Ausbaupläne der ÖBB

josef

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#41
ÖBB investieren heuer 579 Millionen Euro in Tirol
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Die ÖBB nehmen im heurigen Jahr für Investitionen in die Bahninfrastruktur in Tirol 579 Millionen Euro in die Hand. Das sind um 91 Millionen mehr als im Jahr 2023. Laufende Modernisierungen und Services am 459 km langen Streckennetz stehen ebenso am Programm wie die Fertigstellung der neuen Haltestelle Rum sowie des Bahnhofs Telfs-Pfaffenhofen.
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Wie die ÖBB per Aussendung mitteilen, würden außerdem die Planungen zur Kapazitätserhöhung im Tiroler Oberland voranschreiten. So werde die Kreuzungsmöglichkeit mit dem Fernverkehr geprüft – sowohl für den Regionalexpress zwischen Ötztal und Roppen als auch für den Nahverkehr zwischen Imst und Imsterberg. Ziel ist es, eine Fahrzeitreserve zu schaffen.

Großer Vorteil dabei wäre ein permanenter Fernverkehrshalt im Ötztal und in Imst-Pitztal, hieß es. Im Herbst sollen zudem die finalen Arbeiten an der Haltestelle in Rum bei Innsbruck sowie am Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen abgeschlossen werden. Auch der barrierefreie Umbau des Bahnhofes Fritzens-Wattens läuft auf Hochtouren.

BBT-Nordzulauf in Arbeit
In Sachen Nordzulauf zum Brennerbasistunnel (BBT) würde man sich in „intensiver Abstimmung“ mit den Kollegen der Deutschen Bahn für die Eisenbahn Neubaustrecke im Raum Kufstein befinden, wurde betont. Heuer setze man zudem die Untersuchungen im Projektraum für die Erstellung der Umweltverträglichkeitserklärung fort. Konzentrieren wollte man sich überdies auf den weiteren Vortrieb des Rohbaustollens Angath zur Gebirgserkundung im Raum Angerberg im Unterland.
Bis 2029 seien im aktuellen Rahmenplan rund 3,8 Milliarden Euro für Investitionen in Tirol vorgesehen.

Wichtige Streckensperren 2024 Tirol
  • Arlbergstrecke: 6. – 7. April
  • Karwendelstrecke: 8. – 9. Juni 2024
  • Außerfernsperre: 19. April – 8. Mai; 4. – 13. September
  • Sperren der Deutschen Bahn mit Auswirkungen auf den Fernverkehr: 8. – 12. Mai; 15. Oktober – 4. November; 27. November – 15. Dezember
05.01.2024, red, tirol.ORF.at

ÖBB investieren heuer 579 Millionen Euro
 

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#42
ÖBB investieren in Vorarlberg 76 Mio. Euro
Die ÖBB wollen in diesem Jahr 76 Millionen Euro in die Vorarlberger Bahninfrastruktur investieren. Vorgesehen sind neben laufenden Modernisierungen und Services am 104 Kilometer langen Streckennetz unter anderem Maßnahmen zur Fahrplanstabilität am Arlberg.
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In diesem Jahr würden die ÖBB um 18 Millionen Euro mehr investieren als noch im Vorjahr. Bis 2029 seien aktuell 598 Millionen Euro reserviert. Mit dem Rahmenplan 2024 bis 2029 setze die ÖBB das umfassende Ausbauprogramm der vergangenen Jahre fort, sagt Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding.

„Die Investitionen von mehr als 21 Mrd. Euro in die Qualitätssicherung und den Ausbau des österreichischen Schienennetzes sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, die Kapazitäten zu erhöhen und mit besseren und schnelleren Verbindungen noch mehr Menschen für die umweltfreundliche Bahn zu begeistern“, betont Matthä.

Bauprogramm im Walgau und Rheintal
In Bregenz finalisieren die ÖBB in diesem Jahr die Hypounterführung. Damit entstehen barrierefrei erreichbare Bahnsteige, ein modernisierter Personendurchgang mit Treppen und Liften und damit eine barrierefreie Verbindung zwischen See und Stadt. In Lochau-Hörbranz wird bis Mitte dieses Jahres der Vorplatz erneuert und modernisiert, zusätzlich werden die Park+Ride- sowie die Bike+Ride-Anlagen ausgebaut.

