Keller, Kellerhäuser, Kellergassen...

josef

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#42
Poysdorf im NÖ.Weinviertel: Sonderausstellung über die Entwicklung der Kelleranlagen

Neue Vino Versum-Schau über „Keller.Kultur.Erbe“
Ab Sonntag ist im Vino Versum Poysdorf (Bezirk Mistelbach) die neue Sonderausstellung „Keller.Kultur.Erbe“ zu sehen. Gezeigt wird die Geschichte und architektonische Entwicklung des Weinkellers und der Weinlagerung.

Die Schau geht thematisch von den ersten Kellern der Antike über mittelalterliche Klosterkeller bis zu den weltgrößten Weinkellern in Moldawien mit einer Länge von 120 Kilometern. Einen Schwerpunkt der Sonderausstellung widmen die Kuratoren Günter Fuhrmann und Wolfgang Galler dem Weinviertel und den für diese Region typischen Kellergassen: Neueste Erkenntnisse der Siedlungsforschung zur Entstehung von Kellergassen werden hier ebenso thematisiert wie deren Niedergang aus wirtschaftlichen Gründen im 20. Jahrhundert sowie deren jüngste Renaissance und Bemühungen zum Erhalt des Kulturerbes.

Biblischer Wein im Poysdorfer Stadtwappen
Die ersten Spuren von Weinbau lassen sich schon vor über 7.000 Jahren im heutigen Georgien und im Irak nachweisen, wo man in Tonkrügen Reste von Traubenkernen fand. Der älteste bislang bekannte Weinkeller der Welt wurde 2013 am Hügel Tel Kabri im Norden von Galiläa (Israel) entdeckt: In einem Palast der Kanaaiter fand man einen Raum mit 40 Tonamphoren mit einem Gesamtvolumen von 2.000 Litern.


Vino Versum Poysdorf/Michael Loizenbauer
Die biblischen Kundschafter mit einer Riesentraube sind seit 1667 im Stadtwappen von Poysdorf zu finden

Die hohe Weinkultur dieses Volks ist auch in der Bibel belegt: So brachten die biblischen Kundschafter, die Moses ins Land Kanaan geschickt hatte, von dort eine Riesentraube auf einer Stange mit. Die biblischen Kundschafter sind seit 1667 auch Hauptmotiv des Stadtwappens der Weinstadt Poysdorf.

Erste schriftliche Nennungen des Weinbaus im Weinviertel stammen aus dem elften Jahrhundert: In Schenkungsurkunden aus den Jahren 1066 und 1067 wurden erstmalig Weingärten nahe dem heutigen Hollabrunn und Baumgarten an der March (Bezirk Gänserndorf) erwähnt. In weiterer Folge wurde der Weinbau insbesondere von Klöstern vorangetrieben, deren Weinkeller immer größere Ausmaße annahmen.

Einhergehend mit einer zunehmenden Klimaverschlechterung seit dem 15. Jahrhundert änderten sich die Weinqualität und damit das Trinkverhalten. Man ging dazu über, Weine länger zu lagern, um den Säureabbau gewährleisten zu können. Die Weingartenflächen im heutigen Weinviertel gingen seit dem 17. Jahrhundert zunehmend in den Besitz der örtlichen bäuerlichen Bevölkerung über, die damit auch neue Verarbeitungs- und Lagerräume schaffen musste.

Kellergassen: Eine Besonderheit des Weinviertels
Dass sich ausgerechnet im Weinviertel Kellergassen herausbildeten, während sie in anderen Weinbaugebieten fehlen, liegt an der speziellen Bodenbeschaffenheit: Lössboden ist gut für die Anlage von Kellern geeignet, Hanglage und Hohlwege erleichterten zudem die Arbeit beim Graben. Weitere Faktoren für die Entstehung von Kellergassen waren die kurzen Transportwege von den Weingärten sowie der Schutz vor Überschwemmungen, die für die in den Niederungen an Bächen gelegenen Dörfern eine Gefahr darstellten.


Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf
Kellergasse in Poysddorf

Ausstellungshinweis
„Keller.Kultur.Erbe“, Ausstellung im Vino Versum Poysdorf, täglich bis 15. November von 10.00 bis 18.00 Uhr

In der Nachkriegszeit setzte eine Welle der Modernisierung und Technisierung ein, die den Charakter vieler Weinviertler Kellergassen dauerhaft zerstörte. Einige Presshäuser wurden aufgestockt und zu modernen Wohnhäusern umgebaut, an Stelle der Holzfässer zogen PVC-Tanks ein, ab den 1970er Jahren wurden diese durch Stahltanks ersetzt. Doch das eigentliche Ende der Kellergasse kam mit dem radikalen Strukturwandel der Wein- und Landwirtschaft: Gab es 1960 noch 500 Betriebe in Poysdorf und Umgebung, so sind es heute nur noch 30. Viele davon haben ihre Produktions- und Arbeitsstätten nicht mehr in der Kellergasse, sondern in modernen Hallen.

Nahezu zeitgleich mit dem Ende der wirtschaftlichen Bedeutung setzte jedoch auch die Wiederentdeckung der Kellergasse ein. Seit den 1980er Jahren wird ihre Geschichte erforscht, Keller saniert, Kellergassenfeste organisiert und schließlich auch eigene Kellergassenführer ausgebildet, die mittlerweile jährlich Tausende Besucher durch die Kellergassen des Weinviertels führen.

Link:

Publiziert am 09.04.2017
 

josef

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#43


Winzer kämpfen um Erhalt der Kellergassen

Kellergassen sind vor allem im Weinviertel aus der Landschaft nicht wegzudenken. Doch die Weinherstellung wird moderner, viele Presshäuser werden nicht mehr benützt. Der Verein der Kellergassenführer will die Kellergassenkultur erhalten.
Sie sehen auf ersten Blick malerisch aus, die Kellergassen im nördlichen Weinviertel. Doch der Schein trügt, denn die Arbeitsverhältnisse darin sind alles andere als rosig, erklärt die Winzerin und Kellergassenführerin Gisela Bauer aus Jetzelsdorf (Bezirk Hollabrunn): „In der Kellergasse und den engen Presshäusern herrscht Platzmangel. Die Zufahrt ist schwierig, mit Maschinen zu arbeiten ist nicht möglich.“

Auch für Joachim Maly, Obmann der Weinviertler Kellergassenführer, liegt das zentrale Problem in der nicht mehr vorhandenen Primärnutzung: „Die Pressarbeit und die Weinlagerung findet immer seltener in den Weinkellern statt, die Kellergassen beginnen zu verfallen.“


ORF

Kellergassen als immaterielles Kulturerbe
Bei einem Kongress in Retz (Bezirk Hollabrunn) wurden nun Lösungen gesucht, den Bestand trotzdem zu erhalten. Überlegt wird, sich um die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe zu bewerben. Die Voraussetzungen dafür sind laut Maria Walcher, Ethnologin und Expertin für immaterielles Kulturerbe, unter anderem, dass das Kulturerbe für eine Gemeinschaft identitätsstiftend ist. „Das immaterielle Kulturerbe wird von Generation zu Generation weitergegeben, dabei geht man allerdings von mindestens drei Generationen aus", so Walcher.

Diese Kriterien würden auf die Weinviertler Kellergassen zutreffen, sagt Gerold Eßer vom Bundesdenkmalamt. Es gebe zudem noch weitere Gründe, gibt er zu bedenken: „Kellergassen gibt es sonst nirgends. Sie sind ein prägendes Element in der Kulturlandschaft. Wir haben 1.100 Kellergassen in 500 Dörfern. Jeder Ort hat durchschnittlich zwei.“

Winzer suchen nach Möglichkeiten
Auch unabhängig von einer künftigen Bewerbung als Kulturerbe lassen sich die Winzer etwas einfallen. Familie Bauer hat ihre Weißweinproduktion zwar modernisiert und ausgelagert, die Rotweine reifen allerdings nach wie vor im traditionellen Weinkeller einige Meter unter der Erde. Ganz anders geht es nur weniger Häuser weiter bei Familie Kitla zu. Hier wird der Wein sehr wohl noch vor Ort hergestellt.

