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#1
Tauernkraftwerke Kaprun - Bauvorhaben "Pumpspeicherwerk Limberg II"

Auf der Nordseite des Alpenhauptkammes ist derzeit im Bundesland Salzburg mit "Limberg II" der Kraftwerkskette Kaprun ein noch größeres Vorhaben in Bau! Nach Inbetriebnahme des neuen Pumpspeicherwerkes wird durch optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Wassermengen die Kapazität der alten Kapruner Anlagen gewaltig erhöht! Eigentlich müsste man das Ganze in die Sparte "unterirdisch" verlegen, da sich alles in kilometerlangen Stollen und riesigen Felskavernen abspielt...

Hinweis zu den Tauernkraftwerken Kaprun: http://www.geheimprojekte.at/t_kaprun.html


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#2
Kavernenkraftwerk "Limberg II" - Testbetrieb aufgenommen

Im riesigen Kavernenkraftwerk "Limberg II" der Kraftwerksgruppe Kaprun wurde der Testbetrieb aufgenommen:

Kaprun: Limberg II produziert erstmals Strom
Das Kraftwerk Limberg II in Kaprun (Pinzgau) liefert seit Freitag erstmals testweise Strom ans Netz. Das meldet der Verbund. Mit dem erfolgreichen Test sind die Bauarbeiten abgeschlossen.

Anlage liefert 833 Megawatt Strom
Viereinhalb Jahre nach dem Spatenstich seien die Bauarbeiten nun abgeschlossen, jetzt starten die rund sechs Monate dauernden Vorarbeiten für die Inbetriebnahme der beiden neuen Maschinensätze. Im kommenden halben Jahr wird auch ein zweiter Generator montiert, sagt Verbund-Vorstandsdirektor Karl Heinz Gruber. Die bestehende Kraftwerksanlage in Kaprun liefter künftig insgesamt 833 Megawatt Strom.

400 Millionen Euro investiert
Zum Vergleich: Das Wiener Donaukraftwerk Freudenau hat eine Leistung von 172 MW. Rund zehn Prozent der in Österreich benötigten Ausgleichs- und Regelenergie sollen künftig aus Kaprun kommen. Die Investitionen in Limberg II werden vom Verbund mit 400 Mio. Euro beziffert. Die endgültige Inbetriebnahme von Limberg II ist für das dritte Quartal 2011 geplant. Der Verbund plant aber schon eine neue Erweiterung: Das Projekt Limberg III, im wesentlichen eine Zwillingsanlage zu Limberg II.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/485500/

Mehr über das Kavernenkraftwerk: https://www.verbund.com/de-at/ueber-verbund/kraftwerke/unsere-kraftwerke/kaprun-limberg-2

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Harald 41

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#3
Hallo Josef;
Das Kraftwerk liefert ja einen enorme Menge Energie,aber das der Strom dadurch billiger wird bezweifle ich.Aber zweifelsohne um etliches besser als die Windräder mit denen sie bei uns das ganze Marchfeld ( Weinviertel ) zupflastern und ein Vermögen kosten die ganze Gegend verschandeln und außerdem hässlich sind.

LG Harry
 

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#4
Das Kraftwerk liefert ja einen enorme Menge Energie,aber das der Strom dadurch billiger wird bezweifle ich...
LG Harry
Sicher nicht, dient ja zur Abdeckung von Bedarfsspitzen! In Zeiten von weniger Verbrauch wird mit dem in kontinuierlich laufenden Kraftwerken produzierten Stromüberschuss Wasser von einem tieferliegenden Staubecken in ein höhergelegenes gepumpt. Beim Ansteigen des Stromverbrauches zu bestimmten Tageszeiten wird "Limberg II" kurzfristig hochgefahren. D.h., dass das vorher hochgepumpte Wasser über eine Druckleitung wieder durch die Turbinen in der tiefer liegenden Kaverne "gejagt" und der durch die Generatoren erzeugte "Spitzenstrom" ins Netz gespeist wird. Die "abgearbeitete" Wassermenge wird wieder im unteren Becken gespeichert und in "Schwachlastzeiten" ins obere Becken zurückgepumpt...

lg
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#5
Kaprun: Limberg II in Vollbetrieb

