Ehem. Hüttenwerk Heft bei Hüttenberg - Kärnten

josef

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#1
Wieder einige „aufgearbeitete“ Analogbilder aus vergangener Zeit:

Anlässlich eines Kärntenurlaubes 1995 besuchte ich die damalige Landesausstellung in Heft bei Hüttenberg. Die unter dem Titel „Grubenhunt und Ofensau“ abgehaltene Ausstellung fand in den adaptierten und durch moderne Zubauten erweiterten Objekten des ehemaligen Hüttenwerkes Heft statt.

Teil 1 –> Fotos 1 - 4 aus 1995, 5 u. 6 aus 2012:

1. – 3. Hochöfen und Werksgebäude, heute Industriedenkmal.
4. Im Foyer der Eingangshalle war die vom Stahlwerk „Turrach“ stammende Bessemerbirne ausgestellt. Zur Weiterverarbeitung des in den Holzkohlehochöfen erzeugten Roheisens gab es in Heft auch ein Bessemerstahlwerk.
5. – 6. Dieser Bessemerkonverter steht jetzt als Schnittmodell im Technischen Museum in Wien.
 

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#2
2. Teil

2. Teil: (Fremdbilder)

7 - 8. Die Hochöfen 1984
9. Historisches Foto eines Hochofenabstiches in Heft
10. Ansicht des Werksensembles 1870
11. Die Industrieruine 1990
12. Die renovierten Anlagen mit den Zubauten und Ergänzungen für die Landesausstellung 1995

Bildquellen Teil 2:
7.– 8. Mitarbeiterzeitschrift der voest „blick“ Heft 8-1984
9. -12. Ausstellungskatalog d. Kärntner Landesausstellung 1995 „Grubenhunt und Ofensau“
 

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#4
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Heuer wieder Reiftanz in Hüttenberg
Am kommenden Sonntag findet in Hüttenberg der Reiftanz statt. Nach der Schließung des Bergbaus vor mehr als vierzig Jahren wurde der Brauch einige Jahre später wiederbelebt und wird nun im Drei-Jahres-Rhythmus aufgeführt.
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Jahr 1608 wurde der Hüttenberger Reiftanz erstmals als Brauchtum der Knappen erwähnt. Mehr als 400 Jahre später wird an dem Brauchtum festgehalten. Der Reiftanz ist das wichtigste Hüttenberger Bergmannsfest und wird alle drei Jahre am Sonntag nach Pfingsten zur Aufführung gebracht. An den Wochenenden vor dem großen Tag wird fleißig geprobt. Vor allem für jene, die erstmals mit dabei sind, ist die Spannung groß.

Laubüberzogene Reifen werden verwendet
Der Name „Reiftanz“ ergibt sich aus den laubüberzogenen, bogenförmigen Tanzreifen, die zur Formung der verschiedensten kunstvollen Figuren dienen. Die Hauptakteure sind 24 Tänzer und zwei lustigen Figuren, der „Hans Obermoar“, der mit der Klatsche zum Takt schlägt und der „Schwoafträger“.

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Es wird konzentriert geprobt, die Aufführung findet am Sonntag nach Pfingsten, heuer der 16. Juni, statt

Vom Purzelsprung bis zum Walzer
Die Reiftanz-Melodie erklingt insgesamt 108 Mal zu den komplizierten Figuren des ersten Teiles, deren Namen die Bewegungen, Schritte und Figuren mit den Tanzreifen ausdeuten sollen: „Purzelsprung“, „Schneckengang“, das „Radl“, das „Über-Reif-Springen“, „Unterschlagen“, „Brückenspringen“, „Über-Reif-Gehen“.

Nur alle drei Jahre
An den Wochenenden wird der Reiftanz fleißig geprobt. Bis zum 16. Juni müssen alle Figuren sitzen. Beim Purzelsprung müssen die Tänzer erst über den Reifen springen und dann darunter durch gehen.
Der zweite Teil des Tanzes wird „Walzer“ genannt. Hier soll dargestellt werden, wie die zu einem Stollen zusammengesetzten Tanzreifen von den Knappen durchfahren werden. Schließlich bilden die Tänzer mit den erhobenen Reifen das Grubenhaus und es erklingt das alte Bergmannslied „Tief in der Erde Schoß ward uns ein ernstes Los…“.

