Horrorszenario bewaffnete Auseinandersetzung auf der Koreanischen Halbinsel

josef

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#21
„SCHIESSPLATZ“ PAZIFI
Nordkorea auf Konfrontationskurs
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Nordkorea hat im letzten Jahr an die 50 Raketen getestet und scheint aktuell entschlossen, dieses Tempo halten zu wollen. Am Samstag feuerte die nordkoreanische Armee eine Langstreckenrakete in den Pazifik ab, am Montag zwei Kurzstreckenraketen. Auch verbal fährt Pjöngjang auf Konfrontationskurs. Diesmal meldete sich auch die Schwester von Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong, zu Wort und erklärte den Pazifik zum „Schießplatz“.
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Im letzten Jahr hatte Pjöngjang so viele Raketen und Marschflugkörper getestet wie nie zuvor. In den Jahren 2016 und 2017 waren es jeweils über 20 gewesen, im Vorjahr dann mehr als doppelt so viele wie in diesen beiden Jahren bzw. fünfmal so viele wie 2021. Am Montag feuerte die nordkoreanische Armee erneut zwei ballistische Raketen in Richtung Osten in den Pazifik ab, zuvor erst am Samstag eine Langstreckenrakete. Parallel dazu fanden bzw. finden gemeinsame Manöver Südkoreas und der USA, bei denen auch ein nuklearer Konflikt strategisches Thema ist, statt.

Am Samstag hatten Südkorea und Japan den Test einer Rakete mit großer Reichweite bestätigt. Laut dem südkoreanischen Generalstab und Berichten der Nachrichtenagentur Yonhap handelte es sich dabei um eine ballistische Langstreckenrakete, die in der Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden und nach etwa 900 Kilometern im Pazifik niedergegangen war – laut Japan in Gewässern, die Tokio zu seiner exklusiven Wirtschaftszone zählt.

Raketen mit über 10.000 Kilometer Reichweite
Nordkorea sprach kurz danach von einer kurzfristig angesetzten Übung, bei der die Einsatzbereitschaft eigener Interkontinentalraketen (Intercontinental Ballistic Missile, ICBM) erfolgreich überprüft worden sei.

APA/AFP/Kcna Via Kns
Langstreckenraketen könnten theoretisch US-Festland erreichen

Die Rakete des Typs Hwasongpho-15 hat eine Reichweite von deutlich über 10.000 Kilometern, könnte damit theoretisch das US-amerikanische Festland erreichen. ICBM sind das wichtigste Trägermittel für Atomwaffen. Tests sind Nordkorea laut UNO-Auflagen verboten, Pjöngjang hält sich allerdings nicht an dieses Verbot.

Keine 48 Stunden nach dem ICBM-Test schlugen am Montag zwei Kurzstreckenraketen erneut im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) ein. Laut Angaben aus Südkorea wurden sie im Gebiet Sukchon in der Provinz Südpyongan abgefeuert, die japanische Küstenwache gab Alarm. Südkorea sprach wie zuvor schon nach dem Test am Samstag von einer „schweren Provokation“.

Reaktion auf Manöver der USA und Südkoreas
Nordkorea gab kurz darauf eine Erklärung ab, in der es hieß, seine Streitkräfte hätten „zwei Schüsse mit 600-Millimeter-Mehrfachraketenwerfern“ auf Ziele 395 und 347 Kilometer entfernt im Meer abgefeuert. Die ballistischen Kurzstreckenraketen könnten taktische Nukleargefechtsköpfe tragen.

AP/KRT
Beim jüngsten Test wurden am Montag ballistische Kurzstreckenraketen in das Japanische Meer abgefeuert

Pjöngjang erklärte weiter, die nordkoreanische Armee habe das Manöver am Montag als Reaktion auf gemeinsame Übungen von Südkorea und den USA ausgeführt. Nordkorea machte beide Länder laut der staatlichen Korean Central News Agency (KCNA) für die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Region verantwortlich.

