Meter lange Speicherstollen Kaponig mit Schrägstollen ist nahezu fertig, der ca. 3.800 Meter lange Triebwasserstollen soll im März ausgebrochen sein. Somit können die Vortriebsarbeiten im Untertagebau wie geplant im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden, so die ÖBB. Insgesamt arbeiten sich derzeit rund 100 Mineure von mehreren Stellen durch den Berg.

„Sensibel mit Natur umgegangen“
Der Durchschlag bedeute einen großen Schritt vorwärts, heißt es von den ÖBB. Tunnelpatin ist Landes-Umweltreferentin Sara Schaar (SPÖ). Angesichts einer Großbaustelle mitten in den Bergen schlagen zwei Herzen in ihrer Brust, sagte sie: „Ja, aber wenn man sieht, wie das umgesetzt wird – einerseits schaffen wir eine neue Form von erneuerbarer Energie, andererseits wird sehr sensibel mit der Natur umgegangen. Ob es um Restwassermengen geht, oder das Revitalisieren und Wiederansiedeln von Tieren und Pflanzen, das hat hier wunderbar funktioniert.“

ORF/Peter Matha
Der Durchschlag erfolgt nach Plan

Auch Standort profitiert
Die ÖBB produzieren rund ein Drittel ihres Stroms selbst, das Kraftwerk in Obervellach ist nur ein Teil des Netzwerks. Durch die um 35 Prozent erhöhte Stromproduktion steht nun noch mehr zur Verfügung. Schaar sagte, man trage dazu bei, dass die Bahn erneuerbarer werde aber durch ein kleines Kraftwerk werde auch der Standort Obervellach beliefert.

ORF/Peter Matha
Sara-Stollen innen

Christian Höss, ÖBB-Projektleiter sagte,: „Der Untertagebau ist eine besondere Herausforderung, umso mehr freuen wir uns, dass wir heute Zeugen eines weiteren Meilensteins sein durften. Wir liegen im Zeitplan – auch die drei Wasserfassungen Mallnitz-, Dösen- und Kaponigbach sind bereits in Bau und noch im Frühling 2022 wird mit dem Bau der unterirdisch verlegten Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 1,8 Meter begonnen.“ Das neue ÖBB_Kraftwerk kostet 180 Millionen Euro und soll in zwei Jahren in Betrieb gehen.

Das Projekt
Da die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach am Ende ihrer technischen Lebensdauer angekommen seien, werde im Gemeindegebiet von Mallnitz und Obervellach seit über einem Jahr intensiv gesprengt und gebaut, so die ÖBB. Neben den Mineuren im Untertagebau sei im Winter auch an den obertägigen Bauabschnitten gearbeitet worden. Nach der Fertigstellung des Rohbaus vom neuen Krafthaus laufen hier bereits die Ausrüstungsarbeiten: Ein 120 Tonnen Maschinenkran wurde bereits montiert, es erfolgen derzeit die Installationen für das Heizsystem und die Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der elektrischen und hydraulischen Maschinen.

Zeitgleich werde intensiv an den Betonbauwerken bei den Wasserfassungen am Mallnitz- und Dösenbach gearbeitet. Die guten Witterungsverhältnisse lassen auch ein Arbeiten an der Beileitung Kaponig sowie beim Kraftabstieg für die erdverlegte Druckrohrleitung in der Steilstrecke vom Obervellach Wald zu. Außerdem werde an der Dammschüttung für das 60.000 Kubikmeter fassende Ausgleichsbecken weitergearbeitet.
03.03.2022, red, kaernten.ORF.at
Stollendurchschlag in Obervellach
 

josef

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#15
ÖBB-Kraftwerk Stubachtal: Tunnelsystem fertig
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Beim Bau des neuen Tauernmoos-Kraftwerkes im Stubachtal bei Uttendorf (Pinzgau) haben die ÖBB eine wichtige Hürde genommen. Die letzte Sprengung für den unterirdischen Zufahrtstunnel zum Weißsee ist geglückt. Die Vortriebsarbeiten sind damit erfolgreich abgeschlossen.

