Die höchsten Windräder und größten Photovoltaik-Anlagen Österreichs...

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#21
UMWELT & KLIMA
Weinviertel als Zentrum der Energiewende
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Die Energiewende soll bis 2030 gelingen, d. h. der gesamte Strom in Österreich soll dann aus erneuerbarer Energie stammen. Eine zentrale Rolle spielt das Weinviertel, wo Windkraft und Photovoltaik laufend ausgebaut werden. Energie, die aber transportiert werden muss.
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15.700 Photovoltaikanlagen, 443 Windräder, vier Kleinwasserkraftwerke, 20 Biogasanlagen und eine Biomasseanlage – das ist der Stand jetzt, Tendenz steigend. Schon jetzt sorgen diese Kraftwerke für extremen Energieüberschuss, vor allem im Sommer.

Bei einer Präsentation des Investitionsprogrammes der EVN in Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) bilanzierte Landtagspräsident Karl Wilfing: „Im Weinviertel wird mehr erneuerbarer Strom erzeugt, als ganz Niederösterreich verbraucht und das zeigt wohl am besten, was hier im Weinviertel unternommen wird.“

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Weil bis 2030 der Strom nur noch aus erneuerbarer Energie kommen soll, wird aber weiter ausgebaut, so wie in Palterndorf (Bezirk Gänserndorf), wo der bis jetzt leistungsstärkste Windpark der EVN mit sieben Anlagen gebaut wird. Insgesamt sind es vier Windparks, die die EVN zurzeit im Weinviertel errichtet, Gesamtkosten 135 Millionen Euro.


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Die EVN-Vorstände Franz Mittermayer (links) und Stefan Szyszkowitz (rechts) mit Landtagspräsident Karl Wilfing vor der Baustelle des größten EVN-Windparks Palterndorf-Dobermannsdorf/Neusiedl an der Zaya

2030: Energie wie von acht bis zehn Donaukraftwerken
Die erneuerbare Energieerzeugung im Weinviertel soll im Jahr 2030 so groß sein wie acht bis zehn Donaukraftwerke. Diese Energie muss auch transportiert werden, die EVN plant deshalb die Errichtung von zwei neuen 110-KV-Hochspannungsleitungen von Kettlasbrunn-Süd (Bezirk Mistelbach) nach Spannberg (Bezirk Gänserndorf) und von Gaweinstal (Bezirk Mistelbach) nach Prottes (Bezirk Gänserndorf).

Der Ausbau der bestehenden Netze und diese Neubauten sind mit 360 Millionen Euro veranschlagt, sie sollen die Netz-Zubringer zum großen Übertragungsnetzbetreiber APG sein. Das Umspannwerk in Neusiedl an der Zaya (Bezirk Gänserndorf), das mit der APG verbunden ist, ist neu, aber schon zu klein, es wird auf das Doppelte erweitert. Und nicht nur das, erklärt EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz: „Die EVN und früher die NEWAG hat in 100 Jahren 90 Umspannwerke gebaut, wir bauen in den nächsten Jahren 40 neue Umspannwerke, das zeigt etwas die Dramatik, aber auch die Chance, die wir haben, Niederösterreich ein Stück energieunabhängiger zu machen.“

Energiespeicher ist größte Herausforderung
Ein großer Teil dieser neuen Umspannwerke kommt im Weinviertel. Der Ausbau der erneuerbaren Energie schreitet schnell voran, die Infrastruktur muss mitentwickelt werden. Denn der Unterschied etwa zu Donaukraftwerken ist, dass der Strom nicht wie bei Wasserkraftwerken gleichmäßig, sondern dem Wetter entsprechend schwankend kommt. Hauptsächlich mit Spitzen im Sommer, die aber im Winter verfügbar gemacht werden sollen.

