50 Jahre Nationalpark Hohe Tauern

josef

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#1
Nationalpark Hohe Tauern wird 50 Jahre alt
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Der Nationalpark Hohe Tauern in Salzburg, Tirol und Kärnten feiert kommende Woche seinen 50. Geburtstag: Am 21. Oktober 1971 wurde mit der Heiligenbluter Vereinbarung die Errichtung des Nationalparks begonnen. Heute umfasst er 1.900 Quadratkilometer Fläche.
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Der Nationalpark Hohe Tauern ist nicht viel kleiner als das gesamte Bundesland Vorarlberg und erstreckt sich über die drei Bundesländer Salzburg, Kärnten und Tirol. Darin findet sich eine Weltlandschaft aus schroffem Stein, sanften Almwiesen, tosenden Wasserfällen und einer ungeahnten Artenvielfalt.

Skepsis am Anfang
Die Idylle ist aber nur die eine Seite. Denn vor allem in seinen Anfängen war der Nationalpark beileibe nicht unumstritten. Peter Nindl war 39 Jahre lang – von 1979 bis 2018 – Bürgermeister von Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) und erlebte die Geschichte des Nationalparks hautnah mit: „Das Projekt war damals schon ziemlich umstritten“, sagt Nindl heute. „Die großen Bedenken damals waren, dass da eine große Glaskuppel über unser Gebiet drübergestülpt wird – wir haben da nix mehr zu sagen. Da haben wir ziemlich viele Diskussionen gehabt.“
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1971 wurde die Heiligenbluter Vereinbarung zur Einrichtung des Nationalparks Hohe Tauern unterzeichnet – von den Landeshauptleuten Hans Sima (Kärnten, links), Hans Lechner (Salzburg, Mitte) und Eduard Wallnöfer (Tirol, rechts)

Neue Kraftwerke, Skigebiete, Hubschrauber-Tourismus – das alles ist im Nationalpark längst kein Thema mehr. Die touristische Erschließung gibt es aber trotzdem: Die Großglockner Hochalpenstraße zwischen Salzburg und Kärnten führt quer durch Nationalpark-Gebiet und wird jährlich von fast einer Million Besuchern genutzt. Mehr sollten es nicht mehr werden, findet die Salzburger Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP): „Natürlich muss man sich anschauen, wie weit das noch gehen kann. Aber ich glaube, dass wir hier – was die Großglockner Hochalpenstraße betrifft – ein gewisses Pensum erreicht haben.“

Interessen „prallen aufeinander“ – bis heute
Der größte Teil des Nationalparks Hohe Tauern liegt im Bundesland Salzburg. Der größte Grundbesitzer ist der Österreichische Alpenverein, dazu kommen rund tausend weitere Grundeigentümer. Das macht es nicht immer leicht, die verschiedensten Interessen unter einen Hut zu bringen – Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismuswirtschaft: „Das ist auch das Besondere am Nationalpark Hohe Tauern, weil es nicht nur – wie die amerikanischen Nationalparks – ein Ort ist mit viel Gegend und wenig Menschen“, sagt Gutschi. „Bei uns lebt man im Nationalpark. Und dieses Schützen und Nützen ist etwas ganz Wesentliches. Das macht die Herausforderung aus, weil verschiedene Interessen aufeinanderprallen.“

Anitagraser/gemeinfrei
Der Nationalpark Hohe Tauern liegt in drei Bundesländern. Salzburg hat den größten Anteil der Fläche.

„Wir haben einen privaten Grundbesitz, wo so viele Akteure zusammenkommen, wo man wirklich schauen muss: Wo findet man den gemeinsamen Nenner?“, weiß auch Anna Pecile vom Nationalparkzentrum Mittersill.

„Schützen und vernünftiges Nützen“
Die Heiligenbluter Vereinbarung am 21. Oktober 1971 zwischen den Ländern Salzburg, Tirol und Kärnten war der formale Beginn für den Nationalpark Hohe Tauern. Er ist heute – 50 Jahre später – längst bei der Bevölkerung in der Region angekommen ist: „Aus meiner Sicht passt er recht gut“, sagt Neukirchens Alt-Bürgermeister Peter Nindl. „Er sollte diese Linie beibehalten: Schützen im Süden unseres Gemeindegebietes und ein vernünftiges Nützen im Norden. Dann werden wir ganz gut in die Zukunft kommen.“

Im Nationalparkzentrum in Mittersill wird das ganz Jahr über Information vermittelt. Hier arbeiten auch Nationalparkranger wie Herbert Hofer. Sein Wunsch für die Zukunft ist: „Er soll einfach so bleiben. Dass die Natur Natur sein kann – das wäre für mich das Wichtigste, dass das erhalten bleibt.“
17.10.2021, red, salzburg.ORF.at

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#2
Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern
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Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1.856 Quadratkilometern der größte Nationalpark im Alpenraum. Alles begann mit rund 200 Qudratkilometern im Oberen Mölltal. Mittlerweile dehnte sich der Nationalpark auf die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol aus.
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Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist Teil der mautpflichtigen Großglockner Hochalpenstraße und sowohl von Salzburg als auch von Kärnten erreichbar.
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Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit Blick auf die Pasterze

Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den längsten Gletscher der Ostalpen – die Pasterze – und auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs.
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Der Großglockner ist mit 3.798 Metern der höchste Berg Österreichs

Aus dem ursprünglich rund 200 Qudratkilometer großen Nationalpark im Oberen Mölltal mit Wasserfällen und der Raggaschlucht, entwickelte sich in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol der größte Nationalpark im Alpenraum der heute insgesamt 1.856 Quadratkilometer umfasst.
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Streng geschützte Kernzone
Mit der Gliederung in eine Kernzone, in der es keine menschlichen Einflüsse geben soll und einer Außenzone, wo traditionelle Bewirtschaftung und Tourismus möglich sind, hat man mit der sogenannten Heiligenbluter Vereinbarung vor 50 Jahren die Interessen von Naturschutz und Grundstücksbesitzern auf einen Nenner gebracht.

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Die Heiligenbluter Vereinbarung im Jahr 1971 war der Beginn für den Nationalpark Hohe Tauern

Bartgeier und Steinböcke wieder angesiedelt
Erste Erfolge sind jetzt sichtbar. So konnten die Bartgeier wieder angesiedelt werden, ebenso die Steinböcke. Ihnen wurde auch das Haus der Steinböcke in Heiligenblut gewidmet, wo der Besucher alles über die Entstehungsgeschichte des Nationalparks, die Großglocknerbesteigung und natürlich auch die Tiere und Pflanzen im Nationalpark erfährt.

Fotostrecke
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Es gibt wieder rund 200 Steinböcke im Nationalpark in Kärnten
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Paradies für Steinböcke

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Der Bartgeier wurde wieder angesiedelt

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Murmeltier

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Altes schwarz-weiß Foto Besteigung Glockner

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Besucher des Nationalparks

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Großglockner Blick auf Pasterze

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Blick auf den Großglockner

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Blick auf die Tauern

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Wasserfall

20.000 Tierarten im Nationalpark
Nationalpark-Ranger Markus Lackner sagte, der Steinbock sei ausgerottet worden. Nun wurde er wieder angesiedelt und auf Kärntner Seite beträgt die Population schon wieder 200 Stück. Im Nationalpark Hohe Tauern gibt es mehr als 20.000 Tierarten und mehrere tausend Pflanzenarten.

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Besucher im Nationalpark

Jubiläumswoche in Heiligenblut
Vom 20. – 24. Oktober findet in Heiligenblut eine Nationalpark-Jubiläumswoche mit verschiedenen Führungsprogrammen statt.
19.10.2021,red, kaernten.ORF.at
Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern
 

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#3
Auf Entdeckungsreise in den Nationalpark
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Die Natur zum Greifen nah hat Radio Salzburg-Urlaubsreporter Leo Jelinek im Oberpinzgau: Er besucht die Nationalparkwelten Hohe Tauern in Mittersill (Pinzgau) – und kann sich von deren Einzigartigkeit überzeugen.
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Dass man nicht nur in der Natur, sondern auch drinnen im Museum mehr über die alpine Tier- und Pflanzenwelt lernen kann, sieht Leo Jelinek in den Nationalparkwelten: Zehn faszinierende Naturräume warten darauf, durchwandert und erkundet zu werden.

Wo Adler fliegen und Murmeltiere schlafen
Die Hohen Tauern aus der Vogelperspektive zu sehen – das ermöglichen 24 Filmflüge, die in die Täler und zu den Sehenswürdigkeiten des größten Nationalparks der Alpen führen. Wer die alpine Tier- und Pflanzenwelt lieber aus der Nähe erkunden möchte, findet im Nationalparkzentrum ein großes Modell einer typischen Landschaft auf ca. 2.000 bis 2.200 Metern Höhe. Dort tummeln sich Murmeltiere in der alpinen Rasenlandschaft, Schneehühner in der Schneelandschaft und im steilen Fels klettern Gams und Steinbock.

Nationalparkzentrum
Im bekriechbaren Erdbau kann man die schlafenden Murmeltiere besuchen.

Auf den Spuren der Gletscher und Tauernschätze
250 Millionen Jahre in 15 Minuten: Im 3D-Erlebniskino wird die Entstehung der Alpen und des Tauernfensterns sichtbar. Damals wurden fast alle Gesteinsschichten nicht nur verschoben, sondern auch umgewandelt – bei Temperaturen von meist über 500 Grad. In einer originalgetreu nachgebildeten Felskluft und Vitrinen können die Besucher heute Kristalle bestaunen.

Noch mehr über die Geschichte der Alpen erfährt man in der Gletscherwelt: Mit einem Zeitrad wird das „Leben“ der Pasterze sichtbar: Vor rund 20.000 Jahren war der gesamte Alpenraum von einem riesigen Eisstromnetz überzogen. Heute ist die Pasterze am Großglockner mit noch rund 16 Quadratkilometern Fläche der größte Gletscher der Ostalpen. Durch den Klimawandel ziehen sich die Gletscher drastisch zurück und werden in der Tauernregion innerhalb des nächsten Jahrhunderts größtenteils verschwunden sein.
12.08.2023, red, salzburg.ORF.at

Links zum und um den Nationalpark:
Auf Entdeckungsreise in den Nationalpark
 
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