"Jäger der verlorenen Flugzeuge"

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#1
Über 20 Jahre lang hat Holger Steinle in aller Welt historische Flugzeuge aufgespürt: Er zog Kampfflugzeuge aus eisigen Fjorden Norwegens und suchte im Wüstensand Jemens nach einer Junkers F13. Seine exotischen Fundstücke sind nun im Deutschen Technikmuseum in Berlin versammelt.

Holger Steinle ist derzeit ein gefragter Mann. Vergangene Woche eröffnete das Deutsche Technikmuseum die Dauerausstellung "Vom Ballon zur Luftbrücke", für das der stellvertretende Museumsleiter und sein Team insgesamt über 40 Flugzeuge und Großobjekte aufgebaut haben. Zu sehen sind unter anderem das legendäre Verkehrsflugzeug Ju 52, der Jagdflieger Messerschmitt Me 109 und Teile von Hitlers Raketenwaffe V2. Die Schau zählt zu einer der größten ihrer Art in Europa.

Steinle hat die Exponate, die 200 Jahre deutsche Luftfahrtgeschichte illustrieren, in den vergangenen 20 Jahren zusammengetragen. "Das bestbezahlte Hobby, das ich finden konnte", freut sich der 57-Jährige. Schon als Junge hat er Archäologe gespielt. Auf dem Grundstück der Eltern bei Pforzheim lag ein alter römischer Gutshof, den die Familie mit behördlicher Genehmigung freilegte.

Später verschlug es den Badener nach Berlin, wo der studierte Wirtschaftswissenschaftler als Technologieberater arbeitete. Anfang der Achtziger kehrte er dem Job den Rücken und begann zunächst auf eigene Faust, später im Auftrag des Deutschen Technikmuseums nach den verschollenen Flugzeugen der Deutschen Luftfahrtsammlung zu suchen. Bis in die vierziger Jahre hatten die Nazis in Berlin rund 120 Maschinen ausgestellt. Um die Flugzeuge vor der Zerstörung durch alliierte Luftangriffe zu bewahren, transportierten die Verantwortlichen den Fundus nach Osten ins heutige Polen. Nach dem Krieg verschwanden viele Stücke.

Steinle, der selbst keinen Flugschein hat, spürte einige Flugzeuge wieder auf. Mindestens 20 Exponate entdeckte er im polnischen Luftfahrtmuseum in Krakau. Dank seiner guten Kontakte gelang es ihm sogar, eine Maschine nach Berlin zu holen: die Jeannin Stahltaube, ein einmotoriges Aufklärungsflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg. Gerade begann die Kooperation zu gedeihen, als in Polen die Solidarnosc-Bewegung an Bedeutung gewann. Angesichts der politischen Unruhen war an den Austausch von historischen Flugzeugen nicht mehr zu denken.

Oldtimer in der Aluschmelze

"Ich musste sehen, woher ich Maschinen bekomme. Also begann ich dort zu suchen, wo andere noch nicht gesucht hatten", sagt Steinle. Die Fahndung gestaltete sich knifflig. Alte Flugzeuge gab es kaum noch. Der Großteil bestand aus Trümmern aus dem Zweiten Weltkrieg, die quer über Europa verstreut waren. "99 Prozent davon waren Schrott. Uns interessieren bis heute nur die gut erhaltenen Modelle", erklärt der Flugzeug-Jäger. Bei der Suche half und hilft ihm ein Netzwerk aus Kollegen in anderen Museen, ehemaligen Luftwaffe-Piloten und anderen Insidern.


Ende der achtziger Jahre hatte Steinle einen wirklich großen Fisch am Haken. Der letzte Privatpilot des Imam des Jemen hatte ihm das Foto eines Flugzeugs geschickt. Das Bild von 1955 zeigte eine Junkers F13, das erste Ganzmetall-Passagierflugzeug der Welt, in gutem Zustand. Eine deutsche Expedition hatte die F13 Ende der zwanziger Jahre in dem Wüstenland zurückgelassen. Steinle begann zu recherchieren. "Es war extrem aufwendig", erinnert er sich. Dennoch kam der Luftfahrt-Archäologe voran. Die Junkers sollte sogar mit großem Pomp an den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker übergeben werden, der den Jemen Anfang der neunziger Jahre besuchte.