Kims Schwester erklärt Pazifik zu „Schießplatz“
Diesmal meldete sich auch die Schwester von Machthaber Kim Jong Un, Kim Yo Jong, in einer eigenen Presseaussendung, veröffentlicht von der KCNA, zu Wort. Sie warnte vor einer zunehmenden Präsenz der US-Streitkräfte in der Region und erklärte, es hänge von dieser ab, wie oft Nordkorea „den Pazifik als unseren Schießplatz“ („Feuerbereich“, „firing range“) nutzen werde. Kim Yo Jong ist Direktorin des Ministeriums für Propaganda und Mitglied des Zentralkomitees der kommunistischen Partei der Arbeit Nordkoreas.

AP/Pool Photo/Jorge Silva
Kim Yo Jong, zuständig für die Propaganda ihres Bruders Kim Jong Un

Die USA und Südkorea halten gemeinsame Manöver ab, an denen am Sonntag auch ein strategischer US-Bomber beteiligt gewesen sein soll. Es soll dabei auch um die simulierte Reaktion auf einen nordkoreanischen Atomwaffeneinsatz gegangen sein. Pjöngjang hatte zuvor seinerseits erklärt, die Hwasong-15-Langstreckenrakete zeige die Fähigkeit zu einem „tödlichen atomaren Gegenangriff“. Im März halten die USA und Südkorea die jährlichen gemeinsamen Manöver „Freedom Shield“ ab.

Spannungen steuern auf neuen Höhepunkt zu
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel würden in den nächsten Monaten zunehmen und einen neuen Höhepunkt erreichen, so Yang Moo Jin von der University of North Korean Studies im südkoreanischen Seoul. Die Frequenz militärischer Aktivitäten werde zunehmen, Kim Yo Jongs Aussagen würden auch auf häufigere Raketentests hinweisen. Hong Min vom Korea Institute for National Unification (KINU) erwartet häufigere Tests von Langstreckenraketen im Pazifik. Bei vergangenen Raketentests zeigte sich Kim Jong Un mit seiner Tochter Kim Ju Ae, die als seine mögliche „Thronfolgerin“ gilt.

AP/Korea News Service
Kim Jong Un mit Tochter Kim Ju Ae auf einem Testgelände

International, aber speziell bei den Nachbarländern lassen die militärischen Aktivitäten Pjöngjangs die Alarmglocken läuten, Proteste beeindrucken das international weitgehend isolierte Regime aber nicht. Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den ICBM-Test vom Wochenende und forderte Nordkorea auf, „unverzüglich von weiteren Provokationen abzusehen“.

Kims Devise: „Stärkste Atommacht der Welt“
Japan verlangte eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats. Ähnliche Worte kamen aus Südkorea. Das Kommando der US-Armee für den Indopazifik (INDOPACOM) sprach von einer „destabilisierenden Wirkung“ des nordkoreanischen Waffenprogramms generell. Im November hatte Machthaber Kim die Devise ausgegeben, das wirtschaftlich schwache und immer wieder mit Lebensmittelengpässen kämpfende Nordkorea zur „stärksten Atommacht der Welt“ zu machen.
20.02.2023, red, ORF.at/Agenturen

Links:
„Schießplatz“ Pazifik: Nordkorea auf Konfrontationskurs
 

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#22
Nordkorea testete offenbar erneut eine Unterwasserdrohne
Sie habe 1.000 Kilometer zurückgelegt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Pjöngjang protestiert damit gegen Militärmanöver Südkoreas und der USA

Bilder der Unterwasserdrohne.
Foto: EPA/KCNA EDITORIAL USE ONLY

Pjöngjang/Seoul – Nordkorea hat nach eigenen Angaben erneut eine nuklearfähige Unterwasserdrohne getestet. Die unbemannte Drohne mit der Bezeichnung Haeil-2 sei in einem von 4. bis 7. April dauernden Manöver 71 Stunden und sechs Minuten in der Tiefe gekreuzt, habe dabei 1.000 Kilometer zurückgelegt und dann erfolgreich ihr Ziel getroffen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Erst vor zwei Wochen hatte das Land den Test einer nuklearen Unterwasserdrohne vermeldet.