EVN-Vorstand Franz Mittermayer beschreibt die größte Herausforderung der Zukunft: „Wir müssen diese Energie speichern können. Wir forschen daran, aus überschüssigem Strom Wasserstoff zu erzeugen, der in früheren Erdgaslagerstätten gespeichert und im Winter wieder zu Strom umgewandelt wird. Also die sogenannte Sommer-Winter-Verschiebung.“

Auch das Netz der EVN Wasser wird im Weinviertel weiter ausgebaut, regionale Transportleitungen, Naturfilteranlagen und die Erweiterung von Brunnenfeldern sind geplant, allem voran aber eine Donauquerung, mit der die Wasserversorgungsanlagen des Weinviertels mit denen im Industrieviertel verbunden und das Netz geschlossen werden soll. Alle diese Investitionen der EVN in den kommenden Jahren bis 2030 zusammengerechnet sind mit 580 Millionen Euro geplant.
08.08.2023, red, noe.ORF.at

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#22
SONNENSTROM
Bau der EVN-PV-Anlage in Dürnrohr schreitet zügig voran
NÖN Tulln, 08. SEPTEMBER 2023


Wenn die Photovoltaik-Anlage auf den ehemaligen Kohlehalden in Dürnrohr fertiggestellt ist, soll sie mehr als 7.700 Haushalte mit Ökostrom versorgen.
FOTO: EVN / Skopik

Der Bau der Photovoltaik-Anlage am Standort des ehemaligen Kohlekraftwerks Dürnrohr ist in vollem Gange. Bis Jänner 2024 sollen die insgesamt 35.600 PV-Module installiert sein. Die Mega-Anlage soll somit ab Ende Jänner mehr als 7.700 Haushalte mit Ökostrom versorgen. Um Dürnrohr als wichtigen innovativen Energiestandort weiterzuentwickeln wird die EVN in nächster Zeit über 20 Mio. Euro in den Standort investieren.

„Mit der Photovoltaikanlage auf den ehemaligen Kohlehalden des Kraftwerks Dürnrohr kommen wir unseren ambitionierten Zielen einen großen Schritt näher“, sagt EVN-Pressesprecher Stefan Zach. Immerhin will die EVN bis 2030 die PV-Leistung auf 300 MW ausbauen und im Rahmen der EVN Klimainitiative ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2034 um rund 60 Prozent reduzieren.

Bau der EVN-PV-Anlage in Dürnrohr schreitet zügig voran
 

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#23
GESETZESÄNDERUNG
Windräder sollen künftig nachts nicht mehr blinken
Um die Akzeptanz von Windkraftanlagen zu erhöhen, sollen deren Nachtlichter nur mehr dann leuchten, wenn ein Flugobjekt in der Nähe ist

Die roten Lichter auf Windrädern sollen nach Plan der Regierung künftig nicht mehr dauerhaft blinken.
APA/ROBERT JAEGER

Die Windkraft hat im Jänner einen Rekord gebrochen: Noch nie wurde in Österreich im Jänner so viel Windstrom produziert. Die Technologie soll eine der Lösungen sein, um die Republik in Richtung Klimaneutralität zu steuern. Und dennoch geht der Ausbau stockend voran – was neben dem Widerstand aus den Bundesländern auch an der niedrigen Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung liegt. Eine Gesetzesänderung soll das Windrad vor der eigenen Haustüre attraktiver machen: Künftig soll das rote Dauerblinken an Windkraftanlagen in der Nacht abgeschafft werden.

Bisher galt das Blinklicht in erster Linie als Sicherheitsmaßnahme für Kleinflugzeuge, die in Bodennähe unterwegs sind. Große Passagiermaschinen fliegen nicht auf dieser Höhe. Künftig sollen die Lichter nur dann automatisch angehen, wenn Flugzeuge oder Hubschrauber in der Nähe sind – und dann wieder ausgehen, sobald das Flugobjekt vorbeigeflogen ist. "Es macht keinen Sinn, die Anlagen in der Nacht blinken zu lassen", sagt Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft. "Das Licht braucht fast niemand." Durch die Novelle sollen Windräder zu 99 Prozent unbeleuchtet sein.

