Bleßbergtunnel - Einmal noch rein, dann ist Schluss

#44
War schon eine tolle Aktion gemeinsam mit den Thüringer Höhlis, sie haben eine gewaltige Arbeit in und um die Blessberghöhle geleistet. Dabei waren unsere Messungen nur eher unbedeutende Randerscheinungen.
Frohe Ostern in die Runde
Speziell an Gerd!
 

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#45
Hallo zusammen,
gibt es denn mittlerweile irgendeine Aktion in Richtung Politik? Die Wahlen stehen vor der Tür und diverse Briefe an potentielle Kandidaten bestimmt nicht ganz sinnlos.
Gruß
Joe
 
#46
Der Bleßbergtunnel ist mittlerweile durchschlägig aber für eine zünftige Eröffnung hat man mit Stahlmatten und Spritzbeton den Durchschlag wieder verschlossen und nächste Woche wird mit viel Tam- Tam und noch mehr Politiker das Ganze wiederholt. Für das Volk gibt es eine Leinwand vor dem Tunnel da der Tunnel der Prominenz vorbehalten ist....müssen die dann auch GEMA zahlen???

uwe
 
#47
Der Bleßbergtunnel ist mittlerweile durchschlägig aber für eine zünftige Eröffnung hat man mit Stahlmatten und Spritzbeton den Durchschlag wieder verschlossen und nächste Woche wird mit viel Tam- Tam und noch mehr Politiker das Ganze wiederholt.
Wie krank ist das denn? Erinnert an die potemkinschen Dörfer zu DDR-Zeiten. Was soll's, sponsert je eh der Steuerzahler.

Tunnelfreaks sei der Augustaburgtunnel auf der ICE-Strecke empfohlen. Der ist zwar nur 1400m lang, steht im Gegensatz zu den anderen Tunneln der Strecke schon seit einigen Jahren offen. Im Moment sind die Masten für die Oberleitungen dran, Oberbau und Gleise kommen ganz zum Schluß, also in etwa vier Jahren.
 
#49
Was ist dran -die Bleßberghöhle säuft ab,da die Höhlenwässer nicht mehr abfließen können,da durch den Beton die natürlichen Abläufe verschlossen wurden??

uwe
 
N

norbert

Nicht mehr aktiv
#50
Was ist dran -die Bleßberghöhle säuft ab,da die Höhlenwässer nicht mehr abfließen können,da durch den Beton die natürlichen Abläufe verschlossen wurden??

uwe
Als man im Frühjahr 2008 den ganzen Beton in der Tunnelsohle versenkt hatte, wurde der natürliche Abfluss schon verstopft. Fakt ist auch, dass vor und während der Erkundungstage im Januar 2009 massiv Wasser abgepumpt wurde und es Anzeichen auf einen ehemals weitaus höheren Wasserstand gab. Karsthöhlensysteme sind sehr komplex und das Wasser wird sich mit Sicherheit einen anderen Weg suchen. Die Frage ist dabei nur, ab welcher Stauhöhe in der Höhle er das tut. Der einfachste Weg wäre gewesen, den natürlichen Ablauf damals einfach wieder herzustellen. Dann hätte man jetzt keine Probleme bzw. Befürchtungen.
 
#51
So ein kleiner Abfluß stört im Tunnel keinen - dort werden ganz andere Summen täglich versenkt aber wen störts, zahlt doch der Steuerzahler ...

uwe
 
N

norbert

Nicht mehr aktiv
#53
Bei geplanten 100.000 Besuchern im Jahr bedeutet das bei 6 Tagen Öffnungszeit die Woche eine Menge von 320 Besuchern pro Tag. Setzen wir mal ein Tagesfenster von 10 Uhr bis letzte Führung 17 Uhr bei stündlicher Führung voraus, dann müssen es pro Führung 40 Personen sein. Wo bitteschön sollen die denn herkommen und wie sollen die bei der Infrastruktur hinkommen?

Die Arche samt Mittelberg n Nebra mit der sehr gelungenen Ausstellung haben "nur" 70.000 Besucher pro Jahr ...
 
#54
Das ist ja eine mehr als peinliche Hochrechnung.
Warum muss man mit aller Gewalt das Loch touristisch vermarkten??? Es reicht voll und ganz aus , wenn Sie für Forschung zugänglich gemacht wird und ist obendrein noch billiger.
Eine Prognose zu schönen , um Fördermittel abzugreifen ist mehr als fragwürdig!
 
N

norbert

Nicht mehr aktiv
#55
Warum muss man mit aller Gewalt das Loch touristisch vermarkten???
Wenn sich eine Höhle/Bergwerk touristisch vermarkten lässt und gleichzeitig noch einen Bildungsauftrag erfüllt, ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Man sollte aber realistisch bleiben und die Gesamtkosten sehen.

