Abriss Zementfabrik "Waldmühle", Wien 23., Liesing-Rodaun bzw. Kaltenleutgeben

Der Rest ist am wienseitigen Fabriksgelände so ziemlich dem Erdboden gleichgemacht, man kann aber noch Reste und alte Gebäudestrukturen erkennen.
Auf der niederösterreichischen Seite wurden bei der Kippergarage und der großen Rohstofflagerhalle die Welleternit-Dachziegel entfernt, sonst wurde aber mW noch nichts verändert.
Aktueller Stand:
-Auf der Wiener Seite: Auch die letzten Reste des Rohmelsilos III sind bereits abgerissen. Es stehen also nur mehr das schöne alte E-Schalthaus (dunkelblaue glasierte Keramikfliesen; Stahlfachwerkkran; gemalte Glasbeschriftungen), eine Betontragsäule eines Rohmehlfließbandes und die Stützmauer eines alten Magazingebäudes.
-Auf der niederösterreichischen Seite: Die Kippergarage ist dem Erdboden gleichgemacht, die Rohstofflagerhalle ist fast komplett abgerissen.
 
Update mit Stand von diesem Wochenende: Alle Anlagen der Fabrik, sowohl am niederösterreichischen, als auch am Wiener Teil, sind abgerissen, mit Ausnahme der Zementpackerei neben dem ÖBB-Bahnhof Waldmühle und dem schönen E-Trafogebäude am Hauptfabriksgelände. Weiß jemand, warum dieses Gebäude stehen gelassen wurde? Hat man damit noch etwas für die Zukunft vor? :)
Von der Kaltenleutgebner Straße aus sind im straßennahen Bereich des Fabriksareals noch Überreste und Fundamente/Kellergewölbe von alten Gebäuden zu bewundern.

Das Fabriksareal, das ursprünglich verschiedene Bodenhöhenebenen hatte, wurde größtenteils auf das Niveau des Obergeschoßes des E-Trafogebäudes geebnet. An der Stelle des ehemaligen Wärmetauscherturmes befindet sich ein riesiger Erdhaufen, dessen Zweck sich mir nicht ganz erschließt.

Der Luftschutzstollen ist (noch?) zugänglich, wen es interessiert, sollte ihn sich bald anschauen!

Nordöstlich des Fabriksgeländes, wo sich Fundamente von Arbeiterwohnhäusern befanden, wurde ein riesiges Becken ausgehoben, Tiefe etwa 5 m, Fläche schätzungsweise 70x50 m. Wird wohl als Kellerebene für die dort zu errichtenden Häuser dienen.

Beste Grüße,
Aldwych
 
Hallo,

war jemand in letzter Zeit in Kaltenleutgeben?
Wie schaut es derzeit dort aus, steht diese große "Halle" südlich der Straße noch?

Danke für Info, gerne auch per PN ;)
 
Wie im Beitrag über deinem zu lesen ist, ist südlich der Straße bereits alles außer dem Gebäude der Verpackungsanlage abgerissen. Am eigentlichen Werksgelände nördlich der Straße steht gar nichts mehr.
 
Aufbau statt Abbruch

Hallo!

Ich habe heute in Kaltenleutgeben an paar Fotos von der aktuellen Situation gemacht:

Bis auf ein paar Fundamentreste und die ehemalige Werksrampe ist alles weg, auch die große Halle südlich der Straße. Die mittlerweile außer Betrieb befindliche Verladestation ist der einzige Bau, der noch an das alte Werk erinnert.

Es scheint, als würde schon mit den Bauarbeiten für die zukünftige Wohnhausanlage "Waldmühle-Rodaun" begonnen werden. Zwei Kräne und zwei Bohrpfahlgeräte sind einsatzbereit. Ab 2016 soll man dort wohnen können...

Liebe Grüße,
Martin
 

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Ausstellung zum Zementwerk Waldmühle

Hallo,

Wie mir zu Ohren gekommen ist, findet am Freitag, den 02.10.2015 um 19:00 im Bezirksmuseum Liesing (Canavesegasse 24) eine Eröffnungsveranstaltung zu einer Ausstellung über das Zementwerk Waldmühle statt! Angeblich ist unter Anderem eine ehemalige Mitarbeiterin des Zementwerks anwesend.