Nordkorea protestiert mit seinen Waffentests gegen gemeinsam von Südkorea und den USA abgehaltene Militärmanöver in der Region und wirft den beiden Ländern vor, die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu gefährden. Südkorea und die USA weisen die Vorwürfe zurück.
(APA, Reuters, 8.4.2023)
Nordkorea testete offenbar erneut eine Unterwasserdrohne
 

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#23
SEOUL ALARMIERT
Satellitenstart Nordkoreas gescheitert
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Nordkorea ist mit dem Versuch gescheitert, erstmals einen Erdbeobachtungssatelliten für militärische Zwecke ins All zu bringen. Das von Kim Jong Un regierte Land räumte am Mittwoch – nur wenige Stunden nach dem Start der Trägerrakete „Chollima-1“ von der Westküste des Landes – den Fehlschlag ein. Ein weiterer Start sei aber bereits geplant. In Südkorea herrschte wegen des Starts kurzzeitig Unruhe.
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Der Flug der neuartigen Rakete mit dem militärischen Aufklärungssatelliten „Malligyong-1“ sei nach dem Start von der Sohae-Startanlage zuerst normal verlaufen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien unter Berufung auf die nationale Behörde für Raumfahrtenwicklung.

Dann seien jedoch Probleme bei der Zündung der zweiten Raketenstufe aufgetaucht, und die Rakete habe an Schubkraft verloren. Die „schwerwiegenden Fehler“ würden untersucht, um so bald wie möglich den zweiten Satellitenstart folgen zu lassen, hieß es aus Nordkorea.

Fehlalarm sorgte für Aufregung in Seoul
Der Raketenstart sorgte in der Millionenmetropole Seoul kurzzeitig für Unruhe: In der südkoreanischen Hauptstadt waren in der Früh Alarmsirenen zu hören, in Textnachrichten wurden die Einwohner aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Der Alarm wurde später zurückgezogen. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, teilte das Innenministerium mit. Es habe keine Gefahr für Seoul bestanden.

APA/AFP/South Korean Defence Ministry
Südkorea veröffentlichte Bilder, die mutmaßlich Teile der abgestürzten Rakete zeigen

Das südkoreanische Militär hatte zuvor den Start der mehrstufigen Rakete im Nachbarland erfasst. Sie sei Richtung Süden geflogen. Der Generalstab sprach später von einem „abnormalen Flug“. Die Rakete sei etwa 200 Kilometer westlich der südkoreanischen Insel Eocheong im Gelben Meer ins Wasser gestürzt. Ein Objekt, das wahrscheinlich Teil der Rakete sei, sei aus dem Wasser gezogen worden.

Pjöngjang informierte Japan
Nordkorea hatte den Start angekündigt. Das Nachbarland Japan wurde davon informiert, dass das Startfenster vom 31. Mai bis zum 11. Juni reiche. Nordkoreas Machthaber hatte im April die Weisung ausgegeben, in Zukunft nacheinander mehrere Aufklärungssatelliten auf verschiedenen Erdumlaufbahnen auszusetzen, um den „Bedrohungen“ der USA und Südkoreas besser begegnen zu können. Beiden Ländern wirft Pjöngjang eine feindselige Politik vor. Im April dieses Jahres schoss Nordkorea zu Testzwecken erneut eine Interkontinentalrakete (ICBM) ab, die theoretisch auch US-Territorium erreichen kann.

Scharfe Kritik der USA
Diesmal war es der erste Versuch eines Satellitenstarts des Landes seit 2016 und der erste mit einem mutmaßlichen Spionagesatelliten. „Bei diesem angeblichen Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen“, teilte der Nationale Sicherheitsrat der USA mit.

APA/AFP/South Korean Defence Ministry
Mehrere Teile, die zu der Rakete gehören sollen, wurden von Südkorea geborgen

Deeskalation mit diplomatischen Mitteln sei immer noch möglich, aber Pjöngjang müsse seine provokativen Handlungen sofort einstellen. Der Raketenstart erhöhe die Spannungen in der Region und könne die Sicherheitslage destabilisieren.

