Hitlers Bombe

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Hammergottes

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#1
Die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) hat "sensationelle" Forschungsergebnisse über die Entwicklung von Atomwaffen in Hitler-Deutschland kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges angekündigt. "Das Deutsche Reich stand kurz davor, den Wettlauf um die erste einsatzfähige Atomwaffe zu gewinnen", heißt es in einem Verlagsprospekt über das Buch "Hitlers Bombe" des Berliner Historikers Dr. Rainer Karlsch. Das Buch, das sich laut Verlag auf die Auswertung bislang unveröffentlichter Quellen sowie physikalische Gutachten und Messungen stützt, wird am 14. März in Berlin erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.(+++Auszug+++)

www.kurier.at/ausland/

Bin gespannt was da rauskommt!

fg Hammergottes
 
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Harry

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#3
>> hat "sensationelle" Forschungsergebnisse

>Das Deutsche Reich stand kurz davor, den Wettlauf um die erste einsatzfähige Atomwaffe zu gewinnen


:( Vielleicht sollten die mal den KLappentext meines ersten Buches (8 Jahre her) lesen...
 
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Hammergottes

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#4
MunaUede hat geschrieben:
Hallo,

bitte dazu die Meinungen auf www.jonastal-verein.de zur Diskussion lesen, falls du es noch nicht getan haben solltest.


MfG

MunaUede

Morgen MunaUede

Danke für den Link kenne ihn schon länger und lese ihn auch sehr oft.Ich wollte nur sagen(....was da rauskommt...) das es wieder ein versuch ist den leuten ein X für ein U vorzumachen :hau

fg Hammergottes
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#5
Das ist die Promotiontour für Karlsch´s neues Buch.

Eine vielgelesene Zeitung mit ganz großen Buchstaben hier in Berlin hat untenstehendes Titelbild.
Nur wird die ganze Geschichte deswegen kein Stück wahrer.


Eine Unverschämtheit sondersgleichen finde ich übrigens, dass Karlsch in die Welt posaunen lässt, er hätte die Überreste des Reaktors in Gottow "wiederentdeckt".
Dabei hat den Dr. Nagel aus Potsdam 1998 gefunden und die dazugehörige Geschichte haarklein im wirklich hervorragenden Buch "Atomversuche in Deutschland" dargelegt. Bei der Entdeckung 1998 war sogar ein Fernsehteam der ARD mit dabei. Ich versuche mal, einen Mitschnitt aufzutreiben...
 

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otto

... nicht mehr im Dienst.
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#6
Ich glaub' das Alles einfach nicht ...

was da abgeht ! :hau
... es ist einfach nicht zu fassen. :luegner

Gruß
Otto
 

TÜP

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#7
Am 22.02.2005 wurde der Vorstand des Jonastalvereins GTGJ von offizieller Stelle darüber unterrichtet, dass es auf dem TrÜbPl Ohrdruf eine Thermonukleare Explosion gegeben hat. Wann diese Explosion stattfand und wer diese gezündet hat wurde nicht mitgeteilt. Am 20.03.2005 wird in der Reihe ZDF-History von G.Knopp darüber berichtet.
 

Dieter

Ehrenchefchen
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#9
SuR hat geschrieben:
Wer ist denn diese 'offizielle Stelle'?
So so. Eine thermonukleare Explosion auf dem Platz. Es würde mich auch brennend interessieren, welche "offizielle Stelle" so einen geistigen Müll verbreitet.

Darüber hinaus wäre es gut zu wissen, was denn nun stattgefunden haben soll. Eine thermonuleare Explosion laut "offizieller Stelle", eine "schmutzige Bombe" laut Kurier.at ( hhtp://www.kurier.at/ausland/911795.php ) oder hat Diebner das Zeug persönlich mit der Hand ausgestreut?