Fotostrecke mit 3 Bildern
ÖBB/Sailorbrothers
Hypounterführung Bregenz
ÖBB/Sailorbrothers
Umbau Haltestelle Klaus

ÖBB/Skyview
Ausbau Klosterbogen – Visualisierung

Die Arbeiten an der Haltestelle Klaus sollen nach Angaben der ÖBB noch bis Sommer 2024 andauern. Dort entstehen barrierefreie Zugänge zu den neuen Bahnsteigen sowie ein neu gestalteter Wartebereich. Mit Herbst dieses Jahres starten die Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Wolfurt.

Fahrplanstabilität am Arlberg
Bereits im vergangenen Jahr wurde mit den Maßnahmen zur Fahrplanstabilität am Arlberg begonnen, die ersten Planungen für den zweigleisigen Ausbau des sogenannten „Klosterbogens“ wurden gestartet, schreiben die ÖBB.

Auch die Hauptarbeiten für den Streckenausbau Feldkirch-Buchs würden im Sommer 2024 während der Gesamtstreckensperre starten. Ziel der Bauarbeiten sei die Modernisierung der Strecke, der barrierefreie Ausbau einiger Haltestellen und Bahnhöfe sowie die Erhöhung der Sicherheit durch die Erneuerung der Sicherungsanlagen und die Reduktion von Eisenbahnkreuzungen.

Bahn als „zentrales Rückgrat des öffentlichen Verkehrs“
Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) bezeichnet die Bahn als „zentrales Rückgrat des öffentlichen Verkehrs“. Der weitere Schienenausbau sei ein wesentlicher Bestandteil, um die Menschen in Österreich für die öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern und für ein attraktiveres Angebot zu sorgen.
05.01.2024, red, vorarlberg.ORF.at
ÖBB investieren in Vorarlberg 76 Mio. Euro
 
#43
Die ÖBB scheint im Gegensatz zur Deutschen Bahn in den letzten Jahren eine gute Strategie zu verfolgen.
Investitionen kosten auch jede Menge Geld, sichern aber die Zukunft ab und sind im Eisenbahnausbau als Staatsvermögen gut angelegt.
Insoferne in der heutigen Zeit ein seltener Stern am Himmel.
Vor allem wenn man - Gruß an unsere deutschen Forumsfreunde - an die dortigen Budgetproblematik denkt.

Danke auch an Josef für das akribische Zusammenführen all dieser Infos.:)
 

josef

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#44
Als Ergänzung zum derzeit aktuellen "Rahmenplan 2024-2029" wurde heute das neu definierte "Zielnetz 2040" vorgestellt:


So soll das Streckennetz der ÖBB im Jahr 2040 aussehen:
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Ohne Privat- und Landesbahnstrecken
ÖBB
 
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#45
ÖBB-Zielnetz 2040

Neben diversen zwei- und viergleisigen Ausbaumaßnahmen im bestehenden Streckennetz ist eine projektierte Neubaustrecke von Wels durch das Hausruck- und Innviertel Richtung Deutschland (Mühldorf am Inn) interessant, wodurch sich die Fahrzeit Wien - München auf 2,5 Stunden verringern würde!

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ÖBB

Bemerkenswert ist auch die Wiederaufnahme der eingestellten Strecken des "Schweinbarther-Kreuzes" am Rande des Marchfeldes bzw. Weinviertel in den Zielplan 2040!
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#46
Steiermark: Fort- und Rückschritte bei ÖBB-Projekten
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Die ÖBB investieren heuer rund 730 Mio. Euro in steirische Bahnprojekte. Laufend werden Weichen für neue Projekte gestellt. Für den Grazer S-Bahntunnel gibt es noch kein Startsignal. Auch der Ausbau der südlichen Thermenbahn verzögert sich.
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Vor einer Woche hat das Umweltministerium den Entwurf für das „Zielnetz 2040“ und damit die langfristigen Ausbaupläne im ÖBB-Bahnnetz präsentiert. Damit wurden auch wichtige steirische Projekte wie der Neubau des Bosrucktunnels oder der Ausbau der Ennstalstrecke fixiert – Bahnausbaupläne bis 2040 präsentiert (25.1.2024).

