Bauwerk hinter dem Schloss Niederweiden

H

Harald 41

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#1
Hinter dem Schloss Niederweiden befindet sich ca.100m von der Schlossaußenmauer entfernt ein Gebäude mit dem aussenmasen Breite ca.9m Länge ca.80m, dass Dach fehlt zur gänze und die Wandstärke ist ca.ein 3/4 Meter stark aus Ziegel.
Es ist trotz des Herbstes noch stark verwachsen, und abgesperrt, weiter drinnen ist noch ein Zaun zu erkennen der das Gebäude einst umschloss.
Ich habe versucht einige Bilder zu machen, und zwar außerhalb des Gebäudes kann man noch ein Betonfundament sehen mit einer Öffnung ca.40 mal 40cm daneben einige verrostete Eisenteile.
Etwas rechts davon dürfte ein unterirdischer Eingang gewesen sein der leider verstürtzt ist und sich ebenfalls auf abgesperrtem Gelände befindet.
Weiß vielleicht jemand etwas darüber, ich ob es hier im Krieg eine Verwendung gab ich konnte nichts finden.

LG Harry


PS: Man kommt nur von hinten im Wald zu dem Bauwerk, da davor das Schlossanwesen steht und der Wald links und rechts mit einem Zaun umgeben ist.
Im GE kann man es sehen,in NÖGIS nicht.
 

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#4
Ich würde google.earth oder google.maps empfehlen.
Da ist das Ding 100x besser zu sehen als auf den Fotos hier.

Man sieh deutlich einen Gang und Räume, und es scheint als gehörte die Fläche nördlich davon auch noch dazu.
Es scheint als ob das noch zum Schloss dabei war (aufgrund der Details).
Stallungen?
Oder gar ein Führerbunker? Militärflugplatz? :) was weiß man...
 
#5
Zitat Wiki:

Schloss Niederweiden
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schloss Niederweiden ist ein Barockschloss in Engelhartstetten im Marchfeld im Bezirk Gänserndorf (Niederösterreich).
Geschichte [Bearbeiten]
Das „K.K Jagdschloß Niederweiden“ zwischen Schloßhof und Engelhartstetten um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Es wurde 1693/94 von Johann Bernhard Fischer von Erlach für Ernst Rüdiger von Starhemberg unter dem Namen Jagdschloss Engelhartstetten errichtet. Auf dem heutigen Parkareal befindet sich auch die Ruine der Burg Grafenweiden, die erstmals 1337 erwähnt wird. 1725 wird das Schloss von Prinz Eugen von Savoyen erworben. Es erhielt sein heutiges Aussehen unter Maria Theresia um 1765 durch den Hofarchitekten Nikolaus Pacassi. Die Malereien des Festsaals stammen von Jean-Baptiste Pillement. Ab 1945 kam es zu einem zunehmenden Verfall des Schlosses. Seit 1980 wurde es wiederhergestellt und für Ausstellungen, Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt.
 
#6
Siehe auch hier -> http://www.engelhartstetten.at/Joomla/index.php?option=com_content&task=view&id=105&Itemid=72