Seit September 2020 wurde hier gesprengt, im Schichtbetrieb. Jeden Tag schafften die Mineure etwa 15 Meter Vortrieb. Nun ist das unterirdische Tunnelsystem beim höchsten Punkt des Kraftwerk-Projekts auf mehr als 2.000 Meter Seehöhe fertig. In dem 11,3 Kilometer langen Tunnelsystem kann nun der Ausbau mit Beton und technischer Innenausstattung beginnen.
Flugbild: Gerald Lehner
Von den Gletschern bei Stubacher Sonnblick und Granatspitz kommt das Schmelz- und Regenwasser für die Speicherseen der ÖBB-Kraftwerksgruppe im Stubachtal – hier der Weißsee, der die Oberstufe und auch den Tauernmoossee speist. Ganz hinten der Großvenediger,
Salzburgs höchster Berg

Inbetriebnahme für 2025 geplant
335 Millionen Euro investieren die ÖBB in das neue Pumpspeicherkraftwerk im Pinzgau. Die Inbetriebnahme ist in drei Jahren geplant. Die Bundesbahnen wollen mindestens 40 Prozent des Bahnstroms bis zum Jahr 2030 aus erneuerbarer und heimischer Energie zur Verfügung haben.
03.09.2022, red, salzburg.ORF.at

ÖBB-Kraftwerk Stubachtal: Tunnelsystem fertig
 

josef

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#16
ENERGIEWENDE
ÖBB-Vorstand Pluy: "Wir brauchen 25 bis 30 Prozent mehr Strom bis 2030"
Mit steigender Verkehrsleistung braucht die ÖBB mehr Bahnstrom. Bis 2030 wird eine Milliarde Euro in Netz und Kraftwerke investiert, sagt ÖBB-Vorstand Johann Pluy
Interview

Ohne Strom geht auf den Hauptverkehrsachsen der Bahn nichts. Derzeit ist Traktionsenergie extrem teuer, in Deutschland wie in Österreich.
Foto: Imago Images / Norbert Fellechner

Die Energiewende kommt auch bei der Österreichischen Bundesbahn an. Um die bisweilen explodierenden Preise für Bahnstrom zu stabilisieren und von Preisausschlägen unabhängiger zu werden, will die Staatsbahn die Eigenproduktion mit Wasser-, Wind- und Solarstrom bis 2030 fast verdreifachen.

STANDARD: Die ÖBB will ihre Eigenproduktion an Strom von aktuell 30 Prozent auf 80 Prozent erhöhen. Wie soll das bis 2030 ablaufen, wie sieht diese Energiestrategie aus?

Pluy: Wir orientieren uns dabei an der Verkehrsleistung, also den mit Zügen gefahrenen Kilometern. 2021 waren das 156 Millionen Zugkilometer. Wenn wir bis 2030 um rund 30 Prozent mehr Zugkilometer fahren werden, dann brauchen wir Daumen mal Pi 25 bis 30 Prozent mehr Strom. Die Bahn soll gemäß Mobilitätswende ja Zuwachs haben. Das strategische Ziel ist – auch bedingt durch die Energiekrise – die Erhöhung der Produktion von Bahnstrom auf über 80 Prozent.

STANDARD: Wie darf man sich das vorstellen – bauen Sie selber so viele Kraftwerke wie möglich? Das wird sich bis 2030 nicht ausgehen ...

Pluy: Nein, wir machen nicht alles allein, sondern mit Partnern, die direkt über Vorleitungen oder das Hochspannungsnetz in das Bahnstromnetz einspeisen.

STANDARD: Die ÖBB hat ja bereits Partnerkraftwerke, deren Strom über Umformer in das Bahnstromnetz eingespeist wird ...

