Die Trasse der ehemaligen Verbindungsstrecke zwischen "Franz-Josefs-Bahn" und "Nordwestbahn" wurde 2014 von der NÖVOG an das Waldviertler Eisenbahnmuseum zur Nachnutzung übergeben.
Da es bis heute durch Uneinigkeiten zwischen den Interessen von Fremdenverkehrsverbänden, fehlender Unterstützung von Anliegergemeinden, Behördenschikanen usw. zu keinem Ergebnis in Richtung Nachnutzung als Museumsbahnstrecke gekommen ist, droht, wie bei anderen Strecken bereits durchgeführt oder gerade in Ausführung, der Abbau der Gleisanlagen!
Dazu NÖN-Artikel vom 21. Februar 2019:
Bezirke Horn, Hollabrunn
Bahnstrecke neu nutzen: „Die Idee ist vom Tisch“Waldviertler überlegen neue Nutzung alter Schienen
Dass die Bahnstrecke zwischen Zellerndorf und Sigmundsherberg lange nicht mehr in Betrieb ist, ist ihr anzusehen. Geht es nach den Waldviertlern, soll die Strecke wiederbelebt werden. | Sandra Donnerbauer
Bahnstrecke neu nutzen: „Die Idee ist vom Tisch“
Da es bis heute durch Uneinigkeiten zwischen den Interessen von Fremdenverkehrsverbänden, fehlender Unterstützung von Anliegergemeinden, Behördenschikanen usw. zu keinem Ergebnis in Richtung Nachnutzung als Museumsbahnstrecke gekommen ist, droht, wie bei anderen Strecken bereits durchgeführt oder gerade in Ausführung, der Abbau der Gleisanlagen!
Dazu NÖN-Artikel vom 21. Februar 2019:
Bezirke Horn, Hollabrunn
Bahnstrecke neu nutzen: „Die Idee ist vom Tisch“Waldviertler überlegen neue Nutzung alter Schienen
Dass die Bahnstrecke zwischen Zellerndorf und Sigmundsherberg lange nicht mehr in Betrieb ist, ist ihr anzusehen. Geht es nach den Waldviertlern, soll die Strecke wiederbelebt werden. | Sandra Donnerbauer
Ruhig wurde es in letzter Zeit um die touristische Nachnutzung der Bahnstrecke zwischen Zellerndorf (Bezirk Hollabrunn) und Sigmundsherberg (Bezirk Horn).
Für Reinhold Griebler wäre nur ein Radweg vorstellbar. | NÖN-Archiv
Zuletzt wurde 2014 bekannt, dass der Verein Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg an „verschiedenen Konzepten“ tüftelt, wie die Strecke am besten genutzt werden könnte, wie der damalige Verkehrslandesrat Karl Wilfing es formulierte. Damals hatte die landeseigene NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft) die rund 17 Kilometer lange Strecke an den Verein übergeben.
In Betracht gezogen wurde damals, die Strecke Sigmundsherberg-Zellerndorf über Retz mit der Strecke des Reblaus-Expresses zu verbinden. Auch die Idee, über Sigmundsherberg den südmährischen Raum um Znaim an die Kamptalbahn und die Wachau anzubinden, stand im Raum. Eine vom Verein und den an der Strecke liegenden Gemeinden in Auftrag gegebene Studie bestätigte der Strecke touristisches Potenzial.
Allerdings brauche man zur Betreibung der Bahnstrecke eine eisenbahnrechtliche Bewilligung, wie Vereinsobmann-Stellvertreter Gerhard Zauner erklärt. Dieser Bescheid seitens der Behörde sei auch bereits erteilt. Aber, so Zauner: „Es gibt auf der Strecke viele Kreuzungen, wobei jede einzeln verhandelt werden muss. Dazu gibt es noch keinen Bescheid.“ Den brauche es aber, um dann bei den ÖBB vorstellig zu werden und um abzuklären, ob deren Gleise in Sigmundsherberg benutzt werden dürfen.
Uneinigkeit über den aktuellen Stand
Zudem gelte es, die finanzielle Frage und mögliche Förderungen zu klären. „Vielleicht haben Außenstehende den Eindruck, dass sich bei dem Thema nichts tut. Aber wir sind permanent mit Behördenwegen und Terminen mit Sachverständigen beschäftigt“, sagt Zauner.
„Die Idee ist definitiv vom Tisch“, sagt indes Retzerland-Geschäftsführer Reinhold Griebler. Es habe im vergangenen Herbst Gespräche dazu gegeben, dabei sei jedoch entschieden worden, dass ein erneuter Ausbau als Zugstrecke keinen Sinn mache. Zu hoch wären die Kosten dafür.
Auch für den Sigmundsherberger Bürgermeister Franz Göd ist es fraglich, ob sich der finanzielle Aufwand zur Sanierung der völlig desolaten Strecke auch rentiere. „Aus dem Bezirk Horn sind die Gemeinden Meiseldorf und Sigmundsherberg betroffen. Wenn beide Gemeinden jährlich ein paar 100.000 Euro aufbringen müssen, dann ist das natürlich ein großer Aufwand“, sagt Göd.