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Auf der Wiese vor der Heft wird geprobt

Tradition der Väter wird fortgeführt
Reiftänzer Peter Amschel sagte, im Großen und Ganzen seien die Vorbereitungen gut gelaufen. Die größten Schwierigkeiten habe er noch beim Walzer, „weil das beim Gehen die größte Geschicklichkeit erfordert“. Reiftänzer Markus Rainer sagte, für ihn sei es eine große Ehre, dabei zu sein. „Nachdem mein Vater noch im Stollen gearbeitet hat, bis er geschlossen wurde, ist es für mich etwas ganz Besonderes, hier dabei zu sein.“
Nach dem trockenen Marschiertraining wird mit den jungen Reiftänzern auch mit Musik geübt. „Wir achten besonders darauf, dass die jungen Tänzer nicht nervös werden“, sagte Vortänzer Albert Pirolt. „Sie sollen nicht unruhig werden und sich in aller Ruhe auf die Figuren vorbereiten, wie auf den Purzelsprung, einmal über den Reifen springen und einmal unter dem Reifen durchgehen. Dann ergibt sich der ganze Tanz von alleine.“

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108 Mal spiet die Bergkapelle die Reiftanz-Melodie

Reiftanz: Ausnahmezustand für Hüttenberg
108 Mal erklingt die Reiftanz-Melodie, eine echte Herausforderung für die Bergkapelle, die bei den Proben, wie hier bei den alten Hochöfen in der Heft, natürlich auch mit dabei ist. Reiftanz-Obmann Rupert Leikam sagte, es sei eine Herzensangelegenheit, den Hüttenberger Reiftanz aufrecht zu erhalten. „Den haben unsere Vorfahren, die noch echte Bergleute waren, getanzt. Für Hüttenberg bedeutet das alle drei Jahre einen Ausnahmezustand. Dieses Erbe aufrecht zu erhalten ist unsere Aufgabe und das machen wir mit unserem Herzblut.“
Die Veranstaltung am Sonntag beginnt mit der Festmesse um 11.00 Uhr, ab 13.15 Uhr folgt das „Einholen der Reviere“ und um 14.00 Uhr beginnt der Reiftanz.

Link:
Kultur: Heuer wieder Reiftanz in Hüttenberg
 

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#5
Für Heft endet Dornröschenschlaf
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Viele Jahre lag die Heft in Hüttenberg im Dornröschenschlaf. Nach der Landesausstellung 1995 waren alle Nachnutzungskonzepte für den Bau von Stararchitekt Günther Domenig gescheitert. Zum zehnten Todestag Domenigs bekommt sein Werk nun wieder mehr Aufmerksamkeit.
Online seit gestern, 17.51 Uhr
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Das ehemalige Eisenhüttenwerk in der Heft in Hüttenberg wurde von Günther Domenig in den 90er Jahren mit einem Zubau für die Landesausstellung „Grubenhunt und Ofensau“ erweitert. Alle Nachnutzungskonzepte scheiterten jedoch. Nach Jahren des Verfalls rückt die Heft nun wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.

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Das Industriedenkmal und der Zubau verschmelzen im Domenig-Enwurf zur Einheit

„Missing link“ im Werk Domenigs wird besuchbar
„In den letzten Jahren ist es stillgeworden in der Heft und 2022 ist – mit der Würdigung von Günther Domenig – der Anlass, auch diesen ‚missing link‘ im Schaffen Domenigs wieder begeh- und besuchbar zu machen“, so Igor Pucker, der Leiter der Kulturabteilung des Landes. „Es ist wie ein Raumschiff – diese Verbindung von Industriedenkmal mit dem Eingriff von Günther Domenig – dort verdichtet sich etwas, wo ein Standort zum besonderen architektonischen Standpunkt eines Architekten, eines Künstlers, geworden ist. Das ist in jeder Phase, in jedem Raum, in jedem Bereich des Gebäudes zu spüren.“

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Der Zubau von Domenig von der Straße aus betrachtet

Überwucherungen der Natur als Zeit-Schichten erhalten
Seit vielen Jahren hat kein Mensch mehr das Industriedenkmal in der Heft betreten. Die Natur hat sich zumindest teilweise zurückgeholt, was Günther Domenig in den 90er Jahren zur Landesausstellung „Grubenhunt und Ofensau“ entworfen und auch umgesetzt hat. Mit „Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden“ soll die Heft nun aber wieder für Besucher zugänglich werden.

