Ausleuchtung von Stollen für Fotos

#41
Hallo Harald 41 und Joe,

danke für die Hinweise, habe das Canon DPP-Programm installiert und ein wenig experimentiert, komme soweit klar damit. Werde die Fotos ab jetzt immer in RAW und JPEG schießen.

Harald, warst du das nicht mit der Astrofotografie, habe ich früher auch begeistert gemacht, 2h 30min am 15cm Zeiss Refraktor auf ORWO NP27 Film belichtet - bis der Schwarzschildeffekt ausgereizt war, schöne Zeit gewesen in der DDR, die Nächte waren garnicht so trostlos wie manch einer denken mag..... :)

Das 24-105 ist schon ein feines Teil, mehr würde ich noch das 16-35 2,8 L haben wollen, mir reichts einfach nie mit dem Weitwinkel.
 
H

Harald 41

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#42
Hallo Eulengebirge;
Ja der bin ich,noch immer nur leider kann ich dieses Hobby (nicht so intensiv) betreiben wie dieses hier,abgesehen von Zeit, Mondstand und Wetter.
Mache das schon seit meiner Schulzeit,anfangs auch mit SW Filmen heute mit einer CCD Kamera.
Ein 150mm Zeiss-Refraktor ist nicht übel,nehme an der ist schon ein älteres Exemplar.
Habe gerade nachgesehen der kostet heute als 150/1200mm Fluorid Triple Apochromat günstige 15500 Euro

LG Harry
 
#43
Hallo Harry,

eine Fluorid-Optik hatten wir damals nicht, es war ein AS 150/ 2250 Carl Zeiss Jena Coudé-Refraktor - der wo das Okular immer an der selben Stelle bleibt (an der Volkssternwarte). Aber, heute weiß ich noch was es bedeutet eine Fluoridoptik zu besitzen, erfunden haben es ja nicht die Schweizer sondern die Ukrainer, weiß allerdings nicht ob die noch Weltmarktführer sind auf dem Gebiet hochkorrigierter Optiken mit Flußspatkomponenten. Ich mache astronomisch nicht mehr viel, finde im dunklen Wald aber immer noch die richtige Richtung, so es einen klaren Himmel hat.

Gruß, Eulengebirge
 
#46
Das 24-105 ist schon ein feines Teil, mehr würde ich noch das 16-35 2,8 L haben wollen, mir reichts einfach nie mit dem Weitwinkel.
Wenn Du Dir wirklich eine 7D kaufen willst, dann vergiss das 16-35 2.8L...
Spar dann lieber auf den Nachfolger, das 16-35 2.8L II - das ist wesentlich schärfer als die alte Scherbe.
Oder als "günstige" Übergangslösung das 17-40 4.0L (hab ich ja momentan wie Du weisst), gibts in der Bucht für 400 euros rum...
 
H

Höfo

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#47
Auf der 7D empfiehlt sich als immerdrauf ein Tamron 17-50mm F/2,8 XR Di II VC wenns dann weitwinkliger werden soll ein Sigma 10-20mm
F4-5,6 EX DC HSM oder das Modell von Sigma mit durchgängier Lichtstärke von 3,5, wenn dann doch mehr Geld zur Verfügung steht das
Canon EF-S 10-22mm 1:3.5-4.5 USM.

Lichtstärke und kleine Anfangsblenden benötigt man eher Übertage, da man bei Langzeitbelichtungen Untertage meistens eh ablendet und nicht bei Offenblende fotografiert.

Das Canon 16-35 2.8L II ist eher für Vollformatcams wie die 5D gedacht.
 
H

Harald 41

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#49
Die 7 D Von meinem Bruder ist mit einem Telezoom 70-200mm ca +- 5kg schwer also nicht gerade handlich ebenso der Preis von ca.2500 Euro.
Habe mir im November eine Olympus E420 gekauft,diese war um einiges günstiger und leichter mit 380g.
Ist geschmacksache bleibt jedem selber überlassen.

LG Harry
 
#50
Geleucht

Hat jemand Erfahrung mit der Fenix TK45 als Fotolicht untertage, ggf. in Kombination mit anderen Lampen? Ich würde sie mir gern als günstige Alternative zur X21 zulegen. Allerdings befürchte ich aufgrund des fehlenden Fokus, daß bei engeren Örtlichkeiten der Nahbereich überstrahlt würde. Leider habe ich im www bisher keine meßbaren Angaben zum Lichtkegel der Fenix gefeunden.
 
