Der streng geheime Regierungsbunker

#2
War in der Heute zu lesen, ging leider nicht ausschneiden. Im falle eines ...
„...

'Heute' war als erste Tageszeitung in der stärksten Festung der Republik – 'Bond-Feeling mitten in Wien´.

Im dramatisch modernisierten Flakturm überlebt die Regierung selbst Atom-Störfälle oder Terrorangriffe. Vier-Sterne-Herberge ist’s sicher keine: Das Bett des Kanzlers spartanisch, die Matratze keine 15 Zentimeter dick. Der Vizekanzler darf im Kammerl nebenan ruhen. „Das ist alles nur für das Allernötigste ausgerichtet, im Ernstfall wird sogar im Schichtbetrieb geschlafen“, führt Generalleutnant Mag. Christian Segur-Cabanac, der Leiter der Sektion IV (Einsatz) des österreichischen Bundesheeres, durch den Flakturm in der Stiftskaserne in Wien-Neubau. Dass ein Journalist die Top-Secret-Anlage von innen sieht, ist eine Premiere, betont Segur-Cabanac: „Wir wollen damit auch zeigen, dass dieser Staat nicht erpressbar ist. Dass dieses Land auf alle Bedrohungen bestens vorbereitet und die Regierung unter allen Umständen handlungsfähig ist.“

Und wer dürfte nun im absoluten Krisenfall in den Bunker? „Das entscheidet das Kanzleramt“, entkommt der General einer vielleicht zu heiklen Antwort – und präzisiert dann doch: „Sicher sind die obersten Organe der Bundesregierung dabei. Vermutlich der Teil, der für die Exekutive zuständig ist. Sowie die oberste militärische Führungsebene.“ Die Chance, dass Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich draußen vor der Bunkertür wie jüngst am Airport toben könnte, ist also groß.

Neben den „einigen Hundert“ Polit-VIPs hätte auch der ORF ein sicheres Platzerl im „Lagezentrum“: In dem 1942 bis 1943 erbauten Flakturmwurde ein ganzes TV-Studio installiert. Wobei das Hightech-Equipment der Bundesheer-EDV und der Kommunikation, der Filtersysteme und Notstromanlagen in den neun Stockwerken der 45 Meter hohen Festung wesentlich mehr beeindruckt. Dazu Brigadier Reinhard Ruckenstuhl, der Leiter des „Lagezentrums“: „Wir sind hier total abgeschottet. Der Turm steht auf einem Fundament aus acht Metern massivem Stahlbeton, die Wände sind etwa drei Meter dick, die Decke 3,50 Meter. Der Betrieb läuft 24 Stunden, 365 Tage im Jahr. Jedes Jahr wird natürlich der Ernstfall geübt.“

Dieses Nervenzentrum des Heeres bekommt übrigens nun einen neuen Namen: Die Stiftskaserne wird nach dem Feldherren Prinz Eugen (1663–1736) benannt. Segur-Cabanac: „Als weiteres Zeichen dafür, wie wichtig uns diese Anlage ist.“

..."
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© Peter Lechner
Christian Segur-Cabanac , Richard Schmitt

Quelle: www.heute.at am 14.12.2010 Thema:politik
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mac it happen'
lg ;)
 
H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#5
Naja wenn der Bunker in der Zeitung einmal als Geheimbunker veröffentlicht wird,ist er das mit Sicherheit nicht mehr.
Außerdem wie es so schön heißt die Zeitung lügt gedruckt.:D
Der liegt meiner Meinung nach ganz wo anders,außerdem hätte ein Bunker wegen eines Atomschlages sowieso keinen Sinn,die Strahlung braucht sicher Hunderte Jahre bis sie wieder annähernd ertragbar wäre wenn nicht länger.

