Bundesdenkmalamt (BDA) hat in Wien Friedhofsbauten, ein Hotel, eine Wohnung und zwei Häuser unter Denkmalschutz gestellt

josef

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Friedhofsbauten unter Denkmalschutz gestellt
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Das Bundesdenkmalamt (BDA) hat die Friedhöfe der Stadt Wien geprüft und dabei zahlreiche Bauten unter Denkmalschutz gestellt. Die Prüfung der Friedhöfe ist jetzt abgeschlossen. Außerdem wurden in diesem Jahr zwei Häuser, eine Wohnung und ein Hotel unter Schutz gestellt.
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Nach einer Änderung im Denkmalschutzgesetz wollten die Friedhöfe Wien Rechtssicherheit und haben sich an das BDA gewandt. Dieses begann im Vorjahr zu prüfen und stellte erste Objekte unter Denkmalschutz – mehr dazu in Denkmalamt prüft Friedhöfe. In diesem Jahr wurden etwa Bauten und Objekte auf dem Hernalser, dem Döblinger und dem Hietzinger Friedhof unter Denkmalschutz gestellt. „Zum Beispiel Arkadengänge, wo sich Grüfte befinden, oder Aufbahrungshallen, Eingangsbereiche mit besonders gestalteten Portalen“, erklärte Paul Mahringer vom Bundesdenkmalamt.

Auch beim Krematorium in Simmering wurde präzisiert. Jetzt stehen auch die Freiflächen neben der Feuerhalle unter Denkmalschutz. Heuer wurden laut Mahringer 15 Wiener Friedhöfe geprüft, und damit sei das Projekt auch abgeschlossen. „Im Wesentlichen ist die Prüfung beendet, und es sind jetzt die Feststellungen getroffen worden, welche Teile der Wiener Friedhöfe von Bedeutung sind“, sagte Mahringer gegenüber Radio Wien.

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Friedhöfe Wien/Harald Lachner
Am Friedhof Döbling wurden drei Objekte unter Denkmalschutz gestellt
Friedhöfe Wien/Harald Lachner
Bei der Feuerhalle Simmering wurden jetzt auch auch die freistehenden Ehrengräber und die Freiflächen unter Schutz gestellt.

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Auch das Hotel Prinz Eugen auf dem Wiedner Gürtel steht unter Denkmalschutz. Der Eingangsbereich auf einem Archivbild.

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Das Hotel Prinz Eugen gilt als Bau der Nachklriegsmoderne. Es wurde im Jahr 1958 errichtet

.ORF/Huemer
Das Haus Koller-Glück von Architekt Ernst Anton Plischke in Liesing

ORF/Huemer

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„Bedeutung von Loos als Innenarchitekt“
Neben den Friedhofsbauten wurden heuer in Wien auch vier Objekte der Moderne und Nachkriegsmoderne unter Schutz gestellt. Darunter findet sich etwa das ehemalige Haus Duschnitz in Döbling. Es wurde von Adolf Loos in den Jahren 1915/1916 umgebaut. „Hier ist insbesondere die Bedeutung von Loos als Innenarchitekt dargelegt“, erklärte Mahringer.

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Das ehemalige Haus Duschnitz

Auch die Wohnung der österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in Margareten wurde unter Denkmalschutz gestellt. Die Adolf-Loos-Schülerin hat als eine der ersten Frauen in Österreich Architektur studiert und etwa die Einbauküche erfunden. 30 Jahre lang lebte die im Jahr 2000 verstorbene Architektin in der Wohnung in der Franzensgasse und gestaltete sie nach ihrer Architekturauffassung – mehr dazu in Schütte-Lihotzky-Wohnung wird Museum.

Schwerpunkt wurde auf Villen gelegt
Weiters wurde das Haus Koller-Glück von Ernst Anton Plischke in der Katleingasse in Liesing als schützenswert erachtet. „Es wurde ab 1971 von Plischke erbaut, ein Spätwerk eines der bedeutendsten österreichischen Architekten der Moderne“, sagte Mahringer.

Ebenso steht nun das Hotel Prinz Eugen auf dem Wiedner Gürtel unter Denkmalschutz. Es wurde 1958 erbaut und „ist damit auch ein Bau der Nachkriegsmoderne. Damals hat man versucht Österreich als Tourismusland neu zu vermarkten. Dafür ist es mit ein Symbol“, so Mahringer.

Der Schwerpunkt auf Bauten der Moderne und Nachkriegsmoderne wird das Denkmalamt in Wien noch weiter beschäftigen. Und: „Wir haben jetzt in Österreich überhaupt noch mal einen neuen Schwerpunkt gesetzt, dass wir uns mit Villen auseinandersetzen“, kündigte Mahringer an.
29.12.2021, Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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