Ehemalige "Hütte Linz" und "Eisenwerke Oberdonau", spätere VÖEST und heutige voestalpine

#41
:
Luftangriff Linz:
Besten Dank, hervorragendes Foto! Im Anhang der Versuch einer Auswertung.
Quelle für die beigelegten Luftaufnahmen und zum Text: http://www.461st.org/Missions/Missions.htm
Gruß - Flakuntergruppe
Hallo, hier ein weiteres Detail zum Luftangriff am 20.1.1945 aus dem Jahrbuch der Stadt Linz 1982:

6.2. Fliegerangriff, 20. Jänner 1945
Eine weitere Detonation ereignete sich am 20. Jänner 1945, bei der Polizeibeamte, Kapuziner
und Druckereiangestellte nur knapp einer Katastrophe entkamen. In unmittelbarer Nähe des
Grufteinganges, wo sich der Luftschutzkeller der Beklei dungs pol izei und der Kapuziner befand,
schlug eine Bombe ein, die sich tief in das Erdreich bohrte, doch „gottlob" ein „Blindgänger"
war und nicht zur Explosion kam.*42
Erst als man den Luftschutzkeller verließ, erkannte man die große Gefahr, der man entronnen
war. Insp. Dubak leitete sofort die Entschärfung der Bombe ein, die aber erst tags darauf vorge-
nommen werden konnte. Obwohl der nächste Tag ein Sonntag war, mußte die Kirche wegen der
Bombenexplosionsgefahr geschlossen bleiben. Ein Arbeitslrupp aus dem KZ Gusen/Oberdonau
bemühte sich an diesem Sonntag, die Bombe auszugraben und die Sprengladung zu entfernen.
Dabei zeigte sich, daß der Sprengkörper überhaupt fehlte. Das Geschoß wurde deshalb nicht
mehr weiter ausgegraben, sondern mit Erdmaterial verschüttet.m Es befindet sich heute noch
unter dem Zufahrtsweg zur Fidel is-Druckerei und zum Weinkeller.
Im Zuge der Luftschutzbauten mußten 1939 wegen der schweren LKW-Transporte auch die
Franziskussäule und einstige Totenleuchte, die seit 1761 gleichzeitig als „kaiserlicher Grund-
markstein" diente, gestürzt werden. Jahrelang lagen die Trümmer dieser von der Herrschaft
Steyregg im Jahre 1760 den Kapuzinern geschenkten Totenieuchte auf einem vor dem Luft-
schutzstollen angesammelten Schutthaufen. Der Granitabschluß dieser Säule mit einem Kreuz
aus Schmiedeeisen wurde bei diesem Bombenabwurf durch den „Blindgänger" gänzlich zer-
trümmert. Im Jahre 1952 ließ P. Augustin die Franziskussäule renovieren und auf der Wiese
zwischen der einstigen Kapuzinerschule und der Antoniussliege aufstellen, wo sie heute noch
besichtigt werden kann.
1 Vgl. LPfChr. Tomus II (1945) 330f.
2 Vgl. LChr. Tomus II (1945)331. An diesem Tag griffen die amerikanischen Bomber Ziele in Linz, Salz-
burg und Regensburg an. Weitere Bombennuge richteten sich gegen die Brennerhahn. Die foMgc^t/icn
Angriffe hatten einen starken Rückstau von Zügen /.ur lölgc, w^ sich besonders an det Siidlroiii hc
merkbar machte. (Vgl. Schramm, Kriegstagebuch, Bd. IV — Frankfurt 1961, Lagebericht vom
21. Jänner 1945.)
J Vgl. LChr. Tomus II (1945) 331.


Gruß aus Leonding, koka
 
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gollhamj

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#42
Flak Gaumberg

Von @Otto bekam ich ein weiteres Lubi vom Angriff am 25.02.1945 auf die Bahnanlagen von Linz.

3. Bei genauerer Betrachtung bzw. Vergrößerung des Fotos kann man oberhalb der Westbahn 2 Flak-Stellungen erkennen. Da ich die Örtlichkeiten nicht so genau kenne, vermute ich, dass es sich dabei um die Batterien „Gaumberg“ (=> roter Querstrich im Kreis) und „Froschberg“ (gelber Querstrich im Kreis) der „Flakuntergruppe West“ handelt.