LG Harry
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#6
"Objekt 6": Im Krisenraum der Regierung


Foto: Kurier/Juerg Christandl
Die Militärs nennen den Raum "Objekt 6"

Einer der geheimsten Räume der Republik: Im Notfall kann die Bundesregierung in die Stiftskaserne wechseln.
Michael Jäger 13.07.2016, 17:00

Auf dem Türschild steht schlicht "Objekt 6". Erst hinter der Panzertür wird klar, hier befindet sich der Haupteingang zu einem der geheimsten Räume der Republik. Ein Ort, wohin die Bundesregierung im Krisenfall fliehen kann. Wir befinden uns in Wien-Neubau, genauer gesagt in der Stiftskaserne, gleich neben der Lokalmeile am Spittelberg. Im Innenhof offenbart sich der militärische Charakter: Wie ein Monument ragt der von den Nazis erbaute Flakturm 45 Meter empor.

Die Militärs nennen ihn "Objekt 6". Bunker, sollte der nicht in die Tiefe führen? Brigadier Reinhard R. verwirrt Neuankömmlinge. "Willkommen im Bergwerk". Um zu ergänzen, "von hier aus geht es jetzt acht Stockwerke nach oben."

Ein Bergwerk im Herzen Wiens? "Objekt 6 unterliegt dem Bergrecht", klärt der Brigadier auf. Zu den wichtigen Räumen geht es tatsächlich aufwärts. Hinter 3,5 Meter dicken Betonwänden sind 400 Arbeitsplätze eingerichtet. "Wir können die Anlage mehrere Tage lang abschotten", erzählt der Brigadier.

Zum Krisenzentrum in den ersten Stock geht es über die Treppe. Ein schmuckloser Besprechungsraum, Namensschilder fehlen. Lediglich an der Pinnwand findet sich ein versteckter Hinweis zu diesem Ort: "Der streng geheime Regierungsbunker", lautet eine alte Boulevard-Schlagzeile.

Wie oft machen Sie Führungen? "Nie", antwortet der Kommandant und wundert sich über solche Fragen. Geheimhaltung ist für ihn oberste Pflicht.

Cyberabwehr

Trotzdem war an diesem Tag alles anders. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) war angesagt. Denn vor Ort befinden sich die wichtigsten Rechner des Heeres. Hier findet die Cyberabwehr, also der Kampf gegen Hacker und Computerviren statt. Im fünften Stock gelangt man in die geheime "Betriebsüberwachungszentrale". In dem fensterlosen Raum stehen die Soldaten mit dem Verteidigungsministerium und dem Regierungsbunker im Pongau in Kontakt.

Im Krisenfall gäbe es für die Regierung keinen Luxus: Die 400 Betten befinden sich in kleinen Zimmern. Zur Dusche geht es über den Korridor. Nur auf den Kontakt zu den Österreichern müsste man nicht verzichten. Im zweiten Stock befindet sich das Mini-ORF-Studio. Ein Raum, von dem aus hoffentlich niemals gesendet werden muss.
Quelle: http://kurier.at/chronik/wien/objekt-6-im-krisenraum-der-regierung/209.619.850

Die angehängten Bilder stammen allesamt vom verlinkten Bericht, wo noch viele weitere zu finden sind.
 

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josef

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#7
Cyber-Zentrum im ehemaligen Flakturm wird ausgebaut

Bundesheer verstärkt „Cyber Defence“

Das Bundesheer setzt in Wien immer stärker auf die „Cyber Defence“, also die Abwehr von Hackerangriffen auf militärische Rechner zum Zweck der Sabotage oder Spionage. Konkret wird das Cyber-Zentrum in der Stiftskaserne ausgebaut.

Laut Bundesheer gibt es pro Woche nicht weniger als 500.000 Angriffe aus dem Netz. "Es geht sowohl um den kleinen, privaten Hacker als auch um große, institutionelle Angriffe, auf die man vorbereitet sein muss. Die wesentlichen Stellen des Bundesheeres befänden sich einfach in Wien, dazu komme der neu gebildete Bereich des Kommandos Führungsunterstützung und Cyber Defence, erklärte der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner gegenüber „Wien heute“.

