josef

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#21
Felsengrotte bei Thallern

Zu den Beiträgen #13 und #15:
Sah im Vorbeifahren von der B37a aus in dem von der Donauniederung bei Thallern aufsteigenden Gelände eine frisch angeschlagene Öffnung in einer kleinen Felswand. Dachte zuerst an eine Öffnung eines alten Stollen des ehemaligen Kohlebergwerkes. Bei einem „Lokalaugenschein“ konnte ich nun (nur) eine kleine, neu aus dem Felsen geschlagene, grottenartige Vertiefung von ca. 1,5 m Tiefe erkennen. In den gewachsenen Fels sind Schrauben eingedübelt, die auf die vorgesehene Anbringung einer Absperrung (Gitter ?) hinweisen...
Zitat Profi499:
Zu der Felsengrotte in Thallern:
Diese Grotte wurde von der Agragemeinschaft für die jahrhundertlange Verbundenheit (seit 1455) zum Stift Göttweig erichtet. In der Grotte befindet sich
eine Lourdesmadonna die lang im Besitz des Schloß Wolfsberges war.
Das Schloß war lang im Besitz von Heinrich Drasche dem ehemaligen Bergwerkbesitzer.
Oberhalb der Grotte befindet sich das ehemalige Barbaraabbaufeld.
Sind beim heutigen Spaziergang bei der von der Agrargemeinschaft Thallern errichteten Felsengrotte vorbeigekommen:
 

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josef

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#22
Ergänzung zu Bild 1 - Beitrag #9:

Ehemaliges Werk der "Steirischen Magnesitindustrie AG" in Furth-Palt

Fand nun einen Zeitungsausschnitt mit einem Artikel über die Schließung der Schamotteziegelfabrik gegenüber (südlich) dem Bf. Furth-Palt. Von den alten Industrieobjekten ist heute nichts mehr zu sehen. Vom Werksgelände führte eine Feldbahn quer über die Bahnhofstraße zum Ladegleis des Bf. Furth-Palt...

Quelle: Topothek Furth: Unsere Geschichte, unser Online-Archiv
 

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#23
Ergänzung zu Beitrag #3 - Tonbergbau Angern 1960 – 1964

Im zugänglichen Abschnitt des Gedenkstollens habe ich ein paar neu ausgestellte Fotos aus der Vergangenheit entdeckt:

1. Bauarbeiten am Lager- und Verladebunker.
2. Aufmarsch der Bergleute in Brunnkirchen (Barbarafeier ?).
3. 2 Personen vor der Haspelhütte - sieht mir nach Besuch von Führungskräften (Betriebsleiter, Werksdirektor... der damaligen "Steirischen Magnesit Industrie AG") aus? Im Hintergrund ist Schloss Wolfsberg zu erkennen.
 

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josef

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#25
Krems-Süd:
Bergwerk wird geschlossen: Letzte Kohle aus Thallern
Suche nach Hohlräumen bringt jetzt ein letztes Mal „schwarzes Gold“ zum Vorschein.
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Bohrkerne aus „schwarzem Gold“: Hobbyhistoriker Leopold Koller und Grundbesitzer Martin Sedelmaier präsentieren die in den vergangenen Tagen geförderte Thallerner Kohle.
Foto: Martin Kalchhauser

„In Thallern wird noch einmal Kohle gefördert!“ Mit dieser scherzhaften Bemerkung nehmen Hobby-Historiker Leopold Koller (er gilt als „Vater“ des Bergwerk-Gedenkwegs in Krems-Süd) und der Thallerner Stadtrat Martin Sedelmaier auf aktuelle Arbeiten Bezug, die der endgültigen Schließung des Bergwerks vorausgehen.

Thallern in Monarchie wichtiges Bergwerk
1750 bis 1922 wurde in Thallern Kohle abgebaut. „Glanzkohle“, eine Braunkohleart, die mit ihren Eigenschaften der wertvolleren Steinkohle sehr nahe kam, wurde hier gefördert. Mit Wagen rollte das Material zu den damaligen Seitenarmen der Donau.
„Die Wiener Ziegelwerke brannten ihre Steine mit Kohle aus Thallern“, weiß Koller. „Sie wurde aber auch bis Rumänien verschifft.“ Bauten wie die Roßauer Kaserne oder die Gasometer bestehen aus Bausteinen, die mit Thallerner Kohle gebrannt wurden.
1964 wurde der Bergwerksbetrieb „mangels Wirtschaftlichkeit“ eingestellt, formell geschlossen ist der Kohleabbau-Standort bis heute nicht.

