Aggregat 4, V2 Triebwerksprüfstand "Schlier" in Zipf, Oberösterreich

A

ARGE SCHLIER

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#41
Zu The Nazi Rocketeers - Redl-Zipf, Betrieb "Schlier"

Ein kleiner Hinweis aus "The Nazi Rocketeers" zu einem Unfall und der Produktion der Brauerei.

Gruß
Dieter
Ein recht interessanter Buchhinweis, Dankeschön.

Es gibt jedoch bisher keine Hinweise, ob von Zeitzeugen oder aus Dokumenten, dass in der Brauerei Zipf Spiritus für die Raketentests hergestellt worden ist. Es ist auch nichts über die dazu erforderlichen Destillierapparate bekannt. Bisher rätseln wir noch, wo der Alkohol für die Trieberkstests hergekommen ist.
Natürlich könnte man aus Bier auch Schnaps brennen, ist jedoch eher unproduktiv, da das Bier in Zipf damals recht alkoholarm gebraut wurde. Jedoch gab es in der Tat Brauereien, die auch "Alkohol" erzeugten. Meist in Verbindung mit der Herstellung von Presshefe für die Bäckereien. Zb. die Ottakringer Brauerei und Reininghaus in Graz.
Auch der Hinweis, das Schlier einer der ersten Prüfstände und eine der ersten Treibstoff-Produktionsstätten für die V-2 Rüstung gewesen sei, ist eher kritisch zu sehen. Der Hinweis auf den Unfall erwähnt jedoch nur den Zweiten im August 1944. Der erste Unfall im Februar 1944 wird dabei nicht einmal erwähnt. Dabei muss auch darauf hingewiesen werden, dass keiner genau sagen kann, wie sich die Explosion im August 1944 genau ereignet hat bzw. wie es dazu gekommen ist.

Auf jeden Fall ist es ein interessantes Buch! Schade nur, dass nicht angeführt wird, wo die Informationen her sind, da kann man dann nicht nachlesen bzw. überprüfen oder neue, wichtige Hinweise entdecken.
 
A

ARGE SCHLIER

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#43
Die "Wodka" Rakete A4

Sehr schön, das bestätigt einige Zeitzeugenberichten die wir bisher eher für nicht realistisch erachtet haben.

Es gibt einen Hinweis, dass einige Bauern in der Umgebung "Kartoffelschnaps" wür die V-2 gebrannt hätten...

Wir erachteten dies immer als unrealistisch, da diese Kleinstbetriebe die Menge nicht zusammengebracht hätten... aber unter Einbeziehung aller Maßnahmen der Kriegsverwaltung der Wirtschaft und Landwirtschaft wird diese These realistischer. Unter Zusammenfassung aller Hinweise wird aus diesen eher ungenauen Zeitzeugen-Angaben vertretbare Aussagen.
 
A

ARGE SCHLIER

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#45
"Spiritusprogramm"

Hallo,

nachstehend der Link zu den Findmitteln im OÖ.Landesarchiv :

http://www.landesarchiv-ooe.at/xbcr/SID-F4CF8BA8-DFE11DB9/LandeswirtschaftsamtOberdonau.pdf

=> Verzeichnis Seite 16,
Schachtel 15 g/45-11 (alt 22/14)
"Spiritusprogramm"

vielleicht hilft Euch das zum Thema weiter...?

lg
josef

Hallo Josef,

vielen Dank für den Hinweis, sobald wir nach Linz kommen, werden wir das "Spititusprogramm" einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Viele Grüße

Hannes
 
A

ARGE SCHLIER

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#46
Spiritus aus Ostpreußen für die Triebwerksprüfstände?! Triebwerke aus Tirol???

In Kürze:

Ein Mitglied der ARGE Schlier hatte heute ein Telefonat mit einem ehemaligen Laboranten der Brauerei Zipf, der 1929 geboren war und als junger Laborant 1944 Tankwägen (Eisenbahntankwaggons) mit Kartoffel-Spiritus aus Ostpreußen für die Prüfstände in Zipf "Schlier" beobachtet hat! Von dort soll auch Peenemünde beliefert worden sein???!! Nachdem jedoch im August 1944 die Triebwerkstests in Schlier eingestellt wurden bzw. nicht mehr möglich waren, war es dann auch vorbei mit der Anlieferung. Es wurde vom "Betrieb Schlier" in der nähe des neu errichteten (1943/44) Bahngleises auch ein Spirituslager errichtet.

Er hatte jedoch auch noch einen weitere Info für uns:
Er hat beobachtet, wie für den "Betrieb Schler" sehr große Holzkisten per Eisenbahn angeliefert wurden, auf denen
REUTTE in Tirol stand. Was da jedoch angeliefert worden sein könnte, konnte er nicht berichten!

Hat jemand einen Hinweis? Könnten es Triebwerksteile oder sogar Triebwerke aus dem dortigen Metallwerk gewesen sein?


Auf jeden Fall eine spannende Recherche, es gibt doch noch vieles zu finden!
 
#47
Es gibt einen bezug zu Reutte in Tirol, aber der ist etwas anders geartet als hier angenommen wird !
Einfach mal „Reutte“ in die Suchfunktion eingeben ! :lesen:

Gruß Henry
 
H

hebbel

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#48
Ein recht interessanter Buchhinweis, Dankeschön.
Der Buchhinweis sollte Euch nicht in die falsche Richtung leiten. Das war nur als Anregung gedacht. Das sind allenfalls "Quellen", an denen man in seinen Fragestellungen fortschreiten kann. Manchmal ist es eben auch wichtig zu erkennen, wer von wem abgeschrieben hat. :) Wie schon richtig bemerkt, fehlen die Quellen. Die "Quelle" könnte sogar suggerieren, daß man den Teststand wegen der Alkoholproduktion dort errichtet hat, was nun wirklich abzulehnen ist.