#52
Hab eine TK40 Lampe und eine Olight SR90. Damit bin ich recht zufrieden.

Lichtstärke und kleine Anfangsblenden benötigt man eher Übertage, da man bei Langzeitbelichtungen Untertage meistens eh ablendet und nicht bei Offenblende fotografiert.

Das Canon 16-35 2.8L II ist eher für Vollformatcams wie die 5D gedacht.

Korrekt, ich verwende Offenblende eig. nur wenn ich eine geringe Schärfentiefe bewerkstelligen will. An dunklen Orten bin ich eh immer mit Stativ unterwegs.

Das Canon 16-35 2.8L II ist an APS-C übrigens nicht schlecht (an FF mittelmäßig), aber wie ich finde absolut unsinnig ;) Das Tamron ist eine gute Wahl..
 
#53
Wir benutzten für Touren bisher 2 LiteXpress WORKX 503 (je 7 x 3W Hochleistungs-LED's) mit jeweils um die 1000 Lumen, diese Lampe ist sehr gut. Ein großer Nachteil der 503 ist aber, dass sie einen relativ schlechten Fokus hat und entsprechend wenig in die Tiefe strahlt. So habe ich ob des Preises lange mit mir gerungen die Zweibrüder X21 zu kaufen und nun in Richtung Weihnachten reifte die Entscheidung heran, so das ich nun seit wenigen Tagen die X21 in groben Zügen beurteilen kann.

Der aha-Effekt ist natürlich nicht so groß wenn man die 503 schon auf einigen Touren in Gebrauch hatte, aber für die Fokusleistung der X21 bereue ich die Anschaffung nicht.

Im linken Bild der Vergleich, der Lichtkegel der beiden Lampen bei max. Fokus.
Das rechte Bild zeigt die Tiefenausleuchtung eines Flures nur mit der X21 und auf dem mittleren Bild die Kombination X21 und WORKX 503 als Vordergrundausleuchtung. Beide Bilder um die 5s belichtet bei Blende 13 mit Canon EOS 1000 und 15 - 85 IS. Außer die schwach grün leuchtende Nachtbeleuchtung im vorderen Flur war ansonsten kein Licht eingeschaltet.

Nächste Woche mache ich eine Tour tief in den Wald, dann kann ich hoffentlich einige gelungene "echte" Bilder präsentieren, denn der Flur ist nur mein Testflur.

Die WORKX 503 ist mit 6 x R20 D-Celle bestückt (1,6kg) die X21 hat nur 4 x R20 D-Celle (1,4kg). Verwertbares Licht bringt die X21 für rund 2h - mit ach und krach 2h 30min. Die 503 liefert hingegen über 3h brauchbares Fotolicht (jeweils mit D-Cell Batterien vom Lidel). Mit verwertbares Fotolicht meine ich eine Belichtungszeit bis 30s um ein Bild auszubelichten, mehr als 30s geben die meisten Kameras nicht her. Die Batterien erholen sich aber recht gut so das man noch 2 x eine weitere Stunde gutes Licht hat. Batterien raus, im Rucksack aufheben, und wenn die neuen aufgebraucht sind die alten wieder rein - habe das Wechselspiel während einer ganzen Nacht durchgetestet - es geht.

Vorteil 503, die kann mit Akkus betrieben werden! Die X21 ist für Akkus nicht zugelassen. Der Lampenkopf der 503 wird sowohl mit Batterien als auch mit Akkus ordentlich warm, der Kopf der X21 bleibt auch bei Dauerlast vollständig kalt. Mit Akkus (auch vom Lidel, 4500mAh) ist die 503 real etwas leichter und gefühlt etwas heller, die Akkus "sterben" aber auch 45min früher ab als die Lidel-Batterien. Ich habe keinen Vertrag mit Lidel aber beim Aldi gibt's keine D-Cellen sondern nur bis C.

Gruß Eulengebirge
 

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#54
Hier ein paar Ergebnisse, was mit der X21 als Leuchtmittel möglich ist und was nicht. Der Vorteil der guten Fokusierbarkeit und enormen Leuchtweite kommt beim Einsatz als Foto-Lichtquelle nicht so zum tragen wie ich es erhofft hatte.

Grund eins: Die LED's der X21 strahlen hauptsächlich im kalt-weißen Bereich, vermutlich deutlich über 5400 K Farbtemperatur, was zur Folge hat, dass die Bilder bzw. die angeleuchteten Objekte blaustichig werden.