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Bis in 35 Meter Tiefe wird im Raum Thallern nach Hohlräumen, die zu Problemen führen könnten, gesucht.
Foto NÖN - Martin Kalchhauser

„Offiziell ist das Bergwerk damit noch geöffnet“, erklärt Sedelmaier. „Bevor eine Schließung erfolgen kann, muss das Gelände gesichert werden.“ Dabei gehe es darum, Hohlräume zu befüllen, damit es nicht zu Einbrüchen des Geländes komme. Sedelmaier: „Insbesondere unter der Straße (Landesstraße 114, Anm.) darf kein Risiko eingegangen werden.“
Obwohl die Hohlräume meist gleich wieder mit taubem Material befüllt wurden („Es gab in der Vergangenheit maximal kleinräumige Senkungen.“), müsse man auf Nummer sicher gehen.

Die Thallerner mussten schon bisher wegen ihrer „unterirdischen Vergangenheit“ besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Vor allem seit dem Grubenunglück in Lassing (Steiermark) vor nunmehr genau 20 Jahren ist man vorsichtig. So muss jedem Hausbau ein geologisches Gutachten vorausgehen, jedes Wohngebäude im Einzugsgebiet des früheren Bergwerks auf einer stabilen Bodenplatte stehen.

Die Fachleute der GKB Bergbau GmbH bohren nun unter anderem auch in Sedelmaiers Obstgärten bis zu 35 Meter tief. Und hier kam in kompakten Bohrkernen eben auch wieder Kohle zutage – 54 Jahre nach der letzten professionellen Förderung. „Es war faszinierend, erstmals Thallerner Kohle in der Hand zu halten!“

Erstellt am 21. Oktober 2018 v. Martin Kalchhauser
Bergwerk wird geschlossen: Letzte Kohle aus Thallern
 

josef

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#26
Luftbilder von den ehemaligen Werken der Keramik- und Schamotteindustrie in Furth-Palt aus den 1930iger Jahren:

1. In Bildmitte die Werksanlage der "Keramikfabrik Palt" und rechts oben das damalige "Schamottewerk Kristen" (ab der Kriegszeit dann bis zur Schließung um 1960 im Eigentum der "Steirische Magnesitindustrie AG" (Leoben). Im Vordergrund die Bahnstrecke Krems - Herzogenburg (St.Pölten) mit der Brücke über die Fladnitz und nach dem Gleisbogen nach der Kreuzung mit der Verbindungsstraße zwischen Furth und Palt (heute "Keramikstraße") der Ostkopf des nicht mehr sichtbaren Bf. Furth-Palt.
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Nochmals Blickrichtung ca. W mit der Verbindungsstraße von Furth nach Palt. Rechts der am rechten Bildrand erkennbaren Eisenbahn- und Straßenkreuzung befindet sich heute die "Panzerverladerampe" der "Raab-Kaserne" Mautern:
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3. Und noch eine Aufnahme in Blickrichtung Süden:
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Bildquelle: Rechtsfreie Fotos aus dem ÖNB-Projekt Österreichische Nationalbibliothek Crowdsourcing
 

Geist

Worte im Dunkel
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#27
13 Meter tiefes Loch öffnete sich mitten in Weingarten

© Bild: Weisbier Gilbert

Ein Traktorfahrer bemerkte die gefährliche "Falle" nur wenige Meter davor und alarmierte seinen Chef.
„Ich habe geglaubt, der macht sich einen Spaß, als mein Traktorfahrer vor ein paar Tagen anrief und sagte, dass im Weingarten ein riesiges Loch entstanden ist“, erzählt Sepp Dockner, Winzer aus Höbenbach, Bezirk Krems.
Wenig später stand Dockner neben dem geschockten Traktorfahrer Andreas Höllmüller im Weingarten im Kremser Ortsteil Brunnkirchen am Rand eines beinahe kreisrunden Lochs mit gut drei Meter Durchmesser. Der hatte geschnittene Reben mit einem kleinen Traktor gemulcht und war in der Nebenreihe zwischen den Stöcken unterwegs, als er nur wenige Meter vor dem Loch darauf aufmerksam wurde.
Das war ohne Vorwarnung zwischen zwei Weingartenzeilen entstanden. „Wir haben die Tiefe gemessen, bei zehn Meter war das Maßband aus und es haben noch drei Meter gefehlt“, sagt Dockner, der sofort die Behörden verständigte.