Cyber-Soldaten im Flakturm
Hinter meterdickem Stahlbeton im ehemaligen Flakturm der Stiftskaserne befinden sich die innersten „Cyber-Defence“-Bereiche. „Cyber-Soldaten“ sind dabei Computer- und Internet-Experten des Heeres, die sensible offizielle Informations- und Kommunikationskanäle bewachen und schützen. Ebenfalls gut geschützt und durch mehrfache Systeme österreichweit vernetzt liegt im Flakturm auch der Raum, in dem in Krisenfällen die Bundesregierung zusammenkommen würde.

Derzeit geht es besonders um die Abwehr virtueller Gefahren. Das können Computerviren ebenso sein wie mögliche Cyber-Attacken durch Terrorzellen. „Diese allgemeine Sicherheitslage hat sich in verschiedenen Bereichen verändert. Im Cyber-Bereich ist es für uns wichtig, das technische Eqipment zur Verfügung zu stellen, dass wir nicht das Schutzschild nur für das Ressort sondern grundsätzlich anbieten können“, so Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Neuer Online-Betrugsversuch bei FACC
Wie notwendig so ein Schutzschild sein kann, zeigt das Beispiel des Flugzeugzulieferers FACC in Oberösterreich. Das Unternehmen war im Jänner Opfer eines Online-Betrugs und nun erneut zur Zielscheibe einer Cyberattacke geworden.
http://wien.orf.at/news/stories/2785495/
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
Flakturm Stiftskaserne

Danke @Geist für die Einstellung des "Kurier-Artikels"...ruft bei mir wieder einmal Erinnerungen an längst vergangene BH-Zeiten wach :D
Nur war das Innere damals vor fast 47 Jahren herabgekommen, verdreckt und finster! Die meisten Räume der oberen Etagen waren leer, in einigen lag Schrott (Bettgestelle, Blechspinde usw.) und Altholz (kaputte Holzspinde, Tische, Bänke usw.) herum. In den unteren Bereichen war ebenfalls diverser militärischer Klein-Schrott wie Kabeltrommeln, Kanister und Blechfässer, Planen, Geräteteile usw. gelagert. Es gab mehrere Stiegenhäuser mit rohen Betonstufen, wobei nur ein Aufgang mit einem primitiven Holzgeländer gesichert war, die übrigen durften nicht begangen werden. In diesem schachtartigen dunklen Stiegenhaus gab es nur sporadisch angebrachte Lampen, die den Turmauf- oder abstiegen einen gewissen mystischen Flair verliehen... Wobei die Stille und gelegentlich aufgescheuchte Tauben diesen Zustand noch verstärkten! Das Stiegensteigen konnte durch Benützung eines bis ca. auf die Höhe der äußeren Turmanbauten ("Ohrwaschln") führenden Aufzuges (dürften die US-Besatzungstruppen eingebaut haben?) verkürzt werden.

Auf der oberen Plattform waren damals noch die 4 ehemaligen Geschützstellungen vertieft eingelassen, ebenso eine rechteckige Ausnehmung, in der noch die verrostete Stahlkonstruktion eines ausschwenkbaren Kranarmes zum hochhieven der Geschütze vorhanden war. Die Geschütze waren 1969 natürlich schon entfernt, in einer Stellung war die Antenne des Rundsichtradargerätes installiert. Siehe dazu auch Foto aus 1969 (-> mein Avatar-Bild).

Leider hatte ich 1969 noch keine Ahnung, dass Jahrzehnte später Detailfotos vom damaligen Zustand des Stiftsbunkers gefragt wären... Unsere Interessenslage war damals ganz wo anders :D

1.Vergleichsbild obere Plattform heute (Quelle obiger KURIER-Artikel)
2. Weitere Aufnahme v. Dezember 1969 mit Radarantenne in einer der 4 Geschützstellungen
 

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