Gruß

Dieter
 
#10
TÜP hat geschrieben:
Am 22.02.2005 wurde der Vorstand des Jonastalvereins GTGJ von offizieller Stelle darüber unterrichtet, dass es auf dem TrÜbPl Ohrdruf eine Thermonukleare Explosion gegeben hat. Wann diese Explosion stattfand und wer diese gezündet hat wurde nicht mitgeteilt. Am 20.03.2005 wird in der Reihe ZDF-History von G.Knopp darüber berichtet.
Wenn´s nicht gerade eine hohe Luftdetonation war, weis aber das Institut für Geowissenschaften in Jena aber nix von. :gruebel
Und die Betreiben ein Geodynamisches Observatorium seit 1898.
Hier mal der Link zum Seismogrammarchiv: http://www.igw.uni-jena.de/start.html

unter Einrichtungen\Seismologisches Archiv schauen
 
Zuletzt bearbeitet:
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Harry

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#11
Die schmutzige Bombe wurde von Walker ins Spiel gebracht. Ansonsten musste ich ziemlich lachen. Condor66 bei uns war im letzten Vortrag von Karlsch. Zitat Condors:

"...Nachdem ich Harrys Buch angefangen habe zu lesen, bin ich schon überrascht, wie sich der Inhalt mit dem Vortrag von Karlsch in Chemnitz deckt..."

Aber mein Buch war nachweislich vorher fertig :D :D
 

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#12
Gut, ich werf dann mal noch einen hinterher in Bezug auf die "thermonukleare Explosion", die es nach "offiziellen Stellen" auf dem Platz gegeben hat.

Was eine thermonukleare Explosion ist, kann man bei Wikipedia in ausführlicher Zusammenfassung nachlesen. Punkt 2.2. Hier geht es nicht um schmutzige Bomben oder solche, die bißchen Licht machen. Hier geht es um eine ausgewachsene Wasserstoffbombe! Der Begriff ist eindeutig und auch mit nix anderem zu verwechseln. Beim besten Willen nicht und für "offizielle Stellen" (wer immer das auch sei, die Antwort steht ja noch aus) schon gar nicht.

Was für generelle Folgen so ein Versuch haben sollte, wurde schon vor etlichen Jahren bei Team Delta beschrieben. Den Versuch gibts auch nicht in klein, entweder es macht ordentlich Bumms oder eben nicht. Die Untergrenze liegt im Kilotonnenbereich.

Ich weiß nicht, ob ich bei solcherart Meldungen nur den Kopf schütteln oder auch noch still in der Ecke weinen soll.

Gruß

Dieter
 
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Hammergottes

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#13
Ich habe mir den link TEAM DELTA jetzt so an die 20x durchgelesen ,Dieter,nur mal so eine frage in den raum werfend!was ist wenn ??(BLU-82)zb.oä. könnte es sein das sowas auf die art hochging??Auf die gefahr mich lächerlich zu machen :D

Euer Hammergottes
 

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#14
Ich werde dazu noch etwas ausführliches veröffentlichen. Allerdings erst, wenn ich Karlsch auch gelesen habe. Medienwirksame und spektakuläre Ankündigungen sind das eine, Inhalte dann das andere.

Der Beitrag oben bezog sich ausschließlich auf die GTGJ-Veröffentlichung von TÜP.

Zum Verständnis ein ganz kurzer Rückblick in die Geschichte, ohne das zu vertiefen.

Bis ca 1999/2000 gab es zahlreiche Thesen von einer großen Exlosion auf dem Platz. Dabei sollen hunderte Häftlinge umgekommen sein. Verfechter der These war u.a. Martin Stade, handfeste Beweise gab es nicht. Dafür kamen Fragen auf, die in dem Team-Delta-Artikel aufgeworfen wurden. Die Fragen verstärkten sich weiter, als Bodenproben aus dem sogenannten Dreieck an einer wissenschaftlichen Einrichtung analysiert wurden. Raus kam nichts. Keine Hinweise auf eine wie auch immer geartete A-Waffenexplosionen. Wir haben das nie veröffentlicht, die Ergebnisse wurden nur auf der letzten öffentlich zugänglichen Weihnachtsfeier von TD vorgestellt. Drum bin ich auch schon auf die Messungen von Karlsch gespannt, aber das nur am Rande.