Mit 07.09.2011 nahm das Kavernen-Pumpspeicherkraftwerk Limberg II den Vollbetrieb auf:

Limberg II geht in den Vollbetrieb
Die Spannung steigt – beide Maschinensätze sind ab sofort im Vollbetrieb
07.09.2011, Kaprun

Nach fünfeinhalb Jahren Bauzeit ist es endlich soweit – das Pumpspeicherkraftwerk Limberg II nimmt seinen Betrieb auf. Das unterirdische Kraftwerk liefert ab sofort wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie und knüpft damit nahtlos an die Erfolgsgeschichte des Kraftwerksbaus im hinteren Kapruner Tal an.

Limberg II fügt sich beinahe unsichtbar in die Werksgruppe Kaprun-Salzach ein. Lediglich die Energieableitung und die Einfahrt zur unterirdischen Kaverne verraten das „Kraftwerk im Berg“. Mit einer Verdopplung der Turbinenleistung auf 988 MW und einer Steigerung der Pumpleistung um das annähernd Fünffache auf 610 MW liefert der Standort Kaprun künftig rund 10 % des in Österreich benötigten Strombedarfs zu Spitzenzeiten.
Quelle http://www.verbund.com/cc/de/news-presse/news/2011/09/07/kaprun-limberg2-im-vollbetrieb
 

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#6
Nachstehend einige ältere (von Dias) und ein paar aktuellere Fotos von der Kraftwerksgruppe Kaprun:

1. Blick von der Taleinfahrt "Kapruner-Tal" zur Limbergsperre - unterer Stausee Wasserfallboden (vor 2001 – Dia).

2. Lärchwand-Schrägaufzug vor Umbau (vor 2001 – Dia).

3. Trasse des Schrägaufzuges.

4. Lubi der Stauseen: Unten „Limbergsperre“ -> Mauerhöhe 120 m, Fußdicke 37 m, Kronenbreite 6 m, Kronenlänge 357 m mit Stausee „Wasserfallboden“ und darüber rechte Seite „Moosersperre“ -> Mauerhöhe 107 m, Fußdicke 66,5 m, Kronenbreite 6,7 m, Kronenlänge 494,4 m. Nach dem das Tal teilende Felsengebilde der „Höhenburg“ ist auf der linken Seite die „Drossensperre“ -> Mauerhöhe 112 m, Fußdicke 24,6 m, Kronenbreite 7,1 m und Kronenlänge 357,7 m. Hinter den beiden Staumauern befindet sich der Stausee „Mooserboden“[/url].(c) Folder der "Tauernkraft"
5.u.6. Blick vom „Mooserboden“ runter zum „Wasserfallboden“ mit der „Limbergsperre“
 

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#7
KW Kaprun - Teil 2

2. Teil:

7.u. 8.Staumauer der „Moosersperre“ Blickrichtung „Höhenburg“.

9. Blick von der „Höhenburg“ über die „Moosersperre“ zum Stausee „Mooserboden“.

10. Druckrohrleitung zum „Krafthaus“ (Turbinen- u. Generatorhalle) der „Hauptstufe“ am vorderen Kapruner Tal. Die Leitung kommt vom Stausee „Wasserfallboden“ (vor 2001 – Dia).

11. „Krafthaus Hauptstufe“ – am Baustil erkennt man noch den Baubeginn in der NS-Zeit…(vor 2001 – Dia).

12. Freiluftschaltanlage gegenüber Krafthaus Hauptstufe (vor 2001 – Dia).
 

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#9
Effizienzsteigerung und Modernisierung...

Kraftwerk Kaprun noch leistungsfähiger

Das Wasserkraftwerk in Kaprun (Pinzgau) ist künftig noch leistungsfähiger. Bei Modernisierungsarbeiten wurde Technik aus den 1950er Jahren auf den neuesten Stand gebracht. Der Verbund und die Austrian Power Grid investierten insgesamt 81 Millionen Euro.

Das Kraftwerk Kaprun ist ein Sinnbild für den Wiederaufbau Österreichs. Zehn Jahre nach dem zweiten Weltkrieg wurde es fertiggestellt und dient seither als Regelkraftwerk für Spitzenstrom-Phasen. Seit den 1950er Jahren wurde es immer wieder modernisiert, zuletzt 2012 um eine Effizienzsteigerung zu erreichen, sagt Helmut Biberger, Leiter der Kraftwerksgruppe Kaprun.