Wenig Freude mit Lichtern
In der Branche hofft man schon seit Jahren auf eine entsprechende Gesetzesänderung. Zwar würden Bürgerinnen und Bürger in Umfragen selten angeben, dass sie die Blinklichter ablehnen, sagt Jaksch-Fliegenschnee. Wird aber eine neue Anlage in Gemeinden diskutiert, sei das Blinken ein Punkt, der immer wieder zur Debatte stünde.

Wie genau die technische Umsetzung funktionieren soll, muss laut IG Windkraft noch geklärt werden. Angedacht sei jedenfalls ein System, das von der Luftfahrtbehörde Austro Control zentral geschaltet wird. "Da sitzt dann niemand, der den Hebel rauf- und runterdrückt, das funktioniert automatisiert", erklärt Jaksch-Fliegenschnee. "Die bedarfsgerechte Steuerung der Nachtkennzeichnung soll von der Austro Control GmbH so eingerichtet werden, dass bei jeglichen Gefährdungen des Systems die Nachtkennzeichnung jedenfalls aktiviert ist bzw. bleibt", heißt es im Antrag der Regierung.

Die Austro Control wird damit beauftragt, die technische Umsetzung für die Umstellung vorzunehmen, heißt es auf Nachfrage bei der Luftfahrtbehörde. Der Prozess dazu sei am Laufen.

Durch die geringere Lichtverschmutzung hofft man auf mehr Akzeptanz. Diese wird auf jeden Fall notwendig sein, um das von der Regierung gesetzte Ziel im Bereich Windkraft zu erreichen: Dazu müsste die derzeit installierte Leistung bis 2030 verdoppelt werden.

Lichter ab 100 Meter Höhe
Noch ist die Änderung formell nicht unter Dach und Fach. Der Antrag wird im März im Verkehrsausschuss und Nationalrat behandelt, Anfang April landet er dann im Bundesrat. Dann fehlt auch noch die Gebührenverordnung, heißt es bei der IG Windkraft.

Wie hoch die Kosten für die Umrüstung damit sein werden, stehe demnach noch nicht fest. Doch auch dann werden die Blinklichter noch eine Weile weiterleuchten: Damit die Beleuchtung tatsächlich abgedreht wird, braucht es noch einige Verfahren und Genehmigungen auf Landesebene.

Derzeit blinken nicht alle der 1426 im Land betriebenen Windräder. Ältere und kleinere Anlagen, die niedriger als 100 Meter sind, werden nicht beleuchtet. Österreich wäre nicht der erste Staat, der eine bedarfsorientierte Beleuchtung einführt: In Deutschland und den Niederlanden ist das bereits geschehen.
(Nora Laufer, 7.2.2024)

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#24
NIEDERÖSTERREICH
Widerstand und Zustimmung für Windräder im Waldviertel
Bei Volksbefragungen sprachen sich die Wahlberechtigten in drei von fünf Waldviertler Gemeinden für den Bau von Windrädern aus. Im Vorfeld kam es zu Protesten
Waidhofen an der Thaya
– Dass es die Landesregierung mit dem Ausbau der Windkraft ernst meint, betont man in Niederösterreich immer wieder gerne bei Presseterminen: 250 zusätzliche Windräder sollen im Bundesland gebaut werden, das kündigte Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf bereits im Herbst an. Für Landeschefin Johanna Mikl-Leitner ist es auch das Totschlagargument gegen etwaige Klimakleberinnen und -kleber, sei doch Niederösterreich das "Vorreiterland", wenn es um den Ausbau erneuerbarer Energien und den Kampf gegen den Klimawandel gehe.

18 neue Windräder sind seit geraumer Zeit auch für das nördliche Waldviertel vorgesehen, dort regt sich aber seit Monaten vehementer Widerstand. So sehr, dass sich die fünf Gemeinden Waidhofen an der Thaya, Waidhofen an der Thaya-Land, Groß-Siegharts, Thaya und Karlstein (alle Bezirk Waidhofen an der Thaya), wo die Windräder schlussendlich stehen sollen, für die Durchführung von Volksbefragungen entschieden.