Grazer S-Bahntunnel nicht vor 2040
Nicht in den Plänen des Bundes enthalten ist der Grazer S-Bahn-Tunnel zwischen der Grazer Messe und dem Hauptbahnhof, der den Innenstadtverkehr zeitnah hätte entlasten sollen – mehr dazu in Neuer S-Bahn-Ring plus Tunnel für Graz (7.1.2022).

Stadt Graz/Strohecker Architekten/Newages
Zunächst war in Graz eine U-Bahn geplant, stattdessen soll nun ein S-Bahn-Tunnel zur Entlastung geschaffen werden, doch auch dieser ist so schnell nicht umsetzbar.

Vor 2040 ist daher nicht mit einem Baubeginn zu rechnen – warum, erklärt das Verkehrsministerium in einer schriftlichen Stellungnahme: „Das Projekt S-Bahntunnel Graz war zum Zeitpunkt der Zielnetzuntersuchung noch in einem sehr frühen Stadium. Deshalb wurde von Land und Bund in Abstimmung mit der Stadt Graz vereinbart, das Modul noch nicht im Zielnetz 2040 zu untersuchen.“ Seitens der ÖBB heißt es, dass eine Realisierung bis 2040 „nicht realistisch und sinnvoll darstellbar“ sei – davor seien noch viele Vorarbeiten gemeinsam mit den Gebietskörperschaften und dem Bund zu leisten.

Thermenbahn zwischen Hartberg und Fehring bleibt
"Von den Ausbauplänen des Bundes unberührt bleiben jene Bahnprojekte, die bereits im ÖBB-Rahmenplan und im Steiermark-Paket verankert sind – dazu gehört etwa die Thermenbahn. Hier gebe es gute und schlechte Nachrichten, sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Beim südlichen Abschnitt zwischen Hartberg und Fehring wurde mit dem Land Steiermark die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs auf Basis des bestehenden Fahrplans vereinbart und je nach Kapazitäten und Entwicklungsüberlegungen in Richtung Angebotsausweitung könnten dort auch noch entsprechende Schritte gesetzt werden. Konkret ist derweil baulich nichts geplant.“

ORF
Die Thermenbahn fährt auch künftig zwischen Hartberg und Fehring, eine Angebotsausweitung wird es aber nicht geben.

Die Touristiker der Region hatten zuletzt noch eine Einstellung der Bahn befürchtet – mehr dazu in Bangen um Thermenbahn geht weiter (23.8.2023). Ein möglicher Ausbau auf der Südstrecke dürfte aber wohl noch länger auf sich warten lassen, während im nördlichen Streckabschnitt von Niederösterreich bis Hartberg bereits seit dem Vorjahr Bahnhöfe und Brücken modernisiert werden.

Vorerst keine Verlängerung der Radkersburger Bahn
Voll im Zeitplan sind laut ÖBB die Vorarbeiten zur Modernisierung der Radkersburger Bahn zwischen Spielfeld und Radkersburg – derzeit laufe noch die Einreichplanung, so Zernatto-Peschel: „Das heißt, wir planen die Attraktivierung von Bahnhöfen, von vielen Eisenbahnkreuzungen und abschnittsweise auch die Sanierung der Gleis- und Zeichenanlagen, damit wir eine Geschwindigkeitsanhebung bewirken können.“ Ab 2027 sollen die Hauptarbeiten starten – mehr dazu in 80 Mio. Euro für Radkersburger Bahn (8.4.2022).