UNO verurteilt Satellitenstart
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteile „nachdrücklich“ den Start eines militärischen Satelliten, hieß es in einer Erklärung seines Sprechers. „Jeder Start unter Verwendung ballistischer Raketentechnik verstößt gegen entsprechende Beschlüsse des Sicherheitsrats.“
UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea, das schon mehrere Atomtests unternommen hat, den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Dabei handelt es sich in der Regel um Boden-Boden-Rakten, die – je nach Bauart – auch mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet.
31.05.2023, red, ORF.at/Agenturen

Seoul alarmiert: Satellitenstart Nordkoreas gescheitert
 

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#24
INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN
Staatliche Agentur: Nordkorea nahm Spionagesatelliten in Betrieb
Der Schritt führt zu Spannungen in der Region und löst neue Sanktionen aus. Der erste militärische Spionagesatellit Nordkoreas startete Ende November

Ein Bild der Rakete, die den ersten nordkoreanischen Spionagesatelliten Ende November ins All brachte.
AP

Pjöngjang – Nordkorea hat laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag seinen Aufklärungssatelliten in Betrieb genommen. Der Satellitendienst werde die gewonnenen Informationen an das Aufklärungsbüro der Armee und andere wichtige Einheiten weiterleiten. Nordkorea hatte seinen ersten militärischen Spionagesatelliten am 21. November erfolgreich ins All gebracht und angeblich Fotos des Weißen Hauses, von US-Militärbasen und Gebieten in Südkorea übertragen.

Der Schritt führte zu Spannungen in der Region und löste neue Sanktionen der USA, Australiens, Japans und Südkoreas aus. Pjöngjang hat bisher jedoch noch keine Bilder des Satelliten veröffentlicht, weswegen Analysten und ausländische Regierungen noch darüber spekulieren, wie leistungsfähig der neue Satellit tatsächlich ist.

Eine Rakete des US-Konzerns SpaceX brachte am Freitag Südkoreas ersten Spionagesatelliten vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg ins All. Südkorea hat mit dem amerikanischen Unternehmen einen Vertrag über den Start von insgesamt fünf Spionagesatelliten bis zum Jahr 2025 abgeschlossen, um die koreanische Halbinsel rund um die Uhr überwachen zu können.
(APA, 3.12.2023)

Staatliche Agentur: Nordkorea nahm Spionagesatelliten in Betrieb
 

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#25
INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN
Südkorea brachte eigenen Spionagesatelliten ins All
Der erste Aufklärungssatellit des Landes wurde erfolgreich in den Orbit gebracht. Mit ihren Satelliten wollen sich Nord- und Südkorea gegenseitig überwachen

Unter einem Vertrag mit SpaceX will Südkorea bis 2025 vier weitere Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen.
EPA/SpaceX via South Korea Defens

Seoul – Nach Nordkorea hat auch Südkorea seinen ersten militärischen Aufklärungssatelliten ins All gebracht. Beide Länder wollen sich mit eigenen Spionagesatelliten bessere Möglichkeiten zur gegenseitigen Überwachung verschaffen. Eine "Falcon-9"-Rakete der privaten Raumfahrtfirma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten an Bord hob am Freitag vom Militärstützpunkt Vandenberg in Kalifornien ab. Südkorea informierte wenig später über den erfolgreichen Start.

Etwa eine Stunde nach dem Start nahm der Flugkörper den Angaben zufolge Kontakt mit einer Bodenstation auf. Der Start selbst wurde von SpaceX in den sozialen Medien übertragen. Südkorea will mehrere Spionagesatelliten in den Orbit aussetzen, um die Vorgänge im abgeschotteten Nachbarland besser beobachten zu können. Zugleich will sich Südkoreas Militär bei der Überwachung aus dem All unabhängiger vom Verbündeten USA machen.

Vier weitere Satelliten geplant
"Mit dem erfolgreichen Start des Militärsatelliten haben sich unsere Streitkräfte unabhängige Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten gesichert", hieß es. Unter einem Vertrag mit SpaceX will Südkorea bis 2025 vier weitere Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea wegen des Starts seines ersten Aufklärungssatelliten in der vergangenen Woche jeweils mit neuen Sanktionen belegt. Sie werfen Pjöngjang vor, beim Satellitenstart am 21. November Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen.

Nordkorea reagierte und schickte eine Warnung aus. Das Land werde jede Störung seines Satellitendienstes als Kriegserklärung auffassen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den Sprecher des nordkoreanischen Verteidigungsministeriums. Im Falle eines Angriffs auf seine strategischen Einrichtungen werde es seine militärische Abschreckung mobilisieren.