In drei der fünf Gemeinden sprachen sich die Wahlberechtigten am Sonntag für die Windräder in ihrem Ort aus.
IMAGO/Ardan Fuessmann

Das Ergebnis: In drei der fünf Gemeinden sprachen sich die Wahlberechtigten am Sonntag für die Windräder in ihrem Ort aus und gaben grünes Licht für den Bau. Nur in den Gemeinden Groß-Siegharts und Waidhofen an der Thaya-Land stimmten die Einwohnerinnen und Einwohner dagegen. Somit können nur 13 der ursprünglich 18 geplanten Windräder realisiert werden. Insgesamt waren rund 10.200 Personen in den fünf Gemeinden stimmberechtigt. Volksbefragungen sind grundsätzlich nicht bindend, doch die fünf Ortschefs haben sich laut ORF im Falle einer Wahlbeteiligung von über 50 Prozent darauf verständigt, die Ergebnisse zu akzeptieren – was in allen Gemeinden der Fall war.

indräder mit Konfliktpotenzial
Dem Wahldurchgang sind hitzige Debatten vorausgegangen. Mehrere Bürgerinitiativen mobilisierten gegen die Windräder und sorgten sich um die Natur und den Wald, die durch den Bau in Mitleidenschaft gezogen würden. Die Initiative sammelte im Vorfeld rund 46.000 Unterschriften gegen die Windräder, wobei einige Unterstützungen nicht aus dem betroffenen Bezirk Waidhofen an der Thaya kamen. Die fünf Bürgermeister der betroffenen Gemeinden bemühten sich wiederum, die Bürgerinnen und Bürger von den Vorteilen der Windräder zu überzeugen. Die Windräder würden den Gemeinden etwa mehr Geld in die Kassen spülen, und der Strom, der direkt vor Ort produziert würde, würde die Strompreise senken, so das Argument.

Bei der Interessengemeinschaft Windkraft ist die Freude über das Ergebnis nun groß: "Das Ergebnis zeigt wieder einmal deutlich, wie positiv die Windkraft von der Bevölkerung gesehen wird", betont Geschäftsführer Stefan Moidl. Dementsprechend erfreut waren auch die Bürgermeister von Waidhofen an der Thaya, Karlstein und Thaya über die Abstimmungsergebnisse. "Es ist ein Ja für Windkraft, es ist ein Ja für Klimaschutz", betonte Waidhofens Bürgermeister Josef Ramharter (ÖVP). In seiner Gemeinde wurde besonders harsch diskutiert, denn in Waidhofen an der Thaya will Niederösterreichs zweiter Landtagspräsident Gottfried Waldhäusl (FPÖ) Bürgermeister werden.

Waldhäusl kampagnisierte im Vorfeld gegen die Windräder – auch mit dem Versuch, potenzielle Wählerinnen und Wähler für die nahenden Gemeinderatswahlen in Niederösterreich im Jänner 2025 hinter sich zu scharen. Schließlich kam es in der Bezirksstadt Waidhofen an der Thaya auch zur knappsten Entscheidung: Rund 52 Prozent sprachen sich für die Windräder aus, 48 Prozent waren dagegen. Im Vergleich zu den anderen Gemeinden waren die Bürgerinnen und Bürger im Ort Waidhofen an der Thaya-Land noch am deutlichsten dagegen: 55 Prozent stimmten gegen den Bau der Windräder. In dieser Gemeinde war auch die Wahlbeteiligung mit 85,9 Prozent am höchsten.
(Max Stepan, 12.3.2024)

Ergebnisse der Volksbefragungen vom Sonntag:
Waidhofen an der Thaya: 51,77 Prozent stimmten für den Bau der Windräder, 48,23 Prozent dagegen. Es wurden 2.884 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 64,9 Prozent.
Waidhofen an der Thaya-Land: 45,51 Prozent stimmten für den Bau der Windräder, 54,49 Prozent dagegen. Es wurden 922 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 85,9 Prozent.
Karlstein an der Thaya: 58,6 Prozent stimmten für den Bau der Windräder, 41,4 Prozent dagegen. Es wurden 956 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 78,42 Prozent.
Thaya: 60,4 Prozent stimmten für den Bau der Windräder, 39,5 Prozent dagegen. Es wurden 929 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 75,3 Prozent.
Groß-Siegharts: 48,84 Prozent stimmten für den Bau der Windräder, 51,16 Prozent dagegen. Es wurden 1599 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 70,5 Prozent.

