Hi PeMü,
Bei meiner Antwort ging ich von der kleinsten dokumentierten
) Menge aus. Du hast natürlich völlig recht, daß die
Neutronenbilanz >1 sein muß, besser noch deutlich höher. Allerdings ist Metall kompressibel. Im Zusammenhang mit Atombomben
wird eine Kompressibilität von 20 für eine kurze Zeit berichtet. Ich sitze gerade daran, daraus die theoretische minimale Menge Spaltbaren Materials zu errechnen. Ich gehe davon aus, daß die amerikanischen Waffen sich in diesem Bereich befinden.
Natürlich stimme ich Dir zu, daß das für 1945 utopisch klingt. Allerdings haben die Amerikaner im Rahmen des Manhattan
Projektes einigen Aufwand treiben müßen, um die Theorie der Implosionsladung zu erarbeiten, die auf deutscher Seite durch die AArbeiten an Hohlladungen sicher vorhanden war.
Zu Deinen Fragen: Ich habe versucht es kurz zu machen, aber es war wohl eher verwirrend.
Anreicherungsgrad wie schon von burg geschrieben > 99.5%. Bei Uran sehr aufwendig, bei Plutonium einfacher, wenn man einen
funktionierenden Reaktor hat. Pu braucht 'lediglich' chemisch herausgelöst zu werden.
Natürlich bezieht sich Lithiumdeuterid (danke für die Korrektur) auf 3-phasenwaffen. Ich wollte lediglich darauf Hinweisen, daß kleine Plutoniumbomben als Zünder genutzt werden (siehe unten).
Artilleriegranaten waren (sind?) kleine Uran oder Plutoniumwaffen im Bereich von unter 1 kt. Sie sollen inzwischen außer Dienst gestellt sein.
Soweit ich weiß sind inzwischen alle amerikanischen Waffen 3-phasen Waffen. Deren Vorteil ist die 'Skalierbarkeit' und
'Sauberkeit'. Sie enthalten eine sehr kleine (keine offiziellen Angaben) Pu-Bombe als Zünder, in derem Neutronenschauer das
Lithiumdeuterid in Lithium und Deuterium aufgespalten und das Lithium-6 in Tritium umgewandelt und zur Fusion gezündet wird. Da die Explosionswirkung abhängig ist von der Menge Lithiumdeuterid in der Arena (dem Zentrum der Explosion) kann theoretisch jede Bombe in ihrer Explosionskraft eingestellt werden, manche in Stufen, wie in dem Link erkennbar. Sie lassen sich tatsächlich in eine Sprengkraft unter der Hiroshimabombe einstellen.
Der 'Vorteil' diser Bomben, die 'Sauberkeit', liegt an der Reaktion.
Li + n --> Tr + He
Tr + D --> He + n + 17,6 MeV, oder brutto
LiD --> 2 He + 17,6 MeV.
Radioaktive Spaltprodukte und Neutronen entstehen nur durch die zündende Bombe und das ggf. für Neutronenerzeugung beigegebene Gemisch von Tritium und Deuterium.
Bezüglich der Größe, schau mal auf die Seite
http://nuketesting.enviroweb.org/hew/Usa/Weapons/W87.html. Der komplette Wiedereintrittkörper der Wasserstoffbombe mißt etwa
55 cm Durchmesser und 175 cm Länge, bei ca. 250-300 kg.
Aber zurück zum Thema. Mit Deiner Untersuchung hast Du im Rahmen der heutigen Möglichkeiten ausgeschlossen, daß auf dem TüP eine Kernwaffenexplosion gegeben hat.
Ich wollte lediglich Deinen kategorischen Ausschluß von 'Minibomben' etwas relativieren, da man sie nicht ganz ausschließen sollte, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Ich werde mich, etwas kürzer, wieder melden, wenn ich ein Ergebnis der theoretisch kleinsten Menge habe.
Gruß
Wolfgang