#21
War am WE im Lager Maria und habe mir die Mühe gemacht die Sockelfundamente der Lagerbaracken abzumessen.
Was mich stutzig macht ist die Tatsache das die Baracken ca. 30m lang waren. Die A4 aber nur ca. 14m. Abgesehen davon verstehe ich den Sinn der Anordung und der Anzahl der Sockelfundamente nicht.

Gruß

Cerberus9
 

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josef

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#22
Hallo Gerald,
kann sein, dass Du eventuell an einer "falschen" Stelle des Areals die "Naturmaße" nahmst...?

Am Gelände der ehemaligen Pulverfabrik aus WK I wurde zu Kriegsbeginn zuerst ein Demontierbetrieb für Beutemunition eingerichtet...dann kam ein "normales Mun-Lager" dazu und als weiterer Abschnitt erst später das Lager Maria. Weiters wurden gegen Kriegsende in den Föhrenwäldern noch primitive Lagerbaracken, eher nur mit einem Dach versehene bessere "Erdlöcher", als Auslagerungsobjekte für den Luftpark WN errichtet.

Normalerweise waren die Lagergebäude für das A4 schräg zueinander nach einem "Fischgrätenmuster" angeordnet...

Soweit mein theoretisches Wissen zu der Sache, hatte leider noch nicht die Zeit, die Gegend dort großflächig zu begehen.

lg
josef
 
#23
Hallo Josef!

Habe in dem von dir in der "Karte 96 St Egyden.jpg " eingezeichneten Fläche links der Feldbahn gemessen. Dort stehen die Barackenreste im Fischgrätmuster.
Mir ist nicht klar wie die Baracken auf den Fundamentsockeln aufgestellt waren, wozu die Stufe in den Sockeln diente bzw. warum für eine Baracke 6 Reihen (nicht Spalten) notwendig waren.

lg
Gerald
 
#27
Lager Maria - Fotos Ende

Foto 19: Ein Schacht
Foto 20: Merkwürdige "Rillen" im Waldboden

In einigem Abstand zum Gebäude befinden sich zwei Hügel, welche wie ein Becken mit einer Einfahrt aussehen.

Foto 21: Zeigt den Hügel von Aussen
Foto 22: Zeigt den Hügel von Innen/Oben

Rund um den Hügel ist zu erkennen, dass das Gelände grossflächig abgehoben wurde um diesen Hügel aufzuschütten. Hat vielleicht irgendwer eine Ahnung, was der Zweck gewesen sein könnte?

LG
Roman
 

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H

Harald 41

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#28
Hallo Roman;

:danke für die Bilder,nehme mir schon ca.1 Jahr vor mir das ganze anzusehen,leider noch keine Möglichkeit dazu gehabt.
Habe noch eine Frage,und zwar der Wald mit dem Lager hat ja eine grössere Ausdehnung gibt es da vielleich noch was zu entdecken?

LG Harry

PS: Zu den Hügel und Rillen kann ich leider nichts sagen.
Habe gerade weiter vorne einen Bericht von Josef gelesen in dem steht das sich hier ein Beutemunitionslager befand und auch Eisenbahngeleise bis dahin führten.
Weiters wurden hier A4 gelagert.

PS:Kann Bitte ein Moderator den ersten Beitrag hier von mir löschen,wollte was ergänzen und jetzt steht es hier doppelt. Erledigt, 26.10.2009, 0856h josef
LG Harry Danke
 

josef

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#29
Fotos St. Egyden

@Da Papa:
Danke für die Fotos!
Die Ruine ist der Rest des "Betriebsleitungsgebäudes" der ehemaligen Pulverfabrik aus der K.u.k. Monarchie (Siehe meine Beiträge '36 und #43 usw.). Um diesen Teil der ehemaligen Fabrik befand sich im WKII ein Mun-Lager und ein "Demontierbetrieb" für Beutemunition. Das "Heimatlager Maria" war in einem an das Mun-Lagergelände anschließenden gut gesicherten Sperrgebiet untergebracht!

