13 Tote Bergleute bei Methangasexplosion in einer Steinkohlengrube bei Karvina

josef

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Grubenunglück: Tschechien gedachte mit Sirenen der Toten

Tschechien hat heute der 13 Bergarbeiter gedacht, die bei einer verheerenden Explosion in einem Steinkohlebergwerk am 20.12.2018 ums Leben gekommen sind. Landesweit heulten zu Mittag mehr als zwei Minuten lang die Sirenen, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK meldete.

Die Opfer des Grubenunglücks im östlichen Karvina, darunter zwölf Polen und ein Tscheche, starben, nachdem sich am Donnerstagabend aus bisher ungeklärter Ursache in rund 800 Metern Tiefe ein Luftmethangasgemisch entzündet und sich ein Grubenfeuer ausgebreitet hatte. Zwei polnische Bergarbeiter wurden weiterhin mit Verbrennungen im Krankenhaus behandelt, einer sei in kritischem Zustand, meldete die polnische Agentur PAP unter Berufung auf das Krankenhaus.

Löscharbeiten dauern an
Unterdessen kämpften laut CTK rund 200 Einsatzkräfte aus Tschechien und Polen weiter gegen die Flammen. Polnische Helfer schätzten im Radio, die Arbeiten könnten sogar noch Wochen bis Monate dauern. Nach CTK-Angaben blieb die Mine mit rund 800 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vorerst geschlossen. Es ist das schlimmste Grubenunglück in Tschechien seit 1990. Die Zeche bei der Stadt Karvina liegt rund 300 Kilometer östlich von Prag, sie ist seit 1968 in Betrieb und wurde vor einigen Jahren modernisiert.

Wegen der enormen Hitzeentwicklung und ausströmender giftiger Gase wurde bisher nur eines der Opfer geborgen. Polens Präsident Andrzej Duda sprach im Radio den Angehörigen sein Beileid aus. Sie habe so kurz vor Weihnachten eine „wirklich schreckliche Tragödie“ getroffen. Der Sonntag wurde in Polen zum nationalen Trauertag erklärt. Auch der Bürgermeister der betroffenen Bergwerksgemeinde Stonava rief die Einwohner und Einwohnerinnen auf, Weihnachten in Stille und Silvester ohne Feuerwerk zu feiern.

red, ORF.at/Agenturen
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