Hieflau Verschiebebahnhof (Vbf.)
1873 wurde mit Fertigstellung der Erzbergbahn nach Eisenerz auch der Verschiebebahnhof Hieflau in Betrieb genommen. Für regen Güterverkehr sorgten Anschlussgleise zu einer
Hochofenanlage und einer
Erzröstanlage, die bis zu deren Betriebseinstellung die
Hochofenanlagen in Schwechat mit Rösterzen belieferte. 1901/02 wurde ein Ringlokschuppen errichtet und die Gleisanlagen erweitert. Nach dem "Ausblasen" des Hochofens 1923 (?) stagnierte der Güterverkehr bis zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Durch die Rüstungsvorhaben des NS-Regimes stieg der Bedarf an Eisenerz enorm an und der Vbf. Hieflau entwickelte sich zum wichtigen Betriebsbahnhof für die Erzlieferungen zur "Hütte Linz der Reichswerke HG.". Damit die schweren Erzzüge auf der Fahrt Richtung Linz nicht im Hieflauer Pbf. "stürzen" mussten (-> Umspannen der Lokomotiven wegen Fahrtrichtungswechsel...), errichtete man ein
"Schleifengleis", welches im Mai 1941 fertiggestellt wurde.
Die "Zugförderungsstelle" (Zgfst) Hieflau Vbf. war ein wichtiger Stützpunkt für die Ausrüstung der Dampfloks mit Betriebsmittel (Kohle, Wasser...) bis zur Elektrifizierung der Strecken und Einstellung der Dampftraktion. Im Heizhaus waren Loks der
Reichsbahn - Reihe 86.xx stationiert, die hauptsächlich für Vorspannleistungen für die
Reihe 52.xx eingesetzt wurden bzw. den Personenverkehr abwickelten.
Nach Fertigstellung der Elektrifizierung und Einstellung des Dampfbetriebes wurde der Ringlokschuppen abgerissen. Heute hat der Vbf. an Bedeutung verloren, er dient nur mehr zur Holzverladung und Kreuzung von Erzzügen...
Blickrichtung Waagtunnel bzw. Schleifengleis
Vergrößerter Ausschnitt aus AK von 1915:
Links geht es nach Eisenerz, gut erkennbar der Rundlokschuppen mit Drehscheibe, rechte Ecke mit Erzbach, rechts außerhalb des Fotos befand sich der Hochofen. Die Betriebsgebäude in Bildmitte gehören zur ehemaligen Erzröstanlage (heute Gelände des Kraftwerkes Hieflau).
Die Original-AK zur obigen Vergrößerung
Quelle: ÖNB/AKON Ansichtskarten Online
Der Güterzug mit Doppeltraktion Rh 52 verlässt 1970 den Vbf. in Richtung Pbf. Der Vbf. war ebenfalls mit DR-Signalen ausgestattet.
( aus H. Fritz; Drehscheibe Selzthal - Schienenwege des steirischen Erzes nach Linz und Donawitz)
1. Gähnende Leere am Vbf. Hieflau! Durch den Bergrücken hinter dem Strommast führt der Waagtunnel nach links zum Pbf. bzw. zweigt davor das Schleifengleis nach rechts zur Rudolfsbahn ab. Im Hintergrund der 2.034 m hohe
Tamischbachturm.
2. Strecke nach Süden Richtung Eisenerz (Erzbachtal). Auf der grünen Wiese links befand sich früher der Rundlokschuppen.
3. - 4. Der ehemalige Rundschuppen...
(Bilder 1. u. 2. vom 08.07.2020, 3. u. 4. aus H. Fritz; Drehscheibe Selzthal - Schienenwege des steirischen Erzes nach Linz und Donawitz)