Bild des noch intakten "Betriebsleitungsgebäudes":
Quelle: ]Prof.F.Brettner; Die letzten Kämpfe im südlichen Niederösterreich; Gloggnitz 1999, Seite 136
 

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#30
Huegel:
Kuenstlicher Wall um innerhalb explosive Stoffe zu lagern. Falls explodiert, geht es in die Hoehe und nicht in die Breite.
Solche Huegel (allerdings viel professioneller) findest du auch in Blumau.

Rillen:
In den 80er Jahren habe ich diese Rillen als "wie tiefe Ackerfurchen" in Erinnerung. In der Zwischenzeit sind sie verwachsen uns sehen dementsprechend aus. Irgendwer hat diese Rillen kuenstlich gezogen.

Vor einigen Jahren wurde dies gemacht, um ein Befahren des Gelaendes oder den Zugang mit dem Auto zu unterbinden. Als auch die restlichen Gebaeude eliminiert wurden.
Allerdings ist es mir ein Raetsel, wieso auch nicht das Hauptgebaeude "geschliffen" wurde, sondern mit Drahtverhau eingezaeunt wurde--> welcher auch auf einer Seite bequem geoeffnet werden kann.
 
S

Sylvia

Nicht mehr aktiv
#31
Im Bezirk Neunkirchen ist, in St. Egyden, unter den Decknamen "Maria" ein Lager für A4 Raketen angeführt, das 1943 entstanden sein soll.
Mich würde nun die genaue Lage dieses Objektes interessieren, weil ich ungefähr in dieser Gegend ein stark beschädigtes, bestehendes Haus kenne, über das ich Folgendes erfahren habe:
Es soll um ungefähr 1800 gebaut worden sein und der schwedischen Firm Nobel gehört haben. Das Haus besitzt große Kelleranlagen, die aber nur teilweise zugänglich sind. In der Umgebung befinden sich eigenartige, sichtlich aufgeschüttete Hügel, angeblich sollen dort auch Baracken gewesen sein.
In Richtung St. Egyden zu, haben wir einen großen anscheinend mit Kies befestigten Platz gefunden, von dem ein ca 1 1/2 mal 1 m großer Schacht mit einer etwa 1/2 m hohen Einfassung ziemlich tief abwärts führt.
Ich bin gerne bereit, an einem Wochenende jemdanden den Platz zu zeigen und würde gerne Genaueres darüber erfahren.
 
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josef

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#32
St. Egyden - Föhrenwald bei Wiener Neustadt

Hallo Sylvia,
besten Dank für den 1. Beitrag und ein herzliches Willkommen im Forum!

Ich ersuche in Zukunft Themen die Österreich betreffen im "Österreich-Forum" und den dazugehörigen Unterforen einzustellen. (=> für diesen Beitrag wäre das Unterforum "Militärische- und Rüstungsthemen die Österreich betreffen" der richtige Platz... (Werde eine Verschiebung dorthin veranlassen. Erled´scht. SuR). <= :danke SuR

Nun zu St. Egyden:

Darüber hinaus findest du auch im Thread über "Eisenbahnflak in Wiener Neustadt" Berichte zu St.Egyden:

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=2607

lg
josef
 
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josef

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#33
Zwecks besserer Darstellung und Übersicht des Themenkreises "A4-Heimatlager" erstellte ich zu "Lina" Groß-Mittel http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=8743 und "Maria" St.Egyden neue Threads und kopierte bereits vorhandene Beiträge zu diesen Standorten aus dem Thread "Lager Isabella" Trasdorf im Tullnerfeld http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=4077&highlight=Lager+Isabella in die zwei neuen Themenbereiche. Die vorhandenen Ursprungsbeiträge zu den beiden Lagern im "Isabella-Thread" ließ ich dort stehen, um den Gesamtzusammenhang zu bewahren.

Neue Berichte zu den "A4-Heimatlagern" ersuche ich den jeweiligen Standorten zuzureihen.

lg
josef
 

josef

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#34
Lubi v. 02.04.1945 St.Egyden

Im Forum von "geschichtsspuren.de" (ex lostplaces.de) entdeckte ich ein Lubi v. 02.04.1945 des SW-Raumes von WN mit den Föhrenwäldern bei St.Egyden. Der "geschichtsspuren.de"-User @Imme übersandte mir auf Anfrage das von ihm eingestellte NARA-Lubi (Quelle: Lubi-Datenbank Dr.Carls). Nach Vergrößerung des Bereiches St.Egyden sind deutlich die Lagerhütten in der für A4-Lager typischen "Fischgrätform" zu erkennen!

