Falkner

josef

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Als Falkner Auge in Auge mit dem Adler

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Vlado Garaj ist Falkner in Rosenburg (Bezirk Horn). Damit die Greifvögel nach ihrem Flug wieder zurückkommen, muss man in diesem Beruf viel Verständnis und Sachverstand mitbringen. Denn wer einen der Großvögel am Arm trägt, darf sich keine Fehler erlauben.
Online seit heute, 19.09 Uhr
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Irgendwo zwischen majestätisch und furchteinflößend sind sie, die Adler, Falken und Geier auf Schloss Rosenburg. Vladimir Garaj hat zu jedem einzelnen Tier eine persönliche Beziehung. Diese darf man sich allerdings nicht so vorstellen wie zwischen Hund und Herrl, „ich streichle sie mit den Augen“, sagt Garaj, „weil ich weiß, dass das Streicheln nicht angenehm wäre. Sie lassen es zwar zu, bei einer Person, die wirklich engen Kontakt hat, aber das machen wir nur, wenn wir sie untersuchen müssen.“

Angst habe er vor den Tieren nicht, aber viel Respekt. Der gehört unbedingt zur Arbeit mit Greifvögeln dazu: „Der Adler ist ein starker Vogel, seine Fänge haben bis zu 80 Kilogramm Druckkraft und die Klauen sind sechs Zentimeter lang.“

ORF
Vlado Garaj zeigt sein Können als Falkner auf der Rosenburg

„Falkner zu sein ist eine Kunst“
Verletzungen passieren eigentlich nur, wenn der Falkner einen Fehler macht, sagt Garaj. Er wollte diesen Beruf schon als kleiner Bub unbedingt ergreifen. „Das war mein absoluter Kindheitstraum.“ Das Schönste sei, den Tieren beim Fliegen zuzusehen, erzählt er, und betont, dass schon alleine deshalb die Falknerei keine Tierquälerei sein könne. Der Vogel müsse gesund und fit sein, um Fliegen zu können, und die Beziehung zum Falkner müsse gut sein.

„Der Greifvogel hat ja immer die Wahl“, schildert Garaj, „er fliegt dann frei und kann sich entscheiden: Komme ich zum Falkner zurück oder bleibe ich draußen in der Natur. Wenn man den Vogel gut pflegt, gut mit ihm arbeitet und eine gute Beziehung hat, dann kommt er auch zurück. Jeder falsche Schritt, den ich mache, heißt, dass der Vogel vielleicht nicht mehr zurückkommt. Deshalb ist Falkner zu sein eine Kunst.“ Die Kunst sei, dass Greifvögel, die sich nicht dressieren lassen wie andere Tiere, trotzdem zu ihrem Falkner zurückkehren.
06.09.2020, red, noe.ORF.at

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