Valerie Messini, Architektin und Heft-Kuratorin, sagte: „Die Landesimmobiliengesellschaft hat irrsinnig tolle Arbeit geleistet, um die Heft wieder herzurichten, damit sie wirklich auch sicher begehbar ist. Trotzdem haben wir aber einige der Überwucherungen durch die Natur übrig gelassen, weil wir diese Atmosphäre, die dadurch entstanden ist, ja sehr besonders fanden. Wichtig war mir auch, dass die Heft selbst Ausstellungsobjekt bleibt, das heißt ich wollte auf keinen Fall eine völlig zu-geräumte Ausstellung.“

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Momentan versucht ein Reinigungsstrupp den gröbsten Spuren der Zeit Herr zu werden. Gar nicht so einfach, angesichts dieser Dimensionen.

Was heute wie ein verlassenes Raumschiff wirkt, ist eines der Hauptwerke des Architekten in Kärnten. Mit seinem Zubau wollte Domenig den Bergwerksstollen sichtbar zu machen – war bei der Umsetzung aber auf heftigen Widerstand gestoßen. Vor allem die Gemeinde Hüttenberg konnte sich mit dem Entwurf Domenigs nicht anfreunden, favorisierte ein anderes Projekt.

„Posthume Versöhnung Hüttenberg-Domenig“
Und auch die Abgeschiedenheit der Heft ließ letztendlich alle Versuche einer Nachnutzung scheitern. Bis jetzt: „Die Region Mitte hat ein paar spannende Konzepte für die Heft und die Gemeinde Hüttenberg wirkt jetzt wirklich komplett mit. Ist kooperativ, hilft uns, unterstützt uns, und irgendwie sehe ich das auch als posthume Versöhnung Hüttenbergs mit Günther Domenigs, aber eingebettet in die gesamte Museumswelt in Hüttenberg“, so Pucker.

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Gelungene Symbiose verschiedenster architektonischer Schichten

Hüttenberger Bürgermeister: Weitere Projekte angedacht
Der Hüttenberger Bürgermeister Hubert Ofner (FPÖ) bestätigt, dass weitere Projekte in Form von Ausstellungen und Events in der Heft angedacht sind. „Aus diesem Grund haben wir auch bereits bei der Neukonzeptionierung der Hüttenberger Museen in den vergangenen drei Jahren, das Eisenwerk thematisch mitbearbeitet, unabhängig der eigentumsrechtlichen Situation, betreffend das Land Kärnten“.
Zudem sei er, Ofner, „überzeugt, dass die Bespielung in diesem Jahr ein Auftakt für weitere Aktivitäten sein und im konstruktiven Zusammenwirken aller Beteiligten die Heft wieder stärker ins Bewusstsein rücken kann“.


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Fotograf Gerhard Maurer fotografiert für eine neue Domenig-Publikation, die Essays zum Buch kommen von Autorin Anna Baar. Es soll zeitgleich zur Ausstellungseröffnung erscheinen.

Mit dem neuen Anlauf werden 100.000 Euro in die besucheradäquate Aufbereitung investiert. In der Heft werden im Zuge des Projektes Künstler und Universitäten arbeiten. Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm mit Führungen und Workshops.

Umfassende Würdigung an vier Domenig-Orten
Der Kärntner Architekt wird zum zehnten Todestag umfassend gewürdigt: Von Juni bis Oktober finden an vier Orten Ausstellungs- und Forschungsprojekte statt. Insgesamt sind in diesem Domenig-Jahr weit über 140 Veranstaltungen geplant. Eröffnet wird „Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden“ am 10. Juni im Steinhaus am Ossiachersee, einen Tag später dann auch in der Heft, parallel zum Museum Moderner Kunst, dem Stadttheater und dem Architekturhaus Kärnten. Insgesamt sollen etwa 900.000 Euro in das gesamte Domenig-Gedenkjahr fließen – mehr dazu in Gedenkjahr: Hommage an Günther Domenig (kaernten.ORF.at; 9.5.22).
19.05.2022, red, kaernten.orf.at
Für Domenigs Heft endet Dornröschenschlaf
 
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