Auf den Spuren römischer Legionäre - neuer Themenradweg verbindet Nord-Burgenland, das östliche Niederösterreich und die Slowakei

josef

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Auf den Spuren der Legionäre radeln
Auf einer rund 240 Kilometer langen Strecke von Leithaprodersdorf bis nach Iza in der Slovakei entsteht ein neuer Themenradweg. Unter dem Motto „Auf den Spuren der Legionäre“ können Interessierte die Geschichte der römischen Armee besser kennenlernen.
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Der Themenradweg orientiert sich bewusst an der Lebensgeschichte eines ganz bestimmten Legionärs. Marcus Vinius Longinus war in einem Legionslager in Brigetio stationiert, nahe dem Endpunkt des Radweges in Iza in der Slovakei. Von dort aus soll er sich gemeinsam mit seiner Frau Maricia auf den Weg nach Pannonien, ins heutige Leithaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gemacht haben, wo er bis zu seinem Tod einen Gutshof bewirtschaftete.

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Die Geschichte des römischen Legionärs Marcus Vinius Longinus wird nachgezeichnet

Startpunkt in Leithaprodersdorf
„Longinus ist im Alter von 50 Jahren in Leithaprodersdorf gestorben“, sagte Franz Sauer vom Bundesdenkmalamt. Der Grabstein von Longinus wurde erst vor einigen Jahren im Zuge von Grabungsarbeiten entdeckt und ist nun in Leithaprodersdorf ausgestellt – beim Gschlössl, das als Startpunkt des archäologisch-historischen Radweges dient.
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Das Gschlössl in Leithaprodersdorf ist der Startpunkt des Radweges

Von dort aus geht es über Loretto und Au in Richtung Kittsee und Wolfsthal. Dann den Donauradweg entlang bis in die Slovakei nach Iza von wo aus sich Longinus nach dem Ausscheiden aus der Armee aufgebrochen sein soll. Die Strecke von etwa 240 Kilometern beinhaltet rund 20 archäologisch wertvolle Stationen, die einem die Geschichte und das Leben der Legionäre näher bringen sollen. So liegen etwa die Römerstadt Carnuntum, die Burg Theben oder das archäologische Museum Bratislava an der Strecke.

Vorbereitungszeit von eineinhalb Jahren
„Es werden in den Gemeindeämtern entlang der Strecke vor allem Funde in Schaukästen ausgestellt werden. Außerdem werden Informationstafeln zu den Funden entlang des Weges errichtet. Zusätzlich gibt es natürlich eine Homepage und Broschüren“, sagte Leithaprodersdorfs Bürgermeister Martin Radatz. Die Planungen für das Projekt dauerten rund eineinhalb Jahre. Das Projekt läuft seit Anfang Oktober, unter anderem müssen Lücken zwischen den Radwegen geschlossen werden – etwa zwischen Leithaprodersdorf und Loretto sowie der niederösterreichischen Gemeinde Au am Leithagebirge.

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Der Radweg ist etwa 240 Kilometer lang und führt an rund 20 archäologisch interessanten Plätzen vorbei

Mehr als 20 Gemeinden und Institutionen aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Slovakei sind an der Umsetzung beteiligt. Die Projektleitung übernimmt die Gemeinde Leithaprodersdorf in Kooperation mit dem archäologischen Museum Bratislava. Seitens der Gemeinde erwartet man sich durch den neuen Weg mehr Gäste. "Wir erwarten uns, dass der Radtourismus dadurch belebt wird. Wir haben in Leithaprodersdorf sehr viele Heurigenbetriebe und erwarten uns dadurch auch ein bisschen Zuspruch bei den Heurigen, sagte Bürgermeister Radatz.

Insgesamt werden knapp 700.000 Euro in den grenzüberschreitenden Radweg investiert, 85 Prozent davon werden über ein Interreg-Projekt der Europäischen Union gefördert. Läuft alles wie geplant, kann man schon ab Sommer 2022 „Auf den Spuren der Legionäre“ radeln.
11.10.2019, kanima, burgenland.ORF.at
Tourismus: Auf den Spuren der Legionäre radeln
 
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