Die Aussagen zur Strahlenkrankheit

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#1
Ich hatte es bereits bei explorate geschrieben, zur Erinnerung hier noch mal. Vor allem, um Aussagen vorzubeugen, die Bombentests hätten hauptsächlich Strahlung produziert...

Ich hatte behauptet, wenn die Angaben der von Karlsch aufgeführten Zeugen Werner und Wachsmut stimmen sollten, hätte es 35% Todesopfer in den betreffenden Gemeinden geben müssen. Die Erklärung für diese Behauptung:

Das mit den 35% Todesopfern in 30 Tagen ist einfach erklärt. Es steht nirgends im Buch, sondern ist eine logische Schlußfolgerung. Karlsch zitiert Wachsmut und Werner betreffs der Folgen nach dem Test, ohne einen einzigen Zweifel an der Glaubwürdigkeit zu äußern. Berichtet wird von Nasenbluten, Kopfschmerzen, Übelkeit (Seite 216 letzter Absatz). In Röhrensee zusätzlich das Spucken von Blut (S. 217,zweite Zeile). Das wird von Karlsch gedeutet und es sind letztlich auch die Anzeichen von Strahlenkrankheit. Jedweder Mensch kann sich heute informieren (wenn er denn will), wie die Aussehen und welche Folgen es gibt. Die Rede ist von Blutungen, die treten erst ab 3 Sv auf. Auch bei vorsichtiger Betrachtung müssen es dann also mindestens 2 Sv gewesen sein, eher mehr. Und die führen zu einer Sterblichkeitsrate von 35% in 30 Tagen.

Die Beschreibungen/ Grundlagen zur Strahlenkrankheit stehen hier

Gruß

Dieter
 

kps

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#2
Moin - wir möchten gern in unser geplantes, öffentliches Archiv im Dokuzentrum Jonastal ebenfalls auch die viel zitierten Wachsenburg-Protokolle und im speziellen Fall die Aussagen von Frau Cläre Werner und Herrn Heinz Wachsmut bzgl. möglichen Waffen-Test auf dem TrÜbPl Ohrdruf einbinden. Wer kann das Archiv und den entspr. Aktenbestand mit "Hausnummer" benennen? Wer hat diesen Bestand schon einmal in den Händen gehalten?

MfG
kps
 
#3
Ich kann nur immer wieder sagen, wenn ich abends einen sauf, geht es mir auch ohne Lichtblitz am nächsten Tag nicht so gut.......

Bei einer solchen Strahlungsintensität - welche Sprengkraft muß dann die Bombe gehabt haben?
Auf der einen Seite spricht Karlsch von einer kleinen Bombe, wie ja zum Schluß Mehner auch, auf der anderen Seite aber doch von recht hohen Strahlungswerten. Auf den bekannten Luftbildern sieht man aber von der Wirkung einer heftigen Bombe nichts, sicher sieht das 45 Luftbild retuschiert aus, aber das dürfte andere gründe haben.
Die gesamten Waldkanten sind nicht eingedrückt aber das wäre in dem kleinen Kessel, den das Dreieck zur Horst bildet der Fall gewesen, wenn man von einer "normalen" Bombe ausgeht.
Zudem müßte auch die Strahlung heute noch nachweisbar sein.
uwe
 
S

Steiger79

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#4
Messung ???

Zudem müßte auch die Strahlung heute noch nachweisbar sein.

.....und hat mal einer mit nem Geigerzähler nachgemessen ist da was ????
 

kps

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#5
Messen mit tragbaren Geräten wird mit Sicherheit schwierig, wenn man von der Annahme ausgeht, dass eine "Kleinsmenge" zum Einsatz kam - zudem ist es Sperrgebiet. Hierbei würde man sicherlich alles Andere messen - aber nicht die Auswirkungen einer Mini-Bombe von vor 60 Jahren. Als Vergleich sollte man die aktuellen Messergebnisse aus Japan heranziehen, wo laut Hörensagen auch nicht mehr viel nachweisbar ist.

Die Messungen der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB) könnten da eher Aufschluß geben - allerdings wurde beim Runden Tisch in Ohrdruf am 25.06. von Experten versichert, dass für einen endgültigen Nachweis ein Netz aus Proben entnommen und ausgewertet werden müsste - inkl. B-Probe zur Kontrolle (wie beim Sport). Das würde kosten und bezahlen kann Niemand.