Bergwerk
Ursache für die Erscheinung dürfte der unterirdische Braunkohleabbau sein, der in dem südlich der Donau gelegenen Ortsteil der Stadt Krems hauptsächlich im 18. und 19. Jahrhundert betrieben worden war. Allerdings ist laut Behörden nur ein Teil des ausgedehnten Stollensystems dokumentiert. In der Vergangenheit ist es in der Gegend mehrmals vorgekommen, dass ein Traktor plötzlich einen Meter tief eingesunken ist. Einen so großen Einbruch hat es allerdings noch nicht gegeben.

Einsturz
„Ein Beamter vermutet, dass in meinem Fall ein alter Luftschacht eingestürzt sein dürfte“, sagt Dockner. Er hat das Loch auf Anordnung der Behörde abgesperrt. „Das ist wichtig. Ich will ja nicht, dass ein Mensch oder ein Hund hinein stürzt, wenn die Leute hier mit ihren Tieren spazieren gehen“, betont Dockner. Nun hat er laut NÖN den Auftrag, das Loch aufzufüllen. Das soll dafür sorgen, dass der umgebende Boden wieder stabilisiert wird.
„Ich bin froh, dass niemandem etwas passiert ist und bin um meinen Mitarbeiter besorgt. Vorigen Herbst sind wir hier noch mit der schweren Erntemaschine gefahren. Und ein Traktor hätte in dem Loch verschwinden können“, sagt Dockner.
Er hat nun eine Firma beauftragt, das Loch aufzufüllen. Dazu sind nach deren Berechnung bis zu 100 Kubikmeter Material nötig.
Quelle: 13 Meter tiefes Loch öffnete sich mitten in Weingarten
 

josef

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#31
Die Stollen waren auch unterhalb der Donau?
Nicht direkt unter dem Hauptstrom, sonder nur unter einem schiffbaren Seitenarm.

Es gab aber Pläne, das Abbaufeld unter der Donau in Richtung NO in den Raum Theiss weiter auszudehnen! Dazu sollte in der Donau auch eine künstliche Insel für einen Wetterschacht aufgeschüttet werden. Das Vorhaben scheiterte an der Finanzierung...
 

josef

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#32
Nun ist auch der ORF-NÖ. auf das Thema gestoßen:

13-Meter-Loch im Weingarten aufgerissen
Ein etwa 13 Meter tiefes Loch mitten in einem Weingarten hat im Kremser Ortsteil Brunnkirchen für großes Aufsehen gesorgt. Aufgrund des früheren unterirdischen Braunkohleabbaus ist der Vorfall in der Gegend allerdings keine Seltenheit.
„Unser Arbeiter hat Reben im Weingarten gehäckselt. Gott sei Dank war er sehr aufmerksam und hat sofort gesehen, dass da ein riesiges Loch entstanden ist“, sagt Winzer Josef Dockner im Gespräch mit noe.ORF.at. „Er war mit dem Traktor in der Nachbarzeile unterwegs und hat ihn gleich abgestellt und ganz schön verwundert geschaut, als er das Loch gesehen hat.“


Martin Kalchhauser/NÖN
Das Loch ist Schätzungen zufolge etwa 13 Meter tief

Der Arbeiter verständigte daraufhin sofort seinen Chef, berichteten auch die „NÖN“. „Wir haben ein Zehn-Meter-Maßband zuhause und wollten damit die Tiefe des Loches feststellen. Nach zehn Metern war allerdings das Band zu Ende und wir waren noch immer nicht ganz unten“, so Dockner. Schätzungen zufolge soll das Loch etwa 13 Meter tief sein. Verletzt wurde bei dem Vorfall zum Glück niemand. Dockner sperrte sofort die Stelle ab und verständigte die zuständige Behörde im Ministerium.

Behörde vermutet Kohleabbau als Ursache
Nach einem Lokalaugenschein vermutete Klaus Windisch, Referent des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, dass der unterirdische Braunkohleabbau, der vor allem im 18. und 19. Jahrhundert in der Gegend betrieben worden war, für das Loch verantwortlich sein könnte. „Wenn man davon ausgeht, dass es bergbaulichen Ursprungs ist, dann gab es zuerst in ca. 30 bis 40 Metern Tiefe einen Abbau, da ist ein Hohlraum entstanden, weil einfach die Kohle abgebaut wurde. Dieser Hohlraum schließt sich im Laufe der Zeit wieder und da kann es passieren, dass sich das bis an die Tagesoberfläche fortsetzt und sich dadurch ein Erdfall ereignen könnte“, so Windisch.