Verschärfte Spannungen
"Sollten die USA versuchen, das rechtmäßige Territorium eines souveränen Staates zu verletzen, indem sie die neuesten Technologien illegal und ungerechtfertigt als Waffen einsetzen, wird die DVRK erwägen, Maßnahmen zur Selbstverteidigung zu ergreifen, um die Funktionsfähigkeit der US-Spionagesatelliten zu untergraben oder zu zerstören", hieß es in der Erklärung. DVRK sind die Initialen des offiziellen Namens des Nordens, der Demokratischen Volksrepublik Korea.

UN-Beschlüsse untersagen dem Land jegliche Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen. Solche Raketen können - je nach Bauart - mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt wieder deutlich verschärft.
(APA, 3.12.2023)

Südkorea brachte eigenen Spionagesatelliten ins All
 

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#26
PROBELAUF
Nordkorea testete offenbar atomwaffenfähige Interkontinentalrakete
Angaben des südkoreanischen Militärs zufolge wurden zwei Abschüsse binnen weniger Stunden verzeichnet


Dieses Archivfoto der Machthaber in Nordkorea soll eine Interkontinentalrakete zeigen, die bereits im März in Pjöngjang abgefeuert wurde.
AP/æ

Pjöngjang/Seoul – Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs eine atomwaffenfähige Rakete von langer Reichweite in Richtung Meer abgefeuert. Der Start der mutmaßlichen Interkontinentalrakete (ICBM) sei Montagfrüh erfasst worden, teilte der Generalstab in Seoul mit. Japan bestätigte das. Mit einer Reichweite von mehr als 15.000 Kilometern könne sie jeden Ort in Japan oder den USA erreichen, sagte der stellvertretende japanische Verteidigungsminister Shingo Miyake am Montag.

Die Rakete sei rund 73 Minuten in der Luft gewesen. Die Rakete sei nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung Meer vor der Ostküste Nordkoreas abgefeuert worden, teilten südkoreanische Generalstabschefs mit. Das US-Außenministerium verurteilte den Raketenstart und forderte die Regierung in Pjöngjang auf, zu Diplomatie und Dialog zurückzukehren.

Verstoß gegen Uno-Resolutionen
Erst am späten Sonntagabend hatte Nordkorea den Angaben Südkoreas zufolge eine Kurzstreckenrakete getestet, die nach rund 570 Kilometern vor der Ostküste ins Meer stürzte. Nur wenige Minuten nach dem Start warf das Verteidigungsministerium in Pjöngjang "Schurken" in den USA und Südkorea ein rücksichtsloses militärisches Vorgehen vor. Die Ankunft des Atom-U-Boots USS Missouri in Südkorea sei der jüngste Akt, der beweise, dass die USA einen Atomkrieg in Erwägung zögen, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung des Ministeriums.

Uno-Resolutionen untersagen der selbsternannten Atommacht den Start oder auch nur Tests von ballistischen Raketen jeder Reichweite. Solche Raketen können – je nach Bauart – auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.

Aufrüsten gegen USA
Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea zuletzt wegen des Starts eines Aufklärungssatelliten im November mit neuen Sanktionen belegt. Sie warfen Pjöngjang vor, Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen stehen. Nordkoreas Entwicklung von ICBM, deren Reichweite 5.500 Kilometer überschreitet, ist vor allem gegen die USA gerichtet.

Die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel haben sich deutlich verschärft. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen einschließlich ICBM und Lenkflugkörper getestet.
(APA, red, 18.12.2023)

Nordkorea testete offenbar atomwaffenfähige Interkontinentalrakete
 

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#27
NORDKOREA FEUERT GRANATEN AB
Südkorea ordnet Evakuierungen auf Inseln an
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Nordkorea hat am Freitag nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums mehr als 200 Granaten in der Nähe von zwei südkoreanischen Inseln abgefeuert – Südkorea hat mit Schießübungen reagiert. Die Bewohner und Bewohnerinnen der Inseln wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Seoul sprach von einem „provokativen Akt, der den Frieden auf der koreanischen Halbinsel gefährdet“. Erst zuletzt hatte Südkorea gemeinsame Militärübungen mit den USA abgehalten.
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„Das nordkoreanische Militär hat heute zwischen 9.00 und 11.00 Uhr (zwischen 1.00 und 3.00 Uhr MEZ) mehr als 200 Schuss in den Gebieten von Jangsan-got im nördlichen Teil von Baengnyeong und den nördlichen Gebieten der Insel Yeonpyeong abgegeben“, sagte ein Vertreter des südkoreanischen Verteidigungsministeriums.