„Einerseits haben wir bei Maschine 1 und 2 die sogenannte Lauffreude erneuert und bei dem Maschinensatz 3 und 4 in den letzten zwei Jahren einen neuen Generator eingebaut. Durch diesen neuen Generator haben wir eine Leistungssteigerung von 20 Megawatt pro Maschine. Das bedeutet, die komplette Kraftwerksleistung ist um 30 Prozent erhöht worden“, so Biberger.

Auch Umspannwerk wurde verstärkt
Durch die Effizienzsteigerung des Kraftwerks wurde eine Verstärkung des Umspannwerks in Kaprun durch die Austrian Power Grid (APG) notwendig. „Diese Platzverhältnisse hier in Kaprun in dem engen Talschluss haben es nicht mehr möglich gemacht eine Freiluftschaltanlage zu errichten. Daher hat die APG den Beschluss gefasst hier eine 380kV gasisolierte Innenraumschaltanlage zu errichten“, erklärt Helmut Tamerl von der APG.

„Topmodernes Kraftwerk in alter Hülle“
Eine besondere Herausforderung beim Umbau war, dass die Arbeiten erledigt werden mussten während zwei Generatoren weiterliefen. Außerdem mussten neue Teile an die bestehenden Fundamente maßangefertigt werden. „Das Kraftwerk Kaprun Hauptstufe ist ja teilweise schon während des zweiten Weltkrieges gebaut und in den letzten Jahren immer wieder erneuert worden. Für mich ist das ein topmodernes Kraftwerk in einer alten Hülle“, meint Biberger.

Die Austrian Power Grid investierte 58 Millionen Euro, der Verbund 23 Millionen. Damit wären zumindest vorerst die Modernisierungsarbeiten abgeschlossen.
http://salzburg.orf.at/news/stories/2816981/

1. Die Stauseen Limberg und Mooserboden im Winter
2. Die neue 380kV gasisolierte Innenraumschaltanlage in Kaprun
3. Querschnitt durch die Kraftwerksgruppe Kaprun

Bildquellen:
1. u. 2.: http://salzburg.orf.at/news/stories/2816981/
3.: https://www.verbund.com/de-at/ueber-verbund/kraftwerke/unsere-kraftwerke/kaprun-limberg-2
 

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#10
Ein weiteres riesiges Kavernenkraftwerk "Limberg III" wurde behördlich genehmigt, der Bau wird aber wegen den derzeitigen niedrigen Strompreisen vorerst nicht begonnen:


Kraftwerk Kaprun: Ausbau genehmigt
Ein möglicher Ausbau der Kraftwerke in Kaprun (Pinzgau) um das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III ist jetzt im Umweltverfahren genehmigt worden. Ein Baubeginn ist wegen der aktuell niedrigen Strompreise aber offen.

Die Salzburger Landesregierung als Umweltbehörde erließ nun nach der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einen positiven Bescheid. Dieser wird rechtskräftig, wenn er innerhalb der nächsten sechs Wochen nicht beeinsprucht wird. Danach gilt die Genehmigung bis zum 31. Dezember 2025.

Zu wenig Geld für „notwendige Dienstleistung“
Ob und wann das unterirdische 480-Megawatt-Pumpspeicherkraftwerk Limberg III aber gebaut wird, lässt der Verbund als Betreiber noch offen. Zwar seien Pumpspeicherkraftwerke „eine wichtige Dienstleistung für die Netzstabilität und Stromversorgung“, sagt Verbund-Sprecher Wolfgang Syrowatka. Für Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen dient ein Pumpspeicherwerk nämlich quasi als Batterie: Mit überschüssigem Strom zu Spitzenzeiten wird dort das Wasser in einen höheren Speichersee hinaufgepumpt - und dann abgelassen und wieder zu Strom gemacht, wenn der Strombedarf das Angebot übersteigt.

Aber: „Der Markt erbringt derzeit nicht die notwendige und adäquate Abgeltung dieser Systemdienstleistung“, sagt Syrowatka. Über den aktuell niedrigen Stromhandelspreis sei der Kraftwerksbau derzeit nicht zu finanzieren. Auskunft zu den erwarteten Kosten für Limberg III machte Syrowatka nicht.

