Klosterneuburg - alte Pionierkaserne aus der K.u.K. Zeit

josef

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#1
Ein schon lange verschwundener, seinerzeit neben dem Stift das Stadtbild dominierender Gebäudekomplex, war die 1846-49 erbaute Pionierkaserne in Klosterneuburg. Die Objekte waren fast 100 Jahre bis Kriegsende 1945 von Pioniertruppen belegt.

Fand einige Karten und ein Foto (leider schlechte Qualität) dieses Bauwerkes:

Fotoquellen: Fiala Peter; Pioniere wie immer : Pioniertruppenschule anläßl. d. 25-jährig. Bestehens d. Pioniertruppenschule; BM f. Landesverteidigung, Wien 1981;
sowie alte Ansichtskarten
 

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josef

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#2
Klosterneuburg

Noch eine Ergänzung zum 3. Bild im vorigen Beitrag für alle Leser, die nicht so mit der Gegend vertraut sind:

Aufnahme Richtung Nord, quer durch das Bild ist das Band der Donau zu erkennen und oberhalb der Kaserne ragt der im Forum oftgenannte "Bisamberg" in die Höhe. Hinter dem Stift liegt, nicht erkennbar, die Stadt Korneuburg...

lg
josef
 

josef

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#3
Lage der ehem. Kaserne

Erhielt dazu eine Anfrage: Wo genau befand sich die Pionierkaserne, was ist heute dort?

Siehe dazu => http://maps.google.at/maps?q=Markga...neuburg,+Wien-Umgebung,+Niederösterreich&z=18


Nicht zu verwechseln mit der "Magdeburg-Kaserne" nördlich des Bahnhofes Klosterneuburg-Weidling in der "Donauniederung":
Am GM-Bild ist die "Magdeburg-Kaserne" in der rechten unterne Hälfte an der Donau (Biragogasse/Donaustraße), das Gelände der "alten Pionierkaserne" am Höhenrücken in der linken oberen Ecke:

=> http://maps.google.at/maps?q=Markga...neuburg,+Wien-Umgebung,+Niederösterreich&z=16


lg
josef
 

josef

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#4
Luftbild von Klosterneuburg aus den 1930iger Jahren:

Vorne rechts der Mitte der dominante Baukörper der alten Pionierkaserne, schräg darüber das Stift. Die Bahntrasse der "Kaiser Franz Josefsbahn" und ein Donauarm grenzen das etwas höher gelegene Stadtgebiet vom nördlich (rechts...) gelegen Augebiet der Donau ab.
1547319963545.png
Bildquelle: Rechtsfreies Foto aus dem ÖNB-Projekt Österreichische Nationalbibliothek Crowdsourcing
 

TORad

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#5
Guten Abend Josef,

Gehe ich richtig in der Annahme das die Adresse heute lauten könnte Leopoldstraße 21 3400 Klosterneuburg (heute BH Klosterneuburg).
Wie du dir denken Kannst geht es um die Adresssammlung der Militäreinheiten der Wehrmacht.

Grüße
Ralf
 

TORad

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#7
Schönen Nachmittag,

Kann mir jemand beantworten welches Pionierbataillon in dieser Kaserne lag und welches in der benachbarten Magdeburg Kaserne.
Nach meinen Aufzeichnungen lagen 1938-1939 die beiden Pionierbataillone 38 und 80 in Klosterneuburg.

Liebe Grüße
Ralf
 
#8
Hallo Ralf,
Deine Frage kann ich zwar nicht beantworten, kann aber bestätigen, dass das Ersatzbataillon 80 im Sommer 1941 in einer der beiden Kasernen stationiert war. /Quelle: Absenderangabe auf Feldpostbrief/.
Paule
 

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josef

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#10
Neues Leben im Kasernenareal
NÖN-Klosterneuburg, 10. APRIL 2022
NÖN Redaktion
(Dieser Artikel ist älter als ein Jahr)

1960 erwarb die Stadtgemeinde das Kasernenareal in der Oberen Stadt und ließ den ehemaligen Gebäudekomplex nach und nach abreißen.
FOTO: Stadtarchiv

1960 erwarb die Stadtgemeinde Klosterneuburg die Pionierkaserne und ließ die Gebäude sukzessive abtragen.
Das Areal zwischen Leopoldstraße und Pater Abel Straße hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im Mittelalter befanden sich dort Weingärten und ein Leshof. Später das Gartenschlösschen der Baronesse von Waldstätten, in dem 1785 Mozart zu Gast war. Später entstand dann die Kaserne, in der zunächst die k.u.k. Pioniere, gefolgt vom österreichischen Bundesheer, der deutschen Wehrmacht sowie den russischen Besatzungstruppen stationiert waren, bevor es 1956 zur Unterbringung von über 1.000 ungarischen Flüchtlingen diente. 1960 erwarb die Stadtgemeinde das Areal und ließ die Gebäude sukzessive abtragen.

Eine Wohnanlage, ein großes Gebäude für die Bezirkshauptmannschaft und ÖAMTC sollten wiederum eine markante städtebauliche Dominante – so wie die ehemalige Kaserne – darstellen und damit zur Belebung der Oberen Stadt dienen. Die gesamte Planung und Bauausführung wurde dem Architekten R. Hübschmann übertragen.

Tunnel-Plan stand ebenfalls im Raum
Die Abbrucharbeiten wurden schrittweise und unter besonderen Auflagen vorgenommen. So wurde der Osttrakt – der letzte noch vorhandene Teil des Kasernen-Komplex – erst im Jahr 1989 begonnen. Damit verschwand dann der letzte sichtbare Teil der ehemals „stolzen Festung der Oberen Stadt“, die neben dem Chorherrnstift weit sichtbar das Panorama der Babenbergerstadt so lange mit prägte.

Neben einem dadurch geänderten Stadtbild in der Oberen Stadt sollte auch die Untere Stadt durch diese Neugestaltung profitieren. So wurde noch 1990 spekuliert, dass zur Verkehrsanbindung der neuen Wohnhäuser ein Tunnel vom Rathausplatz unter der Rostockvilla über den Kierlingbach und dann zur Einmündung in die B14 gebaut werden soll. Durch diese „kleine Tunnelvariante“, die damals mit rund 230 Millionen Schilling veranschlagt war, sollten auch der Stadtplatz und der Niedermarkt für den Verkehr geschlossen werden und somit eine großflächige Fußgängerzone entstehen.

Neues Leben im Kasernenareal
 

josef

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#11
PIONIERKASERNE
Damals bei uns in Klosterneuburg
NÖN-Klosterneuburg, 11. JUNI 2023
Victoria Heindl


Im Jahr 1846 wurde mit dem Bau der Pionierkaserne begonnen.
FOTO: Stadtarchiv, Gretel Bauer Sammlung

Am Platz der späteren Pionierkaserne befanden sich im Mittelalter noch Weingärten.
Im Mittelalter befanden sich auf dem Areal Weingärten und der Lesehof des Stiftes Zedlitz. Hier stand auch das Gartenschlösschen der Baronin Waldstätten, in dem Mozart gerne zu Gast war. 1846 wurde mit dem Bau einer großen Pionierkaserne begonnen, die 1849 fertiggestellt war. Im Gebäude der Kasernenwache war im Obergeschoß eine Kapelle untergebracht. Sie wurde am 12. Mai 1850 von Prälat Wilhelm Sedlaczek feierlich eingeweiht. Der Mittelteil des Objekts wurde von der deutschen Wehrmacht abgetragen, um auch mit schwerem Brückengerät das Kasernenareal befahren zu können.

Damals bei uns in Klosterneuburg
 
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