Pluy: An der Enns, in St. Pantaleon und Weyer und in Annabrücke an der Drau in Kärnten stehen jeweils Generatoren für 16,7 Hertz Bahnstrom, und damit werden rund 25 Prozent unseres Strombedarfs produziert. Insgesamt betreiben die ÖBB acht Bahnstrom-Wasserkraftwerke und seit zwei Monaten ein Windkraftwerk und sechs Photovoltaik-Anlagen, die direkt einspeisen. Damit produzieren wir ein gutes Drittel des Bahnstroms heute schon selbst.

STANDARD: Wo wollen Sie Elektrizitätsanlagen ausbauen?

Pluy: Möglichst nahe der Strecke, um Energieverluste zu minimieren. Wo immer es möglich ist, werden wir Windkraftanlagen errichten, bevorzugt im Osten, wo viel Wind weht.

STANDARD: Idealerweise braucht die für Bahnstrom zuständige ÖBB-Infrastruktur Laufkraftwerke, denn mit Speicherkraftwerken produziert man im Normalfall Spitzenlaststrom, den man an der Strombörse zu guten Preisen verkauft. Den Bahnstrom kaufen Sie dann über Langfristverträge etwa beim ÖBB-Partner Verbund?

Pluy: So wäre es in der Theorie, wenn wir ein Energieversorger wären. Aber wir sind kein Stromhändler. In der Praxis ist es viel komplizierter. Der Unterschied zwischen Bahnstromversorger und einem öffentlichen Versorger ist: Wir müssen mit unseren Speicherkraftwerken ständig den stark schwankenden Bahnstromverbrauch nachregeln, um die 70 Eisenbahnverkehrsunternehmen zu versorgen und den Bedarf an Ausgleichsenergie so gering wie möglich zu halten. Denn Ausgleichsenergie ist teuer. Langfristig planen wir den Einsatz unserer Speicherkraftwerke natürlich gegen die Marktpreise. Wann ist es am besten, einen Kubikmeter Wasser abzulassen? Das ist die Kernfrage. Dabei müssen wir den Verbrauch einrechnen und den Netzverlust gering halten.

STANDARD: Der Investitionsplan sieht eine Milliarde Euro bis 2030 vor. Wo wird wie viel investiert?

Pluy: Ungefähr 70 Prozent des Investitionsvolumens gehen in die Erzeugung, 30 Prozent in die Netzertüchtigung. Das Netz ist der Schlüssel, es muss bidirektional ausgebaut sein. Ohne Netzertüchtigung wird es schwierig mit der Energiewende.

STANDARD: Klingt sehr ambitioniert. Der Ausbau des ÖBB-Kraftwerks Spullersee allein war ein jahrelanges Ärgernis. Was dauerte da so lange?

Pluy: Es ging um das Wasser des Lechs, das über die Beileitung Ost über 800 Meter Fallhöhe eingeleitet werden sollte. Ich habe damals mein Bestes gegeben, weil es das energetisch wahrscheinlich sinnvollste Projekt in Österreich gewesen wäre. Wir haben das Kraftwerk Spullersee dann ohne Wasser aus dem Lech ausgebaut. Immerhin den Ausbau von Obervellach II und Tauernmoos haben wir geschafft.

STANDARD: Kraftwerke mit Wind und Sonne werden wie ausgebaut?

Pluy: Da machen wir Ähnliches, setzen aber sehr stark auf Partner, denn mit 400 Mitarbeitern in der ÖBB-Energie das Netz, 60 Umspannwerke und Kraftwerke zu betreiben ist an sich schon eine Herausforderung.

STANDARD: Wer sind diese Partner, die klassischen Energieversorger oder Spezialisten für Erneuerbare?

Pluy: Unser derzeitiger Partner im Bereich Wasserkraft ist der Verbund. Bei Photovoltaik und Wind arbeiten wir derzeit mit der Energie Burgenland und mit Projektentwicklern zusammen.

STANDARD: An welchen Standorten ist eine Erweiterung von bestehenden Kraftwerken überhaupt noch möglich? Die Möglichkeiten zum Ausbau von Wasserkraft sind in Österreich ja großteils ausgeschöpft.