APA/NEUE RADKERSBURGER BAHN
Bis auf weiteres vom Tisch ist die Verlängerung bis Slowenien, bestätigt die ÖBB-Sprecherin: „Es wird sich in dieser Region sicher sehr viel tun, aber der Ausbau der Radkersburger Bahn Richtung Slowenien ist nicht Teil eines ÖBB-Projekts.“ Insgesamt investieren die ÖBB heuer rund 730 Millionen Euro in steirische Bahnprojekte – unter anderem startet die Modernisierung der Ennstalstrecke, während die Bauarbeiten zur Koralmbahn auf steirischer Seite heuer in den Zielsprint gehen.
03.02.2024, red, steiermark.ORF.at
Fort- und Rückschritte bei ÖBB-Projekten
 

josef

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#47
Umbaupläne für Innsbrucker Hauptbahnhof
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Der Innsbrucker Hauptbahnhof soll in den nächsten Jahren umgebaut werden. Seit Monaten planen die ÖBB, Vertreter der Landesregierung und der Stadt Innsbruck Kapazitätserweiterungen. Bahnreisende, Radfahrerinnen und Fußgänger sollen davon profitieren.
Online seit heute, 5.39 Uhr
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Wie ein großer Schranken liegt der Hauptbahnhof inmitten der Landeshauptstadt. Seit Jahren drängt die Innsbrucker Stadtregierung auf eine Möglichkeit, dieses Areal zu Fuß oder mit dem Fahrrad überqueren zu können. Mit dem kommenden Umbau soll diesem Wunsch Rechnung getragen werden, sagte Verkehrslandesrat Rene Zumtobel im ORF Tirol Interview: „Da geht es nicht nur darum, ob die Menschen den Bahnhof besuchen oder nicht, sondern dass er auch für die innerstädtische Bevölkerung eine Barriere darstellt. Die wollen wir mit einer kombinierten Fahrrad/Fußgänger Über- bzw. Unterführung lösen.“

ORF
Am Innsbrucker Hauptbahnhof sollen auch neue Gleise und Gehsteige entstehen

BBT wird mitgedacht
Für die ÖBB hingegen zählen beim Bahnhofsumbau andere Prioritäten, so Zumtobel. „Einerseits wollen wir mehr Platz schaffen, um Güterzüge bzw. Personenzüge zu fahren, also mehr Bahnsteige und Gleise schaffen. Andererseits geht es auch darum, den Zulauf zum Brennerbasistunnel mitzudenken, etwa was die Wartung des dortigen Tunnels betrifft.“ Dieses Interventions- und Instandhaltungszentrum soll am östlichen Ende des Frachtenbahnhofs, am Sillufer, errichtet werden, und zwar rechtzeitig, sagte Christoph Gasser-Mair, Sprecher der ÖBB Tirol: „Der Brennerbasistunnel soll 2032 in Betrieb gehen und rechtzeitig vorher muss dieses Zentrum stehen und funktionsfähig sein.“

Abgesehen von diesem Zeitpunkt gibt es noch keinen konkreten Fahrplan für den Umbau. Bei den Planungen will man darauf achten, den Zugverkehr für rund 50.000 Menschen täglich so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
27.02.2024, red, tirol.ORF.at

Umbaupläne für Innsbrucker Hauptbahnhof
 

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#48
Ausbau der Franz-Josefs-Bahn startet
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Nach den Osterferien beginnt der lang angekündigte Ausbau der Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien und Gmünd. Bis Mitte Mai fahren abschnittsweise Busse als Schienenersatzverkehr. Die ÖBB investieren in diesem Jahr fünf Millionen Euro in die Strecke.
Online seit heute, 11.54 Uhr
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Zwischen Gmünd und Göpfritz (Bezirk Zwettl) werden von 2. April bis 13. Mai Erneuerungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. So werden etwa im Bahnhof Allentsteig (Bezirk Zwettl) mehrere Weichen ausgetauscht, im Bahnhof Schwarzenau (Bezirk Zwettl) werden zusätzlich mehrere Gleise neu verlegt. Außerdem werden neben den Gleisanlagen Grabenmauern und Entwässerungen erneuert.

Deswegen entfallen von 2. April bis 27. April alle Züge der Linie REX41 zwischen Schwarzenau bis Gmünd bzw. Ceske Velenice. Von 27. April bis 13. Mai gibt es dann keine REX41-Züge zwischen Göpfritz bis Gmünd bw. Ceske Velenice. Die Busse fahren zu anderen Zeiten als die Züge, die Reisezeit kann sich um 20 Minuten verlängern, so die ÖBB.