Ein bis zwei Mal im Jahr tun sich in Niederösterreich laut Windisch Löcher in der Erde auf, gröbere Schäden habe es dadurch aber noch nicht gegeben. Neben Brunnkirchen wurde früher auch in den Ortschaften Angern, Oberfucha, Thallern und Tiefenfucha (alle Bezirk Krems) Braunkohle abgebaut. Ein Gedenkwanderweg durch die Ortschaften und ein Modell eines Kohlenaufzuges erinnern übrigens heute noch an die Geschichte des Bergbaus.


Martin Kalchhauser/NÖN
Weingartenbesitzer Josef Dockner sen. (l.) mit Traktorfahrer Andreas Höllmüller, der das Loch entdeckte

Nur ein Teil des Stollensystems dokumentiert
Laut Behörde konnte allerdings nur ein Teil des Stollensystems dokumentiert werden. „Leider sind im Hinblick auf die lange Zeitdauer seit Beginn des Bergbaus Informationen verloren gegangen“, so Windisch. Konkrete Vorfälle, wie jener von Herrn Dockner, werden nun dokumentiert und in einer Karte, die das ehemalige Stollensystem zeigt, eingezeichnet.

Bei einem weiteren Begutachtungstermin am Montagvormittag wurden nun auch die GPS-Koordinaten von Herrn Dockner aufgenommen. Das Loch wurde mittlerweile aus Sicherheitsgründen wieder zugeschüttet, nur ein paar Risse und Unebenheiten in der Erde lassen es noch erahnen.

Links:
Publiziert am19.02.2019
13-Meter-Loch im Weingarten aufgerissen
 

josef

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#34
Ergänzung zu den Beiträgen #9 und #22:
Ehemaliges Werk der "Steirischen Magnesitindustrie AG" in Furth-Palt


Sprengung der Werkshalle und des 36 m hohen Schornsteines im Februar 1969:

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1609878252374.png Der Schlot stürzt in die vorgesehene Richtung

(Textauszug und Foto aus "Landzeitung, Ausgabe Bezirk Krems, Februar 1969)
 

josef

Administrator
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#36
In Verbindung zu den Braunkohlelagern gibt es in der Gegend umfangreiche Ton- und Sandvorkommen, wie in Vorbeiträgen teilweise schon beschrieben. Diese wurden lt. mir bekannter Überlieferung auch im "Sandstollen" (2. Video) bergmännisch vor den 1930iger Jahren abgebaut. Nach Überlieferung längst verstorbener Zeitzeugen hielten in der Zwischenkriegszeit illegale Naziformationen im Sandstollen Schießübungen ab.
Jedenfalls haben die heute im "gesetzten Erwachsenenalter" stehenden "Ureinwohner" von Angern, Brunnkirchen, Thallern, Tiefen- u. Oberfucha sowie Krustetten nach Deutung der Inschriften an den Stollenwänden dort ihre Jugendjahre ausgelebt :D! Als aus der Nachbarschafft kommend, sind mir die meisten Namen bekannt...

Der "Sandkeller" aus Video 1 diente früher mit Sicherheit, zumindest in Teilbereichen, als Weinkeller. Erkennbar an den "Gantern" ( -> Auflagen für Weinfässer).

Wenn du mehr Infos erhalten willst, wende dich an @Profi499 - Leopold Koller, dem Initiator des "Bergwerkgedenkweges"...
 

eckzeL

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#37
Vielen dank Josef, kannst du mir auch erklären, worum man zum Sandabbau einen langen geraden Stollen angelegt hat, warum nicht Abzweigungen/Querstollen oder größere Hallen, dann wäre auch der Transportweg kürzer gewesen?

Die ältesten Inschriften, die wir dort entdeckt haben, waren übrigens aus der Mitte der 60er Jahre, was sich ja mit der Stilllegung des Bergbaus in der Region recht gut decken würde.
 

josef

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#38
worum man zum Sandabbau einen langen geraden Stollen angelegt hat...
Keine Ahnung, vielleicht diente er auch als Flucht- oder Wetterstollen für das in W/NW anschließende Kohlenabbaugebiet?
Die ältesten Inschriften, die wir dort entdeckt haben, waren übrigens aus der Mitte der 60er Jahre, was sich ja mit der Stilllegung des Bergbaus in der Region recht gut decken würde.
Dort im Graben wurde in den 60iger Jahren nichts mehr abgebaut! Da war spätestens Ende der 1920iger Schluss!
 
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