Starker Schneefall oder umstürzende Bäume bei Sturmlagen können das Bahnnetz lahmlegen.
Foto: APA / Gerd Eggenberger

Pluy: Weniger als eine Handvoll Standorte sind beim Ausbau im Vorprojektstadium, dann ist es in Österreich wahrscheinlich vorbei aufgrund der Topografie und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Von den 700 Millionen Euro im Bahnstrom-Erweiterungsbudget der ÖBB entfallen in der ersten Stufe 150 bis 200 Millionen auf Photovoltaik und Windstrom, der Rest entfällt auf den laufenden Ausbau von Obervellach II und Tauernmoos, das sind großvolumige Einheiten, bei denen die Investitionen erst zu stemmen sind.

STANDARD: Was dauert bei Windkraft so lange? Da gibt es ja bereits jede Menge Expertise.

Pluy: Die Schlüsselfrage ist, wie wir bei Windkraft zu Standorten kommen, aktuell läuft ja das Repowering der Anlagen, die früher eher kleiner konzipiert waren. Wir haben jetzt endlich die Technologie zur Direkteinspeisung von 16,7 Hertz und fangen zum Skalieren an, damit wir mitmachen können.

STANDARD: Wäre es nicht einfacher, "normalen" Strom mit 50 Hertz zu produzieren und ihn auf 16,7 Hertz umzuformen?

Pluy: Nein, das ist viel zu teuer, da würden wir den Vorteil der direkten Einspeisung ins Bahnnetz wieder verlieren. Bei Solarzellen ist es anders, da kommt Gleichstrom heraus, aber trotzdem hat es niemand angeboten in der für uns notwendigen Bahnstrom-Nischentechnologie. Wir wollten es mangels Angebot schon selber entwickeln, aber nun hat sich doch ein Anbieter gefunden. Jetzt haben wir unser Toolset, und jetzt geht es um die Standorte und Partnerschaften in einer schwierigen Branche.

STANDARD: Wie sieht der Investitionsplan aus, wo beginnen Sie mit den Investments?

Pluy: In den nächsten zwei Jahren geht es sicher hauptsächlich um Windkraft, und das wird wohl eher im Osten sein, also Niederösterreich und Burgenland. Wir müssen möglichst verbrauchsnah produzieren. Am meisten Strom brauchen wir entlang der Achsen und der Ballungsräume, wo die Frequenz an Zügen hoch ist. Die alte Regel "Im Westen sind die Kraftwerke und im Osten die Frequenzumformer" gilt nicht mehr, denn wir müssen als Erzeuger die Netzverluste reduzieren. Das soll mit einer dezentralen Struktur gelingen, damit halten wir Ausfälle im Fall eines Stromengpasses zusätzlich lokal begrenzt.

STANDARD: Wie wird das finanziert? Werden die staatlichen Zuschüsse für die ÖBB erhöht?

Pluy: Über den Rahmenplan für den Bahnbau geht es nicht. Denn die Investitionen müssen gemäß EU-Verordnung für zuschussfähige Schieneninfrastruktur sein. Aber unsere Eigentümer sind diesbezüglich sehr entgegenkommend.

STANDARD: Elektrizität ist ja essenzielle Schieneninfrastruktur. Wo ist das Problem?

Pluy: Wenn wir ein Projekt einbringen, haben wir vollen Rückenwind des Eigentümers.

STANDARD: Die Güterbahnen stöhnen unter extrem hohen Stromkosten, die in den Frachtpreisen nicht unterzubringen sind. Wie können preisdämpfende Maßnahmen aussehen?

Pluy: Das ist noch nicht ganz klar. Die EU-Verordnung vom September zu den Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die hohen Energiepreise skizziert einen Rahmen, und es ist erst zu diskutieren, wie leistbarer Bahnstrom aussehen kann.

STANDARD: ÖBB-Holding-Generaldirektor Andreas Matthä, also Ihr Chef, hat im August ein Modell Cost + Fee vorgeschlagen. Was ist damit gemeint? Ein Durchschnittspreis mit Zu- und Abschlägen?

