4000 Jahre Kupferbergbau in Mühlbach am Hochkönig

josef

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Salzburgs Kupfer: Exportschlager vor 3.500 Jahren
Das Bergbaumuseum in Mühlbach am Hochkönig (Pongau) zieht immer mehr Besucher an. Es dokumentiert 4.000 Jahre Kulturgeschichte. Auch auf der weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra wurde einst Mühlbacher Kupfer verarbeitet.

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták
Himmelsscheibe von Nebra in Sachsen-Anhalt

Im Mühlbacher Bergbaumuseum erfahren die Besucher viel über den bronzezeitlichen Bergbau in der Region Pongau, aber auch über europäische Handelswege der vorchristlichen Zeiten und die weltberühmte Himmelsscheibe aus dem Osten Deutschlands. Durch wissenschaftlich-metallurgische Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass vor Jahrtausenden für diesen Kultgegenstand auch Kupfer aus dem Mitterberg zwischen Bischofshofen und Mühlbach verarbeitet wurde - der Beweis für eine Art Salzburger Exportwirtschaft lange vor Beginn unserer Zeitrechnung. Kupfer war in der Bronze-Zeit in ganz Europa ein wichtiger Rohstoff. Bronze ist eine Legierung mit Zinn oder anderen Metallen, die mindestens zu 60 Prozent aus Kupfer besteht.

Mühlbacher Kupfer in weiten Teilen Europas
Nebra liegt in der Region Unstrut von Sachsen-Anhalt unweit der Grenze zu Thüringen und Sachsen. Die Himmelsscheibe wurde dort 1999 von illegalen Schatzsuchern entdeckt - eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold. Sie stellt vermutlich astronomische Phänomene und religiöse Symbole dar. Ihr Alter wird von Fachleuten auf 3.700 bis 4.100 Jahre geschätzt.

Dieses Artefakt gilt als einer der wichtigsten archäologischen Funde aus dieser Epoche sowie als die älteste bewegliche und derzeit nach der Kalksteinplatte von Tal-Qadi in Malta die zweitälteste bekannte Himmelsdarstellung. Später eingearbeitetes Gold und das vermutete Vergrabungsdatum vor etwa 3.600 Jahren lassen die Experten einen religiösen Gebrauch vermuten.


Bergbaumuseum Mühlbach
Museum im Mühlbacher Bergwerksstollen
Touristen-Card sorgt für mehr Zustrom
Seit zehn Jahren gebe es immer mehr Besucher im Mühlbacher Museum, erzählt Bürgermeister Manfred Koller (SPÖ): „Die Zahl hat sich sicher verdoppelt. Bei unserer neuen Hochkönig-Card für Touristen ist der Eintritt ins Museum inkludiert. Das macht natürlich schon etwas aus.“

Für die 6.000 Besucher werden immer mehr Führer gebraucht, auch für den kommenden Sommer, sagt der Bürgermeister: „Wir bekommen Studenten, die auf die Thematik eingeschult werden. Sie haben pro Tag 200 bis 300 besuchen, die sie betreuen.“

Das Mühlbacher Bergbaumuseum samt Schaustollen und 200 Meter langer Stollenbahn ist von ab sofort bis Ende Oktober geöffnet.

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Publiziert am 03.06.2018
Salzburgs Kupfer: Exportschlager vor 3.500 Jahren
 
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