Mehr zum Thema:
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Der holprige Weg zur Windkraft in Westösterreich

Widerstand und Zustimmung für Windräder im Waldviertel
 

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#25
NÖ. Weinviertel: Am längsten geprüfter Windpark darf kommen
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Nach acht Jahren Genehmigungsverfahren hat das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht für den geplanten Windpark Gnadendorf-Stronsdorf (Bezirk Mistelbach) gegeben. Nie zuvor hat eine Windpark-Umweltverträglichkeitsprüfung so lange gedauert.
Online seit gestern, 12.02 Uhr
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Die acht Windräder in den Gemeinden Gnadendorf und Stronsdorf sind bereits seit 2014 in Planung. Damals wurde auch die Bevölkerung in Gnadendorf befragt, die den Windpark mit einer knappen Zweidrittelmehrheit goutierte. Nachdem auch Stronsdorf für das Projekt war, reichte die Betreiberfirma EVN die Pläne 2015 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein.

Dort kam das Verfahren allerdings ins Stocken. Zahlreiche Einsprüche von Windkraftgegnern verzögerten den geplanten Bau. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Einsprüche nun ab und signalisierte der EVN grünes Licht für die Errichtung von Windrädern in den Gemeinden.

Möglicherweise neuer Plan notwendig
Ein Grund zur Freude bei der EVN, wie in einer Aussendung betont wird – allerdings müssen die Pläne nun neu geprüft werden. Ursprünglich sollten acht Windkraftanlagen errichtet werden, die Strom für 20.000 Haushalte erzeugen können.

„Es gibt mittlerweile Windräder, die wesentlich mehr Strom erzeugen“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. „Wir werden die nächsten Tage dafür nutzen, hier Klarheit zu schaffen, ob wir die ursprünglich geplanten Windkraftanlagen errichten – oder ob wir auf ein moderneres Modell wechseln.“
15.03.2024, red, noe.ORF.at

Am längsten geprüfter Windpark darf kommen
 

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#26
NÖ. - 15 neue Zonen für Windräder geplant
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In Niederösterreich geht ein neuer Windzonenplan in die öffentliche Begutachtung. Die Gesamtfläche soll bei 1,5 Prozent der Landesfläche bleiben. Zu den aktuell rund 800 Windrädern können nach Angaben des Landes aber bis 2035 noch 200 dazukommen.
Online seit gestern 04.04.2024, 16.23 Uhr
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Unterm Strich wird die Gesamtfläche, auf der Windräder errichtet werden dürfen, in Niederösterreich bei rund 28.000 Hektar bleiben, hieß es anlässlich der Präsentation des neuen Windzonenplans am Donnerstag. „Als Ziel haben wir vorgegeben, dass sich der Ökostrom-Ertrag von 5.000 auf 12.000 Gigawattstunden erhöhen soll“, teilte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit.

Der zehn Jahre alte Plan mit 68 bestehenden Zonen wurde überarbeitet. Insgesamt wurden 7.000 Hektar gestrichen und ebenso viele Hektar neu ausgewählt, hieß es zur Novelle des Sektoralen Raumordnungsprogramms über die Windkraftnutzung.

Neue Windparks benötigen künftig eine UVP
Die Zonierung soll nach sechswöchiger Begutachtung von der Landesregierung beschlossen werden, wurde zur weiteren Vorgehensweise mitgeteilt. In den Zonen können Gemeinden Flächen für Windräder widmen. Danach benötigen neue Windparks auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung.
„Für uns ist jedenfalls wichtig, dass die Menschen vor Ort bei der Entscheidung aktiv eingebunden sind“, hielt Naturschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) fest. Es gelte, eine Balance zwischen Naturverträglichkeit und erneuerbarer Energie zu finden.

