„Bahnorama“ soll verkauft werden
Seit 2010 steht das „Bahnorama“ auf der Hauptbahnhof-Baustelle. Ende des Jahres hat die Aussichtsplattform ausgedient. Die ÖBB und die Stadt wollen den Turm verkaufen und starten ein Bieterverfahren. Unterdessen ist klar: Das Eingangshallen-Dach ist dicht.
Ende des Jahres wird das Gebäude des Hauptbahnhofes eröffnet, dann hat das „Bahnorama“ ausgedient. Etwa 300.000 Menschen verfolgten seit Sommer 2010 den Baufortschritt vom Turm aus mit, 1.000 Menschen besitzen laut ÖBB sogar eine Jahreskarte. „Wir sind sehr zufrieden. Dass es so einen großen Zustrom gibt, hat selbst uns überrascht“, sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun.
"Bahnorama‘ hat sich voll gerechnet“
Die Holzkonstruktion kostete vier Millionen Euro, die Kosten wurde je zur Hälfte von der Stadt und von den ÖBB getragen. Ob sich der Turm gerechnet hat, will Braun nicht beantworten. „Man kann für den Turm alleine keine Kostenrechnung machen, man muss das im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt sehen“, sagt Braun. Das Ziel sei es gewesen, das Projekt Hauptbahnhof für Interessierte und Anrainer „erlebbar“ zu machen, damit die Akzeptanz steigt. „Von dem her hat sich das Bahnorama voll gerechnet“, sagt Braun. „Wien sind Unruhen erspart geblieben wie man es aus anderen Städten kennt.“
„Für Formel-1-Rennen oder anderes Großprojekt“
Die ÖBB wollen eine Nachnutzung des Turmes sicherstellen und starten im Frühling ein internationales Vergabeverfahren. Man habe so Zeit genug, um einen Bieter zu finden, sagt Braun. Den Ideen für die weitere Verwendung seien keine Grenzen gesetzt. „Das könnte bei einem Formel-1-Rennen sein oder bei anderen Großprojekten wie in der Seestadt oder dem Nordbahnhof, das kann auch auf einem Hügel als Aussichtspunkt sein.“
Ersteres ist für die Stadt, die zur Hälfte am „Bahnorama“ beteilig ist, keine Option. Das sei bereits geprüft worden und habe sich als ungünstig herausgestellt, weil die dortige Baustelle mehr als doppelt so groß ist wie jene beim Hauptbahnhof. Eine gute Möglichkeit bietet hingegen laut Stadt die Baustelle am Nordbahnhof. Wo das Bahnorama tatsächlich hinkommen wird, soll Ende des Jahres feststehen.
Kaufpreis will Braun keinen nennen. Sollte kein Bieter gefunden werden, dann wird der Turm, der hauptsächlich aus Holz und Stahl besteht, abgerissen und verwertet, sagt der ÖBB-Sprecher. Laut Stadt Wien gibt es aber mehrere Interessenten für das Bahnorama.