Ansonsten stimme ich mit Uwe überein: Keine Zerstörung erkennbar, keine Wirkung nachweisbar, etc. = da war wohl nichts

Also wird es darauf hinaus laufen, dass bald neue Zeugen auftauchen, die aussagen werden, dass der Test an einer anderen Stelle durchgeführt wurde - hoffentlich dann nicht wieder auf dem TrÜbPl.

Hat Jemand die betreffenden Aussagen Wachsmut und Werner schon mal gesehen? Dokumentiert um 1965? Alle bisher eingegangenen Infos betreffen spätere Aussagen und Filmdokumente von Frau Werner.

MfG
kps
 
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MunaUede

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#6
Hallo,

in MfS HA XX 5270, MfS AV 14/79 (Unterschrift Remdt), MfS ZM 1625, Eft AS 122 sowie Eft AS 10/71 kommt nichts vor (schnell überfolgen). In MfS AB Neuber wird Frau Werner erwähnt. Dabei handelt es sich um handschriftliche Aufzeichnungen, die im Original schon relativ schlecht vorliegen. Diese kann man schwer oder gar nicht lesen. Jemand von euch wird diese mit Sicherheit schon vor Ort gelesen haben.

Am Rande: Was ist mit einen Herrn Namens Schindhelm? Wer ist Herr K.W. usw.?


MfG

MunaUede

P.S. : Wohne in der Ferne und deshalb stelle ich einfach mal diese dumme Frage. Bitte nicht handgreiflich werden. :danke :kukuk

Abgesehen vom Inhalt der Frage:

Hat man Versucht mit den Personen bzw. Nachkommen, welche in den Akten erwähnt sind in Kontakt zu treten (auch Stasi-Mitarbeiter z.B. öffentlicher Aufruf) sofern diese noch Leben? Existiert eine Liste mit Namen, welche in den Akten vorkommen - Wahrheitsgehalt der Aussagen (Abarbeitungsstadium - würde die Namen in den mir vorliegenden Akten mal rauspicken)?

Bitte um eine Info.
 
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kps

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#7
Danke MunaUede,

mir kamen heute weite Teile einiger Bestände der Außenstelle Erfurt unter die Finger - heißt wohl Allg. S. (AS?) Davon jeweils Bestand 120, 122, 123, 124 und Teile Band II Verbrechen gegen die Menschlichkeit AS 10/71

Leider habe ich überhaubt keinen Hinweis auf die Aussagen oder ähnliche Beobachtungen gefunden. Vielmehr wurden ja regelmäßig Berichte und Einschätzungen verfasst (auch Ende der 60er) und dort werden derartige Beobachtungen oder Hinweise nicht erwähnt -> Ist dies in deinen Beständen auch so gewesen? Ich hatte eigentlich recht gründlich gelesen.

MfG
kps

PS: Sucht bitte weiter :cool:
 
M

MunaUede

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#8
Hallo,

Eft - Erfurt AS Allgemeine Sachen - Eft AS 122: 16-18, 23, 38,40, 107, 108, 142, 143, 144 (Genosse Mader Re/We - Geologisches Gutachten; Prof. Dr. Walther Gerlach erwähnt Diebner, schweres Wasser, Uranoxyd; Umgang mit Uran mit Schutzmassnahmen, Prof. Heisenberg, Gerlach hat alles aus dem Gedächtnis geschrieben)

Eft AS 10/71 29-36 65-76 nichts im Sinne der Frage - auf Seite 74 ",...,Reisighaufen, unter dem die Beine mehrer KZ-Häftlinge bedeckt waren." Muna Crawinkel Spätherbst 1944


Komme nicht aus der Gegend - wie weit ist der Truppenübungsplatz entfernt?, Wann sollen die verstrahlten verbrannt worden sein?

Kann es sein, dass es sich bei den verbrannten Personen um KZ Häftlinge aus der Muna Crawinkel handelt? Wurden die toten KZ Häftlinge aus der Muna verbrannt oder im Massengrab verscharrt?

@kps
",...,Außenstelle Erfurt unter die Finger - heißt wohl Allg. S. (AS?) Davon jeweils Bestand 120, 122, 123, 124,...,." Habe nur Eft AS 122 und Eft AS 10/71 :fragend Woher kommen dann 120, 123, 124????