Limberg II seit 2011 in Betrieb
Seit 2011 ist in Kaprun ja schon das unterirdische Pumpspeicherkraftwerk Limberg II in Betrieb: Es erzeugt 480 Megawatt Strom. Für das Kraftwerk wurde eine Kaverne aus dem Fels gesprengt, in der der Wiener Stephansdom Platz hätte. Der Bau kostete mehr als 400 Millionen Euro. Zusammen mit der Erweiterung Limberg III würde die Leistung des Standorts Kaprun auf mehr als 1.300 Megawatt steigen - und hätte damit die Kapazität, enorme Energiespitzen abzudecken.

Links:

Publiziert am 15.07.2017
http://salzburg.orf.at/news/stories/2855116/
 

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#12
Tauernkraftwerke: Kapruner Stausee entleert
Salzburgs größter Speichersee in Kaprun (Pinzgau) ist seit zehn Tagen leer. Grund ist die Wartung von sonst unter der Wasseroberfläche liegenden Anlageteile. Eine derartige Entleerung wird nur alle zehn Jahre durchgeführt.
Knapp 85 Millionen Kubikmeter Wasser fasst der Speicher Mooserboden der Tauernkraftwerke in Kaprun (Pinzgau) normalerweise. Damit wird Strom für rund 70.000 Haushalte produziert.

Um die Anlagenteile, die üblicherweise unter Wasser liegen zu warten, wird der Speicher etwa alle zehn Jahre entleert, sagt Betriebsingenieur Alexander Zotter: „Zweck der Arbeiten ist es, für die Behörde sicher zu stellen, dass wir die Anlagen sicher betreiben können und auch den Zustand unter Wasser zu inspizieren. Gleichzeitig werden Wartungsarbeiten durchgeführt,“ sagt Zotter.

Bildergalerie:


Blick über die Moosersperre zum viel tiefer gelegenen Stausee Wasserfallboden - von der über dem leeren Stausee Mooserboden fliegenden Foto-Drohne






Weitgehend geleerter Stausee Mooserboden mit Blick zur Hohen Riffl in der Großglocknergruppe




Alle Fotos Verbund/Wolfgang Syrowatka
Einlaufbauwerke für die Druckrohrleitung

Konkret soll der Speicherseee Mooserboden noch bis zum 12. April entleert bleiben. Dann sollen die Wartungsarbeiten und die behördlichen Überprüfungen abgeschlossen sein. Bis Ostern soll der auf rund 2.000 Meter Höhe gelegene Speichersee dann wieder befüllt sein.

Publiziert am 14.03.2019
Tauernkraftwerke: Kapruner Stausee entleert
 

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#13
Suche nach Angehörigen der Zwangsarbeiter von Kaprun

Tausende Deportierte mussten im Pinzgau für die Nazis schuften. Was wurde aus ihnen, und wo leben ihre Verwandten, fragt ein Pinzgauer Historiker
Salzburg – "Es ist ganz klar", sagt der Geschichtswissenschafter Rudi Leo, "das ist ein Propagandafoto." In Wahrheit sei es den von den Nazis versklavten Zwangsarbeitern auf der Kraftwerksbaustelle in Kaprun nicht so gut ergangen, wie das Foto suggeriert. "Festes Schuhwerk, ordentliche Bekleidung, volle Schüsseln und auf der Bank in der Sonne sitzen, und dahinter das Plakat einer Kulturveranstaltung, das war nicht der Alltag", erklärt Leo.


oto: bildstelle daf-propaganda / archiv rudi leo
Sechs Zwangsarbeiter wurden vor einer Baracke in Kaprun für die NS-Propaganda fotografiert.

Der Historiker hat sich auf die Zeitgeschichte des Salzburger Pinzgaus, seiner Heimat, spezialisiert. Er ist Autor des Standardwerks Pinzgau unterm Hakenkreuz. Früher seien solche Fotos oft einfach achtlos weggeworfen worden, erzählt er. Seit er auf Facebook die Gruppe "Historischer Pinzgau" betreibt, würden sich aber immer wieder Leute melden, die Fotos oder andere Dokumente besitzen.