Damit ist nun das Vorhandensein von A4-Lagerobjekten für ALLE 3 bekannten österreichischen "A4-Heimatlagerstandorte" (Trasdorf, Groß-Mittel und St.Egyden) mittels Luftbildern endgültig bewiesen! Offen ist noch die Frage, ob tatsächlich auch "komplette" Raketen darin gelagert wurden...
 

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ak71

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#36
Standort

Hallo,

hab ich es in diesem Thread einfach übersehen, oder ist noch niemanden dieses Fischgrätmuster auf googlemaps/bing aufgefallen:

klickmich

Wenn das LuBi von Josef nach Norden ausgerichtet ist, dann passt es aber nicht mit dieser Struktur zusammen...
 

Geist

Worte im Dunkel
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#37
Hallo,

hab ich es in diesem Thread einfach übersehen, oder ist noch niemanden dieses Fischgrätmuster auf googlemaps/bing aufgefallen:

klickmich

Wenn das LuBi von Josef nach Norden ausgerichtet ist, dann passt es aber nicht mit dieser Struktur zusammen...
Dieses Muster entspricht ziemlich sicher dem Bild, das forstliche Rückegassen erzeugen, wenn man sie von oben betrachtet. Wenn du dir den Wald daneben ansiehst, dann siehst du in den älteren Beständen die gleichen Strukturen, die aber langsam von den älteren Bäumen, weil deren Äste weiter ausladen, wieder überwachsen werden.
Hier sieht man ein Schema solcher Gassen -> http://www.nesselrode-hombusch.de/Gassensystem.jpg
 

josef

Administrator
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#38
Hallo,
hab ich es in diesem Thread einfach übersehen, oder ist noch niemanden dieses Fischgrätmuster auf googlemaps/bing aufgefallen:

Wenn das LuBi von Josef nach Norden ausgerichtet ist, dann passt es aber nicht mit dieser Struktur zusammen...
Schließe die Möglichkeit von weiteren Lagerplätzen nicht gänzlich aus. Das Lubi aus 45 ist jedoch in der richtigen Lage (eingenordet) dargestellt und der Umladepunkt von Normal- auf die Lagerfeldbahn war sicher im unteren (S) - Bereich (Anschlussbahn Bf. St.Egyden - Gleisbogen klar erkennbar). Dadurch führte das Feldbahn-Stammgleis zu den Lagerstätten nach NW (-> Lubi). Der Abschnitt mit den "umgedrehten" Strukturen auf "Bingmaps" befindet sich noch weiter im Norden. Eine Möglichkeit wäre die Bogenführung um 180°der Feldbahn wieder zurück nach S ...?

Beachtete in letzter Zeit die angebotenen Lubi der Gegend nicht. Aber 2006 analysierte ich das damalige Bildangebot sehr genau und konnte diese nun erkennbaren Strukturen mit Sicherheit nicht finden! Darum tendiere ich eher zu der Annahme von @Geist, dass es sich um sogenannte forstlich bedingte "Rückegassen" handelt. Es ist ja auch die unterschiedliche Wuchshöhe des Waldbestandes dort sichtbar...was auf eine kurz vorher erfolgte forstliche Nutzung (Schlägerung) hindeutet.

Und noch etwas:
Am Lubi aus 45 sind einige nicht exakt im gleichen Winkel zur Feldbahnachse verlaufende Strukturen der Lagerobjekte erkennbar. Dies dürfte auf die Berücksichtigung des vorhandenen Baumbestandes zur Tarnung der Hütten zurückzuführen sein. Habe dies schon bei einigen, damals in Flächen mit Altbaumbeständen "hineingebauten", Mun-Lagerstätten beobachtet, z.B. http://www.geheimprojekte.at/t_herzogen2.html

lg
josef
 
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