Radweg wäre eine mögliche Alternative
Als Alternative denkt er hingegen einen Radweg an. Das Beispiel der Thayarunde auf alten Bahnstrecken im Bezirk Waidhofen habe gezeigt, dass dieses Konzept funktioniert. Die Strecke sei von der Topographie her auch für Familientouren geeignet. Und: „Für die Bahnstrecke brauchen wir einen Zug, Personal und müssen die Strecke herrichten. Da wäre die Errichtung des Radweges die billigere Alternative“, so Göd.
So einen Radweg würde auch Griebler für den Tourismus grundsätzlich positiv finden. Allerdings „kommt es dabei immer auf die Finanzierung an. Hier müssten sich alle Beteiligten zusammensetzen“. Außerdem wirft er ein, dass man eine entsprechende Anbindung der Strecke an die bestehenden Radwege mitdenken muss. „In Zellerndorf gibt es den bestehenden DAC-Radweg, daran könnte man anschließen“, schlägt er vor. Ein entsprechender Weg muss auch in Sigmundsherberg vorhanden sein, damit das Projekt Sinn mache. Auf der Pulkautalbahn gibt es seit 1998 keinen Personenverkehr mehr.
von Thomas Weikertschläger und Sandra Donnerbauer, NÖN Bezirke Horn, Hollabrunn
Für Reinhold Griebler wäre nur ein Radweg vorstellbar. | NÖN-Archiv
Zuletzt wurde 2014 bekannt, dass der Verein Eisenbahnmuseum Sigmundsherberg an „verschiedenen Konzepten“ tüftelt, wie die Strecke am besten genutzt werden könnte, wie der damalige Verkehrslandesrat Karl Wilfing es formulierte. Damals hatte die landeseigene NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft) die rund 17 Kilometer lange Strecke an den Verein übergeben.
In Betracht gezogen wurde damals, die Strecke Sigmundsherberg-Zellerndorf über Retz mit der Strecke des Reblaus-Expresses zu verbinden. Auch die Idee, über Sigmundsherberg den südmährischen Raum um Znaim an die Kamptalbahn und die Wachau anzubinden, stand im Raum. Eine vom Verein und den an der Strecke liegenden Gemeinden in Auftrag gegebene Studie bestätigte der Strecke touristisches Potenzial.
Allerdings brauche man zur Betreibung der Bahnstrecke eine eisenbahnrechtliche Bewilligung, wie Vereinsobmann-Stellvertreter Gerhard Zauner erklärt. Dieser Bescheid seitens der Behörde sei auch bereits erteilt. Aber, so Zauner: „Es gibt auf der Strecke viele Kreuzungen, wobei jede einzeln verhandelt werden muss. Dazu gibt es noch keinen Bescheid.“ Den brauche es aber, um dann bei den ÖBB vorstellig zu werden und um abzuklären, ob deren Gleise in Sigmundsherberg benutzt werden dürfen.
Uneinigkeit über den aktuellen Stand
Zudem gelte es, die finanzielle Frage und mögliche Förderungen zu klären. „Vielleicht haben Außenstehende den Eindruck, dass sich bei dem Thema nichts tut. Aber wir sind permanent mit Behördenwegen und Terminen mit Sachverständigen beschäftigt“, sagt Zauner.
„Die Idee ist definitiv vom Tisch“, sagt indes Retzerland-Geschäftsführer Reinhold Griebler. Es habe im vergangenen Herbst Gespräche dazu gegeben, dabei sei jedoch entschieden worden, dass ein erneuter Ausbau als Zugstrecke keinen Sinn mache. Zu hoch wären die Kosten dafür.
Auch für den Sigmundsherberger Bürgermeister Franz Göd ist es fraglich, ob sich der finanzielle Aufwand zur Sanierung der völlig desolaten Strecke auch rentiere. „Aus dem Bezirk Horn sind die Gemeinden Meiseldorf und Sigmundsherberg betroffen. Wenn beide Gemeinden jährlich ein paar 100.000 Euro aufbringen müssen, dann ist das natürlich ein großer Aufwand“, sagt Göd.
Radweg wäre eine mögliche Alternative
Als Alternative denkt er hingegen einen Radweg an. Das Beispiel der Thayarunde auf alten Bahnstrecken im Bezirk Waidhofen habe gezeigt, dass dieses Konzept funktioniert. Die Strecke sei von der Topographie her auch für Familientouren geeignet. Und: „Für die Bahnstrecke brauchen wir einen Zug, Personal und müssen die Strecke herrichten. Da wäre die Errichtung des Radweges die billigere Alternative“, so Göd.
So einen Radweg würde auch Griebler für den Tourismus grundsätzlich positiv finden. Allerdings „kommt es dabei immer auf die Finanzierung an. Hier müssten sich alle Beteiligten zusammensetzen“. Außerdem wirft er ein, dass man eine entsprechende Anbindung der Strecke an die bestehenden Radwege mitdenken muss. „In Zellerndorf gibt es den bestehenden DAC-Radweg, daran könnte man anschließen“, schlägt er vor. Ein entsprechender Weg muss auch in Sigmundsherberg vorhanden sein, damit das Projekt Sinn mache. Auf der Pulkautalbahn gibt es seit 1998 keinen Personenverkehr mehr.
von Thomas Weikertschläger und Sandra Donnerbauer, NÖN Bezirke Horn, Hollabrunn