"6 Belgier"

Konkret habe sich eine Frau gemeldet, die im Keller eine Truhe mit alten Fotos ihres inzwischen verstorbenen Vaters gefunden hatte. Darunter auch das Bild von sechs Zwangsarbeitern. "Alle Rechte: Propagandaamt DAF Bildstelle", steht auf der Rückseite. Daneben der handschriftliche Vermerk: "6 Belgier". DAF steht für Deutsche Arbeitsfront – die NS-Einheitsorganisation war eine Art Gegenpol zu den von den Nazis zerschlagenen Gewerkschaften.

Der Historiker möchte nun dieses Fotomaterial nutzen, um in die Tiefe zu forschen. Was wurde aus den abgebildeten Personen? Haben einzelne die menschenunwürdige Behandlung in den Lagern und die oft lebensgefährliche Arbeit überlebt? Gibt es Verwandte? Leo sucht mithilfe sozialer Medien und auch mithilfe einer Zeitung wie DER STANDARD.

Tausende Arbeitssklaven
Wie viele solcher Arbeitssklaven die Nationalsozialisten zu der am 16. Mai 1938, zwei Monate nach dem "Anschluss" Österreichs, eröffneten Kraftwerksbaustelle nach Kaprun verschleppten, sei nicht mehr mit Sicherheit feststellbar, sagt Leo. Unter anderem deshalb, weil Kriegsgefangene nicht in den Meldekarteien erfasst wurden.

Er bezieht sich auf die Wiener Zeithistorikerin Margit Reiter, die für den Zeitraum 1939 bis 1945 für Kaprun rund 6.300 als Zahl angibt. Ein sehr hoher Anteil der Zwangsdeportierten sei noch unter 20 Jahre alt gewesen.

Auf der Flucht verhungert
Neben sowjetischen waren polnische, belgische, italienische und französische Kriegsgefangene eingesetzt. Laut Margit Reiter wurden allein am 28. Juni 1940 rund 1.000 belgische Gefangene nach Kaprun geschickt. Wie viele die Torturen überlebt haben, wisse freilich niemand.

Gibt es tatsächlich die Chance, mehr als sieben Jahrzehnte später familiäre Spuren der Verschleppten nachzuzeichnen? Historiker Leo meint Ja und erzählt die Geschichte des jungen Italieners Giuseppe Groppo. Der junge Mann wurde 1944 im Alter von 17 Jahren von italienischen Faschisten in Mason in der Provinz Vicenza verhaftet und der SS ausgeliefert. Groppo wurde sofort deportiert und nach Kaprun gebracht. Nur wenige Wochen später gelang ihm die Flucht, und er versuchte über die Berge nach Italien zu gelangen. Auf dieser Flucht ist Groppo verhungert.

"Bergopfer"
Seine Leiche wurde später von zwei jungen Mädchen bei einer Alm im Gemeindegebiet Fusch an der Glocknerstraße gefunden. Bei seiner Arbeit an dem Buch Bruck unterm Hakenkreuz stieß Leo auf eine Zeitzeugin und auf Groppos Geschichte. Sein Name fand sich auch im Bergopferverzeichnis der Gemeinde.

Nach langwierigen Recherchen in Pfarrämtern, Archiven und Meldeämtern in Italien konnte Leo letztlich die heute lebenden Familienangehörigen finden und sie über Groppos Schicksal, der bis dahin als "in Deutschland vermisst" galt, aufklären. Im Jahr 2014, rund 70 Jahre nach seinem Tod, fand schließlich in Fusch an der Glocknerstraße die erste Gedenkfeier für Giuseppe Groppo statt.


foto: thomas neuhold
Der Pinzgauer Historiker Rudi Leo bei einer Gedenkwanderung zur Fundstelle des auf der Flucht verhungerten Giuseppe Groppo.

(Thomas Neuhold, 14.3.2019)
Suche nach Angehörigen der Zwangsarbeiter von Kaprun - derStandard.at
 

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#16
Bau des Kavernenkraftwerkes Limberg III beschlossen
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Obwohl seit Jahren alle Genehmigungen vorliegen, hat der Verbund erst Dienstagabend den weiteren Ausbau der Kraftwerksgruppe Kaprun (Pinzgau) endgültig beschlossen. Heuer noch soll mit dem Bau des Kavernenkraftwerkes Limberg III beim Stausee Wasserfallboden begonnen werden.