In den vergangenen zwölf Monaten hat die Landesregierung 37 neue Windräder mit 240 Megawatt Leistung genehmigt, hielt Pernkopf fest. Er verwies auf „massiv vereinfachte“ Genehmigungsverfahren für Repowering, also die Erneuerung von bestehenden Anlagen. Zudem werde das rote Dauerblinken der Windräder bald der Vergangenheit angehören.

In Groß-Enzersdorf, Aderklaa, Weiden, Matzen-Raggendorf, Sulz (alle Bezirk Gänserndorf), Unterstinkenbrunn, Staatz (beide Bezirk Mistelbach), Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach)/Groß-Schweinbarth (Bezirk Gänserndorf), Rußbach (Bezirk Korneuburg), Mannersdorf (Bezirk Bruck an der Leitha), Herzogenburg (Bezirk St. Pölten), Bärnkopf (Bezirk Zwettl), Burgschleinitz-Kühnring, Geras (beide Bezirk Horn) sowie in Waidhofen an der Thaya sind insgesamt 15 neue Zonen vorgesehen, für die den Angaben zufolge auch positive Stellungnahmen aus den Gemeinden vorliegen.

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Zuletzt hatte etwa eine Volksbefragung in Waidhofen an der Thaya ein knappes Ja zur Windkraft gebracht. In Waidhofen an der Thaya-Land gab es Ablehnung – hier werden nun ebenso wie in Leitzersdorf (Bezirk Korneuburg), Götzendorf (Bezirk Bruck an der Leitha), Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt), Großdietmanns (Bezirk Gmünd) und Weitersfeld (Bezirk Horn) Gebiete gestrichen.

Weiters entfallen die gemeindeübergreifenden Zonen in Amaliendorf/Heidenreichstein (Bezirk Gmünd), in Weitra (Bezirk Gmünd)/Schweiggers (Bezirk Zwettl) /Unserfrau-Altweitra (Bezirk Gmünd)/Waldenstein (Bezirk Gmünd) sowie in Nappersdorf-Kammersdorf (Bezirk Hollabrunn)/Großharras (Bezirk Mistelbach). Bestehende Zonen werden so arrondiert, dass in Sierndorf (Bezirk Korneuburg), Bockfließ, Gaubitsch (beide Bezirk Mistelbach), Mitterndorf (Bezirk Baden) und Großgöttfritz (Bezirk Zwettl) keine Widmung für Windräder mehr möglich sein wird.

Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes, sieht in der Überarbeitung des Windzonenplans einen effizienten Schritt zum Ausbau der Windkraft und somit zur Erreichung der Klimaziele 2030. Er hob in einer Aussendung die Bedeutung von Repowering hervor: „Bestehende Windräder aufzurüsten und dadurch die Leistung an bestehenden Standorten zu erhöhen, ist nachhaltig und reduziert den Bodenverbrauch.“

Die IG Windkraft begrüßte in einer Aussendung die vorgestellte Windkraft-Zonierung in Niederösterreich. „Eine geeignete Zonierung ist Grundvoraussetzung für den Windkraftausbau in Niederösterreich. Doch wie die Auswirkungen der geplanten Zonierung auf den Ausbau der Windkraft sein werden, kann erst nach einer detaillierten Analyse beurteilt werden“, so IG-Windkraft-Obmann Fritz Herzog.
05.04.2024, red, noe.ORF.at/Agenturen

