unterirdisches Wien
Hallo liebe Leute,
ich untersuche seit längerer Zeit mit Freunden die unterirdischen Keller, Gewölbe, Luftschutzräume usw. unter der Strassenoberfläche von Wien - wir dokumentieren sie mit Foto und Video. Inzwischen haben wir schon eine ganze Menge interessanter unterirdischer Orte gefunden - die genauen "Adressen" möchte ich nicht öffentlich ins Netz stellen, damit keine "Besuchermassen" hinströmen und verärgerte Hausverwaltungen dann alles abriegeln und absperren. - Ich fände es aber schön, gegenseitig Infos auszutauschen, da sich hier im Forum offenbar eine ganze Reihe von Leuten ebenfalls damit beschäftigen.
@wois92 (Verbindungsgang Schulerstrasse-Wollzeile):
Ich glaube, dass ich das Gangsystem kenne, von dem Du sprichst. Ich will hier nicht die genaue Hausnummer sagen, aber wir haben mal mit Bewilligung einer Hausverwaltung in ein (versperrtes) Kellersystem im Bereich Wollzeile einsteigen können, das enorm verschachtelt war, ein Bereich war eingestürzt, eine recht große Halle war da, ein steinerner Torbogen, mehrere Verbindungsgänge (mit einer italienischen Inschrift, vielleicht eines Zwangsarbeiters, Jahreszahl 1944), und eine Verbindung zu einem anderen Kellersystem. Dort kamen wir von unten und innen an ein versperrtes Tor, das in die Kumpfgasse mündete.
@Harald41, Peter (Lokal mit dem lieben Augustin)
Ja, die dortigen Keller hab ich mal besucht, die gibt es. Werden großteils vom Lokal genutzt. Viel spannender fand ich allerdings einen Keller unter einem anderen Wohnhaus am Fleischmarkt: Dort sind im zweiten Untergeschoss grosse, sehr präzise behauene Mauerquader zu sehen. Eine Historikerin hat sie mal mit mir angeschaut, interessant wäre zu wissen, ob sie römisch sind. Ist aber außerhalb vom römischen Lager, es gibt Spekulationen, ob irgendwo in diesem Bereich der einstige Donauhafen gewesen sein könnte.
Ansonsten fanden wir ganz woanders in der Wiener Innenstadt, "irgendwo" im Bereich der römischen Lagermauer, einen Wohnhauskeller, in dem im zweiten Untergeschoß außergewöhnlich schöne Steinmauern existieren, die vom Römerlager stammen könnten. Die Stadtarchäologie kennt die Mauern, hat sie jedoch nie genauer untersucht.
"Irgendwo" im Blutgassenviertel gibts in einem Keller zwei Dinger, die wohl Schießscharten waren (die jetzt nicht mehr ins Freie führen), insgesamt hat dieser Keller drei Ebenen.
Vier Kellerebenen hab ich bisher noch nie selbst gesehen.
In der Nähe vom Platz "Am Hof" gibts einen großen Keller, wo in der oberen von zwei Ebenen ein mittelalterliches Fenster (!) steckt, heute aber nur ins Erdreich führt. Ist keine vage Theorie von mir, in diesem Fall wurde es schon vom Bundesdenkmalamt untersucht und bestätigt.
Außerhalb vom Ring gibts einen Keller, wo eine romanische Brücke in der Wand drin steckt, die einst über einen Bach führte, der heute unterirdisch verläuft. Ich tät Euch allen wahnsinnig gerne die genauen Orte schreiben, weiß aber zum Beispiel bei dieser "unterirdischen Brücke" genau, dass die dortigen Besitzer das nicht wollen. Ich werd Euch aber einige Fotos reinstellen, und im persönlichen Kontakt kann ich gerne Dinge herzeigen oder genauere Orte nennen. Und wäre auch dankbar für Tipps.
lg Gerhard