Bei dem Fund in 870 Metern Tiefe vor den Azoren soll es sich um U-581 handeln
Ponta Delgada – Tiefseefilmer haben vor den Azoren ein Wrack entdeckt, bei dem es sich um ein 1942 gesunkenes deutsches U-Boot handeln soll. Mit ihrem Tauchboot machten Kirsten und Joachim Jakobsen in fast 900 Metern Tiefe Aufnahmen von dem Wrack, das von Korallen überzogen ist. Den Fund veröffentlichten sie am Donnerstag, dem 75. Jahrestag des Untergangs von U-581.
Das U-Boot war in der Nacht auf den 2. Februar 1942 nach dem Angriff eines britischen Zerstörers vor der Azoreninsel Pico gesunken. Der Fund könne für Meeresbiologen von Interesse bei der Erforschung von Kaltwasserkorallen sein, sagte Joachim Jakobsen. Das U-Boot habe sich in ein Tiefsee-Riff verwandelt, an dem die Entwicklung von Korallen untersucht werden könne.
Dokumente ausgewertet
Die Jakobsens, die auf den Azoren leben, wussten nach eigenen Angaben schon seit mehreren Jahren von der ungefähren Lage des U-Boots. Aber erst nachdem sie ein Tauchboot gebaut hatten, begann im Frühjahr 2016 die Suche in dem rund 100 Quadratkilometer großen Gebiet. Am 13. September entdeckten sie schließlich das in zwei Teile zerbrochene U-Boot in rund 870 Metern Tiefe.
Kirsten und Joachim Jakobsen hatten zuvor britische und deutsche Dokumente zum Untergang von U-581 ausgewertet. Das U-Boot war demnach getroffen worden, woraufhin der Kommandant den Befehl gab, es zu versenken. Den Angaben zufolge überlebten 42 Besatzungsmitglieder den Angriff, vier starben.
(APA, 2.2.2017)