Grafenweiden und Öde Veste
Geschrieben von Administrator
Samstag, 1. April 2006
Diese Episode beleuchtet die Bedeutung der Burg Grafenweiden (im heutigen Schlosspark von Niederweiden gelegen) und berichtet über die geheimnisvolle Öde Veste bei Stopfenreuth
Wie schon in der letzten Ausgabe versprochen soll diesmal näher auf die Burg Grafenweiden, deren Ruinen im Schlosspark des jetzigen Schlosses Niederweiden liegen, eingegangen werden. Sie und die weiter unten erwähnte Veste in Stopfenreuth spannen den geschichtlichen Bogen, der von der frühzeitigen Besiedelung des fruchtbaren Raumes an der March und an der Donau (Bronzezeit: Stillfried, 9. Jhdt. v.Chr.) über die Römer (Carnuntum, Stopfenreuth), das Mittelalter (eben Grafenweiden) bis hin zu den bekannteren Bauten in unserer Gemeinde (Schloss Hof, Niederweiden) reichen.
Grafenweiden hat seine Ursprünge als Fluchtburg im Hochmittelalter. Mit ihrer gewaltigen Wallanlage von 750 mal 400 Metern war sie in ihrer Zeit in der Tat eine bedeutende Festung. Sie hatte die Aufgabe, einerseits die Bernsteinstraße, andererseits die Furt über die March (beim heutigen Markthof - alte Brücke) und die sogenannte „Böhmische Straße“, die nach ihrer Querung der March das Flusstal der Waag benutzte, zu überwachen. Gleichzeitig stellte Sie eine der wichtigeren Festungen in einer Kette der Burgen gegen Bedrohungen aus dem Osten dar. Seit 1043, als die Marchgrenze als gesichert galt, ist dieser Fluss bis zur Gegenwart Grenze geblieben.
Zusätzlich zu ihren gewaltigen Ausmaßen (sie umfasste fast das ganze Areal des heutigen Schloss-parks von Niederweiden!) erkennt man die Bedeutung an einem doppelten Wassergraben, mit dem sie umgeben war - man hatte alle damals bekannten Mittel der Festungsbaukunst verwendet, um sie unbezwingbar zu machen. Der eigentliche Burghügel im nordöstlichen Teil der Gesamtanlage umfasste 20 mal 20 Meter. Auf ihm stand ein turmartiges Gebäude. Davor befand sich ein Plateau im Westen, auf dem auch eine Kirche stand. Der innere Graben maß bis zu 20 Metern Breite, der äußere war weniger breit, aber umso tiefer.
Die Bedeutung als Grenzfestung lässt sich aus der Geschichte der Zeit ablesen. Während sich die Römer südlich der Donau aufhielten (Carnuntum), wurde der nördlich gelegene Teil von Germanen besiedelt. Hier waren es zuerst Quaden und Markomannen, auf diese folgten die Langobarden. Später drangen die Awaren vor, wurden aber von den Franken zurückgedrängt (623 organisierte der Franke Samo die Slawen in einem Reich). Ende des 8. Jhdt. besiegte Karl der Große die Awaren endgültig. 830 wurde von Mojmir I. das Großmährische Reich gegründet, die Ungarn setzten sich unter Fürst Arpad in der Tiefebene der Donau fest. Deren Macht wurde von König Otto I. bei der Schlacht am Lechfeld 955 gebrochen. Noch im 10. Jhdt wurde zum Schutz der Ostgrenze eine Mark errichtet, die seit 976 den Babenbergern als Lehen gegeben war.
Damit nahmen die Kriege um das Grenzgebiet aber kein Ende. Nach dem Tod des letzten Babenbergers bot die Mehrheit des österreichischen Adels Ottokar von Böhmen das Land an. 1260 griff Bela IV. von Ungarn an und wurde bei Groißenbrunn (nächste Ausgabe!!) von Ottokar II. geschlagen. 1278 besiegte Rudolf von Habsburg Ottokar bei Dürnkrut und Jedenspeigen. Auch dieses Ereignis stellt nicht die letzte kriegerische Auseinandersetzung in unserem „ewigen Grenzgebiet“ dar, wohl aber, was die Geschichte der Festung Grafenweiden betrifft.