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Diese Bahnhöfe werden bis 2028 modernisiert, barrierefrei und bekommen elektronische Stellwerke

Diese Arbeiten markieren den ersten Schritt der seit längerem angekündigten Modernisierung der Franz-Josefs-Bahn. Geplant ist, die Gleise zu erneuern und zahlreiche Bahnhöfe barrierefrei zu machen. Kreuzungen sollen nach Möglichkeit aufgelassen oder zumindest technisch abgesichert werden.

Die Arbeiten dieser ersten Phase dauern bis 2028. Die Franz-Josefs-Bahn soll dann in bestimmten Abschnitten mit einem Höchsttempo von 160 km/h zwischen Gmünd und Wien unterwegs sein. Die zweite Bauphase startet 2031 und soll die Stadt Horn besser an den Bahnhof Sigmundsherberg (Bezirk Horn) anschließen. Passagiere müssen dann für eine Fahrt nach Horn nicht mehr in Sigmundsherberg umsteigen.
31.03.2024, red, noe.ORF.at/Agenturen
Ausbau der Franz-Josefs-Bahn startet
 

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#49
GLEIS FREI!
Besuch auf der großen Bahnbaustelle zwischen Linz und Wels
Der viergleisige Ausbau der Weststrecke im Bereich Linz–Wels mit Anbindung des Frachtterminals Wels ist das komplexeste ÖBB-Projekt, das es zu bewältigen gilt
3. April 2024, 06:00
Heinz Dudek hat noch eine ganze Menge vor sich. Der 48-Jährige ist Koordinator "eines der komplexesten Projekte, die die ÖBB gerade zu bieten haben", wie er selbst sagt. Und damit nicht übertreibt. Hinter dem etwas sperrigen Namen "Viergleisiger Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels plus Ausbau des Terminals Wels" verbergen sich etliche Herausforderungen: eine Autobahn, die es mit neu zu errichtenden Brücken zu queren gilt; der zweitgrößte Frachtterminal des Landes wird zum Durchfahrbahnhof umgebaut und an die Weststrecke angebunden; und bei laufendem Betrieb soll von zwei auf vier Gleise erweitert werden.


Heinz Dudek koordiniert mit dem viergleisigen Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels für die ÖBB mehr als 100 Mitarbeiter und beauftragt Dienstleister
ÖBB / Kaufmann

Auch das finanzielle Volumen kann sich sehen lassen: "Pro Woche werden auf einer 22 Kilometer langen Strecke zwischen Wels und Linz zwei Millionen Euro verbaut. Bis zur geplanten Fertigstellung 2031 werden es knapp 1,3 Milliarden sein."

An dem Projekt wird seit 1998 gearbeitet, konkrete Planungen gab es ab 2007, als die Trassenführung entschieden wurde. Die Gemeinden Leonding, Pasching, Hörsching, Oftering, Kirchberg, Marchtrenk und Wels waren in die Entscheidungen einzubinden: "Dabei gab es natürlich viele politische Fragen – was ist der Nutzen, wo das Problem? Oft änderte sich die Meinung." Daran erkenne man auch eine der größten Herausforderungen solcher Projekte: dass sich die Genehmigungsverfahren über Jahre hinziehen würden.

Baubescheid und Einsprüche
Hat das Ministerium einmal den Baubescheid erteilt, müssen noch Einsprüche vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt werden. Erst danach können die Arbeiten rechtlich zweifach abgesichert begonnen werden. "Mit Gemeinden und Leitungsträgern wurden am Ende dreißig Verträge abgeschlossen", erklärt Dudek. Hinzu kamen noch rund 150 Grundeinlöseverträge.

Mit 98 Prozent der Eigentümer käme es letztlich zu gütlichen Vereinbarungen, lediglich bei zwei Prozent zu Enteignungsverhandlungen, und auch da werde noch am Tag der Verhandlung versucht, Einigung zu erzielen.

Im Kernteam der ÖBB arbeiten 20 Leute an diesem Projekt, im erweiterten Team mehr als 100. 250 Dienstleistungsaufträge wurden vergeben, "von der Planung über die Schneeräumung bis zur Umweltbaubegleitung". Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde bereits 2014 eingereicht, und sofort nach Erteilung des Bescheides wurden im querenden Krumbach Pflanzen und Weichtiere gezählt sowie Eidechsen vom Bahndamm in eigene Habitate umgesiedelt.