Trotz modernem Presshaus wurde das traditionelle Erscheinungsbild erhalten, erklärt Florian Kitla. Dazu gehören die weiße, grob verputzte Fassade, die kleinen, vergitterten Fenster und die niedrigen Tore, die meist zwei Mal 1,60 Meter messen. Neben Führungen und Festen finden Winzer also immer wieder Möglichkeiten, die Kellergassenkultur für die Nachwelt zu erhalten.

Manuela Matl, noe.ORF.at
Publiziert am 10.11.2017
http://noe.orf.at/news/stories/2877249/
 

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#44
Kellergasse in Prottes

Einige Fotos der Protteser Kellergasse, an der teilweise der Erdöl- und Erdgaslehrpfad vorbeiführt:

(Aufnahmen 10.09.2018)
 

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#45
Ehemaliges hölzernes Presshaus (Fotos 4. - 6.) - fortschreitender Verfall legt das kaputte Innenleben frei:

Das 2013 noch vorhandene "windschiefe" hölzerne Presshaus ist verschwunden, geblieben sind nur mehr die massive gemauerte bzw. betonierte "Kellerbrust", zerbrochene Dachziegel, morsche Holzteile und das Fragment einer "Baumpresse"...
 

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#46
Eine besondere Form von kleinen Kellern mit "Aufbau" findet man im Südburgenland in Form der meist direkt an den Weingärten der jeweiligen Besitzer befindlichen "Kellerstöckl":

Die Wiederentdeckung des Kellerstöckls
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In vielen Orten des Burgenlandes war es gewissermaßen schon fünf vor zwölf, als man darauf kam, dass die verfallenden Kellerstöckl noch zu gebrauchen wären. Redakteurin Gabriele Schiller hat sich auf eine Spurensuche begeben.
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Kellerstöckl sind kleine Weinkeller, die vor allem im Südburgenland, zwischen dem Eisenberg im Norden bis nach Heiligenbrunn, direkt am Rand der Weingärten errichtet wurden. Damals wurden dort die Trauben direkt verarbeitet, der Wein im Keller gelagert. Moderne Kellertechnik, aber vor allem die immer weniger werdenden kleinen Winzer, haben die Kellerstöckl lange Zeit in Vergessenheit geraten lassen.
ORF

Heute gelten sie als Kulturschatz und Alleinstellungsmerkmal im südburgenländischen Tourismus. Ihre Erhaltung wird gefördert, und dort und da werden sogar neue gebaut. Somit wird nicht nur altes Kulturgut neu belebt, das Konzept der Kellerstöckl-Vermietung ist mittlerweile ein wichtiges Standbein für den Tourismus in der Region. Viele Gäste schätzen die Ruhe und Idylle, und genießen in den wiederentdeckten Weinstöckln ihren Urlaub.

Sendungshinweis
„Erlebnis Österreich – Die Wiederentdeckung des Kellerstöckls“, 5.1.2020, 16.30 Uhr, ORF 2

Redakteurin Gabriele Schiller begab sich mit den Kameramännern Max Pehm und Michael Ritter auf eine Spurensuche im Südburgenland, um die Wiederentdeckung des Kellerstöckls zu dokumentieren. Für den Schnitt war Romana Krail zuständig.

Die Wiederentdeckung des Kellerstöckls
 

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#49
"Haidl-Keller" in Thaya im Waldviertel
Bootsfahrt im Keller unter einem Wirtshaus

Der Kegel der Taschenlampe ist die einzige Lichtquelle um die verwitterten Wände zu beleuchten. Zarte Wurzeln von Bäumen haben sich im Laufe der Jahre ihren Weg durch die Decke in die geheimnisvolle Wasserhöhle gebahnt. Die gewundenen Gänge des Kellers sind so eng, dass wir unser Boot fortbewegen können, indem wir uns mit den Händen an den feuchten Wänden weiterstoßen.

