Heizhaus Mh.6 Ober Grafendorf

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Letzte Woche Samstag konnte ich mir, daß Heizhaus Mh.6 in Ober Grafendorf ansehen. Eigentlich wusste ich nicht, daß es hier einen Eisenbahnclub mit einer Denkmalgeschützten Werkstätte und historischen Lokomotiven gibt. Ursprünglich war geplant die ehem. Werkstättenhallen und den Wasserturm inkl. Heizhaus zu besichtigen. Dadurch ich im Heizhaus netten Kontakt herstellen konnte, durfte ich mich in der Umgebung umsehen und auch das Heizhaus mit seinen Schätzen besuchen. Die ehem. Werkstättenhallen wurden an den Betrieb STYX Schokoladenmanufaktur verkauft und als Lager verwendet. Der Wasserturm ist Eigentum der Gemeinde, darf als Sicherheitsgründen nicht betreten und ist gesperrt wegen Einsturzgefahr!
Im Heizhaus des Eisenbahnclubs Mh.6 in Ober-Grafendorf entdecken Interessierte historische Eisenbahnfahrzeuge, Lokomotiven und Güterwagen der Mariazellerbahn.
Das Highlight der unter Denkmalschutz stehenden Werkstätte ist eine nostalgische Dampflok Mh.6, die an einigen Tagen im Jahr nach wie vor auf der Mariazellerbahn zwischen St. Pölten und Mariazell verkehrt. Die Besichtigung des lebenden Schmalspurmuseums im Heizhaus Ober-Grafendorf an Werktagen jederzeit möglich.
Quelle: Mariazellerbahn Heizhaus Mh.6 zusätzliche Hinweise unter Eisenbahnclub Mh.6
Weitere Ergänzungen hier im Forum: Mariazellerbahn ehem. Standort einer Hauptwerkstätte

Die Raritäten im Heizhaus halten einem die Augen offen vor lauter staunen!
Einige Bilder vom Invertar!
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Bunker Ratte

Well-Known Member
#4
Und die restlichen Augenblicke meines Besuches:
Die auf (Bild 7) gezeigten Feldbahnschienen, wurden für den Transport bzw. Kohlennachschub benötigt. Leider konnte man hier die Spurweite nicht festhalten, weil die Schienen teilweise nicht mehr vorhanden, oder in der richtigen Position vorzufinden sind.

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HF130C

Well-Known Member
#5
Danke für die aktuellen Bilder.

Leider ist es um die Wiederinbetriebnahme der letzten noch vorhandenen km der Krumpe für die Museumsbahner wieder ruhig geworden. Schade, dass die anliegenden Gemeinden der Angelegenheit so ablehnend gegenüberstehen.
 

josef

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#6
Ebenfalls besten Dank für die Fotos!

Sehr interessant das 1. großformatige Foto von Beitrag #3:

Der kübelförmige Stahlbehälter ist quasi eine Urform der heutigen Container! 4 solcher Kübel wurden auf 3-achsigen Schmalspur-Flachwagen nachweislich zwischen 1907 bis 1912 zum Transport von Eisenerz zwischen Gußwerk und St.Pölten-Alpenbahnhof eingesetzt.

Das Eisenerz wurde in Gollrad an der Seebergstraße abgebaut und mittels Pferdefuhrwerken zur Bahnverladung nach Gußwerk gebracht und in die "Kübel" auf den Flachwagen verladen und nach St.Pölten transportiert. Mittels dem am Alpenbahnhof installierten Umladekran wurden die Kübel von den Schmalspurwagen gehoben und der Inhalt in Normalspurwagen für den Weitertransport gekippt.

Laut H. Felsinger, Die Mariazellerbahn, Wien 1979,
wurden 24 solcher "Erzwagen" beschafft. Nach Schließung der Grube Gollrad waren die Wagen samt Kübel abgestellt und wurden Mitte der 1920iger Jahre nochmals kurzfristig für Gipstransporte ab Bhf. Annaberg genutzt.

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Erztransportwagen

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Umladen von Schmalspur- auf Normalspurwagen St.Pölten-Alpenbahnhof 1907
(Beide Bilder aus Felsinger, Die Mariazellerbahn)
 
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Bunker Ratte

Well-Known Member
#7
Ebenfalls besten Dank für die Fotos!

Sehr interessant das 1. großformatige Foto von Beitrag #3:

Der kübelförmige Stahlbehälter ist quasi eine Urform der heutigen Container! 4 solcher Kübel wurden auf 3-achsigen Schmalspur-Flachwagen nachweislich zwischen 1907 bis 1912 zum Transport von Eisenerz zwischen Gußwerk und St.Pölten-Alpenbahnhof eingesetzt.
Hallo Josef,
vorerst einmal, danke für dir zahlreichen Ergänzungen und den historischen Bildern zu diesem Thema! Laut Auskunft vor Ort ist dieser noch eine vorhandene Stahlbehälter ein Original aus dem Jahre 1908, der von der näheren Umgebung herangeschafft wurde. Angeblich stand dieser Behälter auf einem Privatgrund und wurde vom Eisenbahnclub erworben, als quasi Vorlage für den originalgetreuen Nachbau dieser Behälter auf einem Wagen. Im Heizhaus ist so ein Wagen wie im oberen historischen Bild (Erztransportwagen) originalgetreu nachgebaut ausgestellt, mit 4 Stahlbehälter auf dem Wagen abgestellt, dies sollte die Geschichte über den Erztransport symbolisieren.

Lg
Michi
 

josef

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#8
...Laut Auskunft vor Ort ist dieser noch eine vorhandene Stahlbehälter ein Original aus dem Jahre 1908, der von der näheren Umgebung herangeschafft wurde. Angeblich stand dieser Behälter auf einem Privatgrund und wurde vom Eisenbahnclub erworben...
Ja stimmt, der "Erzkübel" wurde als Gießwasserbehälter in einem an das Heizhausgelände angrenzenden Schrebergarten verwendet, bis er leck wurde :) (-> Auskunft vor einigen Jahren beim Heizhausfest...)

lg
josef
 

josef

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#9
Ergänzung zum Eisenerzabbau in Gollrad:

Bei Wiki steht zur Einstellung des Erzbergbaues:
...1896 kamen der Bergbau und das Gußwerk in Gollrad zum Erliegen...
Im Buch über die Mariazellerbahn ist dazu bei Felsinger zu lesen:
Schon im 19. Jahrhundert existierten in der Nähe des Seebergs mehrere Erzbergwerke. Sie belieferten hauptsächlich die Kanonengießerei in Gußwerk. Nach Stilllegung dieses großen Eisenwerkes 1896 mussten auch die Stollen geschlossen werden, da das Erz wegen der unmöglichen Transportverhältnisse nur mehr zu verlustbringenden Preisen an den Markt gebracht werden konnte und man daher nicht mehr konkurrenzfähig war. Durch die Eröffnung des Eisenbahnverkehrs nach Gußwerk wurden günstigere Abfuhrverhältnisse geschaffen. Daher wurde der Abbau von Eisenerz in Gollrad wieder aufgenommen. Das Erz gelangte mittels Fuhrwerken nach Gußwerk und wurde dort in Eisenbahnwagen verladen...
Soweit zur (kurzfristigen) Wiederaufnahme des Erzabbaues in Gollrad.

Über den Zeitraum und die mit der MZ-Bahn beförderte Erzmenge gibt eine ebenfalls im Buch veröffentlichte kleine Tabelle aus der "Österreichische Eisenbahnstatistik" Auskunft:

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(...aus Felsinger, Die Mariazellerbahn)
 
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