Für die Veranstaltung herrscht offenbar Anmeldungspflicht unter der E-Mail-Adresse bm1230@bezirksmuseum.at oder telefonisch unter 869 88 96.

LG,
Aldwych
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
Wohnen im Zementwerk: Lofts geplant
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Die stillgelegte Zementabfüllanlage in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) soll revitalisiert werden. Geplant ist, dass in die Betonruine Loftwohnungen, Galerien und Büros einziehen. Die „einzigartige Architektur“ will man so vor dem Abriss retten.
Online seit heute, 5.42 Uhr
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Seit mehr als 20 Jahren steht das ehemalige Zementterminal, wie eine Abfüllanlage im Fachjargon genannt wird, in Kaltenleutgeben schon leer. An die einstige Produktion verschiedenster Zementtypen erinnert heute nur noch die riesige Ruine des Zementterminals, wo der Zement in meterhohen Silos gelagert und abgefüllt worden ist.

Auf dem Areal wenige Meter von der Wiener Stadtgrenze entfernt, am südwestlichsten Ausläufer des Stadtbezirks Liesing, soll auf insgesamt 5.500 Quadratmetern Fläche Platz für Wohnungen, Galerien und Büroräumlichkeiten geschaffen werden. Vier Gesellschafterinnen und Gesellschafter haben dafür 2021 die GmbH „Siloft“ gegründet, über die das Gebäude angekauft worden ist und jetzt renoviert werden soll.

Stefan Fürtbauer
Eine „unglaubliche Anziehungskraft“ habe das Zementterminal, das jetzt revitalisiert werden soll

Privateigentümer sollen die Ruine mitentwickeln
Unten, in den Erdgeschoßräumen soll eine Mischung aus Büroräumen, gewerblichen Flächen und möglicherweise einem gastronomischen Angebot einziehen. Oben soll Platz für sogenannte Loft-Wohnungen entstehen, also ein zur Wohnung umfunktionierter Industrieraum mit dem entsprechenden Charme. „Wir haben zum Teil Raumhöhen von bis zu 6,5 Metern – das ergibt schon ein ordentliches Loft“, sagt Gerhard Strasser, einer der vier Gesellschafter.

Die Nutzungseinheiten sollen an Privateigentümer verkauft werden, die sich so an der Sanierung der gemeinschaftlich genutzten Gebäudeteile beteiligen. Der Innenausbau finde dann individuell, je nach Wunsch und Zweck, statt. „Wir möchten, dass die Einheiten sehr flexibel einteilbar sind“, so Strasser: „Die Wohnansprüche ändern sich schnell, die Gebäude sind daran nur selten angepasst. Wir wollen ein Gebäude schaffen das verschiedenste Nutzungen möglich macht.“

Bestand nutzen statt Abriss und Neubau
Für die vier Gesellschafter und Gesellschafterinnen, darunter zwei Architekten, strahlt die Betonkubatur eine „unglaubliche Anziehungskraft“ aus. Den puristischen Industriecharakter wollen sie bei der Instandsetzung genauso wie die räumliche Großzügigkeit beibehalten. „Der Bau ist von der Architektur her einzigartig“, schwärmt Strasser. Aber auch eine ökologische Komponente schwingt in dem Vorhaben mit: „Wir wollen Bestand nutzen und nicht mit einem maximalen Aufwand an Energie etwas abreißen und wieder neu bauen,“ betont Strasser.

Stefan Fürtbauer
Die vier Gesellschafter von Siloft Gerhard Strasser, Karl Weilhartner, Kerstin Hetfleisch und Josef Hohensinn (v.l.n.r.)

Die Marktgemeinde Kaltenleutgeben freut sich über das Engagement. „Ich sehe das Projekt als große Chance für unsere Gemeinde", so Bürgermeisterin Bernadette Geieregger. Ziel sei jetzt das Projekt im Gemeindeleben zu verankern. „Wir müssen es schaffen, dass sich die Bewohner mit dem Projekt identifizieren und stolz darauf sind", betont Geieregger.
13.07.2022, Tobias Mayr, noe.ORF.at
Wohnen im Zementwerk: Lofts geplant
 
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