Gruß
Dieter
 
A

ARGE SCHLIER

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#49
Buchhinweise

Der Buchhinweis sollte Euch nicht in die falsche Richtung leiten. ...
Gruß
Dieter
Hallo Dieter, dafür sind wir auch sehr dankbar, jeder Hinweis wird von uns wirklich gerne entgegengenommen, denn wir hatten bisher immer die Erfahrungen gemacht, dass sehr oft etwas Interessantes dabei ist. Auch wenn man kritisch mit journalistischen Arbeitern umgehen sollte.

Nochmals Dankeschön!

Viele Grüße

Hannes
 
A

ARGE SCHLIER

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#50
Was war in den Kisten aus Reutte!??

Es gibt einen bezug zu Reutte in Tirol, aber der ist etwas anders geartet als hier angenommen wird !
Einfach mal „Reutte“ in die Suchfunktion eingeben ! :lesen:

Gruß Henry
Hallo Henry,

meinst Du den Hinweis mit dem Zement? Das der jedoch in großen Kisten angeliefert worden wäre, ist eher fraglich? Oder hast Du auf etwas anderes Hingewiesen?

Viele Grüße

Hannes
 
A

ARGE SCHLIER

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#52
Kisten mit Aufschrift "Reutte/Tirol"

Ich würde in Tirol eher an die Heinkel-Werke in Jenbach und den zugehörigen Teststand in Kramsach denken...

LG,
Markus
Hallo Markus!

Die großen Holzkisten, die mit der Eisenbahn angeliefert wurden und auf denen Reutte Tirol stand könnte ja alles und nichts enthalten haben. Daher wird es sicher auch nicht leicht, näheres dazu zu Entdecken.

Aber eventuell sind ja auch an einem weiteren Ort solche "rätselhaften" Kisten aus "Reutte/Tirol" angekommen. Oder jemand hat eine Idee was gerade aus Reutte für einen Prüfstand gekommen sein könnte. (Ohne dabei auf Zement zu tippen, für den der Transport in Kisten doch unwahrscheinlich ist...)

Viele Grüße

Hannes
 
#53
Ich würde in Tirol eher an die Heinkel-Werke in Jenbach und den zugehörigen Teststand in Kramsach denken...

LG,
Markus
Dachte ich erst auch , aber ich denke das es hier möglicherweise um eine Vermischung von Erinnerungen geht ! Jenbacher Hüttenwerke hat die T-Stoff Anlage montiert die aber für die Triebwerkstests nicht benötigt wurden . Und zu den Öfen mal wieder der Hinweis auf die Suchfunktion ! : http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=263&highlight=%F6fen

Gruß Henry
 
#54
Es kann auch mit der näheren Umgebung von Reutte zu tun haben (dann wäre Reutte nur der Absende-Bahnhof).
In diesem Fall würde ich einen gedanklichen Abstecher zu den Planseewerken machen...

LG,
Markus
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#55
Hi Markus,

gute Idee!

Weißt Du denn, was da hergestellt wurde?

Unter http://www.sagen.at/fotos/showphoto.php/photo/5228/cat/510 steht
Die Geschichte der Zweigstelle der Planseewerke (heute: Plansee Gruppe bzw Plansee Holding AG, Reutte) in Patsch, Tirol, liegt bis heute völlig im Dunkeln.

Es dürfte sich um eine Molybdändrahtzieherei für militärische Zwecke im 2. Weltkrieg gehandelt haben, mehr ist über dieses abgelegene Werk bis heute nicht bekannt.
 
W

Willy

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#56
zu Molybdän aus dem Planseewerk Reutte

guten Abend liebe Mitglieder im Forum
Ich bin der Willy und auch ein Mitglied der Arge Schlier.
Ich verfolge die sehr interessanten Diskussionen mit großem Interesse.
Unter http://www.plansee.at/specials-prueftechnik.htm
sind Molybdäneigenschaften genannt.

Sind Hitzeabschrimungen als Mo Anwendung bei anderen Prüfständen
bekannt?

Willy
 
H

hebbel

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#58
Chromnickelmolybdänstähle können eine hohe Warmfestigkeit, als auch eine hohe Kaltzähigkeit aufweisen. Halbzeuge, wie Rohre und Bleche transportiert man aber normalerweise nicht in Kisten, es sei denn, es handelt sich um Kleinteile. Mir kommen da eher Armaturen und andere Anlagenteile für den Prüfstand oder das Sauerstoffwerk in den Sinn. Wenn da eine Verbindung zu den Planseewerken hergestellt werden soll, dann müsste dieser Betrieb damals nicht "nur" Halbzeuge, sondern auch Fertigprodukte, wie z.B. Flanschstücke, Ventile u.dgl. geliefert haben.

Gruß
Dieter
 
#60
Hallo hebbel,
bei "Schlier" wurde(n) in die schräge(n) Schurre(n) des A4-Prüfstandes zum Schutz des Betons Panzerketten, welche vom Nibelungen(Panzer-)werk in St. Valentin in Niederösterreich (damals Niederdonau) geliefert wurden, gehängt.
Grüsse
Clark
 
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