15 neue Zonen für Windräder geplant
 

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#27
„HERAUSFORDERNDES“ ZIEL
Hürden bei Photovoltaikausbau
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Bis 2030 soll der Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie abgedeckt werden. Den größten Anteil davon stemmen derzeit Wind- und Wasserkraft. Doch die Photovoltaik (PV) muss für die Zielerreichung auch mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität 2040 am meisten wachsen. Am Montag startet der erste Fördercall für heuer. Nach einem Rückgang um den Jahreswechsel zieht die Nachfrage wieder an. Fachleuten zufolge muss der PV-Ausbau aber mehr in die freie Fläche gehen, um die angestrebte Leistung zu erreichen.
Online seit heute, 6.15 Uhr
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Der PV-Ausbau hat in den letzten Jahren stark zugenommen, 2022 wurde erstmals mehr als ein Gigawatt Peak (GWp) zugebaut. Für 2023 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor. Die E-Control geht von mindestens 2,7 GWp aus. Das wäre ein neuerlicher Rekord. Dieses Ausbautempo müsste beibehalten werden, um die Ziele zu erreichen. Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria), bezweifelt im ORF.at-Gespräch, dass heuer erneut ein Rekord aufgestellt wird. Aus ihrer Sicht wurde 2023 ein „vorläufiger Höhepunkt“ erreicht.

Das liege auch an den knappen Einspeisekapazitäten, die viele Private hinderten, in PV-Anlagen zu investieren. Der Ausbau laufe, aber es gebe nach wie vor Engpässe, so Immitzer: „Das dauert noch drei bis vier Jahre, bis sich das auflöst.“ Eine Delle bei der Nachfrage nach PV-Anlagen von Ende vergangenen Jahres bis Jänner löste sich Immitzer zufolge aber wieder. „Viele haben noch auf die neuen Förderbedingungen gewartet.“

Grafik: ORF; Quelle: Photovoltaic Austria
Seit Jänner entfällt bei privaten PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowatt Peak (KWp) die Mehrwertsteuer. Für alle anderen Anlagen läuft der erste Fördercall bis 29. April. Für die Investitionsförderung bei PV-Anlagen stehen heuer 135 Mio. Euro zur Verfügung.

„Ohne Flächenkraftwerke wird es nicht gehen“
Der Österreichische Nationale Infrastrukturplan (ÖNIP) von 2023 sieht vor, dass bis 2030 21 GWp an PV-Leistung installiert sein sollen, und geht damit nicht zuletzt aufgrund der Annahme steigenden Bedarfs sogar noch weiter als die ursprünglichen Ziele der Regierung. „Um das zu erreichen, müssen wir im PV-Bereich um mehr als zwei GWp pro Jahr wachsen“, erklärt PV-Experte Christoph Mayr vom Austrian Institute of Technology (AIT) im ORF.at-Interview. „Die Zielsetzung ist herausfordernd, aber wenn die Rahmenbedingungen passen, realisierbar.“

ORF/Christian Öser
Auf Österreichs Dächern und Fassaden gibt es noch Spielraum für mehr PV-Anlagen

2022 waren knapp vier GWp auf versiegelten und freien Flächen verbaut. Da gebe es noch Spielraum, so Mayr. Zudem müsse man auch bei Neubauten schon früh bei der Planung die Möglichkeit von Photovoltaik einbeziehen. Auf Österreichs Dächern und Fassaden gibt es Studien zufolge derzeit PV-Potenzial von acht GwP.

Allerdings sind nicht alle Dächer für PV-Anlagen geeignet. Die Untersuchungen zeigen laut Mayr deutlich: „Ohne Kraftwerke im Freiland wird es nicht gehen.“ Die größten Potenziale sieht der Infrastrukturplan in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Ob und welche Flächen freigegeben werden, ist Sache der Bundesländer.

Zögerliche Freigabe von Flächen
Das Burgenland, Niederösterreich und die Steiermark haben bereits Zonen ausgewiesen. Passiert sei aber wenig, kritisiert Immitzer. Eine Analyse der PV Austria in Niederösterreich zeige, dass auch ein Jahr nach der Zonierung noch keine Fläche für PV genutzt wurde. Immitzer: „Entweder weil die Gemeinde nicht umwidmet, Bedenken wegen Umweltschutz gemeldet werden oder Grundstückbesitzer dagegen sind.“

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Interessenkonflikte zeigen sich etwa bei einem geplanten PV-Projekt eines Landwirts in Tirol. Auf den Feldern soll parallel zur Landwirtschaft eine PV-Anlage mit drei Meter hohen Paneelen errichtet werden. Gemeinde und Bauernvertreter protestieren dagegen – mehr dazu in tirol.ORF.at. Die Gemeinde befürchtet negative Auswirkungen auf das Ortsbild. Die Landwirtschaftskammer verweist auf bereits versiegelte Flächen.

