Katschbergtunnel der Tauernautobahn A10: Ausweichquartier für das ehem. Armeekommando des ÖBH

josef

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#1
Bei der raschen Durchsicht der Dissertation von Mag. Andreas Scherer über "Sperren, Bunker und Stellungen: Österreichs Landesbefestigung im Kalten Krieg..." (Link in dankenswerter Weise eingestellt von @Historiker14), fand ich auf Seite 271 folgenden, mir bisher nicht bekannten Hinweis über die Verlagerung des Armeekommandos im Einsatzfall von Wien-Hütteldorf (Kommandogebäude General Körner) in eine dafür ausgebaute Tunnelröhre des Katschbergtunnels der A10:

Textausschnitt S. 271 im Zusammenhang mit der Desarmierung der FAn nach Ende des "Kalten Krieges":
Beachtenswert ist auch, dass als einzige Ausnahme zur obigen Auflassungsvorgabe nur dezidiert drei Anlagen mit 4 cm-Maschinenkanonen nördlich des Nordportals des Katschberg-Tunnels der Tauernautobahn ausdrücklich zu belassen waren 735 – auch wenn alle Nord-Süd-Verbindungen im Westen Österreichs schon damals als nicht mehr relevant beurteilt wurden. Tatsächlich hatte der Katschberg-Tunnel eine noch lange streng geheim gehaltene, besondere Bedeutung: in einen schon früher vorhandenen kleinen Abschnitt der zweiten, erst 2009 voll ausgebauten Tunnelröhre sollte im Einsatzfall das Armeekommando aus Wien-Hütteldorf „übersiedeln“ – alle auch baulichen Vorbereitungen dazu waren vor Ort eingeleitet und abgeschlossen.736
735 Die letzte dieser drei Kanonen wurde hier ausgebaut – auch als letzte ihres Typs bundesweit. Der Autor war damals von Beginn bis zum Schluss der Arbeiten vor Ort und hat dazu eine umfassende Fotodokumentation angelegt.
736 Wohl daher findet sich genau an der diesbezüglichen Passage samt Hinweispfeil dorthin am oben zitierten Originalakt im Keller im Kommandogebäude Körner, wo das Armeekommando von seiner Aufstellung 1973 bis zur Auflösung unterbracht war, eine handschriftliche „post-it“-Notiz des ehemaligen (u.a.) Leiters der Operationsabteilung, Generalleutnant in Ruhe Mag. SegurCabanac: „Das ist eine „Homage“ der Fü an den alten Einsatz-GStd des AK!“
 

TORad

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#4
Hallo Josef

es ist eher der Tatsache geschuldet das die Beübung des Tunnels selten stattfand und es nur einem kleinen Personenkreis betroffen hat.
Die EZB ist eine ständig betrieben Anlage und allein die Tatsache das die Regierung dort Kaserniert wäre ist Mythos genug.
Ich hoffe noch Bilder zu den Übungen zu finden.

Grüße Ralf
 

Bergwacht9902

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#5
Ist von damals denn noch etwas übrig geblieben?
Wenn das ganze so einen Ausmaß wie dem des Tunnels gehabt haben muß,....
dann wird es ja auch sicher Überlegungen dazu gegeben haben die beiden großen Ein/Ausgänge zu verschließen.
 

Xandl78

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#6
Ist von damals denn noch etwas übrig geblieben?
Wenn das ganze so einen Ausmaß wie dem des Tunnels gehabt haben muß,....
dann wird es ja auch sicher Überlegungen dazu gegeben haben die beiden großen Ein/Ausgänge zu verschließen.
Hallo Bergwacht,
in Beitrag #1ist das Zitat aus der erwähnten Doktorarbeit: "...in einen schon früher vorhandenen kleinen Abschnitt der zweiten, erst 2009 voll ausgebauten Tunnelröhre sollte im Einsatzfall das Armeekommando aus Wien-Hütteldorf „übersiedeln“..."

Zur Erklärung: Aus dem Ausweichquartier wurde ein Autobahntunnel.
 
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TORad

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#7
Guten Morgen,

um exakt zu sein.
Die zweite Tunnelröhre wurde ursprünglich in den 70ern begonnen der Bau jedoch aufgrund der Kosten 1975 eingestellt.
In dieser noch nicht durchgebrochen aber Ausbetonierten Röhre befand sich das Ausweichquartier.
Die Militärischen Anlagen wurde schon vor der Tunnelkatastrophe zurückgefahren.

Grüße
Ralf
 
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