Ehemalige "Hütte Linz" und "Eisenwerke Oberdonau", spätere VÖEST und heutige voestalpine

josef

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#81
Nachfolgend eine kurze chronologische Fotostrecke der Linzer Hochofenanlagen:
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Baustelle der Hochofengruppe Anfang 1940: Die Durchnummerierung der Hochöfen 1 - 6 erfolgte von rechts nach links, beginnend mit der Nr. 1. im Bereich der Sinteranlage (2 Schlote).
Der Baufortschritt der Öfen 1 - 4 war damals weiter gediehen als jener der Öfen 5 - 6.
Das gleiche Foto ist bereits unter Beitrag # 23 in der Bildserie über den Baufortschritt der Linzer RHG-Werke eingestellt und hat folgenden erklärenden Bildtext:
Ca. Anfang 1940, die schon weiter fortgeschrittene Hochofengruppe. Im Vordergrund die Hochbahn zur Beschickung der Erzbunker. Rechts davon war ursprünglich eine weitere Gruppe von 6 Hochöfen geplant (insgesamt 12), die aber nicht zur Ausführung kamen. Hinter den Hochöfen Richtung Donau sind die 2 Schlote der Erzaufbereitung-Sinteranlage zu erkennen. Links der Hochofengruppe das bereits teilweise geflutete Becken des Werkshafens mit der Betonkranbahn für das spätere Kohlenlager der dort anschließenden Kokerei. In der Bildmitte ist im Hintergrund ganz schwach die Donau zu erkennen, davor das damals schon in Betrieb stehende Dampfkraftwerk (Rauchwolke).
(Bildquelle: Archiv der Stadt Linz; Linz zwischen Demokratie und Diktatur 1918-1945; Linz 2006; Seite 161)


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Die ursprüngliche Hochofengruppe mit 6 Öfen vor dem Verkauf des Hochofen 1 (1. Hochofen rechts) 1947 nach Schweden.
Im Vordergrund die "Hochbahn" zum Erzlager, auf der die Selbstentladewagen der Erz-Ganzzüge mittels Schwerkraft entladen wurden bzw. noch immer werden...
(Bildquelle: Aufn.Dat. 2012 - Bildtafel TMW - Abt. Schwerindustrie)


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Sinteranlage mit Hochöfen 2 - 6, ca. 1960: Aufgenommen vom becken des Werkshafen aus, der Ofen 1 fehlt bereits...
(Bildquelle: Mitarbeiterzeitung VÖEST-Heft 2/1961)


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Luftaufnahme eines Teilbereiches der Linzer Werksanlagen ca. 1972: Links der Bildmitte die 5 Hochöfen (HO 2 - 6)
(Bildquelle: Mitarbeiterzeitung VÖEST-Heft 1/1973)


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Baustelle Hochofen A - 1976 - Inbetriebnahme 1977
(Bilder aus „Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 1; Linz 1995)


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Links: Sprengung des 1975 stillgelegten Hochofen 2 im Jahre 1988
Rechts: Hochofengruppe mit HO 3, 4, 5 und 6 nach 1988:
Die Hochöfen 3 und 4 wurden nach Inbetriebnahme des "Großhochofen A" 1977 "ausgeblasen" und noch einige Jahre als Reserve vorgehalten, während die Öfen 5 und 6 weiterhin genutzt wurden bzw. werden.
(Bildquellen: Rechtes Foto aus „Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 1; Linz 1995, rechtes Bild aus Mitarbeiterzeitung va - "blick" - Ausgabe ubk.)


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Hochöfen von rechts nach links mit Nr. 4 (kalt - Reserve) im Vordergrund sowie 5 und 6: Aufnahmedatum unbekannt, jedenfalls ist der Hochofen 3 schon abgetragen...
(Bildquelle ubk.)


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Aktuelle "Hochöfen-Situation" in Linz: Links die alten (kleinen...) Hochöfen 5 und 6, rechts der Großhochofen A
(Bildquelle: va bzw. ORF)
 
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josef

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#82
Noch ein paar Fotos:

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Hochofengruppe mit HO II - VI ca. 1950:
Ähnliche Aufnahme wie Bild 2 im vorigen Beitrag, nur fehlt der 1947 verkaufte Hochofen I im Vordergrund...


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Schnittskizze des neuen "Großhochofen A" - Zustand beim "Anblasen" 1977



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Linzer Hochöfen 1977 - v
on rechts nach links:
A - Betrieb
, 1. Inbetriebnahme 1977 nach 34 monatiger Bauzeit
1 - 1947 Verkauf nach Schweden
2 - 1975 stillgelegt und 1988 abgetragen
3 - 1977 stillgelegt, danach in Reservehaltung und nach 1988 abgetragen
4 - 1977 stillgelegt, danach in Reservehaltung und nach 1988 abgetragen
5 - Betrieb
6 - Betrieb

(Quelle aller Bilder: „Geschichte-Club VOEST“; Geschichte der VOEST, Band 1; Linz 1995)


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Aktuelle Situation: Im Vordergrund Hochofen A und links oberhalb die "alten kleinen" Hochöfen 5 und 6.
Rechts oben ist ein Teil des Werkshafens zu erkennen, links anschließend die Halle für den Blechversand. Das langgestreckte Objekt reicht im 1. Drittel in das Hafenbecken und die Frachtschiffe können zur Beladung in die Halle einfahren. Am oberen Bildrand befindet sich das Kohlenlager für die dahinter liegende Kokerei.

(Bildquelle: Screenshot aus Video über die Zustellung Hochofen A -> Link Beitrag #80)
 

josef

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#83
Mega-Sanierung in Linz beendet
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Auf dem Gelände der voestalpine in Linz ist die größte Altlastensanierung Österreichs abgeschlossen worden. Vom Areal der Kokerei wurden Kontaminationen entfernt. 163 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben.
Online seit heute, 5.21 Uhr
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Wie lange die Nachwirkungen eines Krieges die Menschen beschäftigen, wird am Beispiel der Kokerei in Linz klar. Das Areal war vor mehr als 80 Jahren im Zweiten Weltkrieg bombardiert worden, dadurch dadurch traten damals Teeröl und krebserregende Kohlenwasserstoffe aus. Die Fläche hat ein Ausmaß von 350.000 Quadratmetern.

ORF
Eine historische Aufnahme der Kokerei

2009 wurde die Altlast in die höchste Prioritätsklasse für Altlastensanierungen eingestuft und mit den Vorbereitungen für die kommenden Arbeiten begonnen. Von 2012 bis Ende 2022 wurden rund 850.000 Tonnen Aushub bewegt und dabei 1.800 Tonnen Schadstoffe aus dem Boden entfernt. Durch „Bodenluftabsaugung“ konnte man rund 30.000 kg leicht flüchtige Schadstoffe entfernen. Zusätzlich wurden rund 3.000 kg Schadstoffe bzw. reines Teeröl aktiv aus dem Grundwasser entfernt. Bis in eine Tiefe von 17 Metern musste in den Boden gegraben werden.

Kosten von 163 Millionen Euro
Mehr als zehn Jahre lang wurde das Gelände saniert, die Arbeiten sind nun abgeschlossen. Die Kosten für das gesamte Projekt betragen laut Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) 163 Millionen Euro, der Bund habe den allergrößten Teil dieses Betrages übernommen.
02.03.2023, red, ooe.ORF.at

Mega-Sanierung in Linz beendet
 
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