Braunkohlenrevier der GKB im Großraum Köflach-Voitsberg

Bunker Ratte

Well-Known Member
#21
Auch diesen Ort musste ich mir ansehen, die Gedenkstätte der Giganten in Voitsberg:
Für mich wirkte der Ort gegantisch und unfassbar, solch grosse Maschinen Live zu sehen:);)!

ein Auszug von Mein Bezirk:
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück in die Pionierzeit des weststeirischen Kohlenbergbaus: Im Jahre 1856 wurde durch den Zusammenschluss von sieben kleineren Bergbauunternehmen die „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“ gegründet, deren Ziel es war, die wertvolle weststeirische Braunkohle über ein weites Verkehrsgebiet zu vertreiben. Daher gehörte zu dieser Gesellschaft, an die noch die Bezeichnung „GKB“ im jetzigen Firmennamen erinnert, lange Zeit eine Eisenbahn.
Über lange Zeit spielte im weststeirischen Revier der Untertageabbau eine wichtige Rolle: Weit unter der Erde wurde mit großem körperlichen und technischen Einsatz nach dem „Braunen Gold“ geschürft. Dennoch wurde diese Gewinnungsmethode mit der Zeit unrentabel: Die letzten Grubenbetriebe des Reviers, Zangtal und Karlschacht, mussten Ende der 1980er Jahre geschlossen werden.
Danach erfolgte die Kohlengewinnung ausschließlich im Tagbauverfahren. Zu diesem Zweck stand ein beeindruckender Maschinenpark im Einsatz, und die Hochtechnologie, die den modernen Bergbau prägte, erinnerte kaum noch an jene geheimnisvolle Untertagewelt, mit der man den Bergbau lange Zeit verband.
Die Erinnerung an die großen Bergbau-Zeiten ist aber heute noch wach. Das „Braune Gold“ hat Generationen geprägt und einer Region über Jahrzehnte einen ganz besonderen Charakter verliehen.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sorgten billige Konkurrenzenergieträger aus dem Ausland für besonders schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Diese führten dazu, dass im Jahr 2005 die letzten Kohlelieferungen an Industrie-Kunden gingen und 2006 die letzte weststeirische Braunkohle im Dampfkraftwerk Voitsberg III verstromt wurde.
Die ehemaligen Bergbauflächen wurden rekultiviert und einer neuen Nutzung – unter anderem im Bereich der Freizeitwirtschaft – zugeführt. Die Gewinnung und Verwertung des „Braunen Goldes“ fand 150 Jahre nach Gründung des Unternehmens ihr Ende.

Die Schmuckstücke die das Gelände zieren:
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Anhänge

HF130C

Well-Known Member
#28
Herzlichen Dank für den aktuellen Bericht vom GKB-Tagebaumuseum.
Interessant zu erwähnen ist, dass in Oberdorf die einzigen Groß-Tagebaubagger in Österreich zum Einsatz kamen. Der VABE700 ist ein Produkt der VÖST-Alpine, der zweite ein originaler TAKRAF aus Lauchhammer, DDR.
Es ist durchaus interessant zu erwähnen, dass die DDR führend in der Herstellung von solchen Baggern aber auch Eisenbahn-Drehkränen war und diese durchaus auch in den Westen exportiert wurden.

Bei der Dampflok 1851 ist bemerkenswert, dass die stollengäng mit niederem Führerhaus und Schornstein ausgestattete Lokomotive im Anschluss an ihre Tätigkeit beim GKB-Bergbau im "Revierstollen" zur GKB-Eisenbahn gelangt ist und dort u.A. als Verschublokomotive verwendet wurde, wobei wohl aus Ersparnisgründen auf den Umbau des Führerhauses verzichtet wurde. Für das Fahrpersonal und auch wegen des doch vorhandenen Leistungsverlustes wegen des kurzen Schornsteins erscheint diese Entscheidung nicht ganz verständlich. Der Umbau wäre in der gut ausgestatteten GKB-Bahnwerkstätte einfachst zu erledigen gewesen.

Bild jpg25 zeigt einen Grubenbahnzug mit einer Pressluftlokomotive, die eine Leihgabe des MWM-Graz an die GKB ist. Diese Lok stammt ursprünglich aus der Tschechoslowakei und hat die Typenbezeichnung BVD35, entsprechend 35PS Antriebleistung. Interessant ist, dass diese Lok eine weitgehende 1:1 Kopie einer deutschen Schwartzkopff Type ist, die CSSR hat eine in der BRD gekauft und in den 1950er Jahren entsprechend nachgebaut.

Generell ist es sehr lobenswert, dass der GKB Bergbau im Braunkohlerevier Weststeiermark eine Vielzahl an Bergbaugeräten für museale Zwecke erhalten hat und diese nunmehr auch zur öffentlichen Ausstellung gelangen. Wie bei allen Bergbaugeräten gibt es freilich das Dilemma, dass ein Kompromiss zwischen "schönem" Aussehen und "Betriebspatina = rostigem Ambiente" gefunden werden muss, da der normale Betrachter oftmals mit dem naturbelassenem Aussehen von Bergbaugeräten nichts anfangen kann. Wer mit dem Bergbau vertraut ist, weiß freilich, dass die Geräte im realen Betrieb noch wesentlich "gebrauchter" ausgesehen haben. Es wird an den Betreuern des Museums liegen, hier einen guten Kompromiss zu finden, der auch auf die langfristige Konservierung Rücksicht nimmt.

Wenn man in der Gegend ist, sollte man auch dem Bergbaumuseum Karlschacht einen Besuch abstatten, das sich mit dem GKB Untertagebergbau beschäftigt und absolut sehenswert ist.
 

Bunker Ratte

Well-Known Member
#29
Hallo HF130C,
ich Danke dir für die Zusatzinformationen :), wie immer sehr hilfreich für mich;). Was mich sehr erfreut , in der Steiermark ist das die Denkmallok unter einen Dach steht und nicht jeden Wetter ausgesetzt ist,das hat man in Strasshof bei unserer Demkmallok leider nicht.Wollte mir das Bergbaumuseum Karlschacht ansehen,das hat aber leider nicht geöffnet gehabt,die haben nur jeden 2 Mittwoch im Monat offen.

Lg
Michi
 
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