Grund zwei: Die meistens in nicht- oder schwach bewetterten Stollen vorhandene Luftfeuchtigkeit reflektiert das Licht enorm so das sich ein blau eingefärbter Lichtkegel darstellt. Man kommt also nicht so weit in die Tiefe wie das visuell erscheint.

Bild 1 zeigt einen Munitionsbunker mit der X21 im Gegenlicht
Bild 2 zeigt den ehemaligen Feldparkplatz einer Motschützeneinheit (ca. 120m x 50m) bei Nacht (30s belichtet ISO 200, Blende 10, abgewedelt mit X21 - Versuch der Ausleuchtung einer Fläche in die Tiefe)
Bild 3 zeigt einen nächtlichen Waldweg, Entfernung Wegende ca. 160m, (30s, ISO 200, Blende 10)
Bild 4 zeigt eine Taglichaufnahme (Schießbahn Adlershorst) bei schlechten Lichverhältnissen unter Zuschaltung der X21 um das Innere des Seitenganges darzustellen (1/20s, Blende 10, ISO 200)
Bild 5 zeigt den Waldweg von Bild 2 nochmal bei starrer Ausleuchtung - deutlich blaue Färbung des Lichtkegels des X21 (aus meiner Sicht einfach unschön)

Alle Bilder mit EOS 1000 und Canon 15 - 85 IS

Auf Bild 4 deutlich erkennbar die blaue Einfärbung des LED-Lichtes gegenüber dem Tageslicht.

Habe bei Zweibrüder angefragt, ob sie mir eine X21 mit neutral- oder warmweißen LED's anfertigen können um eine bessere Taglichtsimulation zu bekommen, kurze Antwort des Support "...nicht möglich". Eventuell (meine Vermutung) beziehen die die fertig zusammengelöteten Platinen aus Fernost und schrauben die Lampe dann hier nur noch zusammen??? Die Antwort von Zweibrüder wirkte schroff und uninteressiert, Kundenfreundlichkeit sollte in einem inovativen Unternehmen anders aussehen. Ich dachte denen wäre das egal welche LED's sie nun auf die Platine löten aber weit gefehlt, schade.

Die LiteXpress Workx 503 ist zum fotografieren besser geeignet, die Farbtemperatur der LED's scheint nahezu optimal Taglicht zu simulieren, zur Ausleuchtung des Nahbereiches sehr gut, Fernwirkung/ Fokusiermöglichkeit leider eingeschränkt. Die 503 (zumindest meine) hat 5 neutralweiße und 2 warmweiße LED's auf der Platine, ob das gewollt oder Zufall ist kann ich allerdings nicht sagen.

Gruß Eulengebirge
 

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Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#55
Danke für diesen umfangreichen Test! Solange man keine Mischlichtsituation hat, reicht ja ein geänderter Weißabgleich aus. Die Rückstrahlung durch Luftfeuchtigkeit und Staub hast du bei anderen Lampen auch. Allerdings fällt es nicht so sehr auf, wahrscheinlich, weil sie nicht so Lichtstark sind und du mehr wedeln musst.
Gruß
Joe
 
#56
Hallo Joe,

meine letzte Idee war nun, vor die X21 einen schwachen Gelbfilter zu setzten in der Hoffnung, dass Blau damit zu schwächen. Werde erst mal mit Bastelfolie experimentieren bevor ich echte Filterfolie besorge, eine Kappe zum aufstecken wäre schnell gebaut und kostet im Vergleich zum umlöten der LED's sehr wenig. Eine etwaige geringe Abschwächung des Lichtstomes kann sicher mit paar Sekunden mehr Belichtungszeit kompensiert werden. Ich werde die abschließenden Experimente mit Filter dann noch zum besten geben.

Gruß
 
H

Harald 41

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#57
Hallo;
Möchte hier noch ein kurzes Beispiel zeigen,und zwar die Ringofenanlage die ich vorige Woche hier eingestellt habe.
Die Innen- Aufnahmen sind trotz das es eher sehr dunkel war morgens 9 Uhr und starker Hochnebel und reichlich verwachsen alle ohne Blitz und Fremdlicht gemacht worden.
Stativ ist unentbehrlich alle Bilder wurden 15 sec. belichtet.
Nur wo Tageslicht direkt eintritt wird es durch die längere Belichtungszeit unscharf.