Daraus wurde allerdings nichts. "Ich musste feststellen, dass 95 Prozent des Flugzeugs in die erste Aluminium-Schmelze des Jemens gewandert waren. Die restlichen fünf Prozent hatten Schrottwert. Eine Riesenenttäuschung", erinnert sich Steinle. Es sollte nicht der letzte Reinfall sein.

Condor-Bruch in Norwegen

1999 bahnte sich eine weitere Sensation an. Im Meer vor der Küste Norwegens bei Trondheim hatten die Berliner eine Focke-Wulf Condor entdeckt. Das viermotorige Riesenflugzeug wurde in den dreißiger Jahren berühmt durch den ersten Nonstop-Flug von Berlin nach New York. Gleichwohl gibt es weltweit keine Exemplare dieses Typs mehr. Norwegen war zu diesem Zeitpunkt Steinles bevorzugtes Jagdgebiet. Zahlreiche deutsche Flugzeuge waren während des Krieges dort auf vereisten Seen und Fjorden notgelandet. Als das Eis zu schmelzen begann, versanken viele in den eisigen Fluten, wo die Bomber und Jäger die Jahrzehnte meist unbeschadet überstanden.


Nicht so beim Condor. Der Riese lag im Meer, und das Salzwasser hatte dem Metall arg zugesetzt. Bei der Bergung kam es zur Katastrophe, der Rumpf brach entzwei. Die Arbeit schien vergeblich zu sein. Zum Glück sprangen Geldgeber aus der deutschen Industrie ein. Nun soll die Maschine in mühsamer Kleinarbeit zusammengesetzt werden. "In sieben oder acht Jahren haben wir wieder eine Condor", sagt Steinle. Ein Rumpfausschnitt und eine riesige Motorgondel samt Fahrwerk sind bereits heute in Berlin zu sehen.

Norwegen war aber auch Schauplatz von Steinles bislang größtem Coup. Im vergangenen Jahr zog er dort zwei deutsche Kampfflugzeuge aus einem See. Die Junkers Ju 88 und die Heinkel He 111 waren "in gnadenlos gutem Zustand", wie er sagt. Derzeit werden die Bomber restauriert. Bald sollen sie in der Berliner Ausstellung zu sehen sein.

Schachern mit den Kanadiern

Trotz dieser und weiterer Erfolge, gibt Steinle keine Ruhe. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat er bereits mehrere viel versprechende Spuren in Osteuropa aufgenommen. Sein großer Traum ist der Fund einer Maschine des Flugzeugbauers Henschel. "Von dieser Firma gibt es überhaupt keine Exemplare mehr", sinniert er.

Zunächst fährt er für mehrere Wochen nach Burma, wo vor allem nach britischen Oldtimern suchen wird: "Ich habe gehört, die Luftwaffe bunkert dort noch einige gut erhaltene Klassiker." Der Ausstellungsleiter hofft, den Burmesen die eine oder andere Maschine abschwatzen zu können.

Zwar braucht er die Flugzeuge nicht für die eigene Veranstaltung. Dafür setzt er auf Tauschgeschäfte. "Ich weiß, dass ein kanadisches Museum extrem scharf auf die Burma-Maschinen ist. Umgekehrt haben sie Flugzeuge, für die ich mich interessiere. Vielleicht kommen wir ins Geschäft", spekuliert Steinle. Auch die Schauräume der Konkurrenz gehören zum Revier des Flugzeug-Jägers.

Jörn Sucher, http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,352821,00.html
 
#2
Ohhh ich erzitter in Ehrfurcht. Der kocht auch nur mit Wasser.Und es gibt Gebiete in Polen wo se Ihn an den nächsten Laternen Mast hängen. Soviel zu diesem Thema.
 
