"Domschweizer" - der Bewacher des Erzbischofs im Salzburger Dom

josef

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Österreichweites Unikum: der Domschweizer

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Im Salzburger Dom gibt es eine österreichweit einzigartige Position: den Domschweizer. Er ist der bei wichtigen Feierlichtkeiten der Bewacher des Erzbischofs und rund 20 Mal im Jahr im Einsatz. Künftig bietet er auch Domführungen an.
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Was im Vatikan die Schweizer Garde ist, das persönliche Sicherheitspersonal des Papstes, das ist in Salzburg – in abgespeckter Version – der Domschweizer. Er geht bei Festgottesdiensten voraus und wacht über die liturgischen Rituale, über den Erzbischof, über den Klerus und über das Benehmen im Dom. Seit 2015 gehört Wolfgang Liko als Domschweizer an den hohen Feiertagen zum fixen Bestandteil der Messe.

Wolfgang Liko ist der einzige Domschweizer Österreichs. Er ist damit eine Art „Aufpasser“ im Salzburger Dom, der den Erzbischof und hohe Geistliche schützen soll

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An hohen Feiertagen geht der Domschweizer vorneweg
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Auch bei Touristen ist der Domschweizer ein beliebtes Motiv
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Diese Ziffern beim Domeingang belegen, dass es schon im 17. Jahrhundert einen Domschweizer gab
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Rund 20 Mal im Jahr ist Wolfgang Liko bisher im Einsatz – künftig soll es mehr werden

Uniform erinnert an Schweizer Garde
Seine Funktion sei in Österreich einzigartig, sagt Liko: „Das hat damit zu tun, haben mir die Historiker gesagt, dass Salzburg als ursprünglich päpstliches Territorium als erste Kirche als Kathedrale als Sitz eines Bischofs gereiht wurde.“ Die Kleidung des Domschweizers erinnert an die Uniform der Schweizer Garde. Besonders sind seine Handschuhe mit den Insignien des Erzbischofs: „So eine Uniform hat eine ziemliche Macht. Und man verwandelt sich dann doch. Bei den ersten Malen war das schon sehr aufregend. Man schlüpft da in eine Haut, die man sozusagen nicht gewohnt ist und hat dann die Insignien des Bischofs an.“

Eine eingeritzte Jahreszahl beim am Eingang des Doms beweist, dass es in Salzburg schon mindestens seit dem 17. Jahrhundert Domschweizer gegeben hat. Wolfgang Liko ist seit vier Jahren ehrenamtlich in dieser Funktion und hatte auch schon Besuch von seinen italienischen Kollegen: „Vor zwei Jahren war ein Kurienkardinal hier und der hat mit fünf Schweizer Gardisten hier aufgetrickst. Bei der Messe bin ich aber vorausgegangen – als Hausherr – und hinter mir die ‚echten‘ Schweizergardisten. Die waren natürlich zackige Burschen, aber es war ein tolles Erlebnis.“

Beliebtes Fotomotiv
Für tolle Erlebnisse sorgt auch der Domschweizer selbst – und ist begehrtes Fotomotiv bei Touristen, schildert Liko: „Ich werde innerlich zum Schweizer Gardisten. In Zukunft mache ich jetzt auch Domführungen. Und das spürt man schon, wenn man ein historisches Kostüm anhat, dass man die Sache dann irgendwie auch aus einer historischen Perspektive sieht.“
Auch im Brotberuf ist Wolfgang Liko Wächter – er ist Mitarbeiter in einer privaten Securityfirma. Ab Dezember führt er als Domschweizer Interessierte durch seine Wirkungsstätte.

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