Eigene Büros kümmern sich um die Humusdeponien. Anderes weggeräumtes Erdreich wird fraktioniert und soll, wenn möglich, wieder eingebaut werde. Auch zwei Hektar Wald wurden bereits vor Baubeginn in einer angrenzenden Gemeinde aufgeforstet, als Kompensation für Rodungen. Insgesamt sind einige Hundert Auflagen zu erfüllen.


Auf der Großbaustelle muss alles Hand in Hand gehen, um weder die Arbeiter noch die Einhaltung des Zeitplans zu gefährden.ÖBB / Robert Deopito
"Den Zugverkehr aufrecht zu halten und gleichzeitig zu bauen, das gleicht der Operation am offenen Herzen", erklärt Dudek. Alle drei Minuten fährt nun ein Zug mit bis zu 160 km/h an den Arbeitern vorbei. Zwei Gleise müssen durchgehend befahrbar bleiben, weil ein Drittel aller Züge in Österreich die Weststrecke befährt. Greift also nicht ab Baubeginn ein Rädchen ins andere, kann das zu monatelangen Verzögerungen führen: "Wenn ich im Mai Baubeginn habe, dann muss ich beachten, dass ich nur bis April Holz schlägern darf. Vergesse ich darauf, kann ich bis Oktober gar nichts tun."

Dabei müsse schon mindestens zwei Jahre vorher festgelegt werden, wann an welchen Tagen welche Gleise gesperrt und freigegeben werden. "Es fährt nämlich auch der Schweizer Railjet hier durch, und der muss seinen Fahrplan ebenfalls darauf abstimmen." Die Baubetriebsplanung der ÖBB, erklärt Dudek, kümmere sich um die Koordination aller Baustellen im Land: "Wenn die Semmering- oder Tauernstrecke gesperrt ist, hat das Auswirkungen auf unsere Bautermine, weil dann auf der Weststrecke mehr Ausweichverkehr ist."

Steine und Schienen
Die Arbeiten begannen an dutzenden verschiedenen Punkten, erst am Ende werden alle Baulose miteinander verbunden. Allein die Brücke über die Autobahn umfasste 21 Bauphasen. "Das muss selbstverständlich alles mit der Autobahngesellschaft koordiniert werden."

Über eine einzige kleine Einfahrt zur Trasse wurde über mehrere Kilometer hinweg das gesamte alte Material hinausgeschafft und das neue Material eingebracht: Hunderte Masten wurden mit Tiefladern geliefert, tausende Unterbaukabeltröge ausgelegt, die Kabel darin verlegt. Innerhalb von zwölf Monaten wurden die Trassen fertig gebaut, auf den Beton des Gleisbettes wurden dämmende Unterschottermatten verlegt.

Für die Lärmschutzberechnung wurde extra ein 3D-Geländemodell entwickelt, mit dem man die Verteilung des Schalls sogar zwischen den Häusern darstellen konnte. Knapp 20 Hektar Lärmschutzwände werden danach verbaut, auch zwischen den Trassen.

"Beim Frachtterminal Wels werden die vier Stutzgleise zu Durchfahrgleisen verlängert", die Kräne zehn Meter höher sein, die Kapazität um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Ob das groß spürbar sein wird? "Du musst schrittweise etwas tun, um den Verkehr von der Straße abzuschöpfen. Wenn du gar nichts tust, schaffst du keinen Investitionsvorsprung."


Plan vom viergleisigen Ausbau der Westbahn rund um Linz.derStandard
Das Projekt mit seinen Einzelinseln zusammenzuhalten ist besonders kompliziert: Wann sind die Erdarbeiten fertig, wann beginnt die Schüttung, wann kommen die Schwellen, wann beginnt die Gleislegung? "Ohne eine darüber gespannte Klammer gibt es vielleicht gute Einzellösungen, aber am Ende passt das Puzzle nicht zusammen."


Im Hintergrund arbeiten daher fünf Bauaufsichten, die beispielsweise festlegen, wo in einem halben Jahr zu jeder Minute das richtige Material mit dem richtigen Personal sein muss. Gerade hat Dudek die benötigten Maschinen für 2026 angefordert, auf Tag und Uhrzeit genau.

