Noch am 31. März 1945, also an jenem Tag an dem die Dienststelle des Befehlshabers der Ordnungspolizei Wien ihre Tätigkeit einstellte und sich nach Westen absetzte, wies Generalmajor der Polizei Dr. Bader nochmals auf die strikteste Einhaltung von Himmlers Erlass vom 11. Jänner 1945 hin.
So begann dann in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 der Abzug der Polizei aus der Stadt. Endlose Fahrzeugkolonnen der Feuerschutz- und Luftschutz-Polizei setzten sich in Bewegung um sich über die Donaubrücke nach Floridsdorf abzusetzen. Nach einer Irrfahrt von mehreren Tagen, welche die Kolonnen bis ins Waldviertel führten, trafen die Reste der Wiener Feuerwehr, unter der Führung ihres Kommandanten, Oberst der Feuerschutzpolizei Johann Stanzig, am 13. April 1945 beim Konzentrationslager Mauthausen ein, wo die Masse der Fahrzeuge im Steinbruch Wienergraben abgestellt wurde.
...Unbestritten ist jedoch, dass erst der Abzug der Feuerwehr das Entstehen
derart großer Brände, wie sie im Gefolge der Erdkämpfe in Wien entstanden waren, ermöglichte. Die Verantwortung dafür trugen der Reichsstatthalter und Gauleiter Baldur von Schirach, in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommissar sowie sein Stellvertreter Dr. Dellbrügge, aber auch der Bürgermeister Dr. Blaschke. Sie hatten es in erster Linie zu
verantworten, dass die im Rahmen der Kampfhandlungen entstandenen
Schadensfeuer einen derartigen Umfang annehmen konnten...Doch die für die Stadt Verantwortlichen rührten keinen Finger, als Wien seines Feuerschutzes beraubt wurde. In dieser Stunde der größten Not rächte sich die Militarisierung des Feuerlöschwesens bitter...