@cerberus: Danke für den "Vorabdruck" - hoffentlich kommt das Büchl bald. Ich hatte das Inhaltsverzeichnis gesehen und dachte mir schon, dass es - im Gegensatz zur sonstigen modernen Geschichtsliteratur - gut recherchiert sein könnte. Aber: wann und wo hat man das Foto für den Umschlag aufgenommen? Das alleine fand ich schon interessant genug.
Dass die Stellungen schnell ausgehoben wurden, habe ich mir gedacht, da die, die ich fand, etwas improvisiert aussehen. Was mich irritiert hat, war, dass sie so angelegt waren, dass kaum jemand eine Chance hatte, aus den Laufgräben zu entkommen. Wie gesagt, irritieren mich auch die betonierten Strassen, die es dort konzentriert gibt und die teilweise unter der Erde verschwinden.
Und umso mehr ich nachdenke, desto nachprüfenswerter erscheint mir die Aussage bezüglich der beiden "Betonsilos". Dazu meine Gegenargumente:
a) Landwirte neigen generell dazu, Vorhandenes zu adaptierten (zur Erinnerung: Tigerpanzer im Heustadl, der vor wenigen Jahren gefunden wurde.)
b) Ein Futtersilo an den beiden genannten Stellen macht meines Erachtens keinen Sinn, da hier keine Viehwirtschaft betrieben wurde und wird. Detto wäre es wenig wirtschaftlich, das Getreide an die höchsten Stelle der Gegend zu bringen, um es dort zwischenzulagern.
c) Wie beschrieben, gibt es eine Öffnung in der "Silo"wand: diese Öffnung weist keinerlei Spuren einer Tür auf (z. B. Scharnieren), sodass - was immer im Silo war - sich durch diese Öffnung hätte ergiessen müssen.
d) Es gibt einen zugeschütteten Schacht gegenüber der Öffnung, der an drei Seiten eine Betonumrahmung zeigt, also - ohne nähere Untersuchung - als Abgang unterhalb des Silos interpretiert werden könnte. Das ist für die Funktion eines Silos wohl auch nicht gerade typisch.
e) Mit der Höhe von rund 3,5 oder 4 m sind das wohl die kleinsten Silos, die ich kenne. Ein Silo wird ja wohl grundsätzlich deshalb gebaut, um große Mengen auf kleiner Fläche zu lagern - dieser Anforderung entsprechen die beiden Objekte nicht unbedingt.
f) Wie gesagt befinden sich beide Objekte an den höchsten Stellen der näheren Umgebung - und mit guter Fernsicht in den Osten.
g) Wenn es ähnliche Objekte in der Gegend von Schwechat gibt, wäre es interessant, wie diese aussehen. Wären diese tatsächlich von gleicher Bauart, so wäre dies meines Erachtens zumindest merkwürdig.
Seltsamerweise überleben manche Relikte des Weltkrieges ein bisserl länger. In meiner Schulzeit (70er) ging ich oft an einem Haus im 4. Bezirk vorbei, an dem deutlich "Kampf bis zum Sieg" zu lesen war. Ich weiß nicht, wie oft man versucht hat, es zu übertünchen, aber mit ein bisserl Willen kann man es bis heute lesen. Und mittlerweile bin ich dafür, es als Denkmal zu restaurieren - als "Denk mal"!