Pluy: Das Merit-Order-Prinzip, welches in der ersten Phase der Strommarktliberalisierung seine Berechtigung hatte, ist in der aktuellen Situation aus der Zeit gefallen. Bei Merit-Order bestimmt das Kraftwerk mit den höchsten Grenzkosten, die meist durch den Brennstoffpreis fossiler Anlagen getrieben sind, den Preis des gesamten Marktes. Beim Prinzip Cost + Fee werden die realen Produktionskosten des Stroms als Bemessungsgrundlage herangezogen und mit einem angemessenen Gewinnanteil für den Erzeuger beaufschlagt. Hier liegt das Prinzip einer angemessenen Kapitalverzinsung dahinter, welche die Marktrisiken und die Finanzierungsrisiken abdeckt.

STANDARD: Worauf wartet die Politik? Schienentransporte verlieren massiv an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Straße, wenn Energiekosten plötzlich 22 Prozent statt bisher zehn betragen.

Pluy: Einfach ist es nicht, denn welche Maßnahmen auch ergriffen werden, es muss in Brüssel notifiziert werden. Österreich hat sich vor Jahren für die Liberalisierung des Bahnstroms entschieden – und die gilt jetzt. Ein Ansatz könnten Förderungen sein, wie es sie in Österreich für Einzelwagenverkehr oder Gefahrenguttransporte bereits gibt. Aber es braucht Koordination auf europäischer Ebene, denn der Schienenverkehr ist grenzüberschreitend, und auch in anderen Ländern sind die Stromkosten hoch. Energie, Personal, Zinsen – das ist ein Dreifachangriff, eine äußerst ungünstige Situation.


Der Speicherstollen des ÖBB-Kraftwerks Obervellach im Drautal wurde heuer fertig ausgebrochen. Er ist 13 Meter hoch, 15 Meter breit, 580 Meter lang und fasst 60.000 Kubikmeter Wasser. Mit dem so erzeugten Strom werden Leistungsspitzen ausgeglichen.
Foto: APA/ÖBB/Pellizzari

STANDARD: Mit welchem Preisniveau für Traktionsenergie rechnen Sie 2023 für Bestandskunden, was zahlen Neukunden?

Pluy: 2023 sind es 187 Euro pro Megawattstunde. Das ist immer noch sehr hoch gegenüber 65 oder 67 Euro im Jahr 2021.

STANDARD: Eine Möglichkeit zum Energiesparen bei der ÖBB wäre, aber das liegt nur bedingt in Ihrer Hand als ÖBB-Infrastrukturvorstand, der Einsatz von Leichtfahrzeugen. Der ÖBB-Personenverkehr fährt aber mit schweren Taurus-Loks, die noch dazu erhöhte Schienenabnutzung aufweisen. Wann wird die ÖBB auf diesen Zug aufspringen?

Pluy: Das fällt in der Tat in die Zuständigkeit meiner Kollegen im Personenverkehr. Aber wenn ich eine Halbweisheit teilen darf: Auch Energiesparen ist letztlich eine wirtschaftliche Güterabwägung mit den Investitionen. Bis 2030 investieren die ÖBB 4,1 Milliarden Euro in neue Züge und Rollmaterial, darunter 120 Akkutriebzüge. Die ÖBB springen also bereits auf viele Züge auf.

STANDARD: Kosten sparen könnte man mit Leichtfahrzeugen auch bei der Finanzierung, denn bei den Eurofima-Finanzierungen der Bahnen wird deren Einsatz belohnt. Wäre das nicht ein Ansatz, den die Republik Österreich als Finanzier verfolgen sollte/könnte/müsste?

Pluy: Wie gesagt, nicht meine Baustelle. Als Staatsbahn investieren wir langfristig und nachhaltig.

STANDARD: Also zurück zu "Ihrer Baustelle": Die ÖBB-Infrastruktur bietet verschiedene Tarifmodelle mit unterschiedlichen Laufzeiten. Wer bekommt welchen Tarif?