Große Verantwortung lastet auf dem Sicherheitspersonal. "Diese Leute müssen die Kommunikation zwischen Baufirmen auf der Trasse und dem Fahrdienstleiter aufrecht halten, da gibt es ganz wenige, die das können." Der gesamte Baustellenverkehr wird mit speziellen Formulierungen geregelt und protokolliert: Es muss "Gleis frei" heißen und nicht "Na ja, schickst mir halt einen Zug vorbei."

"Kommen die Schienen, haben wir praktisch gewonnen", lacht Dudek. Dann muss nur noch der SUZ, der Schienenumbauzug mit dem Raupenfahrwerk, rechtzeitig auftauchen, um die Schwellen zu verlegen. Die bis zu 160 Meter langen Schienen sind dann bereits parallel seitlich aufgelegt, sodass die Maschine sie auf die Schwellen legen und verschrauben kann – mit einer Geschwindigkeit von drei km/h.

Sieben wertvolle Minuten
Zwei Stunden und 15 Minuten soll man von Wien bis Salzburg brauchen, sobald alles fertig ist, das sind sieben Minuten weniger als heute. Klingt nicht nach viel? "Stimmt", sagt Dudek. "Es wird aber vor allem eine riesige Kapazitätssteigerung bringen. Die schnellen Züge mit 230 km/h werden durch die langsamen mit 160 km/h nicht mehr aufgehalten. Außerdem werden die Regionalzüge viel enger getaktet werden und auf dem Gleis mit den Güterzügen fahren können."

Zur Eröffnung wird die Anspannung des Projektteams fallen, und glückliche Politiker werden Bänder durchschneiden. Der Fahrer des SUZ wird davon nichts mehr mitbekommen, denn der wird für diesen Tag schon wieder an einer anderen Strecke gebucht sein.
(Manfred Rebhandl, 3.4.2024)
Besuch auf der großen Bahnbaustelle zwischen Linz und Wels

Visualisierung (2. Video).
 

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#50
Neue Wartungshalle für Doppelstockzüge in Wien-Floridsdorf
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Die Wartung der doppelstöckigen CityJet-Züge auf der Wiener S-Bahn-Stammstrecke birgt besondere Herausforderung. Die ÖBB errichten deshalb in Floridsdorf nun eine neue Instandhaltungshalle. Sie soll pünktlich zum Einsatzstart der neuen CityJets fertig werden.
Online seit heute, 5.03 Uhr
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Ab 2026 sollen die neuen doppelstöckigen Cityjets in der Ostregion zum Einsatz kommen. Sie sind nicht nur moderner ausgestattet, sondern mit einer Länge von bis zu 220 Metern auch länger – unter anderem deshalb errichten die ÖBB nun eine neue Instandhaltungshalle. Die neue Werkstatt entsteht auf einem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs in Wien Floridsdorf.

ÖBB/Specht Kalleja
Die neue Wartungshalle wird über acht Gleise verfügen


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Railjet ab 2026 auch doppelstöckig


Extra Gleis für Graffitireinigung und Schnellservice
Die unmittelbare Nähe von Instandhaltungshalle und ebenfalls neu errichteter Abstellanlage soll zudem Leerfahrten vermeiden und so die Umwelt schonen, heißt es in einer Aussendung der ÖBB. In der 16.000 Quadratmeter großen Werkshalle sind acht Gleise vorgesehen: Sechs davon dienen der Instandhaltung, ein weiteres Gleis ist für Graffitireinigung und Schnellreparaturen reserviert. Das achte Gleis ermöglicht den Transport von Materialien.

Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen hier pro Schicht ihren Dienst versehen. In einem laut ÖBB „grünen“ Gebäude – denn unter anderem werden Dachflächen und Fassade mit einer großen Photovoltaikanlage ausgestattet und begrünt, bei den technischen Anlagen werden Energie- und Wärmerückgewinnungsmaßnahmen gesetzt. Über 100 Millionen Euro investieren die ÖBB in das Projekt. Der Spatenstich ist bereits getan, 2026 soll die Halle fertig sein.
14.04.2024, red, wien.ORF.at
Neue Wartungshalle für Doppelstockzüge
 
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