Gestrandeter US-Minenräumer muss zerlegt werden

josef

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#1
Verschrottung auf offener See

Das US-Kriegsschiff „USS Guardian“ kann nur in Einzelteilen vom Korallenriff vor den Philippinen, auf dem es gestrandet ist, entfernt werden. Für den ursprünglichen Plan, den Minenräumer anzuheben und abzuschleppen, habe das Schiff zu große Schäden, verlautbarte die US-Navy. Schon demnächst soll begonnen werden, die 1.300 Tonnen in transportierbare Kleinteile zu zerlegen. Für die Navy ist das der sicherste Plan - auch wenn es bisher nur zwei ähnliche Manöver gegeben hat.

Nur in Einzelteilen zu entfernen
Der vor den Philippinen auf ein geschütztes Korallenriff aufgelaufene US-Minenräumer „USS Guardian“ muss zerlegt werden. Es gebe keine andere Möglichkeit, das Schiff zu bergen, hieß es aus der US-Navy. Das 68 Meter lange Kriegsschiff war am 17. Jänner auf das Korallenriff in einem Naturschutzpark rund 600 Kilometer südlich von Manila gelaufen.

Die Bergungsmannschaften sollen nächste Woche mit der Arbeit beginnen, wenn das Wetter sich beruhigt. Die US-Experten hätten alle möglichen Alternativen unter die Lupe genommen, sagte der Sprecher der Pazifikflotte Anthony Falvo der Onlineausgabe des Militärmagazins „Stars and Stripes“.

„Weitere Schäden verhindern“
Die einzige vertretbare Lösung sei, das immerhin 1.300 Tonnen schwere kaputte Schiff zu zerlegen und in Teilen abzutransportieren. Der ursprüngliche Plan, den Minenräumer mit Kränen zu heben und dann abzuschleppen, wurde verworfen, das Schiff hatte zu großen Schaden genommen.

„Wir haben das richtige Team, um die schwierige Operation durchzuführen und sicherzustellen, dass es sicher passiert, und um die Gefahr für die Umwelt zu minimieren“, hieß es weiter. Der erste Kran werde in den nächsten Tagen am Unglücksort ankommen. Die Arbeiten würden mehr als einen Monat dauern, schätzt Falvo. Man wolle die Arbeiten so schnell, wie es Sicherheitsvorkehrungen, Wetter und Umweltschutz zulassen, abschließen. „Damit soll weiterer Schaden am Riff verhindert werden“, sagte auch der Kommandeur der philippinischen Küstenwache, Rodolfo Isorena, am Donnerstag.

Diesel und Gefahrenstoffe entfernt
Gegenüber CNN sagte Falvo, ein ähnliches Manöver habe zuletzt 1971 stattgefunden, als das Versorgungsschiff „USS Regulus“ nach einem Taifun in der Nähe von Hongkong auf Grund gelaufen sei. Damals habe das Zerlegen rund einen Monat gedauert. Ansonsten habe man zuvor nur 1916 ein Schiff auf offener See zerlegen müssen.

Navy-Sprecher hatten in dieser Woche verlautbart, dass indes umweltgefährdende Stoffe vom Schiff entfernt worden seien. Demnach wurden rund 57.000 Liter Diesel abgepumpt und durch Meereswasser ersetzt, um die Position des Schiffes stabil zu halten. Auch über 2.500 Liter Schmieröl, Farbe und Lösungsmittel seien vom Schiff gebracht worden.

Nur noch Schrott?
Ob man Teile des zerlegten Schiffes wieder verwenden kann, scheint noch unklar. Im schlimmsten Fall ist der in der Herstellung 61 Millionen teure Minenräumer nur noch Schrott. Die „USS Guardian“ war Teil der insgesamt aus 14 Schiffen bestehenden „Avenger“-Klasse und seit 23 Jahren im Einsatz. Einige Jahre hätte sie noch weiterverwendet werden sollen, vor allem weil es bei der Nachfolgegeneration der Minenräumer, den Littoral Combat Ships, Probleme bei der Produktion gibt.

US-Marine macht Navigationskarten verantwortlich
Wieso das Schiff überhaupt in dem Gebiet war, ist nach wie vor unklar. Nach philippinischen Angaben ignorierte die Crew eine Warnung der Küstenwache, dass sie auf ein geschütztes Gebiet zusteuerte. Die Crew des Minenräumers habe die Kontaktversuche abgewehrt und empfohlen, stattdessen die US-Botschaft anzurufen. Die US-Marine entschuldigte sich, argwöhnte aber, dass die Navigationskarten ungenau waren. Das Riff sei neun Meilen entfernt eingezeichnet gewesen. Eine Untersuchung des Vorfalls laufe, hieß es vonseiten der Navy.

