Ehemalige "Berndorfer Fleischwerke A.G."

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Harald 41

Nicht mehr aktiv
#1
Fuhr im Herbst durch Berndorf, da sprang mir linker Hand ein Wasserturm ins Auge.
Als ich vor dem Gelände Stand, blieb zeitgleich eine Dame mit zwei Hunden hinter mir stehen, die auf dem Areal ihre Hunde Laufen lies.
Sie erklärte mir das es hier eine Wurstfabrik gab, heute ist aber alles geschliffen.
Im Netz fand ich schöne Bilder der Fabrik, stand 2005 noch ewig schade.

http://www.baeuml.com/images/industrieruinen/imagepages/image31.htm

LG Harry
 

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Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#2
Wenn du aus dem Link das Hallo; entfernst, dann funktioniert er auch. :D

Müsste jetzt funktionieren,
lg
josef
 
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#3
Wurstfabrik

Dabei handelt es sich um die Fleisch, und konservenfabrik Zimmermann . Wurde in den späteren Jahren um 1970 als Lager der Semperit verwendet. War sehr oft da, meinVater war dort Vorarbeiter. War damals sehr lustig als Schulkind mit grossen lkw Reifen herumzurollen.....es wurden alle Geschosse als Lager verwendet, waren glaub ich 3 stockwerke. An der Bahnlinie richtung Pottenstein gab, gibt es auch noch 2 Luftschutzanlagen, eine bei der ehemaligen Einfahrt ins Gelände bei der Vierhauserstrasse, und eine beim Bahnwärter Häuschen richtung Pottenstein.
Mfg mike
 
#5
Zimmermann - Berndorfer Konservenfabrik

Gefunden auf
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=aeb24ff1-8486-42ca-aa86-3ee0e14bbcae


Während des 1. Weltkriegs erbaute Arthur Krupp (Gründer der Berndorfer Metallwerke) ein mehrstöckiges Lagerhaus, das die Unmengen von Nahrungsmitteln faßte, um die Ernährung für die Arbeiterschaft und ihre Angehörigen einigermaßen sicher zu stellen. An das Lagerhaus wurden ein Schlachthaus, eine Wurstfabrik mit Kühlanlagen und eine Eisfabrik als Nebenbetriebe angeschlossen. Als die Berndorfer Metallwerke Im Jahre 1926 infolge der niedrigen Weltmarktpreise in finanzielle Bedrängnis gerieten und weil der Lagerhausbetrieb nicht sehr rentabel war, stieß die Fabriksleitung das Gebäude ab.
Berndorfer Fleischwerke A.G.

Der fachkundige, erfahrene Franz Zimmermann und dessen Onkel kauften es und errichteten die „Zimmermann – Berndorfer Fleischwerke Aktiengesellschaft“. Durch die hervorragende Qualität ihrer Waren konnten sie bald nicht nur den Inlandmarkt erobern, sondern auch einen schwunghaften Außenhandel betreiben. Den Export in zahlreiche europäische und überseeische Länder übernahmen Spediteure aus Wien. Ein eigener Gleisanschluss an die Süd-Westbahn, eine eigene Abfertigung für Post- und Bahnsendungen und die Verzollung im eigenen Betrieb ermöglichten eine schnelle Auslieferung aller Güter. Neben Schinken und Selchwaren (Prager- und Westfäler-Schinken), Dauerwurstsorten und verschiedenen Hausmannswürsten errang sich vor allem die Ungarische Salami einen besonderen Ruf. Durch seine Qualitätswaren entwickelte sich der Betrieb zum größten und modernsten Fleischwarenbetrieb des Großdeutschen Reiches. Während des 2. Weltkrieges wurde die Fabrik teilweise auf Heeresverpflegung umgestellt und Konserven aller Art für die Truppen, die U-Boot- und Flugzeugbesatzungen und die Zivilbevölkerung hergestellt. Die Belegschaft, die vor 1938 rund 500 Betriebsangehörige zählte, stieg damals auf 1.200. Verarbeitet wurden im Monat 1.000 Rinder, 2.000 Schweine, 600 Kälber, 2.000 Hühner, außerdem vier bis sechs Waggons Schweinefleisch für Salami aus Ungarn und Jugoslawien.