Pluy: Üblich waren Ein- oder Dreijahresverträge, weil wir den Strom auf drei Jahre im Voraus einkaufen. Wir haben den Eisenbahnunternehmen quasi ein Susi-Sorglos-Paket angeboten. Das EVU gibt eine geschätzte Jahresmenge bekannt, und wir haben zum Preis X alles inklusive angeboten. Der Strom war ja inflationär günstig.

STANDARD: Da war die jetzt verteufelte Merit-Order im Übrigen überaus vorteilhaft ...

Pluy: Ja, aber jetzt hatten wir irrsinnige Ausschläge. Das war für Kunden mit Einjahresverträgen ein Wahnsinn. Deshalb versuchen wir, von unseren Kunden ungefähre Lastprofile zu bekommen, damit wir den Strombedarf besser prognostizieren und managen können. Das ist im Güterverkehr besonders schwierig, weil schwer abschätzbar ist, wann welche Transporte mit welcher Tonnage zu fahren sind. Im Personenverkehr ist es einfacher, da gibt es einen Taktfahrplan, und die Züge sind mehr oder weniger immer gleich. Das ist eine Herausforderung in der Zugsteuerung, wir brauchen pünktliche und energieoptimierte Fahrten. Wir nennen das adaptive Zuglenkung, die über App oder GSM-R auf die Displays der Triebfahrzeuge kommt. Das soll ab 2024 kommen und eine bessere Prognose des Verbrauchs ermöglichen. Der zweite Ansatz ist eine Adaptierung der Einkaufsmodalitäten beim Strom. Darüber verhandeln wir mit den Energieversorgern. Denn die Bahnunternehmen brauchen kalkulierbare Strompreise.

STANDARD: Im Markt sorgt für Unmut, dass die Tarife für Neukunden deutlich höher sind als für Bestandskunden. Ab wann ist man bei der ÖBB ein Bestandskunde?

Pluy: Es ist wie bei den Energieversorgern. Wir bestellen die notwendigen Kapazitäten bei den Produzenten auf Jahre im Voraus, und danach richtet sich der Endkundenpreis. Deshalb haben Bestandskunden vergleichsweise niedrigere Preise, denn von ihnen wissen wir den ungefähren Bedarf. Das ist bei Neukunden schwieriger, deshalb sind die Preise höher.
(Luise Ungerboeck, 5.1.2023)

Johann Pluy (54) ist seit 2019 Vorstandsdirektor der für Bahnbau, Bahnbetrieb und Energie zuständigen ÖBB-Infrastruktur. Der promovierte Elektro- und Energietechniker (TU Wien) ist seit 2001 im ÖBB-Geschäftsbereich Energie tätig, der im Jahr 2021 rund 199 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete.
ÖBB-Vorstand Pluy: "Wir brauchen 25 bis 30 Prozent mehr Strom bis 2030"
 

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#17
ÖBB-Pumpspeicherwerk Tauernmoos - Seilbahn: Abschied nach 70 Jahren
Im Stubachtal bei Uttendorf (Pinzgau) geht demnächst eine Ära zu Ende. Die einzige Seilbahn der ÖBB stellt nach mehr als 70 Jahren den Betrieb ein. Man braucht sie für die Wartung der Kraftwerksanlagen nicht mehr, weil nun ein neuer Straßentunnel vom Enzingerboden zum neuen Pumpspeicherwerk Tauernmoos führt.
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Noch schweben die beiden Gondeln der ÖBB-Seilbahn elegant durch das Stubachtal inmitten der Hohen Tauern – seit 1951. Und sie sind noch immer in bestem Zustand.