Niedrige Entschädigungszahlung
Wie hoch die Schadenersatzzahlung der US-Armee sein werden, steht noch nicht fix fest. Die US-Marine müsse als Strafe und zur Wiederherstellung des Riffs 24 Millionen Pesos zahlen - rund 450.000 Euro, sagte Nationalpark-Managerin Angelique Sorgco. Die Summe sei viel zu niedrig, das Gesetz erlaube aber nicht mehr.

Das Tubbataha-Riff gilt als eines der besten Tauchgebiete weltweit. Die beiden Korallenatolle sind die Heimat einer Vielfalt an Lebewesen, darunter etwa 600 Fischarten, 360 Korallenarten, elf verschiedene Haiarten, 13 Delfin- und Walarten und mehr als 100 Vogelarten. Durch das Unglück wurden mindestens 1.000 Quadratmeter eines Korallenriffs beschädigt.
Text- u. Bildquelle: http://www.orf.at/stories/2164259/2164272/
 

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josef

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#3
„USS Guardian“ von Riff entfernt...

Aktion dauerte Monate

Die „USS Guardian“ ist nun vollständig von einem Korallenriff im philippinischen Tubbataha-Nationalpark entfernt worden. Als letzter Teil wurde am Samstag der Rumpf des am 17. Jänner aufgelaufenen Kriegsschiffs von dem geschützten Riff entfernt. Die Bergung hatte fast zweieinhalb Monate gedauert und sich als schwieriger herausgestellt als erwartet. Ob die Einzelteile nur noch Schrott sind oder noch verwendet werden können, ist unklar. Die Schäden an dem Riff sollen nun von der US-Navy gemeinsam mit den philippinischen Behörden geprüft werden. Der Unfall hatte auf den Philippinen für Unmut gesorgt.

Schäden an Riff werden geprüft
Der letzte Teil des auf ein geschütztes Korallenriff aufgelaufenen US-Kriegsschiffs „USS Guardian“ ist auf den Philippinen geborgen worden. Das noch fehlende Stück des Rumpfes des Minenräumers sei am Samstag gehoben worden, sagte Mark Matthews, der Chef des Bergungsteams der US-Navy.

Um die Bergung zu erleichtern, war das Schiff zerlegt worden. Der fast 70 Meter lange Minenräumer war am 17. Jänner auf das Riff 130 Kilometer vor der Küste von Palawan aufgelaufen. Die Korallen liegen im Tubbataha-Nationalpark. Das von der UNO-Kulturorganisation UNESCO als Weltnaturerbe anerkannte Meeresschutzgebiet ist das größte der Philippinen. Ein gemeinsames Team der USA und der Philippinen werde nun beginnen, den Zustand des Riffs zu prüfen, sagte Matthews. Nach Angaben der philippinischen Behörden sind bis zu 4.000 Quadratmeter beschädigt.

Spektakuläres Tauchgebiet
Die US-Navy und der amerikanische Botschafter in Manila hatten sich für das Unglück entschuldigt. Die Havarie hatte auf den Philippinen Unmut ausgelöst. Der marine Nationalpark gehört zu den spektakulärsten Tauchgebieten der Erde. Die beiden Korallenatolle sind die Heimat einer Vielfalt an Lebewesen, darunter etwa 600 Fischarten, 360 Korallenarten, elf verschiedene Haiarten, 13 Delfin- und Walarten und mehr als 100 Vogelarten.

Bergung per Kran wurde verworfen
US-Experten hatten zuvor alle möglichen Alternativen unter die Lupe genommen, sagte der Sprecher der Pazifikflotte Anthony Falvo der Onlineausgabe des Militärmagazins „Stars and Stripes“ Ende Jänner. Die einzige vertretbare Lösung sei, das immerhin 1.300 Tonnen schwere kaputte Schiff zu zerlegen und in Teilen abzutransportieren. Der ursprüngliche Plan, den Minenräumer mit Kränen zu heben und dann abzuschleppen, wurde verworfen, das Schiff hatte zu großen Schaden genommen.

Zuvor Diesel und Gefahrenstoffe entfernt
Gegenüber CNN sagte Falvo, ein ähnliches Manöver habe zuletzt 1971 stattgefunden, als das Versorgungsschiff „USS Regulus“ nach einem Taifun in der Nähe von Hongkong auf Grund gelaufen sei. Damals habe das Zerlegen rund einen Monat gedauert. Ansonsten habe man zuvor nur 1916 ein Schiff auf offener See zerlegen müssen.