In der Folgezeit wurden die Bomben immer kleiner. Verfechter von Mini-Atombomben war und ist u.a. Thomas Mehner, der das in vielen Büchern zu begründen versuchte. Objektive Beweise fehlen nach wie vor. Problematisch an den Thesen von Mehner sind u.a. zwei Punkte:

* So was zu bauen ist ein sehr langer Prozeß mit sehr vielen Tests - es sei denn, man fängt mit dem kompliziertesten Versuch an und arbeitet sich dann zum einfachen vor :D
* Wir reden hier immer noch von Explosionen im Kilotonnenbereich, was im TD-Artikel beschrieben wird, gilt also weiter.

Mittlerweile sind wir nun schon bei schmutzigen Bomben angekommen - siehe hier Was Karlsch schreibt, wird man sehen.

Letztlich geht es also darum, das man in einer ländlichen Gegend in der Mitte Europas, mit vielen kleinen Dörfern rundum nicht mal einfach so eine riesige Bombe zünden kann ohne daß dies bemerkt würde oder sichtbare Folgen hinterläßt. Weder eine konventionelle große in Richtung BLU-82 noch eine atomare oder gar thermonukleare. Das heißt nicht, es hätte keine Versuche mit Kohlenstaub- Vakuumbomben gegeben. Die gab es sehr wohl. Aber nicht auf dem Platz in Ohrdruf...

Gruß

Dieter
 
#15
Das Medien-Thema "Kernwaffe auf dem TrÜbPl Ohrdruf" nervt langsam mächtig...

Deshalb nur ganz kurz:

Die mich kennen, wissen, daß ich mich schon mehrere Jahre intensiv mit Nukleartechnologie beschäftige. Am Diebnerschen Uranversuchsstand in Gottow war ich ebenfalls schon mehrere Male => kein spektakuläres Bauwerk => kein Reaktor => nur Versuche Gottow I bis III...

Zum TrÜbPl:

Ende 06/2001 entnahm ich zur privaten Überprüfung der kursierenden Thesen im Bereich des Dreiecks aus einer Tiefe von ca. 50cm an 3 unterschiedlichen Stellen Bodenproben. 1 Bodenprobe wurde bewußt im Bereich des Waldes neben einem über 60 Jahre alten Baum entnommen, um sicherzustellen, daß kein Bodenabtrag nach einem imaginären Test stattfand.

Diese Bodenproben wurden von mir bekannten Mitarbeitern eines Reaktorlabors in einer großen Bildungseinrichtung (die ich mit Rücksicht auf diese Mitarbeiter hier nicht nenne!) freundlicherweise in einem 100.000 DM teuren Gammaspektrometer über den Zeitraum von 3 Tagen (Gatetime des Gerätes) analysiert. Es handelt sich hierbei um keine simple Feldmesstechnik, wie einen Geigerzähler etc., sondern um ein sehr großes, stationäres Gerät, welches zur nuklearen Forschung und Studentenausbildung genutzt wird!

Die Messergebnisse wurden danach von Professoren, Doktoren und den interessierten Studenten diskutiert. Untenstehend als Beispiel ein Auszug aus den vielen erzeugten Ausdrucken mit den Meßergebnissen.

Ergebnis: Diese Bodenproben zeigen keinerlei anomale Häufungen von Isotopen ( bzw. Spaltprodukte), wie sie nach einem lokalen Kernspaltungsprozeß zwingend zu erwarten gewesen wären. Das detektierte Cäsium 137 ist laut den Experten den oberirdischen Kernwaffentests nach dem 2. Weltkrieg, sowie der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl geschuldet!

Vergleicht man die TrÜbPl-Bodenproben bezüglich der spektralen Verteilung der detektierten Isotope mit einer x-beliebigen Bodenprobe aus Europa, so gibt es keine signifikanten Unterschiede!

Die Verantwortlichen für die These "Kernwaffentest auf dem TrÜbPl Ohrdruf" sollten statt zu spekulieren lieber einmal ein paar gestandene Wissenschaftler zu diesem Problem zu Rate ziehen!!

!!! ENDE !!! :wuetend

Glück auf

Peter
 

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Harry

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#16
Nur zu deiner freundlichen Information... die Proben wurden von der PTBA untersucht... nicht gerade die typischen "Unwissenschaftler". Und die ersten Ergebnisse haben die Herren wohl so sehr geschockt dass sie eine 2te Probe eingeholt haben, deren Ergebnis meines Wissens noch aussteht. Sollte sich also die 2te Probe bestätigen, kannst du deine Ausdrucke einrahmen und aufhängen ;)
 

josef

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#17
Danke @Dieter und @PeMü für die klaren Worte!