100.000 Besucher p.a. sind reines Wunschdenken und das würde die Region mit der derzeitigen Infrastruktur garnicht verkraften. Es würden also zu den Erschließungskosten der Höhle auch noch die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur hinzukommen (Straßen erneuern und verbreitern, ggf. auch neu bauen; Beschilderungen usw.) sowie Werbungskosten in ungeahnter Höhe. Bei einem Liftbetrieb würden zusätzlich ziemlich hohe Unterhaltungskosten anfallen. Die Gesamtkosten werden aber so schön verteilt, weil man verschiedene (Förder)Töpfe anzapfen wird. Das Land, der Bund, die Bahn, der Landkreis und nicht zuletzt die EU werden Gelder bereitstellen.

Wieviele potentielle Besucher kann man überhaupt erreichen? Hier wird auch oft "schöngerechnet". Der Thüringen-Urlauber wird sich das, soweit er in erreichbarer Nähe seine Unterkunft hat, natürlich nicht entgehen lassen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Leute bis 1,5h Anfahrt in Kauf nehmen, aber mehr auch nicht. Mit dem Zug kommt man ja trotz der ICE-Trasse nicht hin und verkehrstechnisch ist das Gebiet dort nicht sonderlich gut angebunden. Also hat man ein Einzugsgebiet von geschätzten 6 Mio. Menschen. Wenn ich davon ausgehe, dass immerhin 20% davon zur Zielgruppe gehören, dann sind das etwa 1,2 Mio. potentielle Besucher. Ob die dann alle kommen, weiß man auch nicht.


Ich sehe da noch ein anderes Problem:
Aus dem Bericht:
Die Höhle weist einen größeren See (bis 75 m) und einen Höhlenbach auf, die hydrologischen Verhältnisse (Abfluss, Wasserstand) sind nur teilweise erkundet und bedürfen weiterer Untersuchungen. Es ist zudem unklar, ob das Einbringen von Beton beim ICE-Tunnelbau Einfluss auf das Karstwassersystem genommen hat. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) untersucht das Karstwassersystem bzw. die Wasserstände in der Höhle. Mit ersten Ergebnissen ist im zweiten Halbjahr 2011 zu rechnen.
Und weiter:

Die Tropfsteinhöhle ist eine aktive Karsthöhle, d. h. je nach Witterung führt die Höhle in bestimmten Hohlräumen mehr oder weniger Wasser. Nach den aktuellen Ergebnissen muss der stark schwankende Wasserstand in Abhängigkeit vom Niederschlag bei der Konzipierung einer besuchergerechten Infrastruktur (Abdichtung, Entwässerung, Wege, Licht, Sicherheit) besondere Beachtung finden.
Was bedeutet das?
Je nach Witterung sind, auch weil man den natürlichen Abfluss beim Tunnelbau versehentlich Zubetoniert hat, weite Teile der Höhle teilweise oder ganz unter Wasser. Man muss also, wenn man kein Aquarium haben will, auch die Wasserwegsamkeit herstellen.
 
#56
Bei nüchterner Betrachtung der Schauhöhlen-und Bergwerke in Thüringen, denke ich dass es nicht möglich ist solch ein Projekt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betreiben und genau das wird dem Bürger mit dieser "Schönrechnung" vorgegaukelt.

Bei den Besucherzahlen von etablierten untertägigen Sehenswürdigkeiten sieht es nicht gerade rosig aus .

siehe : http://www.tlba.de/docs/GB_TLBA_2010.pdf
 
#57
Das ist immer eine Frage wie ich ein solches Projekt betreibe.

Für mich immer wieder interessant ist der Kyffhäuser mit der Barbarossa Höhle.
Diese Höhle liegt völlig abseits aller gängigen Verkehrsadern an einem kleinen Dorf.
Trotz allem ist diese Höhle sehr gut besucht da sie sehr gut "hergerichtet" ist - dies vor allem lichttechnisch - und dem Touristen wird ein anschaulicher Vortrag gegeben. Alle Besucher sind Durchreisende, es gibt in Steintalleben oder Rottleben keine größeren Hotels.
Allerdings hat man diese Höhle immer im Zusammenhang gesehen mit dem Kyffhäuser,dem Fernsehturm auf dem Kulpenberg und Bad Frankenhausen.
Nur so geht es - immer den Zusammenhang zur gesamten Region bewahren, es nützt nichts ein Einzeldenkmal zu schaffen.

http://www.hoehle.de/cms/1/?i=1.6..22.1..ff749cccebde431728346e1e2b189a48.de

Habe ich also ein Unikat wie die "Bleßberghöhle" in die ich erst mal richtig Geld investieren muß um sie gangbar zu machen, dann soll sie auch einen Bildungsauftrag bekommen - und für so etwas zahlt jeder einzelne STEUERN in diesem Land und das Geld ist da....
 
Oben