Hallo,

danke für den tollen Bericht.
Kann jemand sagen was die erkannbare Struktur in der Nähe der Fölakbatterie darstellt? Habe diese Rot markiert.

mfG
 

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Flakuntergruppe

† (22. November 2021)
#43
Foto Luftangriff auf die RHG - Linz

Servus Gollhamj.
Es handelt sich um den ehemaligen Turm Nr. 7 des Maximilianeischen Linzer Turmringes.
Gruß Flakuntergruppe

Von @Otto bekam ich ein weiteres Lubi vom Angriff am 25.02.1945 auf die Bahnanlagen von Linz.

3. Bei genauerer Betrachtung bzw. Vergrößerung des Fotos kann man oberhalb der Westbahn 2 Flak-Stellungen erkennen. Da ich die Örtlichkeiten nicht so genau kenne, vermute ich, dass es sich dabei um die Batterien „Gaumberg“ (=> roter Querstrich im Kreis) und „Froschberg“ (gelber Querstrich im Kreis) der „Flakuntergruppe West“ handelt.

Hallo,

danke für den tollen Bericht.
Kann jemand sagen was die erkannbare Struktur in der Nähe der Fölakbatterie darstellt? Habe diese Rot markiert.

mfG
 

josef

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#44
Im "Technischen Museum Wien" fand ich einen Farbdruck des "Grobblech-Quarto-Walzgerüstes" der Eisenwerke Oberdonau (ex Reichswerke Hermann Göring, heute voestalpine Stahl GmbH) für die damalige Panzerblechfertigung:

1643376156094.jpeg
Bildquelle: Bereich Schwerindustrie/Hüttenwesen Techn.Museum Wien
 

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Floh91279

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#45
Im "Technischen Museum Wien" fand ich einen Farbdruck des "Grobblech-Quarto-Walzgerüstes" der Eisenwerke Oberdonau (ex Reichswerke Hermann Göring, heute voestalpine Stahl GmbH) für die damalige Panzerblechfertigung:

http://www.geheimprojekte.at/t_linz2.html

Bildquelle: Bereich Schwerindustrie/Hüttenwesen Techn.Museum Wien
Ich arbeite in der voest-alpine und das Grobblechwalzgerüst ist nach einigen Modifikationen auch heute noch in betrieb.

Ich werke in der Kokerei und auch da sind noch faszinierende Reliquien aus der Zeit WK-2.

Kann leider bzw. darf leider nichts von meinem Betrieb veröffentlichen.

Aber wer auf Stahlproduktion interesse zeigt dan folgt einfach dem Link:

http://www.voestalpine-stahlwelt.at/Erlebnis-Stahlwelt

Gruß Floh
 

josef

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#46
Florian :danke für die Info und den "Stahlwelt" - Link...
Ich arbeite in der voest-alpine und das Grobblechwalzgerüst ist nach einigen Modifikationen auch heute noch in betrieb.
Kenne mich zufällig :) im va-Konzern auch ein wenig aus: Das alte "Grobblech-Quarto" (Fa. DEMAG) wurde Anfang der 50iger Jahre als Vorwalzgerüst in die damals neuerrichtete "Breitbandstraße" integriert. So wurde dann für einige Jahre für eine Schicht nur Grobblech gewalzt (unter Ausklammerung der nachgereihten Fertigungsgerüste der "MESTA-Breitbandstraße") und für 2 Schichten diente das Quatro als Vorgerüst für die Warmbandwalzung... Mitte der 1950iger Jahre wurde dann parallel zur Breitbandlinie ein neues 4,2 m Grobblech-Walzugerüst errichtet (Fa. Krupp) und das alte "DEMAG-Quarto" war nur mehr Vorgerüst zur Breitbandstraße. Durch die ständigen Umbauten, Erweiterungen, Modernisierungen usw. kann ich mir nicht gut vorstellen, dass nach fast 70 Jahren vom "Ursprungs-Grobblechgerüst" mit Inbetriebnahme 1943 noch viel erhalten ist...

lg
josef
 
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josef

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#47
Standortwahl und Erzanlieferung

Nachstehend einige interessante Ausführungen und Infos von @Pegnitzer zur Standortentscheidung und Erzlieferungen betreffend „Hütte Linz der RHG AG“ im „Newbie-Forum“: http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?p=65126#post65126