MfG

MunaUede

P.S.: Hatte nach dem Erhalt der Akten noch mal beim BStU angefragt, ob man auch nach anderen Schreibweisen gesucht hat. Dies soll der Fall gewesen sein. Mir wurde mitgeteilt, dass es nichts weiter gibt oder hast du dich verschrieben. Nach einem Jahr Suche durch die BStu-Mitarbeiter sollte man doch meinen, es wurde gründlich gesucht und nicht X, Y, Z bekommen unterschiedliches Aktenmaterial oder???

Ferner müsste man jemanden Fragen, der die Akten bei der Behörde gelesen hat, denn z.B. bei den Eft AS-Akten fehlen einige Seiten. Mir wurde mitgeteilt es handelt sich um personenbezogene Daten.

Gibt es eine Anfrage beim BStU nach den gesuchten Akten???? Was ist mit den erwähnten Personen in den BStU-Unterlagen???
 
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kps

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#9
Hallo MunaUede,

bei mir geht Eft AS 10/71 nur bis zur Seite 68. Die Kopien hatte ein Mitglied des Vereins mal an unser Archiv gegeben. Dafür habe ich jetzt aber gemerkt, dass ich auch Teile von Band III habe – ab S. 172.

Woher kommen dann 120, 123, 124??? -> Einfache Antwort: Da wo auch bestimmt noch 121, 119 und viele andere Bestände liegen.

Ich setze hier nicht unbedingt bösen Willen voraus oder Schussligkeit. Eher im Gegenteil kommt es auf deine Anfrage an und wie weit du das Suchziel umschreibst sowie wie häufig die einzelnen Stichpunkte in den Findmitteln der Archive vorkommen. Mit Sicherheit wird nicht jede Suchanfrage neu recherchiert und so greift man auf bereits durchgeführte Aufträge und Findbücher zurück.

Crawinkel und Muna liegen etwas weiter vom Platz und der Stelle weg, wo Herr Wachsmut seine Beobachtungen gemacht haben will – nicht ist bewiesen oder wiederlegt.

Viele Akten enthalten ausführliche Aussagen und das MfS hat damals schon fleißig gesammelt und bei jeder Aussage wurde gefragt, wer noch etwas wissen könnte. So arbeitete man sich von Zeuge zu Zeuge vor. Heute wird dies schwierig wenn nicht unmöglich.
 
M

MunaUede

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#10
Hallo,

gehört nicht unbedingt zum Thema aber was beinhalten die von dir angesprochenen Bestände "Band III, 120, 121, 123, 124"? Würde eine erneute Anfrage bei der BStU etwas bringen???

Da müsste man noch andere Personen befragen, welche Akten geordert bzw. gesichtet haben und eine Liste mit den Akten erstellen, die zum Thema Jonastal und Umgebung beim BStU lagern. Meine Aktenbestände sind hier veröffentlicht.

Gibt es einen Abgleich? Wenn man vergisst einen Komplex bzw. ein Thema bei der BStU-Anfrage zu stellen kommt man voll nie an das ganze vorhandene Aktenmaterial?

Hier im Forum gab es mal ein Unterthema Archive. Eventuell sollte man dieses wiederbeleben bzw. ein neues zum Thema "BStU-Unterlagen Jonastal u. Umgebung" (nur für Forumsmitglieder?) machen?

Bis morgen.

MfG

MunaUede
 
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MunaUede

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#11
Anbei ein Link von TÜP, welcher durch ihn in die Seiten des Jonastal-Vereins gestellt wurde (Atomforschung):

Atomforschung
 
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kps

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#12
Hai,

Band III meint die Fortsetzung von Band II "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" -> Bestand AS 10/71
AS 120 -> Aussagen ehemaliger, ungarischer Häftlinge zu S III, Jonastal etc. (vrmtl. auf Basis Forschungsergebnisse Dr. Helga Raschke)
AS 121 -> ??
AS 122 -> Aussagen/ Briefe zu Bergbau Luisenthal, Torpedos Rudolstadt, Muna Gehren, Stadtilm etc.
AS 123 -> Baubericht Jonastal, Richtlinien Bauleitung S III, Freistellungen, Wochenbericht Krankenbau KL Buchenwald (alles Abschriften) etc.
AS 124 -> Aussagen, Fotos und Skizzen zu S III, Lager Ohrdruf, Crawinkel und natürlich Jonastal etc.

Gute Nacht
kps
 
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