80 Meter langer Keller

Der Haidl-Keller beläuft sich auf eine beachtliche Gesamtlänge von knapp 80 Meter. Der Wassergang hat eine Länge von etwa 38 Meter, und zusätzlich 18 Meter im südlichen Stollenabschnitt, der seit einem Einsturz 1986 abgemauert, verfüllt und dadurch unzugänglich wurde. Vom mehrmals geknickten Gang führen zwei kurze und ein langer Seitenarm weg. Dieser und Teile des Hauptganges wurden geflutet, vermutlich bei der letzten Kellererweiterung, bei der man versehentlich die Südwand der Zisterne zerstört hat. Seitdem steht der tiefere Teil der Anlage 70 bis 100 cm unter Wasser.

Magische Anziehungskraft auf Forscher

Trotz zahlreicher Untersuchungen sind sowohl das Alter als auch der Verwendungszweck des Stollensystems reine Spekulation. Ähnlich wie bei Erdställen ist die Sinnhaftigkeit der Anlage nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich ist jedoch, dass man hier aufgrund der konstanten und kühlen Temperaturen zumindest in den vergangenen Jahrhunderten Nahrungsmittel und Getränke gelagert hat. Mehrere Theorien wurden über diese Unterwelt aufgestellt, unter anderem deshalb übt sie bis heute vor allem auf Forscher eine magische Anziehungskraft aus.

Besichtigung mit Watthose
Der Eingang befindet sich im Keller des Gasthauses Haidl in Thaya im nördlichen Waldviertel. Die geflutete Grotte erinnert an eine natürlich geformte Wasserhöhle, obwohl sie von Menschenhand gebaut wurde. Um sie zu besichtigen, benötigt man eben ein Boot oder zumindest eine Wathose. Mittlerweile ist der Haidl-Keller eine kleine Touristenattraktion geworden, die von dem engagierten Dorfarchivar von Thaya, Helmut Plach betreut wird.

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Autor: Alexandra Gruber aus Neubau
Kurioses Ausflugsziel im Waldviertel: Bootsfahrt im Keller unter einem Wirtshaus
Siehe dazu auch Beitrag #14 und #15...
 

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#51
Kellergassen in sechs Gemeinden revitalisiert
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Die sechs Gemeinden Mailberg, Alberndorf, Haugsdorf, Pernersdorf, Seefeld-Kadolz und Hadres im Pulkautal (alle Bezirk Hollabrunn) haben nun eines gemeinsam: einen „Keller-Wohlfühlplatz“ in ihrer Kellergasse.
Online seit heute, 20.48 Uhr
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Hadres im Weinviertel hat mit 400 Weinkellern nicht nur mehr Weinkeller als Wohnhäuser, es hat auch die längste geschlossene Kellergasse Österreichs. Die meisten Keller sind nicht öffentlich zugänglich. Doch nun bringt ein renovierter, 250 Jahre alter Keller neues Leben in die Gegend.
Hier ist nämlich – so wie in insgesamt sechs Gemeinden – ein „Keller-Wohlfühlplatz“ entstanden: ein täglich offener Keller für Besucherinnen und Besucher. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Initiative Pulkautal. Die jeweiligen Kellereigentümer haben die Renovierung bezahlt, eingebunden in ein Leader-Projekt. In Hadres hat die Gemeinde den Keller erworben und renoviert.

ORF
Die revitalisierten Kellergassen laden zum Rasten ein

Treffpunkt und Raststation zugleich
Der „Keller-Wohlfühlplatz“ ist ein Treffpunkt für die Bevölkerung und Raststation für Touristen, vor allem auch für Radfahrer auf den Pulkautal-Radwegen. Bei jedem „Keller-Wohlfühlplatz“ gibt es nun weitgehend barrierefreie Sanitäranlagen und Trinkwasser.

So wie in Hadres, können Besucher den zugehörigen Keller selbständig erkunden und damit die typische Kellerarchitektur kennenlernen. In Hadres gibt es eine gemauerte Kellerröhre, im nahen Seefeld-Kadolz beispielsweise bestehen die Kellerröhren aus Sand. Hier sanierte die Gemeinde einen alten Keller samt Presshaus.