Durch das Hochwasser am 4. Juli 1944 erlitten die Zimmermann-Fleischwerke einen ungeheuren Schaden. Innerhalb von zehn Minuten standen die Kellerräume, Dosenlager, Kühlräume unter Wasser. Sogar die Laderampe wurde überschwemmt. In wochenlanger Arbeit wurden die entstandenen Schäden behoben. Bevor die russischen Truppen im Jahre 1945 Berndorf erreichten, transportierte deutsches Militär einen Teil des Lagers ab. Zurückgebliebene Zivilisten schleppten Konserven heim, um für die kommenden Notzeiten vorzusorgen. Als die Sowjettruppen in die Stadt eindrangen, besetzten sie die Fabrik, nutzten das reich gefüllte Lager und legten zunächst den Betrieb still. Ab 1946 wurden die Fleischwerke mit 106 Arbeitern und 5 Angestellten als USIA-Betrieb weitergeführt. Es wurden Konserven und Wurst für die Rote Armee hergestellt. Noch 1946 stieg der Beschäftigtenstand auf 300, sank aber 1947 auf 50 ab. 1948 wurde der Betrieb endgültig stillgelegt. Ein einst gut florierendes Unternehmen schloß die Tore. Weiterverwendet wurde das ehemalige Lagerhaus. Es diente nun den Semperit-Werken.1990 verkaufte Zimmermann das Areal an die AG für Bauausführung (1992 in STUAG Immobilien G. m. b. H. umgewandelt). Ein Teil der Anlage wurde geschleift. Der Wasserturm, der unter Denkmalschutz steht, blieb erhalten.

Bild ebenfalls auf obigem Link
 

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Harald 41

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#6
Hallo Mike:

Die Fabrik war ja riesig für damalige Zeiten, auch die Mengen die hier verarbeitet wurden waren enorm.

Schade das dieser Betrieb so zu Grunde ging.
Noch einmal :danke für deine Nachforschungen.

LG Harry
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
Ehem. Fleischwerke

Fand unter meinen Dias auch ein Bild aus ca. 1980 -> "Blick von der B18 auf Berndorf"! Hauptaugenmerk richtete ich damals auf die Kuppel der Stadtpfarrkirche. Am rechten Bildrand entdeckte ich einige Objekte der Fleischwerke. Leider keine Gesamtansicht...
 

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Andreas

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#10
Anbei ein paar aktuelle Ansichten.
Ich fand nur einen verschütteten LSDG Eingang beim verlassenen Haus,
zwischen Hochstraße und Bahnlinie. Allerdings ist jetzt alles im Blätterwerk schlecht ausmachbar.

Nach den Zaunresten und Einmannbunker, war die Nahrungsmittelfabrik wohl gut bewacht.

Kann mir jemand die Position der anderen Eingänge mitteilen:hilfe2:
 

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Andreas

Well-Known Member
#11
Einen versperrten Stollen habe ich am Rande des Steinbruchs Ingenieur -Eugen-Essenther-Straße gefunden. Glaubt Ihr das dieser für Luftschutzzwecke diente?

Kennt Ihr noch interessantes in und um Berndorf?:hilfe2:
 

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Harald 41

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#13
Hallo Andreas;
:danke für die Bilder, sind vermutlich die welche hier im Beitrag #7 angedeutet wurden.

LG Harry
 

mipro

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#16
Die ehemals versperrten Luftschutzanlagen neben der Bahn/gegenüber der Fabrik, sind jetzt alle mit Beton aufgefüllt und kaum mehr zu finden. Wollte heute mal wieder hinsehen... man erkennt nur noch Mauerreste und aus dem Spalt darunter sieht man Gewebesäcke in welche Beton gespritzt wurde. Das Umfeld wurde noch mit Erde aufgefüllt und ist schon verwachsen.

In der Objekteliste der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) waren die unter „ÖBB Stollen“ eingetragen
 
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leguan78

Well-Known Member
#18
Fuhr im Herbst durch Berndorf, da sprang mir linker Hand ein Wasserturm ins Auge.
Als ich vor dem Gelände Stand, blieb zeitgleich eine Dame mit zwei Hunden hinter mir stehen, die auf dem Areal ihre Hunde Laufen lies.
Sie erklärte mir das es hier eine Wurstfabrik gab, heute ist aber alles geschliffen.
Im Netz fand ich schöne Bilder der Fabrik, stand 2005 noch ewig schade.

http://www.baeuml.com/images/industrieruinen/imagepages/image31.htm

LG Harry
10 Jahre später... verschandelt und zugemüllt :-(
Fotos sind vom August 2021.
 

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