Die Geschoße seien nördlich der Seegrenzlinie ins Gelbe Meer gefallen, teilte der Generalstab in Südkorea am Freitag mit. Die Granaten hätten keine Schäden angerichtet. Südkoreas Militär reagierte unter Einsatz von Panzerhaubitzen und anderen Geschütze mit eigenen Schießübungen. Nordkorea müsse „diese Aktionen umgehend einstellen“, forderte das Verteidigungsministerium in einer Erklärung.

„Präventive Maßnahme“
Aus Yeonpyeong hieß es, die Aufforderung an die Bewohner, sich in Sicherheit zu bringen, sei eine „präventive Maßnahme“ – später wurde die Evakuierungsanordnung wieder aufgehoben. Die Insel liegt zwölf Kilometer südlich der nordkoreanischen Küste. Yeonpyeong war 2010 Ziel eines Angriffs der nordkoreanischen Artillerie gewesen. Vier Menschen wurden damals getötet. Später gab ein Behördenvertreter ähnliche Maßnahmen für die Insel Baengnyeong bekannt.

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Nordkorea: „Natürliche Reaktion“
Aus Nordkorea hieß es später, die Artillerieübungen vor der Westküste seien eine „natürliche Reaktion“ auf die großangelegten Militäraktionen des südkoreanischen Militärs und hätten keine Auswirkungen auf die Sicherheit der südkoreanischen Inseln, so die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Zuvor hatte Pjöngjang von „rücksichtslosen Kriegsmanövern“ gesprochen.

So haben Südkorea und die USA zuletzt ihre einwöchigen Militärübungen nahe der koreanischen Grenze abgehalten. Die gemeinsamen Gefechtsübungen mit schweren Waffen dienten dazu, die Kampfbereitschaft zu testen und zu verbessern, indem ein feindlicher Angriff simuliert wurde, teilte Südkorea am Donnerstag mit. Die Übungen begannen am 29. Dezember und endeten am Donnerstag.

Peking fordert „Zurückhaltung“
Pjöngjangs wichtigster Verbündeter China forderte von allen Seiten „Zurückhaltung“. Alle betroffenen Parteien sollten „von Handlungen absehen, die die Spannungen verschärfen“, sowie „eine weitere Eskalation der Situation vermeiden und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme eines sinnvollen Dialogs schaffen“, sagte Außenministeriumssprecher Wang Wenbin.

Kim fordert Ausweitung der Raketenwerferproduktion
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un rief am Freitag (Ortszeit) Staatsmedien zufolge zu einer Ausweitung der Produktion von Raketenwerfern auf – in Vorbereitung einer „militärischen Machtprobe“ mit Südkorea und den USA. Der Aufruf Kims erfolgte bei einem Fabriksbesuch, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag meldete.

Kurz zuvor hatte die US-Regierung mitgeteilt, Nordkorea habe kürzlich ballistische Raketen und Raketenwerfer an Russland geliefert, von denen einige bei den jüngsten Angriffen auf die Ukraine eingesetzt worden seien.

USA: Lieferung an Russland „bedeutsame Eskalation“
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, sagte am Donnerstag, einige der Raketen und Raketenwerfer seien bei Angriffen am 30. Dezember und 2. Jänner eingesetzt worden. Kirby nannte das eine „bedeutsame und besorgniserregende Eskalation“ im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die USA und ihre Verbündeten würden die Angelegenheit nun im UNO-Sicherheitsrat auf den Tisch bringen, kündigte Kirby an. Die nordkoreanischen Waffenlieferungen an Russland stellten eine Verletzung der gegen das ostasiatische Land verhängten UNO-Sanktionen dar, betonte er.

AP/Yuri Kadobnov
Kim und Putin bei einem Treffen in Russland im Vorjahr

Laut Kirby wurde eine der nordkoreanischen Raketen am 30. Dezember auf die Südukraine abgefeuert. Das Geschoß sei in einem freien Feld in der Region Saporischschja gelandet. Am 2. Jänner hätten die russischen Streitkräfte gleich „mehrere“ nordkoreanische Raketen bei starken Luftangriffen eingesetzt. Die USA hatten bereits in den vergangenen Monaten von nordkoreanischen Rüstungslieferungen an Russland berichtet.

Völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand
Die Koreanische Halbinsel ist seit Jahrzehnten geteilt und befindet sich völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand. Ein Friedensabkommen ist nach dem Korea-Krieg nicht geschlossen worden, nur ein Waffenstillstand. In den Krieg hatten damals auf der Seite des Südens im Rahmen der UNO die USA eingegriffen, aufseiten des kommunistischen Nordens die Sowjetunion und vor allem China.
Nordkorea hat über die Jahrzehnte sein stalinistisches System, inklusive Personenkult, behalten; es ist hochgerüstet, ein Großteil der Bevölkerung aber in totaler Armut. Südkorea hat ab den 80er Jahren den Weg der Demokratie eingeschlagen und hat sich zur Hightech-Nation entwickelt.
05.01.2024, red, ORF.at/Agenturen

Nordkorea feuert Granaten ab: Südkorea ordnet Evakuierungen auf Inseln an
 

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#28
NORDKOREA
Denkmalsturz als symbolische Kriegserklärung
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wirft nicht nur sämtliche Pläne seiner Familiendynastie für eine Wiedervereinigung mit Südkorea über Bord. Er will den Süden als „Hauptfeind“ in der Verfassung seines Landes verankert sehen, wie staatliche Medien am Dienstag berichteten. Als symbolischer Akt soll das Denkmal für die Wiedervereinigung in Pjöngjang fallen, ein „Schandfleck“, wie Kim es nannte. Von einer „friedlichen Wiedervereinigung“ will er nichts mehr wissen und droht stattdessen mit Krieg.
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Die Situation auf der koreanischen Halbinsel ist nach regelmäßigen Raketentests Nordkoreas, zuletzt einem Artilleriemanöver im Grenzgebiet zum Süden und der Entsendung eines Langstreckenbombers nach Südkorea durch die USA, angespannt wie seit Jahren nicht mehr. Pjöngjang verstärkt seine militärischen Drohgebärden laufend, nun wagt sich Machthaber Kim sogar an das – wie es bisher schien – unantastbare Erbe seiner Dynastie.

In einer Sitzung der Obersten Volksversammlung habe Kim „geschworen“, das Denkmal für Wiedervereinigung abreißen zu lassen, berichtete der US-Sender CNN am Dienstag. Erbaut worden war es unter seinem Vater Kim Jong Il, der das kommunistische Land von 1994 bis 2011 regiert hatte, im Jahr 2001. Es steht in der Hauptstadt Pjöngjang. Gewidmet ist es dem „ewigen Präsidenten“ und Vater Kim Jong Ils, Kim Il Sung. Der hatte 1960 ein Konzept für eine Wiedervereinigung mit dem Süden entworfen. Er hatte Nordkorea von 1948 bis 1994 regiert.

Kein „ohne Waffengewalt“ mehr
Das Konzept Kim Il Sungs basierte auf drei Prinzipien, die sein Enkel Kim Jong Un jetzt aus der Verfassung streichen wolle, wie staatliche nordkoreanische Medien gleichfalls am Dienstag berichteten: „Unabhängigkeit, friedliche Wiedervereinigung und große nationale Einheit“.

Reuters/Kcna
Test einer mutmaßlichen ballistischen Mittelstreckenrakete am Wochenende

Das 30 Meter hohe und 61,5 Meter breite Monument steht auf Skulpturen. Diese symbolisieren die drei Prinzipien Kim Il Sungs zur Wiedervereinigung. 1972 hatte eine südkoreanische Delegation Pjöngjang besucht, die Prinzipien für eine „friedliche Wiedervereinigung ohne Waffengewalt“ wurden öffentlich formuliert.

Bruch mit „Erbe“ seiner Dynastie
Von diesen Leitsätzen ist Nordkorea unter Kim Jong Un aktuell weiter weg denn je. Seine Ankündigungen bedeuteten einen Bruch mit einem jahrzehntealten politischen Kurs, analysierte CNN. Kim hatte Südkorea schon zuletzt bei einer Inspektion von Munitionsfabriken als „Hauptfeind“ bezeichnet und eine komplette Neuausrichtung des militärischen Kurses seines Landes angekündigt.

