Das Mausoleum des Grafen von "Lacy"

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Der Schwarzenbergpark verbirgt, daß eine oder andere Geheimniss! So stieß ich bei einer Erkundung, auf das Grab des Grafen von Lacy. Das Mausoleum steht mitten im Wald und ähnelt einem Tempel.

Lacy, Franz Moritz Graf von, kaiserlicher Feldmarschall, * St. Petersburg 21.10. 1725, † Wien 24.11.1801, aus einem irischen, ursprünglich aus der Normandie stammenden Adelsgeschlecht, Sohn des russischen Feldmarschalls Peter Graf von L., der 1736 die Festung Azov am Schwarzen Meer erobert hatte.
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Franz Moritz Graf Lacy

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Wappen vom Grafen Lacy


L. kam auf Betreiben seines Vaters 1737 auf die Ritterakademie in Liegnitz und 1739 auf die Wiener Ingenieursakademie, um 1743 endgültig in den kaiserlichen Dienst zu treten. Bereits im österreichischen Erbfolgekrieg wiederholt militärisch ausgezeichnet, stieg L. im Siebenjährigen Krieg zum engsten Mitarbeiter des Feldmarschalls Leopold Graf Daun auf, für den er 1758-1760 als Generalquartiermeister die Generalstabsgeschäfte besorgte und mit seinen organisatorischen Maßnahmen die Schlagfertigkeit des österreichischen Heeres beträchtlich steigerte. Das von Daun begonnene und von L. vollendete Reformwerk stellte das österreichische Heerwesen auf eine zeitgemäße Grundlage. 1765 zum Feldmarschall ernannt, ab 1766 als Nachfolger Dauns Präsident des Hofkriegsrates, ab 1774 Staats- und Konferenzminister sowie Kriegsminister, verfaßte L. 1769 die Infanterie- und Kavalleriereglements, reorganisierte das Artilleriewesen sowie das Genie- und Transportwesen, stellte erstmals eine Pioniertruppe auf und begründete schließlich mit dem Korps der Generalstabsoffiziere die Staatskartographie in Österreich, die in der Genauigkeit ihrer Kartenwerke auch über Südosteuropa unübertroffen blieb. L.s Reform betraf die Heeresaufbringung, die er durch die Einführung des Werbebezirksund Konskrtiptionssystems auf eine breite nationale Grundlage stellte, von der vorerst nur Tirol und Ungarn ausgenommen blieben. Ebenso wirkungsvoll war seine Neugestaltung der obersten Heeresverwaltung, des Hofkriegsrates, unter einer straffen Führung, die erstmals Kriegführung, Militärverwaltung und Militärjustiz in einer Hand vereinigte. L. befahl die Gleichstellung der Regimenter in der Militärgrenze mit den übrigen Linientruppen. In der Auseinandersetzung mit den benachbarten Provinzialbehörden sorgte er für eine den Grenzern günstige Regelung ihres Grundbesitzes. L.s Wirksamkeit als Hofkriegsratspräsident war besonders für den Ausbau des Grenzabschnittes im Temescher Banat wichtig. Hier beauftragte er den Reichswerbungsdirektor Joseph Heinrich Freiherr von Ried mit der Werbung für die Ansiedlung in diesem Gebiet, dem er im Zuge der ebenfalls von ihm begründeten Invalidenversorgung 3600 Mann als Siedler zuführte. Unter Kaiser Joseph II. betrieb L. mit großem Nachdruck den Ausbau seines Konskriptionssystems, das jetzt auf alle Länder der Monarchie und trotz erheblicher Widerstände auch auf Ungarn und Siebenbürgen, Galizien und die Bukowina ausgedehnt wurde. Die damit verbundene Registrierung der Bevölkerung, die Meldepflicht der Konskribierten und die Beseitigung des Klassifikationssystems hatten der allgemeinen Wehrpflicht entscheidend vorgearbeitet. Im gegen seinen Rat geführten Türkenkrieg im Jahre 1788 auf Wunsch des Kaisers mit dem Armeekommando im Felde betraut, zeigte sich L. seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen. Der Feldzug endete mit Mißerfolgen; L. wurde auf seine Bitte hin im Kommando von Ernst Gideon Freiherr von Laudon abgelöst. Sein Einfluß auf die Regierungsgeschäfte beschränkte sich unter den Nachfolgern Kaiser Josephs II., vornehmlich unter der Einwirkung seines Widersachers Johann Amadeus Franz Frei herr von Fhugut, wiederum ganz auf den militärischen Bereich, auf das Amt des Kriegsministers, das er bis zu seinem Tode innehatte.
Quelle: Bio Lexikon , Bildinhalte: Wiki

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