Österreich-Ungarische Bank
Eine wenig bekannte Kelleranlage mit einer Feldbahn, bzw. Hausrollbahn befand sich im Keller der Österreichische Realitäten AG, (ÖRAG), 1010 Wien, Herrengasse 17, früher: Österreichisch-Ungarische Bank, Wien 1., Bankgasse 1, (Herrengasse 17)
1816 Gründung unter "Österreichische Nationalbank",
1819-1823 Bau des Gebäudes Bankgasse 1
1856-1860 Bau des Gebäudes Herrengasse 14 (Palais Ferstel)
1878 Umbenennung in: "k.u.k. privilegierte Österreichisch-Ungarische Bank"
1923 Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Bank
Es war eine handbetriebene Rollbahn im ersten Kellergeschoß, vermutlich zum Transport von Banknoten, Münzen und Gold. Die Spurweite war ca. 450 mm. Die Besonderheit war ein spezielles Schienenprofil, damit die Wagen sowohl auf den Schienen, als auch auf glattem Untergrund geschoben werden konnten. Die Abzweigungen erfolgen über Drehscheiben.
Bei den Besuchen dieses Kellers konnte ich einige Rollbahnreste im Keller und im ehem. Aktenmagazin der NÖ. Landesregierung (das damals dort untergebracht war) fotografieren, Fahrzeuge waren keine mehr vorhanden. Dabei wurde mir gesagt, dass eine unterirdische Verbindung mit dieser Bahn zum Palais Ferstel, das auch der Ö.-U. Bank gehörte, vorhanden war. Auf einigen Fotos sieht man eindeutig Gleise, die hinter Mauern verschwinden.
Nicht sicher bin ich, ob eine weitere "Theorie" stimmt: Es soll angeblich einen Transportstollen zum Donaukanal (Anlegestelle für Schiffstransporte von und nach Budapest) gegeben haben. Dieser Stollen müßte beim Bau der Tiefgarage Freyung angeschnitten worden sein!
Quellen:
Meyers Konversations-Lexikon, 1885 und 1890,
Alfred von Baldass, Wien, Ein Führer durch die Stadt ..., Verlag L. Vidor, Wien 1925
Alfred von Baldass, Wien, Ein Führer durch die Stadt ..., Compassverlag, Wien 1929
DEHIO Handbuch Wien, 1954,
Wien, Innere Stadt, Album Verlag, 1995,
Feld- und Industriebahnmuseum, Freiland (FIM),
Soundy