Dieser deutet in Richtung Konfrontation. Für den Fall eines Krieges auf der koreanischen Halbinsel drohte er mit dem Einsatz von Atomwaffen. Nord- und Südkorea befinden sich auch nach dem Ende des Korea-Krieges (1950–1953) formal weiterhin im Kriegszustand, beide Seiten hatten allerdings lange eine friedliche Wiedervereinigung angestrebt.

„Erster Gegner“ und „Hauptfeind“ Südkorea
Bei seiner Rede vor der Vollversammlung Anfang der Woche warf Kim Südkorea erneut vor, einen Sturz seiner Regierung und eine Wiedervereinigung mit Gewalt anzustreben. In der Verfassung müsse klargemacht werden, dass der Nachbar „erster Gegner und unverrückbarer Hauptfeind ist“. Der zweite „Hauptfeind“ für Pjöngjang sind die USA, der wichtigste Verbündete Südkoreas.

Reuters/The Defense Ministry
Südkoreanische Panzer bei einem Manöver gemeinsam mit den USA nahe der demilitarisierten Zone im Kriegsgebiet

In der Verfassung sollte auch konkret die Frage nach einer „Besetzung“, „Rückeroberung“ und „Eingliederung“ des Südens im Fall eines Krieges beantwortet werden, forderte Kim. „Wir wollen keinen Krieg, doch haben wir auch nicht die Absicht, ihn zu vermeiden.“ Kim deutete an, die Verfassung könnte bei der nächsten Parlamentssitzung geändert werden.

Symbolischer Schritt
Im Einklang mit Kims neuem Kurs beschloss die Volksversammlung in ihrer jüngsten Sitzung, drei Behörden für den innerkoreanischen Dialog und die Zusammenarbeit einschließlich des Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Landes aufzulösen. Der Schritt war zuvor angekündigt worden. Die Zerstörung des Denkmals zeige symbolisch, wohin Kims Weg führe, zitierte CNN Jeong Eun Mee, Forscher am von der südkoreanischen Regierung finanzierten Korea Institute for National Unification (KINU).

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol kritisierte die scharfe Rhetorik des nordkoreanischen Machthabers. „Die Menschen in Nordkorea bilden mit uns ein Volk und sie haben die gleichen Rechte, um Frieden, Menschenrechte und Wohlstand zu genießen“, sagte er der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge bei einem Kabinettstreffen in der Hauptstadt Seoul. Wenn Nordkorea provoziere, „werden wir sie dreimal so hart bestrafen“, zitierte ihn am Dienstag CNN.

Russland und China als einzige wichtige Verbündete
Die Oberste Volksversammlung Nordkoreas gilt im westlichen Ausland als Scheinparlament. Sie tritt in der Regel nur wenige Male im Jahr zusammen, um Beschlüsse der Staatsführung und der Partei der Arbeit Koreas (PdAK), deren Vorsitzender Kim ist, zu billigen.

Die Kim-Dynastie beherrscht das Land seit seiner Gründung 1948 autoritär. International ist Nordkorea weitgehend isoliert, mächtige Verbündete sind allerdings Russland und China. Die Beziehungen zu Russland scheinen sich mit dem Krieg gegen die Ukraine intensiviert zu haben. Nordkorea soll Russland Waffen liefern.

Drohungen militärisch untermauert
Nordkorea untermauert seinen Konfrontationskurs in regelmäßigen Abständen militärisch. Erst am Sonntag meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den Test einer Hyperschallrakete, mutmaßlich einer Mittelstreckenrakete, die nahe Japans Ausschließlicher Wirtschaftszone im Meer niederging.

Wenige Tage zuvor gab Südkorea Warnungen an die Bewohner mehrerer Inseln aus und ordnete Evakuierungen an, nachdem der Norden Artilleriemanöver entlang der umstrittenen Seegrenze zwischen beiden Ländern begonnen hatte. Mitte Dezember soll Nordkorea eine atomwaffenfähige Interkontinentalrakete getestet haben. Die USA entsandten einen Langstreckenbomber zu gemeinsamen Luftmanövern mit Südkorea und Japan in die Region. Zum Jahreswechsel befahl Kim der nordkoreanischen Armee, Kriegsvorbereitungen zu treffen.
16.01.2024, red, ORF.at/Agenturen

Links:
Nordkorea: Denkmalsturz als symbolische Kriegserklärung
 
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