Gesetz soll mehr Tempo machen
Mehr Tempo soll das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) bringen, mit dem eine EU-Richtlinie zum Ausbau erneuerbarer Energie (RED III) umgesetzt werden soll. Die sieht vor, dass erneuerbare Energieprojekte im überragenden öffentlichen Interesse und daher bevorzugt und beschleunigt umzusetzen sind. Damit müssten die Länder ausreichend Zonen für Anlagen erneuerbarer Energien wie PV und Windkraft zur Verfügung stellen, betont Immitzer. Auch Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden. Neue Parkplätze sollen verpflichtend mit PV-Anlagen ausgestattet werden.

Angekündigt wurde das Gesetz im Jänner vergangenen Jahres. Laut Umweltministerium läuft derzeit die regierungsinterne Abstimmung. Das Gesetz solle noch in der laufenden Legislaturperiode beschlossen werden, so das Ministerium zu ORF.at. Auch vonseiten der ÖVP hieß es, dass man „bemüht“ sei, das Gesetz so rasch wie möglich auf den Weg zu bekommen.

Das ist nicht nur ein Thema innerhalb der ÖVP-Grünen-Koalition sondern auch mit den Ländern, da das Gesetz in die Länderkompetenzen eingreift. So sollen etwa laut Ministerium zusätzliche Prüfungen von Orts- und Landschaftsbild wegfallen. Viel Zeit bleibt nicht: Die Novelle der EU-Richtlinie RED III trat im November vergangenen Jahres in Kraft. Innerhalb von 18 Monaten muss sie in nationales Recht umgesetzt werden, einige Punkte müssen schon bis Juli stehen.

Potenzial bei Doppelnutzung
Der PV-Experte Mayr hat einen pragmatischen Zugang: „Das EABG brächte sicherlich gewisse Erleichterungen, aber die Branche kann nicht darauf warten und muss sich ständig weiterentwickeln.“ Er sieht viel Potenzial bei der möglichen Doppelnutzung mit PV-Anlagen etwa in der Landwirtschaft, bei Bahnsteig- und Parkplatzüberdachungen, aber auch bei Lärmschutzflächen bei Autobahnen. Hier gebe es „viel Potenzial, aber auch Entwicklungsbedarf“. Viele Konflikte seien mit technischen und organisatorischen Lösungen beizulegen.


ÖSTERREICH
PV-Anlagen im Feldversuch



Mayr: „Es braucht eine Balance zwischen dem optimalen Strom- und Feldertrag.“ PV wirke auf Feldern etwa durch Beschattungen, die positiv für den Ertrag sind. Die Anforderungen können aber je nach Weidehaltung oder Ackerbau unterschiedlich sein. Das AIT arbeitet mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) an einer idealen Bepflanzung bei PV-Anlagen. Denn bei PV-Projekten müsse auch Biodiversität und Naturverträglichkeit berücksichtigt werden.

PV-Anlagen in Freiflächen sind ein Kompromiss, der Kriterien brauche, sieht auch Energieexpertin Jasmin Duregger bei Greenpeace einen Balanceakt zwischen Klima- und Naturschutz. So dürfen etwa bei der Wartung von Anlagen keine Chemikalien verwendet werden, es brauche Bepflanzung rund um die Anlage und ausreichend freie Fläche für Wildtierkorridore. Es sei aber problematisch, wenn wegen der Frage nach dem Landschaftsbild erneuerbare Energie reduziert wird. Duregger: „Wir bevorzugen den PV-Ausbau auf versiegelten Flächen, aber wir werden an Freiflächen nicht vorbeikommen.“

15.04.2024, Simone Leonhartsberger (Text), Peter Pfeiffer (Grafiken), beide ORF.at

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„Herausforderndes“ Ziel: Hürden bei Photovoltaikausbau
 
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