@Josef schrieb:
Aus "österreichischer Sicht" für mich historisch interessant, dass der 1. Erzzug zu der damals neuerrichteten "Hütte Linz der Reichswerke H. Göring A.G." am 01.07.1940 aus Pegnitz kam! Die für den Standort Linz vorgesehene Erzbasis "Erzberg" in Eisenerz/Steiermark dürfte für die geforderten Liefermengen zum genannten Zeitpunkt noch nicht bereit gewesen sein...?
Antwort von @Pegnitzer:
Pegnitz lieferte ab 1940 teilweise, ab 1948 alles Erz an die VOEST in Linz.
Hintergrund war nicht der Abbau am Erzberg, sondern der Phosphatgehalt des Erzes. Das Pegnitzer Erz war sehr sauer im Gegensatz zu dem des Erzberges. Eine Mischung der beider Erze ergab somit den "idealen" Möller für den Hochofen.
Der letzte 10-Jahres-Vertrag wäre bis 1970 gelaufen, er wurde aber aus Kostengründen im März 1967 vorzeitig (mit Abfindung) zum 31.12.1967 aufgelöst.

Bei der VOEST gibt es einen Geschichtsverein, ich hatte bereits Kontakt, die Leute haben mir Bilder der ersten Erzzüge aus Pegnitz gesendet. Damals wurden die Wagons noch mit der Hand (Schaufel) abgeladen
.
Aus einer Publikation des „Geschichtsvereins Stahl“

Geschichte der VOEST, Band 1
Herausgeber u. Verleger: „Geschichte-Club VOEST“
Linz 1995


stammt auch meine Info betreffend 1. Erzzug! Ist im Kapitel „Verkehrsbetriebe“ angeführt. Im Kapitel „Hochöfen u. Sinteranlage“ ist auch die genauere Erklärung (wie von @Pegnitzer dargestellt) zu finden:
Die Grundlage für die Erzversorgung der Hütte Linz war das Erz vom Steirische Erzberg. Das Erz kommt auf dem Bahnweg durch das Ennstal nach Linz. Die täglich verkehrenden Erzzüge, bestehend aus je 18-20 Selbstentladewaggons, können Tagesmengen von vis zu 8.000 t anliefern.
Zum basischen Erz vom Erzberg wurde saures Erz aus Pegnitz (Mitteldeutschland) eingesetzt.
Soweit im vorgenannten Buch Seite 24, Unterkapitel „Hochöfen 1 – 6“.

@Pegnitzer schrieb weiters:
Übrigens auch ganz interessant, das Hüttenwerk in Linz war vor den Krieg in Pegnitz geplant. Es sollten dort die Erze aus Pegnitz, Vorra-Hohenstadt und Vierzehnheiligen / Staffelstein verhüttet werden. Es sollte den schönen Namen "Hüttenwerk Franken" bekommen.
Da Pegnitz (vermutlich wegen dem in der Nähe liegenden, damals deutschen Truppenübungsplatz Grafenwöhr) nicht als Wehrgesicherter Raum galt, wurde der Plan verworfen und es entstanden die Hüttenwerke der VOEST und der Salzgitter AG in Salzgitter
.
Ich glaube nicht, dass der Tüpl Grafenwöhr der Grund für die Standortverlegung von Franken nach Oberösterreich (Linz) war. Vielmehr dürften die Verkehrsanbindungen mit der Möglichkeit der Nutzung des Wasserweges der Donau, ausschlaggebend gewesen sein. Z.B. für die Anlieferung der Kokskohle aus dem Ruhrgebiet über den damals schon projektierten Rhein-Main-Donaukanal. Die relative Nähe zum vorgesehenen Hauptlieferanten des Erzes, des Erzberges in der Steiermark, könnte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Aber auch die Lage der geplanten Abnehmer der Fertigprodukte nach Endausbau des Stahlkombinates in Mittel- sowie Südosteuropa. Nicht zu vergessen auch die politischen Einflüsse durch das persönliche „Verhältnis“ des damaligen Diktators zur Stadt Linz…

lg
josef
 
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Pegnitzer

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#48
Hallo,

aus den alten Unterlagen (Betriebsakten des Bergwerkes) geht eindeutig hervor, dass der Grund warum das Hüttenwerk Franken nicht in Pegnitz gebaut wurde, weil Pegnitz nicht als "Wehrgesicherter Raum" (wörtlich in den Bericht) galt.
Was wäre sonnst in Pegnitz ein Grund ausser Grafenwöhr gewesen?
 

