Molybdänbergbau Alpeiner Scharte

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Frechdachs

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#1
Hallo Zusammen!
Ich plane für den Herbst dieses Jahres einen Besuch der Alpeiner Scharte, also der Bergstation des ehemalgen Molybdänbergwerkes des 3. Reiches.
Die Aufbereitungsanlage im hinteren Valsertal konnte ich schon vor vielen Jahren mehrmals untersuchen, mittlerweile wurde diese aber gesprengt und eingeebnet.
War hier vielleicht jemand schonmal oben an der Bergstation? Mich würde interessieren ob der Aufstieg lohnt und welche Ausrüstung unbedingt nötig ist. Mehr als nötig will ich nicht unbedingt auf 3000 Meter Höhe schleppen...:gruebel
Gruß,
Oli

Für alle die nicht wissen von was ich rede:
SAGEN.at - Das Bergwerk unter der Alpeiner Scharte - Molybdänbergbau
 
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wolfgang

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#2
Das ist ja wirklich hochinteressant!Lese ich zum ersten Mal etwas davon.Die Aufbereitungsanlage war ja ein toller Lostplace.
 
F

Frechdachs

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#3
Das ist wohl wahr, es ist wirklich zu schade das sie die zerstört haben. Und das nur weil sie in dem Tal keine Mahnmal an die Nazizeit haben wollten. Die Einwohner waren da allerdings ganz anderer Ansicht.
Ich hatte das Glück das meine Großeltern eine der Berghütten gepachtet hatten und ich so fast jede Ferien verbrachte. Aber in der Talstation war damals schon nichts mehr zu holen, Eingänge und Treppen die nach unten führten waren entweder zugeschüttet oder voller Wasser. Keine Chance...
So bleibt jetzt noch die Bergstation, also das eigentliche Bergwerk, wobei ich glaube das es dort wohl auch nichts mehr zu finden gibt. Aber es ist noch ein weiser Fleck in meiner Landkarte der mich schon seit Jahren wurmt, wird Zeit diese Lücke zu schließen. Der Fußmarsch vom Tal dauert gute 4 Stunden.
Ich bin grad mit einem Studenten aus Wien in Kontakt der eine historische Abhandlung über das Bauwerk geschrieben hat, diese werd ich hofentlich in der nächsten Zeit bekommen.
Des weiteren wird es vermutlich 2011 in Wien eine Ausstellung geben die sich mit der Alpeiner Scharte beschäftigt. Aber ich seh sie mir dann doch liber in natura an :D
 
H

hebbel

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#4
Du könntest Dich mit den Wirtsleuten der Geraer Hütte oder der Sektion Gera des DAV in Verbindung setzen. Die haben sicher Informationen darüber, wie es im Bereich des Bergwerkes aussieht und ob es sich lohnt, da mal vorbei zu schauen. Ein Forum haben die auch.
Hier der Polizeibericht des Gendarmeriepostens Steinach am Brenner vom 11.11.1944 zum Lawinenunglück mit historischen Photos.

Gruß
Dieter
 
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Frechdachs

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#5
Danke für den Link, da bin ich vor ein paar Tagen auch schonmal darüber gestolpert. Die Besitzer der Hütte kenne ich noch von damals, mit denen werde ich mich dann, sobald ich nen zeitlichen Plan habe mal in Verbindung setzen. Das Forum des DAV gibt leider auch nicht viel her.
Die Anlage scheint für die normalen Bergwanderer von wenig Interesse zu sein, sie liegt wohl etwas zu Abseits der anderen Routen. Ist auch ganz gut so...:D
In der Nähe der Geraer Hütte befanden sich die Unterkünfte der Zwangsarbeiter, leider ist auch davon kaum noch was zu sehen. Nur an einer Betonplatte sind noch einige Inschriften der Gefangenen zu sehen.
 
W

wolfgang

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#6
Ich geh aber mal davon aus,das der Stollen nicht befahrbar sein wird.Ob sich die Mühen dann lohnen?
 
F

Frechdachs

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#7
Ich bin gerade dabei ein paar Kontakte zu knüpfen um mehr Infos über den aktuellen Zustand des Bergwerkes zu erhalten. Laut den letzten Aussagen sind die Stollen begehbar, ich weiß allerdings noch nicht wie weit. Leider geben da die Bilder die Google Earth bietet auch nicht viel her.
Ausgehend von dem Bild könnte man aber davon ausgehen das zumindest ein Teil davon offen ist.
Auf von den Arbeiterunterkünften sollten noch Überreste vorhanden sein, zumindest das was die Lawine nicht ganz zerstört hat.
Habe gerade eine Mail vom Institute of Mineralogy and Petrography in Insbruck bekommen, auch dort schreibt man das man froh wäre wenn die Talstation noch stehen würde... Das kommt davon wenn man vorschnelle Entschlüsse trift...:schlecht:

Hast Du auf das gepostete Bild ein „©“ oder die Genehmigung zur Veröffentlichung hier im Forum?
Falls nicht - ich will hier keinen Stress - nimm es bitte raus! Danke. otto - 26.08.2009 14:04h MESZ


Edit: Link zum Originalbild.
 

Stoffi

Well-Known Member
#13
Mittelstation? ist die seilbahn über einen Bergrücken drüber gegangen????

Wenn man sich das GE1 Bild anschaut sieht man auch noch seilbahnreste (in Google earth ist sogar ein Bild mit der stahlkonstruktion hochgeladen.)
 
H

Harald 41

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#16
Interessante Beiträge,sieht noch relativ unberührt aus.
Wäre einen Besuch wert naja vier Stunden für den Aufstieg ist nicht schlecht.:D
Danke für die Bilder.:danke

LG Harry
 

Blicksilber

Im-und-auf-dem-Berg-Wanderer
#19
Hallo zusammen!
Bin vor 3 Jahren im September an der Alpeiner Scharte im Schnee stecken geblieben. Das Bergwerk habe ich damals ein Stück weit befahren. Vom auffälligen großen Mundloch oberhalb des ehemaligen Barackenlagers aus. Von dort gibt es nach einigen Metern einen steilen Schrägort, der zur Bergstation der Seilbahn führt. Der Hauptstollen war damals dick vereist, schätzungsweise 1 m über der Sohle. Entsprechend glatt war es. Da wurde die Befahrung eher zu Beschlitterung. An einem elektrischen Betriebsraum vorbei, der einer sagenhaften Eisgrotte glich, ging es noch ein paar Meter weiter in den Berg. Dann wurde es offensichtlich zu warm und das Eis ging in hüfttiefes Wasser über.
In meinem Rucksack, der so für eine Woche Bergtour gepackt war, fand sich allerdings keine Wathose...
Sind dann wieder ausgefahren und wegen der Schneelage in der Alpeiner Scharte endgültig umgedreht und zurück zu Geraer Hütte. Unsere Flucht in die Pfunderer Berge wurde allerdings nur einen Tag lang mit wenig Schnee belohnt. Zwei Tage später sind wir wieder eingeschneit...
Wenn ich die Muse finde, suche ich mal ein paar Dias vom Bergwerk raus und scanne sie mal für das Forum. Die hübschen blau-silbrig schimmernden Molydänitproben von damals kann ich allerdings auch nicht mehr finden.
Bei schönem Wetter lohnt sich der Weg da hinauf allemal. Das Valser Tal steht trotz unmittelbarer Nähe zu prominenten Gegenden touristisch immer noch im Schatten.

Glück Auf!
Andreas
 
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