@TÜP: Welche Behörde, Amt, Institution usw. versteht GTGJ als "offizielle" Stelle?

Als "weit vom Schuss" lebender will und kann ich dazu nichts genaueres sagen! Irgendwie kommt mir das Ganze halt als PR-Aktion für das angekündigte Buch vor...

lg
josef
 

Dieter

Ehrenchefchen
Mitarbeiter
#18
In Anlehnung an das, was ich schon bei explorate im Forum als Antwort auf den Stade- gläubigen Eisenbart geschrieben habe und auf meine Fragen hier an TÜP:

Kein Mensch weiß, was Karlsch eigentlich geschrieben hat. Es mag sein, das es Leute gibt, die tatsächlich oder vermeintlich mehr wissen. Das ist schön für jene Personen, interessiert mich aber im Moment persönlich überhaupt nicht (und das ist der freundliche Ausdruck für meine Gedanken). Wenns geheim ist, dann soll man es auch weiterhin in irgendwelchen Hinterzimmern besprechen. Da gehört es nämlich hin. Wenns öffentlich ist, dann soll es auch mit den erforderlichen Details veröffentlicht werden - wenn dabei mehr als nichts herausgekommen ist. Und bevor über was geredet wird, sollten wir vielleicht die Grundlagen dessen lesen, über was wir uns verbreiten wollen. Hier eben das Buch von Karlsch.

Spekulation on:

Wenn die "offizielle Stelle", auf die sich die GTGJ beruft, tatsächlich die PTB sein sollte und diese tatsächlich behauptet, auf dem Platz habe eine "thermonukleare Explosion" stattgefunden, dann habe ich in der Tat schon vor dem Lesen des Buches ein paar Fragen!

Spekulation off

Gruß

Dieter
 
#19
Für die vernünftig Interessierten ein paar Bilder von dem Diebnerschen Uranversuchsstand und dessen Umfeld in der Versuchsstelle Gottow des Heereswaffenamtes, westlich von Kummersdorf-Gut.

In Gottow wurden folgende Versuche zur Neutronenbilanz durchgeführt:

G-I Herbst 1942, Zylinder mit abwechselnde Schichten aus Paraffin und Uranoxidwürfeln, umspült von einem Wassermantel

G-II Sommer 1943, Kugel mit abwechslenden Schichten aus Eis aus Deuteriumoxid und Uranmetallwürfeln, umgeben von einem Eisenmantel

G-III 1943/44, Paraffin mit Kugelhohlraum, gefüllt mit schwerem Wasser und darin aufgehängten Uranwürfeln

Es fragt sich nun beim Blick auf die Jahreszahl, ob es nach dem G-III Versuch eventuell auch einen G-IV oder G-xx gegeben haben könnte...SPEKULATION => der dann in der praktischen Realisierung eines eventuell bereits geplanten U238-Schwerwasserleistungsreaktors (Natururan-Siedewasser- oder Druckröhrenrekator o.ä.) gipfelte...(KEINE EINDEUTIGEN BEWEISE, NUR INDIZIEN)

Die letzten 3 Fotos dieser Reihe zeigen verbunkerte Hallen östlich des Diebnerschen Uranversuchsstandes, die die Russen wie das gesamte Gelände nachnutzten. Man findet überall russische Ziegelmauerungen in den Hallen...typisch russisch verschlimmbesserte Baukörper eben...

Die verbunkerten Hallen sind für mich in ihrer Struktur wesentlich rätselhafter als der eigentliche Versuchsstand. Warum sind diese Hallen so hoch und so lang. Für ein normales Labor viel zu groß. Da ich keine Kenntnis über die damalige konkrete Verwendung der Hallen besitze, habe ich schon überlegt, ob man die Hallen perspektivisch schon für die Installation von Ultrazentrifugen zur Separation von U235 vorgesehen hatte.

Letzteres ist nur eine HYPOTHESE, die sich NICHT mit Fakten belegen läßt!

Glück auf

Peter
 

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