Bad Aibling - ex Luftwaffengelände bzw. zuletzt US-Abhöranlage

josef

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#1
Über den Beitrag zu einer "Hundertwasser-Fassade" von @backbone00 kam ich auf dieses Dokument. Es geht zwar hauptsächlich um energieeffizientes Sanieren und Ausbau der vorhandenen Objekte, es sind aber auch einige interessante Fotos der Gebäude usw. zu finden:

Daraus ein kurzer Textauszug:
Projektbeschreibung RK-S

Das B&O Parkgelände in Bad Aibling liegt in landschaftlich reizvoller Gegend in einer intakten Struktur von Dörfern und Kleinstädten mit traditionellem bayrischem Charakter. Die Alpenkette erscheint greifbar nahe in Sichtweite am Horizont, trotzdem sind es nur 50 km bis nach München. Die 70 Hektar große Gesamtanlage stammt ursprünglich aus den 1930er Jahren, sie beherbergte damals einen deutschen Fliegerhorst mit angeschlossenem Kasernengelände.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Standort von der U.S. Army übernommen, und zu einer elektronischen Abhörbasis ausgebaut, um den Funkverkehr hinter dem Eisernen Vorhang abzuhören.

Rund 1.400 Militärs und ihre Angehörigen lebten und arbeiteten in den fünf Jahrzehnten amerikanischer Nutzung hier. Wie in den amerikanischen barracks
üblich, handelte es sich um eine autarke kleine Gartenstadt mit Wohngebäuden, eigener Kirche, Sporthallen und Sportplätzen, Kino, einem Hotel, einer Bowling-Bahn, einem großen Kindergarten-, Schul- und Klinikkomplex, Post, Einkaufszentrum, zahlreichen Garagen, Werkstätten und Hallen, und einem zentralen Dienstbereich mit Bunkern und Bürogebäuden, in denen die empfangenen Informationen gesammelt und ausgewertet wurden.

Mit Wärme versorgt wurden die Gebäude durch eine gas- oder ölbefeuerte Nahwärmestation mit 3 Kesseln à 6500 kW, also insgesamt 19,5 MW.
Nach Ende des Kalten Krieges und Verschiebung der Ost-West-Blockgrenzen sank die Bedeutung der Basis „Bad Aibling“ und der Stützpunkt wurde 2004 von den Amerikanern nahezu vollständig aufgelassen. Dadurch bot sich einem Investor die Chance, ein Quartier, ja eine kleine Stadt mit hoher Qualität in einer Spitzenlage zu schaffen, in der sowohl Wohnen, Gewerbe, Büros, wie auch Tourismus, gesundheitliche und medizinische Dienstleistungen ihren Platz finden. Die B&O Wohnungswirtschaft ergriff diese Chance und erwarb das Gelände 2006.

Im Zustand, wie von den Amerikanern übernommen, betrug die gesamte Wohnfläche rund 23.500 m². An Büro- und Gewerbefläche waren 34.500 m² vorhanden. Hinzu kamen 9.000 m² im sozialen Bereich (Kindergarten, Schulen, medizinische Versorgung) sowie 5.000 m² Gastronomie (Hotel, Club, Casino). Insgesamt summierte sich die Wohn- und Nutzfläche damit auf etwa 72.000 m², verteilt auf 52 Gebäudekomplexe, bzw. Wohnanlagen.

Ganz anders als in den aufgelassenen russischen Stützpunkten Ostdeutschlands zeigte sich die Gebäudesubstanz in gutem Zustand. Auch von der Architektur her wiesen die überwiegend zweigeschossigen Gebäude mit traditionellem Satteldach sowohl als Einzelgebäude wie auch in ihrer städtebaulichen Anordnung wohltuende Proportionen auf. Die wärmetechnische Qualität ließ allerdings trotz erkennbarer regelmäßiger Instandhaltung aufgrund der mangelnden Wärmedämmung sehr zu wünschen übrig. Die Nahwärmeversorgung des Are-als war Mitte der 90er Jahre grundlegend saniert worden und befand sich in gutem Zustand, was die Wärmedämmung der Leitungen etc. betrifft. Genauso wie die Wärmeerzeugung ins-gesamt jedoch deutlich überdimensioniert erschien, waren die Haus- oder Blockübergabestationen mit überreichlich Technik in viel zu großen Leistungsklassen ausgestattet. B&O hat nach Übernahme des Areals kurzfristig erste Konsequenzen gezogen: Ein 6,5 MW-Kessel wurde stillgelegt und ein zweiter von 6,5 auf 3 MW umgebaut.

Da einige Gebäude abgerissen werden sollten und für andere zu Beginn des Projektes die Weiterverwendung noch unklar war, bezieht sich das Fördervorhaben nicht auf das Gesamtareal, sondern auf die im Übersichtsplan auf der Folgeseite eingegrenzte Teilfläche. An Nutzungen finden sich hier: Wohnen, Hotelgebäude und Tagungsräume, Gastronomie, Bürogebäude, Gewerbe (Produktion), Kindergarten, Schulen, Sporthalle und Veranstaltungshalle. Die bestehenden größeren Wohnbebauungen sollen dabei ergänzt werden durch Niedrigenergie- bzw. Passivhäuser, voraussichtlich als 1 – 2 Familienhäuser und mehrere Hochhäuser in Holzkonstruktion...
Im vorgenannten Textauszug heißt es
...der Stützpunkt wurde 2004 von den Amerikanern nahezu vollständig aufgelassen...
Es stellt sich nun die Frage, die sicher nicht vollständig beantwortet werden kann :), bezieht sich der verbleibende Rest auf weitere US - Aktivitäten, oder werkt nur mehr der BND für die Amis?
siehe Auszug aus Wiki-Artikel:
Die Antennen der Anlage wurden von der US-Regierung dem BND überlassen. Im Gegenzug haben sich die Deutschen verpflichtet, die Daten an die NSA weiterzuleiten. Die Anlage trägt das BND-interne Kürzel "3 D 30".
Grüße an den NSA :D :kukuk
 
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#2
Hallo zusammen,
ich hab in dem B&O-Hotel in den ehemaligen Kasernenbauten vorletztes Jahr ein paar mal übernachtet, und fand das ausgesprochen gut. Sowohl der Innenausbau der Zimmer, wie auch das Gesamtkonzept sind stimmig. Im Vergleich zu den diversen Hotels, in denen ich früher auf Dienstreisen häufig übernachten durfte, war das ein echter Lichtblick...
Die Architektur mit der typischen Dachform findet man auch im Flughafengelände Neubiberg, und in Bad Tölz in der Flint-Kaserne...

Gruß
A.
 
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