josef

Administrator
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#49
Hallo,
aus den alten Unterlagen (Betriebsakten des Bergwerkes) geht eindeutig hervor, dass der Grund warum das Hüttenwerk Franken nicht in Pegnitz gebaut wurde, weil Pegnitz nicht als "Wehrgesicherter Raum" (wörtlich in den Bericht) galt.
Was wäre sonnst in Pegnitz ein Grund ausser Grafenwöhr gewesen?
Hallo Jörg,
betreffend der Standortverlagerung des Hüttenwerkes von Franken nach Linz wegen „nicht wehrgesicherten Raumes“ in Pegnitz ist in den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen (Literatur) nichts zu finden. Kann durchaus sein, dass die angesprochenen Betriebsakten des Bergwerkes den österreichischen Autoren nicht bekannt waren bzw. gar nicht in diese Richtung (Standort Franken) tiefer recherchiert wurde…

Habe nachstehende Titel zum Thema „Standortfindung“ kurz durchsucht
Rudolf Abel; VÖEST – Menschen und ihr Werk; Linz 1995
„Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 1; Linz 1995
„Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 2; Linz 1995
Otto Lackinger; Die Linzer Industrie im 20. Jahrhundert; Linz 2007
Fritz Mayrhofer – Walter Schuster; Nationalsozialismus in Linz, Band 1; Linz 2001
Norbert Schausberger; Rüstung in Österreich 1938 – 1945; Wien 1970
Harry Slapnicka; Oberösterreich als es Oberdonau hieß; Linz 1978


und fasse die daraus gewonnenen Erkenntnisse kurz zusammen:

