14-Jähriger spielte mit Brandbombe

#1
Gefährlicher Fund bei Meimersdorf

"Schwein gehabt" – so lautet das Oster-Fazit für einen 14-jährigen Jungen in Meimersdorf. Der Junge hatte am Karfreitag auf einem Feld zwischen Meimersdorf und Kleinflintbek eine Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und mit nach Hause genommen. Dort bearbeitete er den "Fund" mit einem Hammer. Bevor es jedoch zu einer Katastrophe kommen konnte, griff der ältere Bruder des Jungen ein und stoppte die Aktion. Die alarmierte Polizei rief sofort die Spezialisten des Munitionsräumdienstes des Landes aus Groß Nordsee nach Meimersdorf. Zu entschärfen gab es für die Experten allerdings nicht mehr viel. Die Stabbrandbombe war in den knapp 60 Jahren, die sie auf dem Feld gelegen hatte, bereits deutlich gealtert und fast unkenntlich. Dennoch: Zünder und Brandsatz stellen nach Angaben von Experten auch nach so langer Zeit immer noch eine erhebliche Gefahr dar. Eine Explosion sei nicht auszuschließen gewesen, bestätigte auch Polizeisprecher
Uwe Voigt. Bei ihrem Bombenfund standen dem 14-Jährigen und seinem Freund offenbar eine ganze Reihe von Schutzengeln zur Seite. Nachdem der Junge die Bombe im Acker beim Sammeln von Steinen entdeckt hatte, hob er sie auf und transportierte sie auf seinem Fahrrad noch die über einen Kilometer lange Strecke bis ins Elternhaus. Dort wollte er mit einem Hammer das Geheimnis des angerosteten Funds ergründen. Dabei löste sich ein Teil des Blindgängers, bevor der Bruder das Vorhaben bemerkte.

Wie und wann die Bombe genau auf den Acker gelangte, ist bislang völlig unklar.
Anwohner berichteten gestern von zahlreichen Blindgängern, die in den Nachkriegsjahren in der näheren Umgebung Meimersdorfs gefunden wurden. Die meisten Stabbrandbomben sind 40 Zentimeter lang und messen im Durchmesser etwa vier Zentimeter. Sie sind anhand ihrer Sechskantbauweise gut zu erkennen. Im Zweiten Weltkrieg wurden derartige Brandsätze in Kanistern mit bis zu 144 Stabbrandbomben abgeworfen. Die Kanister öffneten sich im Fallen automatisch und sorgten für eine breite Streuung der Bomben. Die mit Eisenkernen beschwerten Brandsätze können Dachziegel oder Dachpappe durchschlagen. Beim Auftreffen beginnt die oft aus Phosphor bestehende Brandladung abzubrennen. Eingesetzt wurden diese Bomben meist gegen Stadtzentren mit dichter Besiedelung. Die jetzt gefundene Meimersdorfer Stabbrandbombe stammt vermutlich aus einem Kanister, der im Fehl- oder Notabwurf von einer alliierten Maschine ausgelöst wurde.

Um sicher zu gehen, dass auf dem Feld nicht noch mehr derartige Blindgänger liegen, wurde die Umgebung der Fundstelle noch am Karfreitag von Polizei und Munitionsräumdienst abgesucht – allerdings ohne Erfolg. In diesem Zusammenhang appelliert die Polizei noch einmal eindringlich an alle Eltern, ihre Kinder auf die Gefahren durch unbekannte Fundstücke aufmerksam zu machen. FB

Kieler Nachrichten vom 02.04.2002
www.kn-online.de


Ich hoffe, dass dies nicht als Bastelanleitung verstanden wird.

Viele Grüße,
Leif / Wutz
 
F

Flip

Nicht mehr aktiv
#2
Das nennt man wahrlich GLÜCK

Das hier nichts passiert ist,

eine kleine Sensation.

Dadurch das diese Bombe ja schon 60 Jahre in der Erde gelegen ist ist das doppelt so gefährlich.

Zum Glück ist nichts passiert

Beste Grüße

Flip
 
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