Wohlfühlplätze mit besonderem Service
Jeder „Keller-Wohlfühlplatz“ in den sechs Pulkautal-Gemeinden bietet ein besonderes Service. Radwerkzeug steht zur Verfügung, Getränke und Jausenbrote kann man in Selbstbedienung kaufen. Außerdem ist die Gastronomie eingebunden und liefert im Bedarfsfall etwas zu den „Keller-Wohlfühlplätzen“.
ORF
In den „Keller-Wohlfühlplätzen“ stehen neben Radwerkzeug auch Getränke und Jausenbrote zur Verfügung

In Seefeld-Kadolz hat in der Kellergasse auch eine Vinothek mit regionalen Weinen geöffnet. Zusätzlich gibt es in den Kellergassen Führungen und „Polt“-Begleiter. Sie führen Besucherinnen und Besucher zu den Drehorten der Fernsehserie „Polt“ rund um einen Weinviertler Dorfgendarmen.
Durch die Initiative in den sechs Pulkautal-Gemeinden sind „Keller-Wohlfühlplätze“ entstanden, die zum Gemeindeleben beitragen und touristischen Mehrwert bringen. Gleichzeitig wurden durch diese Revitalisierung historische Weinkeller vor dem Verfall gerettet. Ab 1. April sind die Keller Wohlfühlplätze im Pulkautal geöffnet.
24.03.2021, Sabine Daxberger, noe.ORF.at
Kellergassen in sechs Gemeinden revitalisiert
 

Bunker Ratte

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#52
Das Kellerviertel und Mauerreste von hochfürstlichen ehem. Tiergarten von Edelstal im Burgenland:
Das Edelstaler Kellerviertel hat eine Fläche von 2,4 ha und ist im Besitz der Urbarialgemeinde Edelstal. Jedem Kellerbesitzer gehört 1m² vor seinem Kellereingang.
Unter Fürst Anton II. Esterhazy wurden im Jahre 1760 die ersten Keller zwischen dem Dorf und dem Tiergarten (Wald) gebohrt. 60 Jahre später entstand bereits ein ansehnliches Viertel mit ca. 50 Weinkellern. Das ist Beweis dafür, dass der Weinbau für die Vorfahren, neben der Landwirtschft, stets eine wichtige Lebensgrundlage war. Noch in den 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts kelerten die Weingartenbesitzer, in dem inzwischen auf über 80 Keller angewachsenen Kellerviertel, ihre weißen und roten Trauben. Heute werden die geernteten Trauben hauptsächlich an Winzer in anderen Gemeinden verkauft. Aber es gibt noch einige Edelstaler, welche als Winzer die Tradition aufrecht halten und ausgezeichnete Weine erzeugen.
Quelle: Infotafel Bild 7


einige Einblicke des Rundganges im Kellerviertel Edelstal, bei so manchen konnte ich sogar einen Tiefblick wagen:
es hat mich fasziniert, und erinnerte mich an das Auenland der Hobbits;)

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josef

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#59
Danke Michi für die tolle Fotoreportage vom "Edelstaler Kellerviertel".
Interessant finde ich die von den meisten Kelleranlagen in NÖ. abweichende Bauweise! Bei uns in der Wachau, Traisental, Tullnerfeld, Weinviertel usw. sind die meisten Kellerröhren ausgehend von vorgelagerten "Presshäusern" in die Hänge von Hügeln oder in die Wände von Hohlwegen gegraben.

Soweit erkennbar, dürfte bei den meisten Edelstaler Kellern zuerst ein freistehendes Ziegelgewölbe errichtet worden sein (teilweise an den Seitenwänden auch leicht "eingegraben"...) und danach mit Erde überdeckt worden sein.
Der Hinweis auf der Info-Tafel "wurden im Jahre 1760 die ersten Keller zwischen dem Dorf und dem Tiergarten (Wald) gebohrt..." dürfte nur bei einigen wenigen Kellergewölben zutreffen, die tatsächlich in einen Hang gegraben wurden.

lg
josef
 
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