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Bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 werden in das unterirdische Kraftwerk 480 Millionen Euro investiert. Es gehe um mehr Flexibilität und mehr Stabilität in der gesamten österreichischen Stromversorgung, begründete der Vorstandsvorsitzende des Verbunds, Michael Strugl am Mittwoch die Entscheidung für den Bau von Limberg III.

„Das ist etwas, was man in Zukunft noch stärker brauchen wird und was noch wertvoller wird. Daher werden wir in diese Speicheroptionen und in diese Flexibilitäten auch investieren“, sagte Strugl.

Flugbild: Gerald Lehner
Stausee Wasserfallboden mit Staumauer Limbergsperre unten rechts, oberhalb der Stausee Mooserboden. Gipfel von links: Hoher Tenn, Schneespitz, Kleines und Großes Wiesbachhorn, Bratschenköpfe, Klockerin, Hohe Dock

Staumauer um acht Meter höher
Das Kraftwerk selbst wird im Berg gebaut. Sichtbar verändern wird sich die Staumauer des Speichersees Wasserfallboden. Diese „Limbergsperre“ wird um acht Meter erhöht, womit der Wasserfallboden um 16 Prozent mehr Wasser speichern könne, sagen die Ingenieure. Das sind 94 Millionen Kubikmeter.

Der Verbund sieht den Ausbau der Kraftwerksgruppe in Kaprun in engem Zusammenhang mit dem Bau der 380 kV-Freileitung. Die in Teilen weiterhin bekämpfte Leitung sei Voraussetzung, dass das Kavernenkraftwerk Limberg III überhaupt gebaut werden könne, wurde am Mittwoch beim Verbund betont. Für die jahrelang wild umstrittene und erst kürzlich von den Gerichten abgesegnete 380 kV-Leitung durch Salzburg gibt die Tochtergesellschaft APG 890 Millionen Euro aus.
18.03.2021, red, salzburg.ORF.at
Bau von Kraftwerk Limberg III beschlossen
 

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#17
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Spatenstich für Kraftwerk „Limberg III“
Es ist das größte Bauprojekt im Bundesland Salzburg in den kommenden Jahren: fast 500 Millionen Euro investiert der österreichische Stromkonzern „Verbund“ in das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III.
Online seit heute, 15.25 Uhr
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Wer das Pumpspeicherkraftwerk Limberg II in seiner gigantischen Dimension kennt, der weiß was Limberg III bedeutet: Nämlich das Gleich noch einmal und damit eine nahezu Verdoppelung der Gesamtleistung in Kaprun (Pinzgau).
Limberg III soll dafür sorgen, dass Strom hochflexibel produziert und angeboten werden kann. Die Leistung von 109 Windrädern oder rund 100.000 Haus-Photovoltaikanlagen kann mit Limberg III in sekundenschnelle ersetzt oder zumindest unterstützt werden.

Limberg III hätte eigentlich schon vor Jahren gebaut werden sollen. Seit 2017 liegen alle Genehmigungen vor. Allerdings ist erst jetzt eine Wirtschaftlichkeit gegeben. Zudem – so argumentiert Verbundsvorstandschef Michael Strugl – sei die derzeit im Bau befindliche 380-Kv-Leitung durch Salzburg ein ganz wesentliches Glied für eine lückenlose Versorgung Österreichs mit Strom aus erneuerbarer Energie.
Das Ziel ist bis 2030, 100 Prozent grünen Strom aus Österreich zu verwenden. Zumindest bilanziell. Das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III soll bis 2025 fertiggestellt sein.
17.09.2021, red, salzburg.ORF.at
Spatenstich für Kraftwerk „Limberg III“
 

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#18
Mehr Strom: Staumauer soll erhöht werden
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Die Limbergsperre, die Talsperre des Stausees Wasserfallboden in Kaprun (Pinzgau), soll um acht Meter erhöht werden. Damit will der Energiekonzern Verbund die Leistungsfähigkeit deutlich erhöhen und künftig auch im Winter deutlich mehr Strom erzeugen.
Online seit heute, 6.42 Uhr
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128 statt bisher 120 Meter hoch soll die Limbergsperre beim Wasserfallboden künftig werden und so um knapp 13 Millionen Kubikmeter mehr Wasser als bisher speichern können. Das erhöhte Speichervolumen ist ein wichtiger Bestandteil der Ertüchtigung der Kraftwerksgruppe Kaprun, erklärt Verbund-Projektleiter Christian Rieder.