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=8000

LG Harry
 
#59
Klasse Bilder. Seit heute nenne ich auch eine X21 mein Eigen. Leuchtet im Sparmodus etwa so stark wie die kleine P7 bei voller Leistung. Die Entscheidung fiel u.a. für die LedLenser, da sie sich gegenüber Fenix und Workx von sauberem Flood bis zum Laserschwert-Spot fokussieren läßt, ohne harte Ränder zu projizieren. Da der Lampenkopf über eine gewöhnliche Cinch-Buchse verbunden ist, schwebt mir im Hinterkopf noch eine Akkulösung in Eigenbau vor (Konstantstromquelle, ähnlich Workx 503). Freue mich schon auf Fotofronteinsätze im Frühjahr.

Was das "Problem" Lichtfarbe betrifft, sehe ich das wie Joe: Entweder vor Ort anderer Weißabgleich oder in der Nachbearbeitung etwas mehr Wärme. Mischlicht, z.B. in Verbindung mit Maglite oder Halogenstrahlern finde ich in manchen Situationen gar nicht so verkehrt für die Stimmung, aber das ist wohl Geschmackssache.

Bei der Farbfiltergeschichte kann ich mir vorstellen, daß die effektive Lichtleistung stark nachläßt. Grund: LED's leuchten materialbedingt monochromatisch, und das extrem schmalbandig. Weiß leuchtende LED's gibt es deshalb eigentlich gar nicht. Den meisten weißen LED's auf dem Markt (auch den Crees) liegt eine blaue LED zugrunde. Das Restspektrum wird durch einen Blau- oder UV-aktiven Leuchtstoff erzeugt. Der Blauanteil überwiegt bei den kaltweißen immer noch deutlich (Spektrum einer weißen LED aus Wikipedia) und würde durch ein Gelbfilter kaum noch durchkommen. Aber sicher einen Versuch Wert, wenn man derart Photonen im Überschuß hat :D
 
#60
Hallo Stoffi und Luchs,

habe mir nun provisorisch einen 50 Cent Filter aus einer schwach gelben Dokumentenhülle gebaut, das Licht der X21 wird im visuellen Bereich damit bereits deutlich gelblicher ohne das das Gelb dominiert. Habe dann als erstes in der Wohnung Testaufnahmen gemacht, leider ohne großen Effekt da die Belichtungszeit (vermutlich) zu kurz ist. Nach 1 bis 5s ist das Bild bei ISO 100 und Blende 16 bereits ausbelichtet. Der Effekt mit dem Blaustich verstärkt sich aber erst bei längeren Belichtungen um die 15 - 30s, da addiert sich das Blau irgendwie aufeinander zu einem Dominantblau.

Man sieht ja in Stoffis einer Aufnahme auch den Blaustich obwohl der dort zur Gesamtkomposition des Bildes paßt, nach meinem Geschmack.

Habe noch ein Testbild A angefügt wo die X21 fokusiert auf das Stollenende gerichtet war und im Bestbild B defokusiert mehr den Vordergrund beleuchtet hat. Man erkennt den Unterschied zu der sehr farbtreuen Studiolampe die auf den Bildern noch mit am Wirken ist. Testbild B gefällt mir somit besser.

Die WORKX 503 leuchtet mit der gleichen/ fast gleichen Farbtemperatur wie die Studiolampe womit sich eine natürlichere Gesamtdarstellung realisieren läßt, außerdem ist sie ca. 130,- Euro billiger als die X21. Und mir geht es bei der Dokumentation steinerner Zeitzeugen, die leider oft ein begrenztes Dasein haben weil sie von Gewerbegebieten "gefressen" werden oder aus ideologischen- oder sonstigen Gründen hermetisch versiegelt werden, um eine möglichst detailgenaue Dokumentation im Taglichtmodus ohne künstlerische Effekte.

Die Korrektur mittels Weißabgleich an der Kamera ist so eine Sache, meine Kamera hat nur grobe Möglichkeiten von Leuchtstoffröhre über Bewölkung zu Sonne. Erforderlich wäre da schon eine stufenlose manuelle Wahlmöglichkeit wie sie z.B. die EOS 5 MKII hat und einen guten Monitor braucht die Kamera auch damit man das Ergebnis im Liveview-Modus beurteilen kann.

Die X21 ist ohne Zweifel eine starke Lampe für Effekte und Tiefenausleuchtung, mit der WORKX 503 kann man aber die bessere, detailgenauere historische Dokumentation machen.

Gruß Eulengebirge
 

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