"Die barocke Kreuzigungsgruppe" auf dem Kalvarienberg Pillersdorf

Bunker Ratte

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#1
Die Kreuze dürften um das Jahr 1730 errichtet worden sein. Wobei die Vermutung nahe liegt, das der Hügel ein sehr alter Kultort gewesen war. Hinter den drei Kreuzen befinden sich drei markante Steine. Der, von vorne gesehen linke Stein ist am „aktivsten“. Der Stein in der Mitte besteht eigentlich aus zwei Teilen, und ist ein Sitzstein, der nach Südwesten ausgerichtet ist. Bleibt nur noch den Punkt zu bestimmen, an dem die Sonne an so markanten Tagen wie der Sommersonnenwende untergeht…wahrscheinlich ist dieser Sitzstein ein komfortabler Beobachtungspunkt.
Das Ensemble wurde im Mai 1985 zum Naturdenkmal erklärt.

Eine Legende erzählt.... von einer versunkenen Stadt!
Vor urdenklichen Zeiten lebte in unserer Gegend ein reiches und mächtiges Volk, das ein gleichermaßen fleißiges wie fröhliches Leben führte. Diese Eigenschaften und die friedlichen und fruchtbaren Jahre brachten den Menschen Wohlstand und Zufriedenheit und sie erbauten sich an den sanften Hängen des heutigen Kalvarienberges eine weitläufige Stadt, die von einem stolzen Schloss überragt wurde.
Der stetig wachsende Reichtum und das bequeme und satte Leben machten aber nach und nach die Bewohner hochmütig und anmaßend. Sie fanden immer mehr Gefallen an zügellosen Festen und Gelagen und verlernten, zu arbeiten und sich um ihr Gemeinwesen zu sorgen. Schließlich kümmerten sie sich nicht mehr um die Armen und Bedürftigen und vergasen sogar ihre eigenen Kinder. Die Warnungen der wenigen, die maßvoll und besonnen geblieben waren, verhallten ungehört, ja man verspottete die lästigen Mahner und jagte endlich alle, die ihr ausschweifendes gotteslästerliches Leben nicht teilten, mit wüsten Beschimpfungen und harten Schlägen aus den Toren.
Kaum hatten sie diese verschlossen, da zogen urplötzlich von allen Seiten dunkle Wolken zusammen und ein Gewitter von nie gekannter Gewalt begann sich über der Stadt zu entladen. Tagelang stürzten die Unwetter vom nachtschwarzen Himmel und vereinigten sich mit der schmutzigen Flut der reißend angeschwollenen Bäche. Zuletzt öffneten sich die riesigen unterirdischen Gewölbe, wo die reichen Schätze und Vorräte lagerten, und die prächtigen Gebäude mitsamt allen ihren Bewohnern versanken in der Tiefe.
Nach und nach verlor sich das Wasser in den Talniederungen und es breiteten sich undurchdringliche Sümpfe aus. Die glänzende, aber gottlose Stadt war jedoch spurlos verschwunden. Wo sich ihre Häuser und Straßen ausgedehnt hatten, wurden von den Menschen, die sich später in dem entvölkerten Landstrich niederließen, die Dörfer Schrattenthal und Pillersdorf gegründet. Die Bewohner der untergegangenen Stadt leben aber, so glauben es die Leute, in den Gängen und Kellern unter dem Kalvarienberg fort.
Quelle: Der Kalvarienberg von Pillersdorf

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