„Wollen bestehende Anlagen effizient nutzen“
„Die unmittelbaren Vorteile sind, dass wir eben mehr Wasser speichern können und somit mehr Wasser von den nassen, regenreichen Sommermonaten in die Wintermonate verlagern können. Dadurch lässt sich schlussendlich auch in den Wintermonaten mehr Strom erzeugen. Wesentlich ist, dass wir an einem sehr geschichtsträchtigen, bestehenden Kraftwerksstandort sind und diesen noch effizienter nutzen und weiter ausbauen können. Das, glaube ich, entspricht genau der Strategie, die wir in Österreich verfolgen: bestehende Anlagen so effizient und gut als möglich zu nutzen“, argumentiert Rieder für den Ausbau.

ORF/Schwab
Die Limbergsperre im Winter

Erhöhung für „Limberg III“ notwendig
Die Oberfläche des Stausees soll sich dadurch um knapp sechs Prozent vergrößern, ein Teilstück der Mooserbodenstraße wird dazu in einen Tunnel verlagert. Die Erhöhung der Staumauer ist Teil des Projekts der unterirdischen Erweiterung des Speicherkraftwerks „Limberg III“ und kostet insgesamt rund 500 Millionen Euro. Überhaupt möglich ist die Erhöhung, weil die Staumauer in den 1940ern mit enormen Sicherheitsreserven errichtet wurde, die selbst heute noch laut Verbund höchste Sicherheit garantieren.

Wann ein Ausbau aber beginnen kann, ist noch unklar. Denn dafür sind im Vorfeld einige Hürden zu nehmen – etwa die Umweltverträglichkeitsprüfung, die für die geplante Erhöhung extrem aufwendig ist.
12.12.2022, red, salzburg.ORF.at

Mehr Strom: Staumauer soll erhöht werden
 

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#19
Lieferprobleme behindern Kraftwerksgruppe Kaprun
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Für sein Kraftwerk Limberg II bei Kaprun (Pinzgau) wartet der Verbundkonzern seit mehr als neun Monaten auf Material für die Reparatur eines defekten Transformators. Lieferengpässe und Rohstoffmangel bringen den Kraftwerksbetrieb in Schwierigkeiten. Mittlerweile läuft aber eine provisorische Übergangslösung.
Online seit heute, 12.12 Uhr
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Normalerweise würde eine solche Reparatur maximal vier bis fünf Monate dauern. Doch was ist heute noch normal, das fragen sich längst auch Techniker in vielerlei Fachbereichen.

Die Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun gehört zu den größten Kraftwerken Europas. Mit dem Wasser, das in den beiden Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden gespeichert werden kann, könnte der Strombedarf von mehr als 100.000 Haushalten ein Jahr lang gedeckt werden.

Kaum Kupfer und Spezialbleche zu bekommen
Die Spitzenleistung aller Turbinen bzw. Generatoren beträgt mittlerweile 240 Megawatt. Möglich machen das neben der Hauptstufe auch die Werksanlagen Limberg I und II. Genau hier gab es im vergangenen Mai einen folgenschweren Defekt, sagt Projektleiter Rudolf Palzenberger vom Verbund: „Ein Trafo ist bei einem Kurzschluss kaputtgegangen. Der fehlt uns jetzt leider.“