1412 wurden die Pottendorfer mit der Burg belehnt, 1433 ging sie an die Kuenringer. Ab 1424 tobten die Hussitenkriege, danach setzten sich marodierende Söldnerführer überall fest. 1437 wurde Lienhart Arberger mit der Burg belehnt, der sich jedoch mit Pankratz von Halicz aus Angern und der Veste Hof (Markthof) verbündete und mit ihnen von seiner Burg aus dreizehn Jahre lang die ganze Umgebung plünderte. Erst Graf Ulrich von Cilli konnte 1450 diesem Treiben mit einem regelrechten Heerzug ein Ende machen. Bald rankten sich schreckenerregende Sagen um das Räuberpaar und der verrufene Ort wurde auch nach deren Hinrichtung gemieden und begann zu verfallen. 1585 wurde die nunmehr „Öde Veste“ an Friedrich von Prankh verliehen, 1637 ging sie an Hans Ulrich Graf Concin von Penna, der sie an Ernst Rüdiger von Starhemberg verkaufte. Graf Starhemberg ließ an dieser Stelle von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein Jagd- und Lustschloss planen - Schloss Niederweiden. Heute sind von der einst so mächtigen Burg nur noch Überreste im nunmehrigen Schlosspark von Niederweiden erkennbar. Die größten Teile wurden wahrscheinlich bei der Errichtung des Parks zerstört, man kann aber an der Geländeform noch die einstigen Ausdehnungen dieser wahrhaft gewaltigen Burganlage erkennen.
Die „Öde Veste“ leitet gleichsam zu einem weiteren Bauwerk in unserer Gemeinde über, von dem ebenfalls nur noch spärliche Reste zu sehen sind, dessen Entstehungszeit aber noch früher liegen dürfte. An der Mündung des Fadenbaches liegt das geheimnisvolle „Öde Schloss“ von Stopfenreuth. Archäologen vermuten hier die Grundmauern eines römischen Brückenkopfes, der wahrscheinlich im Markomannenkrieg zu Zeiten von Kaiser Marc Aurel zerstört wurde. An dieser Stelle querte die Bernsteinstraße die Donau (so wie auch heute die Brücke nicht unweit davon steht). Dort befand sich auch die „Veste Stopfenreuth“, der Ort wurde 1056 als „Stöpperich“ bezeichnet. Auch über diesen Ort soll ausführlich in einer der nächsten Ausgaben berichtet werden. Zum Öden Schloss bzw. der Veste sei hier bemerkt, dass diese zugleich mit dem „alten“ Ort Stopfenreuth im Jahre 1658 in den Fluten der Donau (bei einem verheerenden Eisstoß) untergingen.
Der alte Ort lag 2m tiefer und ca. 1km östlich der heutigen Ortschaft Stopfenreuth. Ein Urbar der Herrschaft Hof vermerkt: „Stopfenreuth ist vom Bistum Regensburg zu Lehen, liegt mitten in der Donau, der Haus Aue genannt. Darinnen ist ein ödes Burgstall oder Schloss, und dabei ein Markt mit Stock (Pranger) und Galgen gefreit“. Bei Niedrigwasser kann man an dieser Stelle noch alte Mauerreste erkennen.
Der guten Ordnung halber (Urheberrecht) habe ich mir erlaubt den fremden Textbeitrag in ein Zitat zu wandeln.
// -otto- 15.11.2009 11:18h
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#7
Ich würde google.earth oder google.maps empfehlen.
Da ist das Ding 100x besser zu sehen als auf den Fotos hier.