Umweltgefährdende Stoffe wurden bereits vor dem Zerlegen aus dem Schiff entfernt. Demnach wurden rund 57.000 Liter Diesel abgepumpt. Auch über 2.500 Liter Schmieröl, Farbe und Lösungsmittel seien vom Schiff gebracht worden, hieß es vor der Demontage vonseiten der Navy.

Nur noch Schrott?
Ob man Teile des zerlegten Schiffes wieder verwenden kann, scheint noch unklar. Im schlimmsten Fall ist der in der Herstellung 61 Millionen teure Minenräumer nur noch Schrott. Die „USS Guardian“ war Teil der insgesamt aus 14 Schiffen bestehenden Avenger-Klasse und seit 23 Jahren im Einsatz. Einige Jahre hätte sie noch weiterverwendet werden sollen, vor allem weil es bei der Nachfolgegeneration der Minenräumer, den Littoral Combat Ships, Probleme bei der Produktion gibt.

US-Marine macht Navigationskarten verantwortlich
Wieso das Schiff überhaupt in dem Gebiet war, darüber herrschen unterschiedliche Angaben. Nach philippinischen Angaben ignorierte die Crew eine Warnung der Küstenwache, dass sie auf ein geschütztes Gebiet zusteuerte. Die Crew des Minenräumers habe die Kontaktversuche abgewehrt und empfohlen, stattdessen die US-Botschaft anzurufen. Die US-Marine entschuldigte sich, argwöhnte aber, dass die Navigationskarten ungenau waren. Das Riff sei neun Meilen entfernt eingezeichnet gewesen.
Text- u. Bildquelle: http://www.orf.at/stories/2174401/2174399/
 

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H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#4
Über den Vorfall hatte ich mich gestern schon geärgert, die Weltmeere sind den Amis noch zu sehr in Takt,und die Kriegsmarine doch nicht so modern ausgestattet ( Echolot ) oder eher zu Ignorant.:hau

LG Harry
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#5
... passt dazu: :)

Americans: Please divert your course 15 degrees to the North to avoid a collision.

Canadians: Recommend you divert YOUR course 15 degrees to the South to avoid a collision.

Americans: This is the captain of a US Navy ship. I say again, divert YOUR course.

Canadians: No, I say again, you divert YOUR course.

Americans: THIS IS THE AIRCRAFT CARRIER USS ABRAHAM LINCOLN, THE SECOND LARGEST SHIP IN THE UNITED STATES' ATLANTIC FLEET. WE ARE ACCOMPANIED BY THREE DESTROYERS, THREE CRUISERS AND NUMEROUS SUPPORT VESSELS. I DEMAND THAT YOU CHANGE YOUR COURSE 15 DEGREES NORTH. THAT'S ONE-FIVE DEGREES NORTH, OR COUNTER MEASURES WILL BE UNDERTAKEN TO ENSURE THE SAFETY OF THIS SHIP.

Canadians: This is a lighthouse. Your call.
http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/funkspruchtxt.shtml
 

Varga

Mann aus den Bergen
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#7
Kennt sich da jemand aus?
Was haben die am Rumpf des Schiffes weggenommen? Es sieht so aus, als währe der Rumpf "geschält" worden.

Gruss
Varga
 

Stoffi

Well-Known Member
#8
auf einem der untersten Fotos steht

fiberglass-and-wood hull
also Glasfaser und Holz Rumpf .. ich kann's mir zwar nicht vorstellen, würde aber das muster erklären...
lg Stoffi

Aja, hier die ERklärung ... interessant
Avenger-class minesweepers have their hulls built of wood and fibreglass, rather than metal.
This reduces the chance that the ship can be targeted by mines by lowering its 'magnetic signature', and provides extra protection in the event of a blast.
Constructing wooden hulls to some extent requires a return to traditional ship-building techniques, from the time when timber rather than metal was routinely used for ocean-going vessels.
Tough woods such as oak, Douglas fir and Alaska cedar are fashioned into the shape of the ship's hull, then covered in a mixture of plastic and fibreglass.
The ship is then painted grey so that it resembles the metal of an ordinary naval vessel.
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#9
auf einem der untersten Fotos steht



also Glasfaser und Holz Rumpf .. ich kann's mir zwar nicht vorstellen, würde aber das muster erklären...
lg Stoffi

Aja, hier die ERklärung ... interessant
Danke für deine Bemühungen. Die Erklärung habe ich inzwischen auch gefunden. Holzboot---> Schutz vor Magnetminen.

Gruss
Varga
 
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