Der letzte Betriebsleiter Bernd Buchholzer macht diesen Job seit 2011: „Es ist eine alte Dame, mit der man viel arbeiten und viel zu tun haben muss, damit es ihr gut geht. Sie ist einfach lässig, alt, historisch.“

Neuer Straßentunnel bis zum Weißsee
70 Jahre lang hat diese klassisch gebaute Seilbahn die Arbeiter und Techniker sowie viel Material hinauf zu den Stauseen im hintersten Stubachtal gebracht. Ab August 2023 ist damit Schluss, so Buchholzer: „Am 31. August werde ich selbst die letzte Betriebsfahrt durchführen in der Gondel.“

Fotostrecke mit 10 Bildern
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Neben der Personengondel ist auf dem anderen Tragseil seit Jahrzehnten eine robuste Lastengondel für Materialtransporte unterwegs.
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Speicher Weißsee unweit der Rudolfshütte, hart an der Grenze zum Nationalpark Hohe Tauern. Hinten: Granatspitze und Anstieg zum Stubacher Sonnblick
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Speicher Tauernmoossee mit Kastengrat zum Hohen Kasten (links hinten) und Granatspitz (rechts hinten)
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Alte Seilbahn mit Tauernmoossee und Hoher Riffl, Eiskögele, Hohem Kasten und Kastengrat
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Triebwasserstollen des Kavernenkraftwerks
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Speicher Enzingerboden bei der Talstation der ÖBB-Seilbahn – hinteres Stubachtal
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Betriebsleiter Buchholzer, schon bald muss er mit Wehmut die letzte Betriebsfahrt durchführen
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Eingang zum Kraftwerkstunnel beim Weißsee. Dieser Tunnel ist elf Kilometer lang.
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Pfiati Weißseebahn

Wenige Meter neben der Talstation liegt der Eingang zum neu gebauten Straßentunnel. Von hier geht es elf Kilometer hinauf zum Weißsee neben dem Berghotel Rudolfshütte auf 2.300 Meter.

Neues Kraftwerk beim Tauernmoossee
Hier entsteht unterirdisch auch das neue Pumpspeicherwerk der ÖBB, erzählt Projektleiter Christian Höss: „Wir verbinden den Weißsee mit dem Tauernmoossee unterirdisch, und in einer Kaverne wird das Pumpspeicherkraftwerk errichtet. Wir wollen damit Bahnstromspitzen im österreichischen Eisenbahnsystem am Morgen und am Abend entsprechend abdecken können.“ Schon jetzt fährt jeder fünfte Zug in Österreich mit Strom der Stubach-Kraftwerke im Pinzgau. 2020 wurde mit dem Bau begonnen. Er kostet 360 Millionen Euro.

Unterirdisches Megaprojekt
In zwei Jahren sollen dann 80.000 Liter Wasser pro Sekunde durch den Triebwasserstollen fließen, um weiter unten die Turbinen anzutreiben oder von den Pumpen wieder ins Gebirge gedrückt zu werden – ein Megaprojekt, mitten im Hochgebirge, sagt Peter Herzog vom ÖBB-Baumanagement.
Und ein Teil des Gesteins aus dem Tunnel wird im Betonmischwerk verwendet. Es wurde extra für die Baustelle gebaut und ist das höchstgelegene in ganz Österreich. Die Ingenieure sind stolz, wie Projektleiter Höss: „Wir sind voll im Zeitplan, und im nächsten Jahr bauen wir Generatoren und Turbinen ein.“

Die Zukunft der alten Kabinen von der ÖBB-Materialseilbahn ist noch unklar. Von der Verwendung als Gartenhütte bis zum Exponat im Technikmuseum ist noch alles möglich.
12.07.2023, red, salzburg.ORF.at
Einzige ÖBB-Seilbahn: Abschied nach 70 Jahren
 
#18
Die ÖBB haben auch ein großes, eigenes Strom-Netzwerk. Dieses ist natürlich eigenständig und für die Strom-Landesgesellschaften nicht nutzbar - für PV und der geringen Netzkapazitäten.
Vor Jahren gab es den Versuch, den Verbund und ÖMV im Bereich Energie zusammenzuführen (beide Unternehmen präsentierten diesen Plan). Wurde von der Politik verhindert.

Hier am Semmering:
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