Man sieh deutlich einen Gang und Räume, und es scheint als gehörte die Fläche nördlich davon auch noch dazu.
Es scheint als ob das noch zum Schloss dabei war (aufgrund der Details).
Stallungen?
Würde auch auf diese Nutzung tippen...

Hier das GE-Bild:
 

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Harald 41

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#8
Hallo Misissippiquee und Josef;
Den Beitrag von Engelhartstetten hatte ich schon vorher gelesen,nur dass von mir gemeinte Objekt befindet sich ausserhalb des Gebäudes im Boden.
Ist auf Google Maps auch nicht zu sehen.
Das sichtbare Gebäude könnte eventuell einst zum Schloss gehört haben,da aus Ziegel gebaut,aber für eine Stallung sind mir 45cm Mauerstärke schon sehr dick.
Nochmals Danke für die Unterstützung:danke,vielleicht kann ich in naher Zukunft vor Ort mehr herausfinden.
Übrigens die Gebäude was oberhalb einzeln im Wald stehen sind Ställe eines Reitergutes die aber nicht mehr verwendet werden (aus Holz) und vorne an der Strasse steht ein Haus das auch nicht mehr bewohnt ist.

LG Harry
 
#9
Vor ca. 25 Jahren hat meine Family den ehemaligen komplett verwilderten Schloßpark ausgeholzt. Im Haus neben der Straße residierte damals der Föster welcher natürlich die zu fällenden Bäume markiert hat. Als 15jährigen hat mich die Ruine natürlich magisch angezogen. Damals noch eindeutig als Wirtschaftsgebäude (damals noch mit Dach wenn auch schon schwer von der Zeit gezeichnet) zu erkennen fand ich neben jeder Menge Abfall die Küche (uralter Herd), Waschküche (gemauerte Wasserkochstelle), Unterkünfte (Stahlbetten, dazu später), Stallungen und Richtung Schloß noch eine Holzscheune (damals bereits sehr desolat, wurde aber noch genutzt) sowie einen Erdkeller vor. Neben dem Gebäude war ein quadratischer Schacht (vermutlich der auf deinem Bild) voll Abfall, vermutlich eine Sickergrube.
Da das Schloß Niederweiden nur für Feste verwendet wurde, jedoch nie durchgehend bewohnt wurde und die adeligen Gäste ja von weit her anreisten wurden natürlich Unterkünfte für Kutscher und Dienstboten sowie Stallungen für die Pferde benötigt. Auch die Gärntner welche den Schloßpark in Schuß hielten wohnten dort.
Die letzte Nutzung des Gebäudes war während der Renovierung des Schloßes im vorigen Jahrhundert (50er/60er?) als dort Arbeiter untergebracht wurden, von daher stammten wohl auch die Stahlbetten sowie der haufenweise Abfall (rostige Dosen usw.) im Schacht sowie im Gebäude. Soweit die Erklärungen der Dorfältesten an die ich mich erinnern kann. Als mein Wissensdurst gestillt war, hab ich mich eigentlich nicht mehr dafür interessiert. Jaja die Jugend, heute find ichs schade daß ich damals trotz geeignetem Beruf (Fotohandel) keine Fotos gemacht habe (detto das verfallene RAD-Lager Marchegg, der Flugbeobachtungsbunker am Galgenberg bei Marchegg oder die bei Holzarbeiten in Oberweiden in alten Föhrenbäumen gefundenen Bombensplitter, sowie die Erdbunker bei den Weichen vor den Bahnhöfen Marchegg sowie Oberweiden, tausendmal vorbeigefahren/-gegangen und kaum beachtet, heute interessiert´s mich aber es ist (fast) alles weg).
Die Holzställe beherbergten vor einiger Zeit Büffel, Elche und Esel welche man während einer Ausstellung in Schloßhof/Niederweiden besuchen konnte. Zu dieser Zeit wurde auch das ganze Areal eingezäunt und da war ich nach langer Zeit wieder bzw. zum letzten mal dort (muß mittlerweile auch schon wieder 13-14 Jahre her sein).
 
H

Harald 41

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#10
Hallo Herby;:danke für deinen ausführlichen Bericht,ich glaube ich kenne das(wenn ich damals eine Kamera mitgehabt hätte nur zu gut,aus eigener Erfahrung):D,leider kann niemand die Zeit zurückdrehen.
War in den 70-80 Jahren öfters in Marchegg auf der damaligen Hunderennbahn,die einem Jugendfreund meines Vaters gehörte.
damals war ich aber eventuell noch zu klein um mich im Wald herumzutreiben bzw. hätte ich nichts von dem RAD Lager gewusst.
Aber wie ich voriges Jahr feststellte,wussten nicht einmal die Soldaten die in den Zollhäusern stationiert sind davon,obwohl es unmittelbar daneben ist.
Eventuell kennst Du als Marchegger den Benesbunker unter der Eisenbahnbrücke Richtung bzw. schon auf Slowakischen Boden,dürfte aber die meiste Zeit unter Wasser stehen wie in GE zu sehen.

LG Harry

PS: Aber Schloss Neiderweiden kannte ich leider auch nur vom vorbeifahren, bis vor ca. zwei Jahren.
 
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