Der älteste Hof der Steiermark im Stift Rein

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Der älteste Hof der Steiermark runderneuert

2029 feiert das Stift Rein das 900-jährige Bestehen. In Vorbereitung auf das Jubiläum wurden nun der älteste Hof der Steiermark, der Konventshof im Stift, und der Kreuzgang renoviert.

Die Renovierungsarbeiten dauerten zwei Jahre, 1,2 Mio. Euro betrugen die Kosten. Wichtig war den Verantwortlichen, dass die historische Bausubstanz sicht- und lesbar wird.

Alte Gemäuer freigelegt

Das Stift Rein wurde 1129 gegründet und ist das älteste Zisterzienserkloster der Welt; auch der älteste Hof der Steiermark befindet sich im Stift: „Durch die Freilegung des Steinmauerwerks sieht man jetzt tatsächlich Mauerwerk, das 900 Jahre alt ist“, so Landeskonservator Christian Brugger.

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Wichtig war den Verantwortlichen bei der Renovierung, dass die historische Bausubstanz sichtbar wird.

Auch gotische Elemente wurden sichtbar gemacht: „Man sieht ein Eingangsportal aus der Gotik, das jetzt viel tiefer liegt, aber wir haben auch die Schwellen freigelegt – man kann sich also wieder ein Bild machen, wie hier dieser Umgang in der Gotik ausgesehen hat“, sagt Architekt Alfred Bramberger.
Ebenso skizziert wurde die Stelle, an der das ehemalige Brunnenhaus – also der Waschraum der Mönche – war. „Es wurde natürlich alles wissenschaftlich belegt, indem wir archäologisch gearbeitet und diese Fundamente wirklich erhoben haben“, erklärt Bramberger.

Eine Zeitreise für die Gäste

Die Besucherinnen und Besucher sollten in ihrer Fantasie nachvollziehen können, wo die alten Elemente des mittelalterlichen Klosters waren. Renoviert wurde auch der Kreuzgang: „Das ist für uns ein ganz wichtiger Gang, weil wir zwischendurch eineinhalb Jahre mit dem Lift zum Gebet und zur Messe gefahren sind“, so Abt Pater Philipp.

Der Kreuzgang zeigt außerdem eine vollständige Galerie der 54 Äbte – und er hat zudem eine wichtige spirituelle Funktion: „Wir alle lieben den Gang, und deshalb heißt es ja ‚Kreuzgang‘, weil das ein Prozessions-Gang ist, und das ist eigentlich eine interne Vorbereitung für den Gottesdienst“, führt Pater Philipp fort. Der Kreuzgang ist somit ein Symbol dafür, dass es sehr wichtig ist, sich immer neu auf den Weg zu machen.

red, steiermark.ORF.at
Quelle: Der älteste Hof der Steiermark runderneuert
 

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Stift Rein: Geschichtliche Spurensuche erfolgreich
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Das älteste Zisterzienserkloster der Welt, das Stift Rein, beherbergt zahlreiche Kunstschätze. Dass aber vieles der barocken Pracht auf einen einzigen Künstler zurückzuführen ist, weiß man erst seit Kurzem.
Online seit heute, 17.32 Uhr
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Das Stift Rein erstrahlt mit seiner Basilika in barockem Glanz – viele der Kunstwerke stammen aus dem Pinsel von Joseph Amonte. Doch wie umfangreich sein Schaffen wirklich war, hat erst kürzlich die Neugierde von Stifts-Führer Günter Theuerkauf ans Tageslicht gebracht.
„In der Literatur hat es außer drei Sätze nichts gegeben. Mit dem hat sich noch nie irgendein Mensch auseinandergesetzt“, erklärte Theuerkauf.

Mehr als 100 Werke von Amonte
Basierend auf einer detektivischen Spurensuche stellte sich heraus, dass Amonte von 1734 bis 1753 Haus- und Hofkünstler in Rein war. Neben zahlreichen Fresken schuf er auch Ölbilder – 41 Äbte-Porträts stammen von ihm. Insgesamt sind es mehr als einhundert Werke. „Ja, da war ich sehr überrascht. Weil man hat immer nur drei, vier Werke benannt“, so Theuerkauf.

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Student in Graz
Geboren 1703 im heutigen Trentino, erhielt Amonte eine Ausbildung in einer Malerschule. Später finden sich seine Spuren in Graz, wo er an der Jesuiten-Universität studierte. „Er ist ein Künstler, der nicht nur abgemalt hat, sondern der seine eigenen Werke gemacht hat und auch seinen eigenen Stil verfolgt hat“, erklärte der Stifts-Führer. Dieser widerspiegelt sich fast im gesamten Stift. In einem Fresko hat sich Amonte sogar selbst verewigt. „Jetzt wissen wir, wo er geboren ist, wo er studiert hat, dass er in Gratwein gelebt hat und wirklich hier im Stift angestellt war und für das Stift gearbeitet hat“, sagte Pater August Janisch.

Zwei Jahrzehnte fruchtbaren Schaffens fanden ein jähes Ende. „Er ist dann am 23. Dezember verstorben. Wie es im Sterbebuch steht: Er ist ‚gach‘ gestorben, überraschend, er ist einem Schlaganfall erlegen“, so Theuerkauf. Joseph Amonte hinterlässt im Stift Rein ein reiches Werk, das man künftig auch im Rahmen der täglichen Führungen bewundern kann.
25.12.2022, red, steiermark.ORF.at
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