Fragen zu Ausdrücken bei Flak

#1
Hallo.
Ich habe so einige Fragen bezüglich Flak. Alle Angaben beziehen sich auf ein Schriftstück zur Kieler Flak. Und ich will auch nichts nachbauen, sondern nur verstehen...
1. Wenn man die Geschütze unbrauchbar macht, wie wurde dies bewerkstelligt. Ich hatte mal etwas gefunden zu Zerstörungsladungen, die wohl das Rohr / Verschluß unbrauchbar machten. Was ist dann der Unterschied zwischen zerstört und gelähmt?
2. Was geschah mit den noch benutzbaren Geschützen? Wurden die als „Reparationszahlung“ insgesamt mitgenommen oder als Schrott?
3. kleine Munitionskunde (bitte nicht aufregen ;-) )
Was ist der Unterschied zwischen : Gefechtsladung 12,8 cm, Sonderladung, Sprenggranate, Panzersprenggranaten, Übungsladung, einfache Ladung ... Wurde der Zünder getrennt von der Zündladung gelagert?
Und hier stellte sich mir die Frage weiter, was der Unterschied ist: „Munition gestört bzw. gelähmt“, „172 Panzerspgr. unklar“, „10,5 cm Mun. entschärft“, „10,5 cm Spgr. ohne Zünder und Zündladung“, „Mun ohne Zünder“ und „Mun ohne Zünder u. Zündladung“.
Die stammt alles aus dem gleichen Text.

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Leif

PS: Ich freue mich auch über Informationen per mail :p
 

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#2
Na, da fangen wir mal mit Nr. 1 an:

Unbrauchbar gemacht wurde (eigentlich), indem am Rohr eine Ringhohlladung angebracht und gezündet wurde. Die gab es für etliche Kaliber, stand aber zum Kriegsende fast nirgendwo mehr zur Verfügung. Man hat damals letztlich alles genommen, was irgendwie Bumm gemacht hat und in der Lage war, die betreffende Waffe dauerhaft zu zerstören – meist im Bereich der Läufe oder der Verschlüsse.

Gelähmt wurde, indem für die Funktion der Waffe wichtige, aber transportable Teile mitgenommen oder im nächsten Teich versenkt/ in der Nähe vergraben wurden. Der Gegner hatte also die Möglichkeit, beispielsweise einen neuen Verschluß einzubauen und danach die Waffe wieder zu benutzen. Das dauert natürlich bisschen, deshalb der Begriff.

Gruß

Dieter
 

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#3
Und weiter zu 2.:

Es wurden – zumindest von den Russen – fast keine Flakgeschütze als vollständige Waffe mitgenommen. Das hängt damit zusammen, dass die Munition und hinter den Waffen stehende Philosophie nicht zusammen passten. Aus diesem Grund wurden nach einer Übergangszeit bis ca. 1950 auch andere Beutewaffen ausgesondert, die während der Kriegshandlungen von allen Seiten benutzt wurden. Wenige Flaks wurden in Arsenalen der Alliierten aufbewahrt, die meisten wurden zu Schrott verarbeitet bzw. waren es nach den Kampfhandlungen ohnehin.

Wegen der alliierten Vereinbarungen wurde nach dem Krieg mit größeren Waffen recht sorgsam umgegangen, während Munition (so nicht für eigene Systeme brauchbar) „irgendwie“ entsorgt wurde.

Gruß

Dieter
 
S

Speedy

Nicht mehr aktiv
#4
Schrott

Moin Dieter u. Wutz,
ich kenne nur die Aktion auf der Insel Wangerooge, da wurden die Geschütze v. den Engländern mühselig gesprengt u. später v. zivilen Firmen verschrottet. Die Zünder der v. Wutz angesprochenen Munition wurde getrennt v. den Granaten transportiert, z.B. in eine Art Pertinax-Dosen, erst beim Ladevorgang wurde der Zünder eingeschraubt.
Bei der Sprengung des Panzerschiffes Scheer wurden Granaten von vorn in die Rohre geschoben u. dann gezündet, das reichte.
MfG
Kai
PS. Wutz bitte mal Deine E-Mail-Adresse
 
Oben