#6
Es ist so. Ich wollte damit nur sagen das es nicht der Ober Guru ist, wie er sich immer präsentiert. Wir haben da einige Leute kennengelernt die nicht so toll über Ihn sprachen. Egal jetzt.

Ja das mit dem Museeum hat nicht gefunzt. Wir armen kleinen BRD Bürger hatten gedacht: Halle mieten und los gehts........
Ha ha ha. Brandschutz, Raumhöhen, Toiletten, Umkleide Räume usw.
Am Ende wären wir pleite gewesen bevor wir angefangen hätten.


Gruß Hans
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#7
Hier wurde auch drüber berichtet.
Hallo,

Inzwischen habe ich mit dem Kurator des Fliegermuseum in Dübendorf (Schweiz) gesprochen. Er konnte die Angaben die Don Corleone im genannten Forum macht, in etwa bestätigen. Umtriebig sie der Mann schon, und ob er stubenrein sei, kann er nicht mit Sicherheit beurteilen.

Gruss
Varga
 
#8
Hay Varga.
Was heißt Stubenrein. Ich meinte damit das die alle ne Leiche im Keller haben. Es ist nun mal das Prob. das damit ein Haufen Kohle verdient wird. Er hat den vorteil das er Geld hat. Die ganzen kleine Luser ham das eben nicht. Damit kann er sich halt fahrten nach Norwegen leisten. Die sache mit der He 111 und Ju 88 waren seit 50 Jahren bekannt. Nur wer holt sie raus. Ich kann dir auf anhieb drei Maschinen in Deutschland zeigen, aber da liegen die Prob. ja ganz wo anders. Wir sind nun mal gezwungen im Ausland zu suchen durch unsere Gesetze. Ob das der Weisheit letzter Schluß ist sei dahin gestellt.

Gruß Hans und schöne Pfingsten..
 
#9
Wir waren heute mit der Sonde unterwegs. An einem Hang trafen wir einen Jagdpächter. Der fragte uns gleich ob wir nach dem Flugzeugresten suchten, ich wußte nicht mal, daß es dort einen Absturz gab. Er erzaählt, daß noch Anfang der 60er Jahre irgend ein leicht durchgeknallter kleinere Bomben über ein Feuer gehängt hätte und sich dann gefreut hat wenn es rums gemacht hat.

Was sollen denn das für kleinere Bomben gewesens ein, die man einfach so aufhängen kann??

Die Stelle haben wir an hand des Bewuchses lokalisieren können aber außér ein paar Metallteilen gab es dort nichts mehr.
uwe
 
#10
Kleine Bomben????

Ich denk mal das es sich um Bordbewaffnung gehandelt hat. Wenn es aus dem MG151/20 ist ,sind es meistens 2cm Spreng Granten gewesen. Oder aus der MK 108 da sind es 3cm Sprengmienen. Ja es gibt viele Möglichkeiten sein Leben ein Ende zu setzen, aber das ist nicht die feine englische. Haben mir schon viele Alte erzählt das sie die Mun. mit dem gelben Ring ins Feuer geworfen haben..... Man sollte es aber lieber lassen. Gerade 2cm Spreng ist nicht ganz ohne!!!!
Bei den Engländern und Amis kenn ich mich nicht so aus.
Musst mal mit dem OGF oder ner anderen guten Sonde drüber weg ob noch große Teile drinn sind. Raus holen hat eh kein zweck. Es sei denn man will Stress mit die Behörde.....
Die 410 in Eisfeld darf ich auch nicht rausholen. Hab Verbot von der OFD in Erfurt. Will Gatow machen. Nur die haben kein Geld?????????
Na ja wenn nicht bauen se so wie so ne Halle demnächst drauf dann iss sie eh weg, Und keiner bekommt die schöne BK5..... :zicke


Na dann gut Fund
Hans

PS. Ich mach mal ne Frage unter nen andren Thema!!!!!
 
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