Schon Ende der 1920iger Jahre gab es Projekte der „Österreichischen Alpine Montan A.G.“ zur Errichtung eines neuen Hüttenwerkes an bzw. in der Nähe der Donau. Grund dafür war der begrenzte Raum für großzügige Erweiterungsmöglichkeiten der Alpine-Werke in den engen steirischen Gebirgstälern! Für den wichtigsten Hüttenstandort, Leoben-Donawitz, gab es z.B. keine Möglichkeit mehr, in die Breite zu expandieren, sondern nur in der relativ schmalen Längsachse des Talbodens: Hüttenwerk Donawitz Als möglicher Standort für dieses neue Werk war Schwechat im Gespräch, wo die Vorgängergesellschaft „Innerberger Hauptgewerkschaft“ damals schon Hochöfen betrieb. Die einsetzende Weltwirtschaftskrise verhinderte jedoch alle diese Pläne…
Mitte der 1930iger Jahre informierte sich Göring schon intensiv über die hauptsächlich in der Steiermark angesiedelte österreichische Eisen- und Stahlindustrie bzw. die Ressourcen des Bergbaues in der Alpenrepublik. Da schon damals die Werke der Alpine-Montangesellschaft inklusive den Erzbergbauen am Erzberg (Stmk.) und in Hüttenberg (Kärnten) im Eigentum der deutschen Großindustrie (Vereinigte Stahlwerke) standen, waren diese Informationen sehr genau und umfangreich. Im geheimen planten die Fachleute aus dem Stab Görings, der für die „Vierjahrespläne der Wirtschaft“ verantwortlich zeichnete, die Eingliederung der österreichischen Industrie und des Bergbaues in das „Reichsdeutsche Wirtschaftssystem“.
Dies erklärt die Tatsache, dass Göring schon wenige Tage nach dem „Anschluss Österreichs“ am 12.03.38, bei einer Schifffahrt auf der Donau von Linz nach Wien (am 25.03.38) mit geladenen deutschen und österr. Wirtschaftsbossen, diesen die erforderlichen Durchführungen und Ziele der „Österreich-Eingliederung in den Vierjahresplan“ kundtat. Am Folgetag, den 26.03.38, veröffentlichte er in Wien ein „Aufbauprogramm“ für Österreich, in dem erstmals auch einige Großprojekte für Oberösterreich genannt wurden:
Bau eines Hüttenwerkes im Großraum Linz, im Anschluss an dieses Hüttenwerk ein Chemiewerk (Stickstoffwerke) IG Farben - Stickstoffwerke Ostmark - Linz
Zellstoffwerk in Lenzing Lenzinger Zellwolle AG - Lenzing und
Aluminiumwerk in Ranshofen Vereinigte Aluminiumwerke AG - "Mattigwerk" - Ranshofen
Beim größten dieser Vorhaben, der Hütte Linz, wird in der einschlägigen Literatur, wie schon in einem Vorbeitrag erwähnt, kurz darauf hingewiesen, dass dieses Werk ursprünglich in Franken geplant war.
Als Standorte für das Hüttenwerk im Großraum Linz wurden genannt:
Die Bereiche östlich von Linz um die Enns-Mündung in die Donau bei Enns – St.Valentin und die zwischen Asten und Enns. Gegen diese von den Technikern bevorzugten Standorte traten die Vertreter der Landwirtschaft auf, da es hochwertiges Ackerland betraf. Ein weiterer Standort in der „Welser Heide“, südwestlich von Linz, schied wegen des direkten Anschlusses (Hafen) an die Donau aus.
Schließlich setzte der damalige Gauleiter Eigruber seinen Vorschlag der stadtnahen Variante im Gebiet von St.Peter – Zizlau, durch. Der enorme Flächenbedarf durch die parallele Errichtung der „Eisenwerke Oberdonau“ als Weiterverarbeitungsbetrieb für das Roheisen der „Hütte Linz“ zeigt schon die in die ersten Projektphasen eingeflossenen Überlegungen in Richtung Rüstungswerk! Die „Eisenwerke Oberdonau“ waren ja als Komponentenfertiger (Panzerwannen, Pz-Türme, Pz-Ketten usw.) für die
„Nibelungenwerke“ in St.Valentin (Baubeginn 09.39) konzipiert! Nach der endgültigen Lösung der Standortfrage erfolgte am 04.05.1938 die Gründung der „Reichswerke Aktiengesellschaft für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring Linz“ als Tochtergesellschaft der seit 1937 bestehenden gleichnamigen Reichswerke in Berlin und bereits am 13.05.1938 erfolgte der Spatenstich! 4.500 Bewohner der Orte St.Peter und Zizlau wurden ausgesiedelt, mehr als 1.000 Grundstücke wechselten den Besitzer, eine Spinnerei und eine Seifenfabrik mussten ebenfalls verlegt werden…
Soweit eine geraffte Darstellung aus der mir zur Verfügung stehenden Literatur zum Thema Standortfindung der Hütte Linz. Verkehrsstrategische, logistische Hintergründe (Wasserstraße Donau, Nähe Erzberg usw.), die ebenfalls in den Büchern angeführt sind, habe ich in einem Vorbericht schon ausgeführt.
lg
josef
 
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Pegnitzer

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#50
Hallo Josef,

ist ja sehr interessant! Hast Du genauere Info´s was die Standortsuche in Franken betrifft oder kannst Du mir die genaue Quelle nennen?

GLÜCKAUF!

Jörg
 
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Pegnitzer

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#51
Hallo Josef,

ich bräuchte noch eine Info von Dir.
Du hast geschrieben:
"Der 1. Erzzug zu der damals neu errichteten "Hütte Linz der Reichswerke H. Göring A.G." kam am 01.07.1940 aus Pegnitz."

Kannst Du mir die Quelle dazu nennen?

Danke,

Jörg
 

josef

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#52
Jörg schrieb:
Hast Du genauere Info´s was die Standortsuche in Franken betrifft
Leider nein, wie ich schon anmerkte, gibt es in der mir zur Verfügung stehenden Literatur nur die Hinweise, dass die Hütte ursprünglich in Franken geplant war, keine Anmerkungen zu einem Standort bzw. der Standortsuche dort... "
Der 1. Erzzug zu der damals neu errichteten "Hütte Linz der Reichswerke H. Göring A.G." kam am 01.07.1940 aus Pegnitz."
Kannst Du mir die Quelle dazu nennen?
Stammt aus

„Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 1; Linz 1995

Seite 86, Kapitel "Vewrkehrsbetriebe"


Anmerkung: Der "Mühlbachbahnhof" ist der Werksbahnhof der Hütte Linz - Übergang von/zur damaligen Reichsbahn bzw. heutigen ÖBB
 

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Pegnitzer

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#53
Das ist doch schon mal was! Vielen Dank einstweilen!
Ich werde in den nächsten Tagen mal Bilder vom ersten Zuf in Linz scannen, dieser wurde noch per Hand entladen weil die Entladungsanlage noch nicht fertig war.