Fotostrecke
ORF
Tiefblick über der Staumauer Limbergsperre zum Krafthaus Limberg an deren Fuß
ORF
Limbergsperre im Vordergrund – mit Blick zur Staumauer Moosersperre des Speichers Mooserboden im hinteren und oberen Teil des Kapruner Tales
ORF
Generator und Francis-Turbine im Krafthaus Limberg
ORF
Krafthaus Limberg am Fuß der Limbergsperre bei Kaprun
ORF
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„Wir leben in Krisenzeiten“
Das Kraftwerk Limberg II konnte durch den Schaden nicht mehr aus eigener Kraft gestartet werden. Die Reparatur bzw. die Anschaffung eines neuen Trafos habe sich mittlerweile zu einer großen Hürde entwickelt, sagt Palzenberger: „Im Normalfall würden wir den deutlich schneller bekommen. Aber wir leben in Krisenzeiten. Es fehlt von Anfang bis Ende in der gesamten Lieferkette – zum Beispiel auch bei Kupfer und Blechen.“

Eigene Schaltung als Übergangslösung
Die Wartezeit für den reparierten Trafo dürfte am Ende etwa ein Jahr betragen. Deshalb habe man sich schon vor einiger Zeit mit einer eigenen Lösung provisorisch geholfen, wie der Techniker schildert: „Wir haben mit einem Frequenzumrichter, einer Umschalteinrichtung und Kabelverbindung nun eine provisorische Verbindung der beiden Schaltanlagen. Mit der können wir Limberg II nun wieder starten.“

Flugbild: Gerald Lehner
Die beiden großen Stauseen der Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun: Wasserfallboden und Mooserboden am Fuß des Großen Wiesbachhorns
(Mitte) und des Hohen Tenn (links)

Ende Mai soll der Trafo wieder fit sein
Die beiden Anlagen zur Stromerzeugung im Kapruner Tal müssen bei der provisorischen Lösung nun nacheinander gestartet werden.
Ein dauerhaftes Modell sei das aber nicht, sagen die Fachleute. Beim Verbund geht man davon aus, dass der reparierte Trafo spätestens Ende Mai wieder in Betrieb genommen werden kann.
05.03.2023, Carina Schwab, salzburg.ORF.at
Lieferprobleme behindern Kraftwerksgruppe Kaprun
 

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#20
Höhere Staumauer für Kraftwerk „Limberg III“
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Um den Energiebedarf abzusichern, wird in Kaprun (Pinzgau) beim neuen Pumpspeicherkraftwerk Limberg III eine höhere Staumauer gebaut. Dadurch kann künftig mehr Niederschlag gespeichert und mehr Strom erzeugt werden.
12. September 2023, 16.53 Uhr
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Die Staumauer des Wasserfallboden auch Limbergsperre bezeichnet wird in den kommenden zwei Jahren im Zuge des Baus des neuen Pumpspeicherkraftwerks Limberg III um acht Meter erhöht. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde dazu im Juli positiv abgeschlossen. Die Projektkosten belaufen sich auf 90 Millionen Euro.

Intensive Bauzeit im Sommer und Herbst
Sieben Tage pro Woche wird auf der Baustelle gearbeitet, denn das Zeitfenster im Hochgebirge ist kurz. Die Projektverantwortlichen hoffen, abhängig von der Witterung bis November zügig voranzukommen. Im Winter wird die Baustelle aus Sicherheitsgründen gesperrt: „Aktuell laufen die Vorarbeiten, das heißt wir tragen die jetzige Sperrenkrone ab und wir bereiten die Talflanken vor zum Aushub und es gibt Abbrucharbeiten der Kranbahn aus der Bauzeit“, schildert die Leiterin der Kraftwerksgruppe Kaprun, Tanja Janisch-Breuer.

Becken kann künftig um 16 Prozent mehr Wasser fassen
Nach dem Umbau soll das Becken des Stausees um 12,7 Millionen Kubikmeter mehr an Wasser fassen – das entspricht einem Plus von 16 Prozent. Dadurch kann im Sommerhalbjahr mehr Niederschlag gespeichert werden. Die Vergrößerung soll am veränderten Wasserspiegel sichtbar werden: „Auf der Westflanke wird die bestehende Zufahrtsstraße überflutet werden und deswegen wird aktuell gerade ein neuer Tunnel gebaut, damit wir weiterhin eine Zufahrt haben“, sagt Janisch-Breuer. Die Betonierarbeiten erfolgen in zwei Abschnitten. Begonnen wird im kommenden Frühjahr, Ende 2025 soll die erhöhte Limbergsperre dann fertig sein.

red, salzburg.ORF.at
Höhere Staumauer für Kraftwerk „Limberg III“
 
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