Gruß,

Jörg
 
4

4030Linz

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#54
Flakstellung bei Leonding

Liebe Formusteilnehmer

Vielen Dank für die vielen ausführlichen Schilderungen zu den Flakstellungen nahe Froschberg/Gaumberg, die ich aufmerksam verfolgte. Es gibt jedoch noch eine Flakstellung die bis jetzt nicht thematisiert wurde. Sie liegt zwischen dem als Museum genutzten Maximilianischen Turm in Leonding und den MG-Stellungen hinter dem Turm beim Mostbauer nach Hartheim. Kennt diese jemand oder ist meine Ortsangabe zu vage?
LG

PS: wer weiß mehr über die Flakstellungen in Ebelsberg nahe der Kaserne?
 
#55
Liebe Formusteilnehmer

Vielen Dank für die vielen ausführlichen Schilderungen zu den Flakstellungen nahe Froschberg/Gaumberg, die ich aufmerksam verfolgte. Es gibt jedoch noch eine Flakstellung die bis jetzt nicht thematisiert wurde. Sie liegt zwischen dem als Museum genutzten Maximilianischen Turm in Leonding und den MG-Stellungen hinter dem Turm beim Mostbauer nach Hartheim. Kennt diese jemand oder ist meine Ortsangabe zu vage?
LG

PS: wer weiß mehr über die Flakstellungen in Ebelsberg nahe der Kaserne?
Hallo Markus,
meinst Du nun Hartheim oder Holzheim?
koka
 
#56
Voest-Alpine

Hallo,

Interessiere mich für Hochofenverkehr, insbesondere für Torpedopfannenwagen.
Zwar habe ich im Internet von der Ruhr (TKS Duisburg) und der Saar (Dillinger Hütte) interessante TPW-Informationen gefunden, von der Voest-Alpine ist mir aber kaum etwas bekannt.
Hat jemand Informationen bezüglich in Linz oder Donawitz eingesetzter oder früher verwendeter TPW um mein Wissen zu ergänzen, wie Fotos, Skizzen, Wagennummern, Achsfolgen, Wagen-Hersteller usw.?
Von der Dillinger Hütte z.B. existiert im Internet eine Liste der vorhandenen und der früher eingesetzten Torpedopfannenwagen.

Gruß, Torpedopfanne
 

josef

Administrator
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#57
Hat jemand Informationen bezüglich in Linz oder Donawitz eingesetzter oder früher verwendeter TPW um mein Wissen zu ergänzen, wie Fotos, Skizzen, Wagennummern, Achsfolgen, Wagen-Hersteller usw.?
Hallo Udo,
neben den üblichen internen Roheisentransporten zwischen den Hochofenbetrieben und Stahlwerken gab es vor einigen Jahren auch Transporte mittels Torpedopfannenwagen von Donawitz nach Linz. Grund war der Umbau des Großhochofens A bzw. div. Neuzustellungen der (restlichen) alten Hochöfen in Linz. Ob auch in der Gegenrichtung, von Linz nach Donawitz, irgendwann solche Roheisenlieferungen in Flüssigform stattfanden, kann ich momentan nicht sagen.

Werde nachsehen, ob ich entsprechende Unterlagen finde, kann aber etwas dauern...

lg
josef
 
#59
Hallo Josef,

ja, von Linz nach Donawitz, das wäre was. Heute als Rentner würde ich mir das nicht mehr "durch die Lappen" gehen lassen müssen. Aber die Möglichkeiten, Suppenwagen vor die Linse zu bekommen, sind knapp geworden seit der Hochofen bei Lüttich stillgelegt wurde.
Vielen Dank für das Foto. Wann der VÖEST-TPW wohl Dienst tat? Dürfte einige Zeit her sein.

Gruß, Udo
 
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